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Letzte Infos zum Naziaufmarsch in Dortmund

Thomas Schulz 02.09.2005 12:12
Letzte Informationen rund um den Naziaufmarsch am morgigen Samstag in Dortmund. Heute abend 19.00 Infoveranstaltung zur Naziszene In Dortmund und NRW in der Auslandsgesellschaft. Morgen 11.00 - nähe Hbf. - Demo gegen den Aufmarsch.
Aktuelle Infos zu Antifa-Demo und Nazi-Aufmarsch:

Nach einem weiteren "Kooperationsgespräch" steht fest: Die Antifa-Demo startet definitiv um 11:00 Uhr auf der Katharinenstraße gegenüber dem HBF. Weite Teile der Route entsprechen nun wieder der ursprünglichen Anmeldung. Es bleibt der Skandal, dass die Polizei den Neonazis die Straße freiräumt indem sie ihnen gestattet ihren Aufmarsch auf Teilen der zuvor angemeldeten Route der Antifa-Demo durchzuführen. Die Neonazis treffen sich um 12:00 Uhr am Südbad (S-Halt sehr warscheinlich südlich der Bahnlinie durch Kreuzviertel und Westviertel führen, ehe die Neonazis auf die Rheinische Straße in Richtung Dorstfeld einbiegen.

Detailierte Stadtpläne gibt es auf der Demonstration.

Neuer Auftaktort der Antifa-Demo
03.09. // 11:00 Uhr (Pünktlich) // Katharinenstraße (Gegenüber dem Vorplatz des HBF)
Neuer Aufmarschort der Neonazis: 12:00 Uhr Stadthaus


Infoveranstaltung am 02.09.
Neonazismus in NRW und die Neonazi-Szene in Dortmund

Das Bild des Neonazismus hat sich verändert. Neonazismus erscheint heute als eine Art Eventkultur, der aus ihm resultierende Terror wird dabei oft übersehen. Bundesweit vernetzte neonazistische Basisgruppen, so genannte "Freie Kameradschaften", schaffen es, ihre "Mitglieder" viel stärker zu binden als die früheren Neonazi-Parteien. Mittels Musik mit rassistischen, antisemitischen und nationalistischen Texten werden Jugendliche heute gezielter angesprochen und an das Netzwerk des Neonazismus heran geführt. Die NPD arbeitet völlig offen mit militanten Neonazis zusammen und ist wieder erstarkt. Die Dortmunder Neonazis stellen die größte und aktivste neonazistische Szene in NRW. Seit mehreren Jahren treten sie unter dem Motto "Dortmund ist unsere Stadt" durch Demonstrationen und Gewalttaten in Erscheinung. Mit dem Mord an Thomas Schulz fand diese Entwicklung am 28. März ihren vorläufigen Höhepunkt. Auch nach dem Mord setzen die Dortmunder Neonazis ihre Hetze unverändert fort.

Der Vortrag nimmt im ersten Teil die Entwicklung des Neonazismus und seine heutigen Strukturen und Aktivitäten unter die Lupe. Daran anschließend eröffnet der Vortrag einen Einblick in die Neonazi-Szene der Stadt und skizziert vor dem Hintergrund der Reaktionen Dortmunder Neonazis auf den Mord an Thomas Schulz eine Bewertung der aktuellen Situation.

Eine Veranstaltung des "Antifaschistischen Bündnis 28.03." in Kooperation mit dem "Antirassistischen Bildungsforum Rheinland".

02.09.2005 // 19:00 Uhr // Auslandsgesellschaft NRW
Steinstraße 48 (Nähe HBF-Nordausgang) // Raum V1


UND LAST BUT NOT LEAST:

KEIN VERGEBEN - KEIN VERGESSEN!
AM 03.09 DEN NAZIAUFMARSCH IN DORTMUND VERHINDERN!
Am Abend des 28.03.2005 wurde Thomas "Schmuddel" Schulz von einem 17-jährigen Neonazi in der U-Bahn Haltestelle Kampstraße in der Dortmunder City ermordet. Thomas hinterließ eine Frau und 3 Kinder. Die Dortmunder Neonazi-Szene bekannte sich nach dem Mord im Internet zu dem Mörder und seiner Tat. Der 17-jährige sei ein "Kamerad" aus Dortmund. Am 3. September wollen die Neonazis nun erstmals nach dem Mord in Dortmund demonstrieren.

Die Dortmunder Neonazis stellen mit einem festen Kreis von 30 und einem kurzfristigen lokalen Mobilisierungspotential von bis zu 80 Personen die größte neonazistische Gruppierung in NRW. Mehrheitlich sind sie in der von "SS-Siggi" Borchardt geführten "Kameradschaft Dortmund" und unter dem Namen "Autonomen Nationalisten- Östliches Ruhrgebiet" organisiert. Seit längerer Zeit verfolgten sie unter der Parole "Dortmund ist unsere Stadt" das Ziel, durch Demonstrationen und Gewalt in Dortmund eine ‚No-Go Area‘ für all diejenigen zu errichten, die nicht in ihr neonazistisches Weltbild passen. Der Mord an Thomas ist der traurige Höhepunkt dieser Strategie.

In ihrer Sympathiebekundung für den Mörder setzten die Dortmunder Neonazis kurz nach der Tat ihre Drohungen gegen vermeintliche AntifaschistInnen fort. Nur zwei Tage nach dem Mord kam es zu einem erneuten Mordversuch an der Kampstraße. Ein einschlägig vorbestrafter 23-jähriger Neonazi zückte am Abend gegenüber den Trauernden ein Messer, nachdem er bereits am Mittag eine Punkerin mit den Worten "Ich stech dich auch ab" bedroht hatte. Ein weiterer Überfall ereignete sich wenige Tage darauf in der Nordstadt. Zwei Neonazis setzten einer Frau ein Messer an den Hals und bedrohten sie mit dem Tode. Seit dem 1. April tauchten in mehreren Dortmunder Stadtteilen Plakate des "Freien Widerstand" auf. Unverholen verkünden die Neonazis auf den Plakaten: "Wer der Bewegung im Weg steht, muss mit den Konsequenzen leben!" Am 9. Juni verfolgten zwei mit Baseball-Schläger und Messer bewaffnete Neonazis in Dortmund Wickede zwei Migranten bis über die Stadtgrenze zu einem Asylbewerberheim in Unna. Erfreulicher Weise zeigten die Migranten gemeinsam mit BewohnerInnen des Heims die von so vielen Politikern geforderte Zivilcourage. Die Neonazis wurden vertrieben. Der Mord und die anhaltenden Drohungen und Gewalttaten zeigen deutlich was passiert wenn Neonazis sich weitestgehend ungestört organisieren können. Das neonazistische Weltbild drängt früher oder später notwendiger Weise zur gewalttätigen Umsetzung.

Gerade dort, wo die lokale Presse und Politik sich schon vor Jahren darauf einigten, das wachsende Problem der Neonazi-Szene stillschweigend zu ignorieren und wo die Polizei bevorzugt gegen AntifaschistInnen vorgeht, bleibt der aktive Widerstand gegen Neonazis eine dringende Notwendigkeit. Bislang haben sich die Neonazis nicht getraut nach dem Mord öffentlich in Dortmund in Erscheinung zu treten. Ihre lauthals verkündeten Drohungen, keine antifaschistischen Veranstaltungen unwidersprochen zu lassen, konnten sie mehrfach nicht einlösen.

Fünf Monate nachdem in Dortmund über 4.000 AntifaschistInnen nach dem Mord an Thomas deutlich machten, dass sie nicht bereit sind, die neonazistische Gewalt zu akzeptieren, bilden sich die Neonazis offenbar ein, der Mord und ihre Sympathiebekundungen für den Mörder wären vergessen. Am 03. September gilt es den Neonazis lautstark und offensiv zu zeigen, dass ihre Hoffnungen in Dortmund weiter zu machen als wäre der Mord nicht geschehen, unerfüllt bleiben werden.

Neonazistische Strukturen zerschlagen! // Den Naziaufmarsch verhindern! // Kein Vergeben- Kein Vergessen!

Kommt zur antifaschistischen Demonstration // 03.09. // 11:00 Uhr (Pünktlich) // Katharinenstraße (Gegenüber dem Vorplatz des HBF)
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Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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verstehe nicht so ganz — scheiss auf deutsche gemütlichkeit !

pünktlich — damit