Antisemitismus im "Doorbreaker" in Marzahn

Gegen rechts! 20.12.2005 13:40
In einer Filiale der durch den Handel mit Naziklamotten wie "Thor Steinar" bekannt gewordenen Kette "Doorbreaker" zeigen die Angestellten deutlich wessen Geistes Kind sie sind...
"Marken wie "Thor Steinar", "Sport-Frei", "H8-Wear", "Rizist" und "Pro Violence" finden reißenden Absatz in der rechten Szene. Doch nicht nur dort! Durch ihr oft eher unauffälliges Aussehen gelangen diese auch Marken in ganz normale Läden à la "Doorbreaker" und verschaffen den Herstellern großzügige Einnahmen. Durch die angebliche Trennung von Politik und Kleidung seitens des Produzenten ist es z.B. oft verwehrt geblieben, die rechte Marke "Thor Steinar" aus dem dortigen Angebot zu entfernen."
So beschreiben Antifas eine Entwicklung, die seit Beginn des Jahres 2004 zu beobachten ist. Bei der Kette "Doorbreaker" scheint es allerding, neben den kommerziellen, noch andere Gründe für den Weiterverkauf dieser Marken zu geben. Denn ob "in ganz normale Läden" im Schaufenster ähnliche Figuren zu finden sind, wie in der "Doorbreaker"-Filiale im Eastgate-Center in Berlin-Marzahn, ist doch eher zu bezweifeln. Die aufmerksame Beobachterin kann dort seit Wochen einen "schwarzen" Teufel "bewundern" der eine Kette mit einem David-Stern trägt. Da die Angestellten schon auf diese Figur angesprochen wurden, kann getrost davon ausgegangen werden das es sich nicht um einen unglücklichen "Zufall" bei der Dekoration handelt. Vielmehr wurde deutlich, das ihnen durchaus bewußt ist, was sie da machen.

Ein ältere Artikel zum Thema "Thor Steinar" findet ihr unter:
 http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=5&kat=39&artikelid=1326

Wenn ihr euch bei "Doorbreaker" im Eastgate oder dem Centermanagment über diesen Skandal beschweren wollt, folgt hier einiges an Kontakt-adressen und -nummern:

Doorbreaker Filiale im Eastgate Berlin
Marzahner Promenade 1
12679 Berlin
Tel. 030 93 49 90 04
im
EASTGATE Berlin
Adresse
Marzahner Promenade 1a
12679 Berlin
Tel.: 0049 (0)30 911459 – 0
Fax: 0049 (0)30 911459 – 111
- zuständig für Vermietung –
ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG
Vermietung
Heegbarg 30
22391 Hamburg
Telefon (040) 60 60 6-701
Telefax (040) 60 60 6-777

Auch der Weiterverkauf von "Thor Steinar"-Klamotten stellt natürlich einen Skandal dar und ihr könnt euren Unmut auch bei den anderen Filialen oder Centern kund tun:

Doorbreaker Filiale im Forum Köpenick
Bahnhofstrasse 33-38
12555 Berlin
Tel. 030-65 07 05 67
Fax. 030-65 07 05 68
im
Centermanagement Forum Köpenick
Tel : 030 - 65 66 84 0
Fax : 030 - 65 66 84 99
E-Mail : Herr Klaus Schröder
 centermanagement@forum-koepenick.de
Frau Carla Kubenz
 verwaltung@forum-koepenick.de
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- zuständig für Vermietung –
Fundus-Fonds-Verwaltungen GmbH
Breite Str. 20 A
13187 Berlin
Tel : 030 - 49 004 1701
Fax : 030 - 49 004 1700
E-Mail :  Klaus-Peter.Retzlaff@fundus.de

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Doorbreaker Filiale in den Hallen Am Borsigturm 2
13507 Berlin
Tel.: (030) 43 77 88 91
Fax: (030) 43 77 88 92
www.borsighallen.de

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Doorbreaker Filiale im Helle Mitte
Fritz-Lang-Str.5
12627 Berlin
U-Bhf. Hellersdorf
Tel. 030-99 53 835
Fax. 030-99 28 21 74
www.helle-mitte.com

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Doorbreaker Filiale in den Spandau Arcaden
Klosterstr.3
13581 Berlin
S-Bhf. Spandau
Tel. 030-21 01 59 20
www.spandau-arkaden.de

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Doorbreaker Filiale im A10 Center
Chausseestrasse 1
15745 Wildau
A10 Ausfahrt KW
Tel. 03375-55 37 75
Fax. 03375-55 37 76
www.a10center.de

-----------------------

Doorbreaker Filiale im Warnow Park
Rigaer Strasse 5
18107 Rostock
Ausfahrt Lütten Klein
Tel./Fax. 0381-20 74 939
www.warnow-park.de
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Ergänzungen

Naja

Anti-Antisemit 20.12.2005 - 14:18
Also "der schwarze Teufel" gehört nun nicht gerade zum typisch antisemitischen Klischee. Hätte "der schwarze Teufel" beispielsweise ein typisch ägyptisches Zeichen (z.B. das vom Sänger Prince verwendete Kreuz) würdet ihr auch nicht gleich Rassismus anprangern. Dabei wäre die Assoziation mit "dem schwarzen Teufel" da schon naheliegender. Oder soherum. Wäre es antikommunistisch wenn der Teufel eine Hammer und Sichel Kette um den Hals hätte? Sicher nicht! Also kommt mal wieder runter von eurem philosemitischen Trip, oder legt historisch dar warum ein schwarzer Teufel ein antisemitisches Klischee ist (wie zum Beispiel die Krake, oder die Schlange, der hakennasige Geldsack, oder die mittelalterliche lüsterne Hexe). Der Davidstern am Hals ist als Beleg etwas mager.

Wer immer gleich losschreit, der findet auch kein Gehör wenn es notwendig wäre, also versucht mal etwas sachlich zu bleiben.

@ "Anti-Antisemit"

berlin 20.12.2005 - 15:00
naja, lieber "Anti-Antisemit" leg du doch mal dar, warum in einem shop in marzahn, in dem nazikleidung verkauft wird überhaupt ein david-stern hängt. und das "der jude" als der anti-christ, "das böse", usw. gesehen wird solte wohl auch bekannt sein. da haben sich wohl die angestellten einen mehr als blöden "scherz" mit einfachen mitteln erlaubt. wer allerdings sowas macht, bei dem muß schon einiges im argen liegen, oder?

natürlich antisemitisch

gegen die verharmlosung 20.12.2005 - 15:07
folgendes bild widerlegt den "anti-antisemiten"!
der bilduntertitel dazu auf hagalil lautet:
"The Zionist Devil, Al-Dustour (Jordan), September 30, 1994."

@gegen die Verharmlosung

Anti-Antisemit 20.12.2005 - 18:13
Dieses Bild kannte ich zum Beispiel nicht, aber ausser dem typisch antisemtischen Stereotyp der Hakennase kann ich auch dort nichts antisemitisches erkennen. "Antisemitismus" und "Antizionismus" sind zudem nicht gleich zu setzen, obwohl es zweifelsohne antisemitisch motivierten Antizionismus gibt.
Wenn du meine Ergänzung tatsächlich wiederlegen möchtest (da hätte ich nichts dagegen), dann weise mir doch bitte wissenschaftlich nach, wo der Teufel, oder "der schwarze Teufel" als antisemitisches Klischee auftaucht.
Das Bild was du hier aufzeigst entstammt vermutlich dem arabischen Raum, dort ist es üblich, vor Allem bei Religiösen, den politischen Gegner als Teufel zu diffamieren. Europäische Kolonialmächte waren die "weissen Teufel", die Partei XY sind die XY-Teufel u.s.w.
So ist es möglich, dass religiöse, arabische Antizionisten die Zionisten als Teufel bezeichnen. Das ist nicht PC, muss aber auch nicht unbedingt antisemitisch sein.
Versucht mal wissenschaftlich zu argumentieren (ich weiss das hier ist Indymedia, da brauch man sowas nicht), aber das würde der ach so fortschrittlich emanzipierten "deutschen" Linken, deren Querchnitt ihr repräsentiert, mal ganz gut tun.

nichts neues

killer fisch 20.12.2005 - 21:06
das doorbracker so eine scheisse verkauft wissen doch leute die schon ein paar tage dabei sind längst. ich kann mich noch an zeiten erinnern wo in einigen filialen baseball-schläger zum kapu gekauft werden konnten, das haben die irgendwann aufgegeben. schaut auch gleich mal bei tabak frehse vorbei, da könnt ihr auch die junge freiheit und die national zeitung kaufen, also schaut einfach mal genau hin, in eurem center um die ecke... vielleicht sollte die kampanie demnächst gleich mal am eastgate vorbei schauen...

Lieber "Anti-Antisemit"

...___...___--- 21.12.2005 - 15:41
Da die mods deine Ergänzungen als inhaltliche ansehen, werde ich mal darauf eingehen, obwohl ich deinen Vorwurf vom "philosemitischen Trip" unverschähmt finde. In dem Artikel gibt es keinen Hinweis, der eine solche Vermutung zuläßt und darüber hinaus ist der Vorwurf des "Philosemitismus" meist nur ein Abwehr"argument" gege KritikerInnen des Antismitismus.
Erstmal finde auch ich die Kombination "Laden der bewußt Nazikleidung verkauft" und im "Schaufenster einen Teufel mit Davidstern" ausstellt schon sehr eindeutig und weit mehr als Spekulation. Außerdem finde ich auch, das die Darstellung des Teufels auch rassitisch ist. Das widerrum schließt aber auch Antisemitismus nicht aus, denn "die Juden" wurden von den AntisemitInnen auch als "Schwarze" beschrieben, dargestellt und bekämpft. Juden sind ja für die Antisemiten keine "Rasse", sondern "die Antirasse", was auch ihre `Mitgliedschaft´ in allen "eigentlichen Rassen" möglicht macht.
Dann zu dem Bild des Teufels. "Die Juden" werden schon seit den Anfängen des christlichen Antijudaismus nicht nur einfach als "mit dem Teufel im Bunde" beschrieben und verfolgt (wie etwa "Hexen"), sondern wie oben schon beschrieben als "das Bödes" bzw. "der Teufel selbst". Zum Weierlesen empfehle ich das Buch "The Devil and the Jews - The Medieval Conception of the Jew and Its Relation to Modern Anti-Semitism" von Joshua Trachtenberg (siehe untern). Im übrigen finde ich deine Ausführungen zu Antizionismus und Antisemitismus zu staatisch. Bloß weil das oben schon gepostete Bild aus dem arabischen Raum stammt, heißt das doch nicht, das es dieses Denken nur dort gibt. Nicht nur die deutschen Neonazis bedienen sich antizionistischer und antisemitischer Propaganda und Bilder aus dem arabischen Raum. Zu deinen, meiner Meinung nach verharmlosenden, Ausführungen zu Antiziosismus generell äußere ich mich nicht weiter, da ers hier ja nicht wirklich darum geht.

BUCH:
„A JPS bestseller, this is the definitive work of scholarship on the medieval conception of the Jew as devil--literally and figuratively. Through documents, analysis, and illustrations, the book exposes the full spectrum of the Jew's demonization as devil, sorcerer, and ritual murderer. The author reveals how these myths, many with origins traced to Christian Europe in the late Middle Ages, still exist in transmuted form in the modern era.“
The Devil and the Jews
The Medieval Conception of the Jew and Its Relation to Modern Anti-Semitism
By Joshua Trachtenberg
Foreword by Marc Saperstein
Price: $22.00
Binding: 278 pages, Paperback
ISBN: 0827602278


einfach mal googeln

nerd 21.12.2005 - 15:58
ihr könnt das doch einfach mal googeln, bevor ihr das ganze als spekulation abtut. diese bild hier gibts mit der anmerkung:
"Ar-Riyadh, August 9, 2003
The devil represents "the Zionist lobby"."

tipp

tipper_in 21.12.2005 - 17:04
hier noch was zum weiterlesen bezüglich der konstruktion und funktionsweise antisemitischer stereotype:

A.G. GENDER-KILLER (Hg.)
Antisemitismus und Geschlecht
Von „effeminierten Juden“, „maskulinisierten Jüdinnen“ und anderen Geschlechterbildern

Unratverlag ( http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,216,13.html)
ISBN: 3-89771-439-6
Ausstattung: br., 286 Seiten
Preis: 18.00 Euro



Die Beiträge dieses interdisziplinären Sammelbandes erkunden den Zusammenhang verschiedener antisemitischer Geschlechterbilder. Sie zeigen, mit welchen Codierungen und Normvorstellungen gearbeitet wurde, um den „jüdischen“ Körper als anderen zu stigmatisieren. Verdeutlicht wird so, dass sich Antisemitismus und Geschlecht nicht nur am Rande berühren, sondern dass Geschlecht zentral für das Funktionieren antisemitischer Stereotype und Hassfiguren war. Einheitliche Stereotype vom „deutschen“ Mann und von der „deutschen“ Frau standen widersprüchlichen Bildern des „Jüdischen“ gegenüber. Der „jüdische“ Körper sei paradox gespalten: männlich und weiblich zugleich. Die Folge sind Bilder, die vom effeminierten „jüdischen“ Mann bis zum „jüdischen Vergewaltiger“ und Mädchenhändler, von der „schönen Jüdin“ bis zum „jüdischen Mannweib“ reichen. Dabei wird deutlich, dass diese Bilder nicht als singuläre existieren können, sondern dass sie aufeinander angewiesen sind und ihre Kraft nur durch ihr Zusammenspiel entfalten. Geschlechterbilder, so zeigen die Untersuchungen u.a. aus historischer, kunst- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, ziehen sich nicht zufällig als roter Fadern durch die antisemitischen Darstellungen. Gerade mit ihrer Hilfe kann die (biologische) „Andersheit“ von Juden und Jüdinnen artikuliert und (re-) produziert werden.

Aus dem Inhalt:

A.G.Gender-Killer
Geschlechterbilder im Nationalsozialismus. Eine Annäherung an den alltäglichen Antisemitismus

Christina von Braun
Der Körper des "Juden" und des "Ariers" im Nationalsozialismus

Klaus Hödl
Genderkonstruktion im Spannungsfeld von Fremd- und Selbstzuschreibung. Der "verweiblichte Jude" im diskursiven Spannungsfeld im zentraleuropäischen Fin de Siècle

Meike Günther
Wider die Natur: Zur Verkörperung antisemitischer Stereotype durch Geschlechterkonstruktionen

Hildegard Frübis
Repräsentationen „der“ Jüdin – Konzepte von Weiblichkeit und Judentum in der Jüdischen Moderne

Eva-Maria Ziege
Die Bedeutung des Antisemitismus in der Rezeption der Mutterrechtstheorie

Elke Frietsch
Der trojanische Königssohn im Polohemd. Sind die Darstellungen des "Parisurteils" aus der Zeit des 'Dritten Reiches' 'spezifisch nationalsozialistisch'?

Jeanette Jakubowski
Walsers Griff in die antisemitische Mottenkiste oder die verführerische Macht der jüdinnen- und judenfeindlichen Stereotype

BINI ADAMCZAK
Antisemitismus dekonstruieren? Essentialismus und Antiessentialismus in queerer und antinationaler Politik

Michael Moreitz
Judenfeindschaft in der Deutschen Geschichte und Gegenwart

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