rundbrief der infogruppe berlin 7.6. - göteborg + genua

infogruppe berlin 08.06.2002 00:00
gipfelinfo 7.6.2002
öffentlicher rundbrief der infogruppe [berlin]
-----------------------------------------------

- BROSCHÜRE ZU GÖTEBORG
- SUCHMELDUNGEN IN DER TAGESZEITUNG JUNGE WELT (zu Göteborg)
- ANKLAGE GEGEN POLIZEIEINSATZ IN GÖTEBORG
- DEMONSTRATIONEN VOR SCHWEDISCHEN BOTSCHAFTEN IN MOSKAU UND WARSCHAU (englisch)
- ITALIEN: ERNEUT MASSIVE REPRESSION
- FALL GIULIANI AUF DEM WEG ZUR ARCHIVIERUNG
BROSCHÜRE ZU GÖTEBORG
Liebe Leute, demnächst erscheint von uns eine umfangreiche Broschüre über die Repression gegen GlobalisierungskritikerInnen in Schweden, nach den Protesten gegen das Gipfeltreffen in Göteborg. Fast ein Jahr nach den Auseinandersetzungen in Göteborg sitzen noch immer zahlreiche Globalisierungskritiker in schwedischer Haft. Doch sie befinden sich kaum noch im Bewusstsein der sog. Anti-Globalisierungs-Bewegung. Auch hat bisher kaum eine ernsthafte Auseinandersetzung über die Erignisse in Göteborg und deren Folgen stattgefunden. Eine solche Auseinandersetzung wollen wir anstossen. Die Broschüre enthält u.a.:
- Chronologie der Ereignisse in Göteborg
- Einen Text über die Erfahrungen der Solidaritätsarbeit nach Repression (Tipps und Trix)
- Interviews mit Inhaftierten aus Schweden
- ein Bericht einer schwedischen Solidaritäts-Gruppe
- Bericht eines Prozessbeobachters
- Zusammenfassung aller Prozesse gegen Globalisierungkritikerinnen in Gbg.
- ein Interview mit Rolf Gössner über die Repression in Göteborg (u.a.)
- eine Einschätzung zur Anti-Globalisierungs-Bewegung von Ilka Schröder
- diverse andere Texte und Einschätzungen zum Thema
Dank der Unterstützung von Netzwerk aus Berlin können wir die Broschüre kostenlos anbieten. Ihr müsst sie nur noch bei uns bestellen (Porto wäre nett).
[Solikomitee für die Gefangenen in Göteborg, Berlin,  solikomitee@uni.de]

SUCHMELDUNGEN IN DER TAGESZEITUNG JUNGE WELT
GÖTEBORG - Wer hat wegen der Proteste in Göteborg innerhalb der letzten Wochen Post von der deutschen Staatsanwaltschaft bekommen? Bitte melden unter  solikommitee@uni.de oder beim Ermittlungsausschuss Berlin (030-692 2222)

EU-GIPFEL IN GÖTEBORG IM JUNI 2001 - In den Medien wurde bekannt, dass die schwedische Justiz an sieben Deutsche Anklagen wegen der Vorfälle beim EU-Gipfel in Göteborg versandt hat. Der Berliner Ermittlungsausschuss sucht Kontakt zu diesen Menschen. Bitte meldet euch. Immer dienstags, 20-22 Uhr, Tel.: 030-692 2222.

ANKLAGE GEGEN POLIZEIEINSATZ IN GÖTEBORG
Vergangenen Montag (3.6.02) erhob Vize- Staatsanwältin Agneta Blidberg Anklage gegen vier PolizistInnen, die beim Polizeieinsatz gegen das Schillerska Gymnasium in Einsatz waren. Während des EU- MinisterInnenratstreffen in Göteborg vor nun fast einem Jahr wurde das zum Schlafplatz hunderter DemonstrantInnen umfunktionierte Schillerska nachts von schwedischen Polizeitruppen gestürmt. Dieser Einsatz zog scharfe Kritik auf sich (mehr dazu unter yelah.net), darüber hinaus hat bis heute noch niemand die Verantwortung für diesen Einsatz auf sich genommen.
Dennoch verkündete die Vize- Staatsanwältin Agneta Blidberg, dass gegen vier PolizistInnen wegen grobem Dienstvergehen Anklage erhoben wird. Die Anklagepunkte beinhalten widerrechtliche Freiheitsberaubung und unverhältnismäßige Schärfe beim Eingreifen, da Personen ohne gesicherte rechtliche Grundlage stundenlang am Boden liegend festgehalten wurden. Warum gerade diese vier PolizistInnen angeklagt werden, obwohl die Frage nach den Verantwortlichen des Polizeieinsatzes noch immer nicht geklärt ist, beantwortet Blidberg mit: diese vier PolizistInnen waren vor Ort und haben die Handlungen ausgeführt." Die vier besagten PolizistInnen weisen die Anklage von sich und behaupten legale Rechtsmittel angewendet zu haben.
[infos von  http://yelah.net - uebersetzung aus dem schwedischen]

MANIFESTATION INFRONT OF THE SWEDISH EMBASSY
Moskow, 5th of june, 2.30 pm met about 20 people infront of the swedish embassy to show their protest against political repression, especially against those repressions happened in goeteburg almost one year ago. They used creative means to express themselves, like different costumes, which made them look like prisoners, while each of them had different cyrillic letters on their breasts, forming the words: .against repression.. The particpiants belong to several groups, so there were moscower artists, the radical ecological .rainbow keepers. and .autonomous action". In the beginning the police was kind of suprised at least there were not more than ten in different uniforms, so maybe just the usual safestuff of the embassy, but there were also quite unfriendly dogs, who helped showing power. And there was a strange car, if it existed in D, it was probably used for the police-museum, but here its intention was being the prisoners car, as was noticed later. The whole action took about 10 minutes, most of them were spend with discussing why we had to change the streetside. The Policemen stayed almost calm, probably because mass- media was absent, just some indpendent journalists were around.
But in the end they took obligatory 3 male persons, so they were held to be the organizers. For some of them means this being in prison for the 2nd time this week, so at the 28th of may almost all participants of a manifestation in moskow, critisizing globalization and russia-us-nato policy, were sent to prison for some hours by using violence. This time they did not use theire weapons, at least not outside of the strange car. So hoping the best for them.
POLAND: About 30 anarchists from Warsaw made a solidarity action in front of the Swedish Embassy. No incidents were reported and no reaction from the embassy.
[by knat 11:28am Wed Jun 5 '02 article#2640  knat@linkeseite.zzn.com]

ITALIEN: ERNEUT MASSIVE REPRESSION
Am (gestrigen) 31. Mai um 6 Uhr morgens fanden in Italien wieder einmal Hausdruchsuchungen statt. 25 Häuser von AktivistInnen der Basisgewerkschaft Cobas und weitere Bewegungsstrukturen wurden in Taranto und Mailand durchsucht. Aus den Häusern und dem Sitz der Cobas wurden Materialien verschiedener Art beschlagnahmt wie Computer, Fotos, Flugblätter, Kalender, Adressbücher, Videos. Die Hausdurchsuchungen bezogen sich auf die Mobilisierungen der letzten 2 Jahre, insbesondere angeblich aufgrund von Demos vor der Präfektur von Taranto vor und nach dem G8 Gipfel in Genua. Neun AktivistInnen aus Taranto wurden in Haft gebracht (Vorwurf der "subversiven Vereinigung"). Bereits in den vergangen Tagen war es in verschiedenen Städten zu einer Eskalation der Repression gekommen.
Erklärung von Cobas:  http://italy.indymedia.org/front.php3?article_id=54291&group=webcast
Taranto:  http://italy.indymedia.org/front.php3?article_id=54231&group=webcast
In Rom wird übrigens, das nur so nebenbei, zu Aktionen anläßlich des Gipfels der Welternährungsorganisation FAO vom 7. bis 13. Juni mobilisiert:  http://www.altragricoltura.org/fao und  http://www.romasocialforum.org/fao0602_programma/fao.html Homepage:  http://italy.indymedia.org 1.6. 2002
[indymedia.de, von Übersetzende - 01.06.2002 00:02]

ACHTUNG KURZMELDUNG: FALL GIULIANI AUF DEM WEG ZUR ARCHIVIERUNG
Die Meldung ist auf ebene der italienischen Nachrichtenagentur ANSA amtlich: der Fall Giuliani ist auf dem Weg, eingestellt zu werden; In den vergangenen Tagen gab es bereits ein ausgedehntes mediales Vorspiel, (Die meisten TV-Kanäle des Landes sind in Besitz des regierenden Medienzaren und Multiunternehmers Berlusconi)dabei kam auch in interviews schön medientauglich aufgemacht der Polizist der Carlo erschossen hat zu Wort. Die Printmedien zogen derweil gutachterliche Ergebnisse bis ins unvorstellbare durch absurdeste Manipulationskonstrukte auf, irgendwie war es im tristen Alltag den die täglichen news so bringen um so brutaler, wie das ganze Leid von genua durch den Kakao gezogen worden ist. Die Eltern und die engeren Freunde von Carlo Giuliani haben dieser Tage gefühlsmässig gräßliches durchmachen müssen. sie sagen laut und deutlich, ihr Sohn wurde getötet, und zwar nachweislich durch einen Staatsbeamten, und nichts geschieht.
Die Meldung ist auf ebene der italienischen Nachrichtenagentur ANSA amtlich: der Fall Giuliani ist auf dem Weg, eingestellt zu werden; In den vergangenen Tagen gab es bereits ein ausgedehntes mediales Vorspiel, (Die meisten TV-Kanäle des Landes sind in Besitz des regierenden Medienzaren und Multiunternehmers Berlusconi)dabei kam auch in interviews schön medientauglich aufgemacht der Polizist der Carlo erschossen hat zu Wort. Die Printmedien zogen derweil gutachterliche Ergebnisse bis ins unvorstellbare durch absurdeste Manipulationskonstrukte auf, irgendwie war es im tristen Alltag den die täglichen news so bringen um so brutaler, wie das ganze Leid von genua durch den Kakao gezogen worden ist. Die Eltern und die engeren Freunde von Carlo Giuliani haben dieser Tage gräßliches durchmachen müssen.
Möge der Wortlaut dieser Agenturmeldung für sich sprechen:
(ANSA) >>> G8: Giuliani-Tod, Ermittlungsverfahren auf dem Weg zur Einstellung
>>> GENUA - Das Ermittlungsverfahren gegen den Carabiniere Carlo PLacanica wegen des Verdachts auf mutwilligen Mordes in Verbindung mit dem Tod Carlo Giulianis, ereignet im vergangenen Juli während des g8. Das Gutachten hat festgestellt, (...will festgestellt...?..!....?) haben, dass das tödliche Projektil auf ein Gegenstand traf, von dem aus es "über Bande" also "indirekt" den jungen Mann traf. Ausserdem befand sich G. in einer Entfernung von einundhalb Metern von Placanica, bereit, einen Feuerlöscher zu werfen, womit er eine reale Bedrohung für den Soldaten bildete. <<< (ANSA)
[indymedia.de, von tierra y libertad - 07.06.2002 14:30]

INFOGRUPPE BERLIN
Die Berliner Gipfelsoli-Infogruppe ist hervorgegangen aus der Infogruppe der Genuagefangenen. Wir sind unter  gipfelsoli@gmx.de zu erreichen. Wir haben einen Email-Verteiler angelegt, über den aktuelle Nachrichten zu Göteborg und Genua (und andere Aktivitäten wie z.B. die Mobilisierung nach Brüssel, München oder Barcelona) verschickt werden.
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind mit eckigen Klammern versehen.
Wenn ihr in den Verteiler aufgenommen (oder gelöscht) werden wollt, schickt einfach eine Mail.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen