Augenzeugenbericht der Berliner Demos
Der folgende Artikel soll ein Augenzeugenbericht der Demos "Palästina muß leben!" und "Gegen Antisemitismus und Antizionismus: Solidarität mit Israel" sein. Er ist nicht vollständig, soll also gern von den Indy-UderInnen vervollständigt werden. Der Bericht möchte zugleich Position gegen den Schlagzeilen-Mainstream wie z.B. bei yahoo ( http://de.news.yahoo.com/020413/3/2q3nq.html) beziehen, der die "palästinensische" Demonstration als friedlich euphemisiert. Es gab starke Bestrebungen seitens der Intifada-FreundInnen von Hamas bis DKP die -Soli mit Israel-Demo- zu stürmen und anzugreifen. Die Polizei hatte alle Hände zu tun, die DemonstrantInnen, die sich mit Israel solidarisch erklärten, vor dem wütenden Mob zu schützen.
Die Ereignisse heute reihen sich in eine Reihe von Veranstaltungen, die sich mit dem Thema Israel beschäftigten. Am Mittwoch die Veranstaltung der Redaktion "Bahamas", welche von Antisemiten unter "Juden raus" Parole überfallen wurde ( http://www.de.indymedia.org/2002/04/19846.shtml), am Freitag eine Diskussion mit Thomas v. d. Osten-Sacken (jungle world) und Esther Schapira in der Jerusalem Kirche und nicht zu vergessen die Demonstration morgen (Sonntag) unter dem Motto "Solidarität mit Israel"
Doch von Anfang an. Während seit 13:30 Uhr auf der Friedrichsbrücke Redebeiträge für Israel von verschiedenen Gruppen gehalten wurden, Transparente an der Brücke aufgehängt wurden (die Brücke lag genau gegenüber der Route der anderen Demo, ca 250 m entfernt) und Israel Fahnen geschwungen wurden, formierte sich am Alexanderplatz ein heterogener Haufen von ca. 10000 Menschen. Die Polizei führte rassistische Vorkontrollen durch. Jeder arabisch aussehende Mensch wurde kontrolliert, jeder "Deutsch"-Aussehende konnte passieren. Was sich dann auf dem Alex auftat, war dann grausam. 10 Minuten Auffenthalt waren schon deutlich zu viel.
Neben dem nationalen Flaggenmeer, gab es massiv viele NS-Relativierungen. Auszüge: "Vernichtungskrieg ist Nazivokabular - Scharon führt einen Vernichtungskrieg" oder "Der Geist von Auschwitz schwebt über Rammalah". Aber auch antisemitische Stereotype wie der des "jüdischen Kindermords" wurden bedient: "Israel = Kindermörder". Fast schon unfreiwillig komisch war ein Plakat, daß Israel neben dem Mord an Frauen und Kindern, auch dem von Hunden und Katzen beschuldigte. Wiederum gar nicht komisch war ein Plakat, welches Scharon und Hitler zeigte, wobei Hitler Scharon gratulierte...! Es wurde "Djihad" oder "Intifada bis zum Sieg" gebrüllt. Zusammenhänge wie Hamas, DKP, PDS (+marxistisches Forum), Antifa Gruppen, Linksruck gingen zusammen gegen Israel vereint auf die Straße.
Diesen Aufmarsch erwarteten ca. 200 Menschen an der Friedrichsbrücke. Dort wurden verschiedene Redebeiträge gehalten, gute Musik gehört und eine klare Position gegen Antisemitismus und Antizionismus formuliert. Wenn deutsche Linke und Nationalisten, Islamisten, Bundestagsvertreter medial wie in Demos gegen Israel in den heiligen Krieg ziehen, dann muß klar für Israel, dem Staat der die konkrete Antwort auf die fast gelungene konkrete Vernichtung der Juden durch die Nazis darstellt, Partei ergriffen werden. Dies war das Credo der Veranstaltung.
Die "Palästina-Demo" ließ nicht lange auf sich warten. Als der Aufmarsch auftauchte wurde in lauten Sprechchören auf das Anliegen aufmerksam gemacht. Die Berliner "Intifada" ließ auch nicht lange auf sich warten. Wutenbrannt und unter Chören wie "Juden - Mörder!" versuchten viele die proisraelische Demonstration zu stürmen. Dieser Angriff, der glücklicherweise von der Polizei unter Kontrolle gebracht wurde, muß klar als antisemitischer angesehen werden. Die Angreifer hatten klar das Bild von "Juden und Zionisten" bei ihrem versuchten Übergriff vor Augen. Diverse Berichte von verbrannten israelischen Fahnen vervollständigten dieses Bild.
Nach einer weiteren halben Stunde wurde die "Soli mit Israel"-Demo beendet und die Anwesenden unter Polizeischutz (!)zur S-Bahn gebracht.
Doch von Anfang an. Während seit 13:30 Uhr auf der Friedrichsbrücke Redebeiträge für Israel von verschiedenen Gruppen gehalten wurden, Transparente an der Brücke aufgehängt wurden (die Brücke lag genau gegenüber der Route der anderen Demo, ca 250 m entfernt) und Israel Fahnen geschwungen wurden, formierte sich am Alexanderplatz ein heterogener Haufen von ca. 10000 Menschen. Die Polizei führte rassistische Vorkontrollen durch. Jeder arabisch aussehende Mensch wurde kontrolliert, jeder "Deutsch"-Aussehende konnte passieren. Was sich dann auf dem Alex auftat, war dann grausam. 10 Minuten Auffenthalt waren schon deutlich zu viel.
Neben dem nationalen Flaggenmeer, gab es massiv viele NS-Relativierungen. Auszüge: "Vernichtungskrieg ist Nazivokabular - Scharon führt einen Vernichtungskrieg" oder "Der Geist von Auschwitz schwebt über Rammalah". Aber auch antisemitische Stereotype wie der des "jüdischen Kindermords" wurden bedient: "Israel = Kindermörder". Fast schon unfreiwillig komisch war ein Plakat, daß Israel neben dem Mord an Frauen und Kindern, auch dem von Hunden und Katzen beschuldigte. Wiederum gar nicht komisch war ein Plakat, welches Scharon und Hitler zeigte, wobei Hitler Scharon gratulierte...! Es wurde "Djihad" oder "Intifada bis zum Sieg" gebrüllt. Zusammenhänge wie Hamas, DKP, PDS (+marxistisches Forum), Antifa Gruppen, Linksruck gingen zusammen gegen Israel vereint auf die Straße.
Diesen Aufmarsch erwarteten ca. 200 Menschen an der Friedrichsbrücke. Dort wurden verschiedene Redebeiträge gehalten, gute Musik gehört und eine klare Position gegen Antisemitismus und Antizionismus formuliert. Wenn deutsche Linke und Nationalisten, Islamisten, Bundestagsvertreter medial wie in Demos gegen Israel in den heiligen Krieg ziehen, dann muß klar für Israel, dem Staat der die konkrete Antwort auf die fast gelungene konkrete Vernichtung der Juden durch die Nazis darstellt, Partei ergriffen werden. Dies war das Credo der Veranstaltung.
Die "Palästina-Demo" ließ nicht lange auf sich warten. Als der Aufmarsch auftauchte wurde in lauten Sprechchören auf das Anliegen aufmerksam gemacht. Die Berliner "Intifada" ließ auch nicht lange auf sich warten. Wutenbrannt und unter Chören wie "Juden - Mörder!" versuchten viele die proisraelische Demonstration zu stürmen. Dieser Angriff, der glücklicherweise von der Polizei unter Kontrolle gebracht wurde, muß klar als antisemitischer angesehen werden. Die Angreifer hatten klar das Bild von "Juden und Zionisten" bei ihrem versuchten Übergriff vor Augen. Diverse Berichte von verbrannten israelischen Fahnen vervollständigten dieses Bild.
Nach einer weiteren halben Stunde wurde die "Soli mit Israel"-Demo beendet und die Anwesenden unter Polizeischutz (!)zur S-Bahn gebracht.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Indys, irgendwas haut hier nicht hin
freiheit
ANTIFADA BIS ZUM SIEG!
ja, so war´s
http://www.de.indymedia.org/2002/04/19979.shtml
naja
1. haben die ordner der demo verhindert, das die Demo "Gegen Antisemitismus und Antizionismus: Solidarität mit Israel" angegriffen wurde. es sah wirklich krass aus wie die los gerannt sind, zum glück konnte schlimmeres verhindert werden.
2. es wurde nicht Juden= mörder gerufen. garantiert nicht.
3. ist es natürlich so ´ne frage ob man, ich schließe da beide parteien ein, sich nun gegenseitig durch das zeigen von fahnen provozieren muß
4. kamen aus dem lautsprecherwagen echt gute ansagen. ... wir haben keine lust auf auseinandersetzungen...etc.
5.die leute die versucht haben streß zu machen, waren eine handvoll, unbelehrbarer.
6. gefällt mir das wort "MOB" überhaupt nicht!
für eine konstruktive auseinandersetzung!
@freiheit
Wer ist denn "die israelische Freidensbewegung" -Achtung Rechtschreibung-? Ist die so homogen? Bist Du ihrE SprecherIn?
Vielleicht solltest Du Dich erst mal mit dem Zionismus beschäftigen, bevor Du hier Rassismusvergleiche heranziehst. Da reicht schon ein Blick ins Lexikon. T.Herzl lesen wäre aber besser!
für dd
@annae waldburg oder so was
anti-deutschen denken dass es gerecht ist wenn den palästinensern ungerechtigkeit passiert ( wenn israelische armme ihre kinder auf der strasse verbluten läßt oder ganze familienhäuser mit familien drinn mit buldozern plat macht); dass dieser gedanke aber sinnwidrig ist (gerechte ungerechtigkeit) , soweit können die antideutschen schreibtischtäter nicht denken. es ist ziemlich unverschämt we´nn man den palästinensern 20% ihres ursprünglichen landes nicht mehr zugesteht; warum macht man das; für die verbrechen der europäer müssen sie selber aufkommen (berlin und bayern hätten sie nach 1945 juden schenken müssen); dass sie aber die schuld für ihre verbrechen auf palästinenser abwälzen wollen, zeit dass sie verbrecher sind
Nur ne Überlegung am Rande...
klingt doch ganz vernünftig, oder? Bei so einem Konflikt, der jede Menge verschiedene Ursachen, Auswirkungen und Betrachtungsweisen besitzt, kann man sich nicht stur auf irgendeine Seite stellen. Terror lässt sich nunmal nicht mit Panzern beseitigen; als es um Afghanistan ging, war das komischerweise noch selbstverständlich.
FRIEDEN FÜR ISRAEL! FRIEDEN FÜR PALÄSTINA! GEGEN KRIEG UND TERROR ÜBERALL!
@"nanunana"
- doch, wurde es. Ich habs mit eigenen Ohren gehört
Es ist ja auch Heftig
Geheimdienste und Bundeswehr auflösen!
Für Frieden! Für Freiheit! Für Gerechtigkeit! Weltweit!
schau an, demo aus sicht eines dkplers
Ein kurzer Erlebnisbericht
Leider war die Demonstration wie zu erwarten war von antisemitischen und fundamentalistischen Kräften durchsetzt. Kaum eine der dort teilnehmenden DemonstrantInnen schien dies grossartig zu stören, liefen doch alle brav bei der Demo mit und konnten mit Ihrem Gewissen und Wissen vereinbaren als Statisten für die Darstellung von fundamentalistischen Gruppen und antisemitischen Verschwören zu dienen. Auch wenn man/frau das Selbstbestimmungsrecht Palestinas für eine wichtige und legitime Forderung hält, hätte es auf der Demo genügend Gründe gegeben diese schnellstens wieder zu verlassen. Alleine das Schwenken von Hamasfahnen, Lobgesänge auf Hamas und Al-kaida müssten bei allen fortschrittlichen Menschen zu einer Abgrenzung von der Demo führen, da dies leider keine Einzelfälle waren und von allen Beteiligten schon am Anfang auf der Kundgebung zu sehen gewesen war. Wer des Lesens mächtig war, dem hätten dann doch die Transparente und Schilder auffallen müssen, die auch ohne grosses politisches Verständnis als eindeutig antisemitische (es komme mir jetzt keiner damit, das Palestinenser auch Semiten sind, der Begriff Antisemitismus ist ein politischer Begriff, der den Hass/Vorurteil u.s.w beschreibt, die sich gegen Juden richten) Äusserungen zu erkennen waren. So impliziert ein Davidsstern, in dem USA geschrieben stand und dieses mit einem Totenkopf gleichgesetzt wird die alte Mähr von der jüdischen Weltverschwörung. Bei der Losung: „Juden=Mörder“ wird nichtmal mehr versucht den Antisemitismus hinter einem Antizionismus zu verstecken. Die Gleichsetzungen Judenstern=Hakenkreuz waren selbstverständlich massivst vertreten. Stoppt den Holcaust an den Palestinensern zeugt im besten Falle nur von Unwissenheit über das, was die Shoah war; über „Verhindert ein neues Auschwitz in Israel“ braucht wohl kein Wort verloren werden, sagt es doch alles über die Geisteshaltung seines Trägers aus. Die Klassiker „Israel=Nazi“ waren natürlich auch wieder vertreten. Ein positives Transparent soll hier nicht unerwähnt bleiben: „Für ein sozialistisches Palestina“ – war es doch eines der wenigen.
Und was Völkermord und Genozid und Vernichtungskrieg ist, darüber müssen sich auch noch einige Leute informieren. Israel führt eine Krieg gegen Palestina, aber es ist mitnichten ein Vernichtungskrieg, hat er doch nicht die Ausrottung der Palestinenser zum Ziel, auch wenn er für die Opfer grausam ist, genauso wie jeder Krieg für die Opfer grausam ist, genauso wie die Terroransschläge in Israel für die Opfer grausam sind. Schlimmstenfalls hat der Krieg eine weitee Vertreibung zur Folge, was aber noch lange kein Vernichtungskrieg oder Genozid ist. Es sei denn, man/frau ist einer Blut und Boden Ideologie anhängig, die in einer Vertreibung die Vernichtung eines Volkes ansieht, weil es mit dem Land so verwurzelt ist, dass es an anderer Stelle nicht lebensfähig wäre. Es ist ein Krieg, vielleicht ein Vertreibungskrieg/Besatzungskrieg aber kein Vernichtungskrieg. So wies ein Plakat auch daraufhin, „Vernichtungskrieg ist Nazivokabular“ doch folgte in der zweiten Zeile „Israel führt einen Vernichtungskrieg“ und führte die erste Feststellung ad absurdum.
Ein Frage ist bleibt noch, was der Tag Qud ist, denn das ist der Tag, an dem die islamische Welt den Imperialismus besiegt, laut eines Transparentes.
Soweit so schlecht. Aber es geht noch schlimmer. Als die Demonstration in sichtweite der Antideutschen Pro Israel –Kundgebung kam, waren bei vielen Teilnehmern auch die letzten Dämme gebrochen. Es hätte eine NPD-Demonstration sein können, denn vom deutsche Gruss bis zum „Tod den Juden“ und „Juden klatschen bis um sechs, abends kommt der Rest“ gebrüll fehlt auch rein garnix. Ein unangenehmes Gefühl neben diesem Mob zu stehen und sich das Treiben anzusehen und anzuhören. Die Kommentare der anderen Umstehenden waren wie folgt: „Es hält sich ja noch in Grenzen“ – ja, natürlich hätte es schlimmer kommen können, aber das Schlimmer wäre dan wohl ein Lynchmob gewesen. Oder auch „Haben sie doch selber Schuld wenn sie eins aufs Maul bekommen, was müssen die Antideutschen auch auf der anderen Brücke demonstrieren.“
Soviel zu einer Pro-Palestina-Demo in Berlin im Jahre 2002. Photos kommen später (So. oder Mo.)
ernest
@Ick jloob et nich
@Ronni: Endlich mal gleichgesinnte
Damit triffst du genau den Nerv. Es waren heute auf beiden Seiten echt kranke Leute unterwegs. Wie kann man allen ernstes "Stoppt den Krieg - Intifada bis zum Sieg" rufen ?Oder "Lang lebe Israel?". Es ist doch gräßlich, wie dieser beiderseitige Fundamentalismus ausgelebt wird.
FRIEDEN FÜR ISRAEL! FRIEDEN FÜR PALÄSTINA! GEGEN KRIEG UND TERROR ÜBERALL!
@rfo
Du meinst also mal wieder, dass Antisemitismus die Folge des unbotmäßigen Verhaltens der Juden sei, was?
Vermutlich warst Du einer derjenigen, die auf der Demo vom "Holocaust an den Palästinensern" schwadroniert haben. Ekelhaft!
Warum sind gezielt Eropäische Spenden
So einem Sender kann man auch die Sendeanlage
Die Elite will wieder abheben!
Diesen Aufmarsch erwarteten ca. 200 Menschen an der Friedrichsbrücke ?
JA ,JA , JA . Lüge 80
10000 Menschen in die Demo ?
JA ,JA , JA . Lüge 20.000
...
kaimauer
Augenzteugenbericht der Berliner Demos -
*kotz*
Begriffsdefinition
"Semiten"
Halt´s Maul und verpiss dich!
Entsetzt
Übrigens finde ich es hochbezeichnend, wie nötig es viele offenbar haben, klar zu verortende Schuldige oder Böse zu suchen und natürlich zu finden. Alles, was irgendwie "antideutsch" daherkommt, wird damit zum Teil der "Bahamas-Sekte". Und die ist natürlich abgrundtief böse. Dass alles "Rhetorik" ist, was da so kommt, ist doch auch nur wieder die infantile Angst, überrumpelt zu werden, weil man selbst so dummdeutsch, dafür aber bodenständig ehrlich ist.
trauer