Förderschwerpunkt Antirassismus

Robert Weber 21.03.2001 14:31
Netzwerk-Selbsthilfe - der Förderfonds der alternativen Szene Berlins - hat für 2001 einen Förderschwerpunkt gegen strukturellen und alltäglichen Rassismus eingerichtet.Anträge ab sofort, Förderungshöchstsumme 4.000 DM je Initiative.
Netzwerk Selbsthilfe fördert Initiativen gegen strukturellen und alltäglichen Rassismus

Netzwerk fördert für das laufende Jahr Projekte, die sich vor allem gegen alltäglichen und strukturellem Rassismus wenden und durch die gängigen Förderraster fallen. Anträge können ab sofort bei Netzwerk-Selbsthilfe e.V., Gneisenaustr. 2a in 10961 Berlin eigereicht werden. Ein Antrag sollte enthalten: Kurze Beschreibung des Projekts, Darstellung der finanziellen Situation, Zeitraum, in dem das Geld benötigt wird und den Finanzbedarf. Förderungshöchstsumme je Antrag: DM 4.000,--. Bearbeitungszeit ca. 4 - 6 Wochen. Telefonische Anfragen und weitere Informationen Montag von 13 bis 18 Uhr und Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 15 Uhr unter 030 - 618 2602.

Hintergrund

Der Förderfonds Netzwerk Selbsthilfe e.V. födert seit mehr als 20 Jahren linke, alternative Initiativen und selbstverwaltete Betriebe in Berlin.
Für das Jahr 2001 hat der Beirat des Förderfonds einen Schwerpunkt "Antirassismus&" beschlossen: Unbürokratisch werden Initiativen und Projekte gefördert, die sich gegen strukturellen und alltäglichen Rassismus wenden.
Trotz zahlreicher Förderprogramme (z.B. Xenos, Civitas, Jugend für Toleranz und Demokratie) fallen viele dieser Projekte durch die gängigen Förderraster, hierzu zählen Gruppen, die sich gegen den sogenannten "strukturellen Rassismus" wenden.

"Wer eine Aktion gegen die Asylgesetzgebung plant, wird kein Geld von der Regierung bekommen, die dieses Gesetz gerade verabschiedet hat", erläutert Ingo Siebert vom Vorstand des Förderfonds. "Hinzu kommt, dass struktureller Rassismus, von wenigen Ausnahmen abgesehen, schlichtweg bestritten wird."
Netzwerk wende sich mit seinem Förderschwerpunkt gegen gesetzmäßig verankerte und alltägliche Diskriminierung von Menschen nicht deutscher Herkunft bzw. Herkunftssprache in Behörden, auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, Schulen und Universitäten, bei den Medien und der Polizei.
Beispiel: Die von den JungdemokratInnen organisierte "deportation-class"-Kampagne. "Thematisiert werden die deutsche Asylpolitik, die rassistische Logik von "nützenden" und "unnützen" AusländerInnen, die durchorgansierte Abschiebmaschinerie mit ihren Knästen und Repressionen..." (Selbstdarstellung) Vor allem aber richtet sich die Kampagne gegen das Unternehmen Lufthansa, das an den Abschiebungen kräftig mitverdient. Im Rahmen des Förderschwerpunktes "Antirassismus" unterstützte Netzwerk die Kampagne mit 4.000 DM.
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Ergänzungen