Interessengemeinschaft Pankow und Nazis

sebstian 15.06.2006 22:18
Die Interessengemeinschaft Pankow-Heinersdorf veröffentlicht Aussagen von Faschisten in Pressemitteilung. Nazis geben sich als "Kommunisten" aus.
Auf der Seite der Interessengemeinschaft Pankow-Heinersdorf findet sich seit heute folgende Pressemitteilung:

Gegen Islamisierung von volksfeindliche Politik!

Gegen den sich ausbreitenden Islamismus in Deutschland!
Wir als Kommunisten und Atheisten sind gegen den Neubau von islamischen "Gotteshäusern" in unserem Land. Wir solidarisieren uns deshalb mit den Bürgern und Anti-Moschee-Demonstranten in Pankow-Heinersdorf. Gleichzeitig weisen wir die Versuche neofaschistischer Elemte zurück, das gerechtfertigte Anliegen des Volkes für ihre rassistische Hetze zu mißbrauchen.
Mit dem Häuflein kleinbürgerlicher "linker" Pro-Moschee-Gegendemonstranten verbindet uns nichts. Wir verurteilen sie als volksfeindliche Provokateure, die Handlangerdienste für die Reaktion verrichten, antifaschistisches Grundanliegen pervertierend. Die fortschrittliche Bewegung muß sich von ihnen distanzieren.
Ein linker Beitrag, der unsere weitestgehende Zustimmung findet […]

[Quelle]

Da stellt man sich doch schon den feixenden Bürgermob vor, händeklatschend, dass die Linken nun auch Vernunft annehmen.

Ersteinmal ist es schön, dass der Autor für ALLE Kommunisten und Atheisten dieser Welt sprechen kann und zweitens machte mich der Begriff "volksfeindlich" irgendwie hellhörig. Ich vermutete eine kommunistische Sekte, Splittergruppe, o.Ä. aber zum Glück gibt es ja den Link auf der Seite und es gibt Google.

Über den Link gelangt man auf die Seite des "Aufbaukreises" (man beachte die Differenzen zwischen URL und Titel), die doch sehr besondere Artikel umfasst: da wären z.B. die "Notwendigkeit einer patriotischen Linken" und die "Faschistische Unterwanderung der NPD" (Die arme NPD…?). Letzterer Artikel wurde neben Bernd Grett (Kreisvorsitzender der NPD im Voigtland) auch vom Bloginhaber (und vermutlich auch Begründer) des "Aufbaukreises", Detlef Nolde kommentiert. Es findet sich folgendes Zitat:

Jeder, der die NPD verläßt, und in seinem Begründungkatalog auf den für ihn nicht mehr tragbar gewordenen faschistischen Charakter dieser Partei hinweist, ist ein Gewinn für uns, und ein Verlust für die gesamte neofaschistische Bewegung. Marschierten nicht "Freie Nationale" ihm Mai hinter einem Transparent mit der provokanten Aufschrift "Gegen Faschismus und Intoleranz" durch Lichtenberg? Parallelen tun sich auf.

Detlef Nolde ist, wie man auf seiner eigenen Homepage lesen kann, selbst ein Aussteiger. Auf Indymedia und in der jungenWelt finden sich aber noch weitere Fakten zu Nolde und seinem "Ausstieg" im Jahre ‘97:

Der Neonazi Detlef Nolde, ehemals Cholewa, outete kürzlich seinen angeblichen Ausstieg aus der rechtsextremen Szene als Anti-Antifa-Aktion. […] Trotz zahlreicher Ausstiegsbeteuerungen und einem zeitweiligen Engagement beim nicht unumstrittenen virtuellen Aussteigerprojekt "nazis.de" verbreitete er in Internetforen weiterhin antisemitische Theorien, geschichtsrevisionistische Thesen und braune Esoterik. Der Informationsdienst gegen Rechtsextremismus dokumentierte Noldes anhaltende rechtsextreme Propaganda. […] Nun wird gemutmaßt, daß Nolde zwar nie inhaltlich, wohl aber organisatorisch "ausgestiegen" war und jetzt - angesichts der Erfolge der Neofaschisten bei Wahlen - wieder in den "Schoß der Kameraden" zurückkehren möchte.

[Quelle: jW vom 15.02.05]

Die Bürgerinitiative hat sich also die passenden Leute ins Boot geholt. Ich frage mich nur, warum sich Nazis als Kommunisten tarnen? Die Bürgerinitiative, die ja nichts mit Fremdenfeindlchkeit am Hut haben will, "sich von allen extremistischen Gruppen distanziert", und sogar "aus der Mitte der Bevölkerung kommt" [Quelle], verliert so allerdings immer mehr an Glaubwürdigkeit. Der platte Stammtischrassismus und die Aggressivität auf der Demo tun da ihr übriges.
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Ergänzungen

heinersdorfer und die drogen

Jens Anger 15.06.2006 - 23:44
Wie bekloppt die Heinersdorfer die da mitmischen sind, hat bereits die Abendschau dargestellt.
Z.B. verweist die iphab auf nen Eintrag der Ahmadiyya durch den Hessischen Verfassungschutz. Allerdings hat der VS klargestellt NIEMALS über die A. geschrieben zu haben.
Sie zitieren eine "Islamforscherin" die unter den Islamforschern total unbeliebt und nciht anerkannt ist.Ein Forscher von der TU meinte, dass die A. ne kleine unwichtige Gemeinde sei.
Auch der Realitätsverlust ist echt Hardcore...auf ihrer Seite sprechen die ihabps von 1500 Leuten, die die Demo starteten und 3500 die dann vorm Rathhaus gestanden haben sollen. Tatsächlich waren es eher schrockende 500-700. Auch die "pro-moschee"Leute wurden auf 30 minimiert. Naja es waren zwar nciht viele aber die 100 hatte es definitiv durchschritten...

Zum todlachen ist echt ihr Bericht...sucht selbst auf www.iphab.de
auch nett die fotos aus den eigenen reihen ohne das sie ihre gesichter unkenntlich gemacht wurden..

total unbeliebter Forscher

an der TU 16.06.2006 - 07:57
\"Ein Forscher von der TU meinte, dass die A. ne kleine unwichtige Gemeinde sei.\"

Die kleine Ahmadiyya Gemeinde gibt an, weltweit 200 Millionen Mitglieder zu haben. In den meisten islamischen Ländern ist diese Sekte verboten, da der Sektengründer sich neben Mohamed selbst zu einem Propheten erhoben hatte.