Feiger Übergriff auf Jugendlichen in Nienburg

Karlchen 22.12.2004 08:47 Themen: Antifa
Am Montag, dem 20.12.04, wurde in Nienburg (zwischen Bremen und Hannover) ein Jugendlicher mit Iro von einer Gruppe von 5 Nazi-Skins erst angepöbelt und mit Essensresten beworfen, anschließend folgte ihm einer der Neonazis in eine Videothek und griff ihn hier an.
Der Jugendliche wollte eigentlich nur ein paar DVD's zur Videothek zurückbringen. Als er sein Rad abschloß bemerkte er eine Gruppe rechtsradikaler Nienburger unter ihnen Andreas Seifert und Dennis Schon. Jemand aus dieser Gruppe sagte, "Das ist doch die linke Zecke von der Demo (siehe Link)!" Sie bewarfen ihn mit resten ihrer Pizza. Der Jugendliche schloß schnell sein Rad ab und ging mit Rucksack in der Hand und Gitarre auf dem Rücken in die Videothek. Plötzlich hörte er hinter sich "Den hol ich mir!" und wurde daraufhin von hinten gepackt. Als er sich umdrehte wurde ihm gleich mit der Faust in das Gesicht geschlagen, er taumelte zurück, verlor seinen Rucksack. Der Nazi traktierte ihn weiter mit Tritten gegen die Hüfte und in den Rücken, bzw. gegen die Gitarre. Erst als sich der Jugendliche aufrappeln konnte und den Nazi anschrie, dass er sich verpissen solle ging er. Die Mitarbeiter hatten in der Zwischenzeit die Polizei verständigt. Diese traf auch kurz nach der Tat ein und konnte auch die Nazis naha des Tatortes stellen. Sie wurden mit auf's Revier genommen und ihre Daten erfasst. Die Tat wurde angezeigt.

Das alles zeigt uns, dass wir in Nienburg sehr wohl ein Problem mit Nazis haben, dass eine Demo ein erster Schritt war, das Problem damit aber nciht vom Tisch ist. Jetzt nur nicht wegschauen und aktiv werden!
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Ergänzungen

Kleiner Fehler

Karlchen 22.12.2004 - 09:24
Er verlor natürlich seinen Rucksack, nicht die Gitarre.

Nienburg und Nazis

Faschopack vernichten 22.12.2004 - 10:06
vor ca. einem Jahr wurde ich auch in Nienburg angepoebelt.

Ich nahm den Bus Richtung Innenstadt. In dem Bus sass ein Typ mit auffaelig kurzen Haaren. Allerdings kann ich ja nicht jeden Skinhead als Nazi identifizieren. Leider ist die Annahme das es viele Leute mit kurzen Haaren gibt, die keine Nazis sind, mag wohl echt nur in Grossstaedten stimmen. An dieser Hauptumsteigestation, wo alle Buse ankommen (in der Innenstadt) verliess ich den Bus und ging zum Bahnhof. Der einzelne Typ war verschwunden. Als ich vor dem Bahnhof stand, kamen ca. 5-6 Nazi Typen an, die erst mit faschistischen Spruechen auffielen, wie z.B. Zeckenpack, Sieg Heil usw.

Da ich mir so eine Scheisse, egal wie auch immer, nicht gefallen lasse und sofort zurueckpoebelte, wurde ich von diesen angegriffen. Da allerdings einige davon gerade mal 16 waren, war es kein Problem den Angriff abzuwehren, worauf ein Nazi verletzt wurde.

Die Nazis entfernten sich telefonierend und realtiv schnell. Da mir das komisch vorkahm lief ich auf die andere Seite des Bahnhofs und wartete da. Ich wollte den Zug nach Hannover nehmen, der allerdings noch eine halbe Stunde brauchte.

Als ich die S-Bahn betrat fiel mir sofort eine Gruppe von Faschos auf (die Kinder von vorhin und 5 andere aeltere Nazis, die anscheinend nach mir suchten. Diese Gruppe war allerdings weit gefaehrlicher, da es sich um ca. 25-30jaehrige Kerle handelte, die auch etwas besser zuschlagen haetten koennen. Viele davon hatten Werder Bremen Schals um. Einer hatte irgendwas mit Fanclub Nienburg auf seinem Pullover (allerdings moechte ich jetzt nicht irgendwelche Werder Fans in Nienburg angreifen, da ich nicht mehr genau weiss welche Aufschrift das Teil wirklich hatte.

Leider kann ich keinen der Nazi-Penner identifizieren, da ich nicht aus Nienburg bin und dort auch keine Kontakte habe.

So wurde ich im Zug von den aelteren angegriffen und unter Sieg Heil und aenlichem Gebruell paar mal geschlagen. Normalerweise kann ich mich sehr gut verteidigen, aber das waren zuviele.

Am Ende hatte ich ein gebrochenes Bein, was allerdings noch glimpflich ausging. Die Nazi-Schweine stiegen naechste Station aus (S-Bahn) in irgendeinem Kaff. Einige andere Passagiere im Zug, machten zwar ihr Maul nicht auf, riefen aber die Bullen. Nur eine Frau (ca. 30 Jahre alt) stand mir bei, mit dem Resultat das auch sie herumgeschubst und von den anwesenden aufs Uebelste sexistisch beschimpft.

Die Bullen kamen in Neustadt am Rbg. Das BGS stand auf einmal vor mir. Sie zogen mich aus dem Zug und brachten mich zur Wache. Mir wurde vorgeworfen im Zug mit CS Gas rumgesprueht zu haben. Es wurde auch mit CS-Gas rumgesprueht, aber von den Faschos. Viel Wirkung hatte das nicht, da sie es schnell liesen, als sie merkten, das nicht nur ich damit Probleme habe, sondern sie auch. Zumindest war ich das nun.

Nach ca 2 Stunden wurde ich entlassen. Mit der Androhung einer Anzeige. Meine Version wollten sie gar nicht hoehren, den ich waere ja wohl eindeutig als linker Gewalttaeter bekannt (einige Anzeigen und Verurteilungen wegen Landfriedensbruch, Mitgliedschaft in verschiedenen linken Gruppen usw.). Draussen traf ich die Frau aus dem Zug wieder, die sofort zu der Polizeistation gefahren war um sich fuer mich einzusetzen. Vielen Dank dafuer. Allerdings bleibt ein uebeler Nachgeschmack.

Nachher erfuhr ich, dass es sich bei den Faschos (die gerufen wurden, die Aelteren) um 2 Hauptgefreite der Bundeswehr handelt, sowie zwei andere hoehrere Dienstgrade, die in der Clausewitz Kaserne stationiert sind. Das wurde mir von der Frau mitgeteilt, die ebenfalls eine Sanitaetsausbildung beim Bund absolviert.

Diese wurden angeblich in Naehe der Station aufgegriffen von der Nienburger Polizei. Diese hatten aber eine andere Version, ich haette sie Moerder genannt. Und scheiss Bund etc., dann haette ich sie angegriffen, worauf sie sich nur gewehrt haben. Ausserdem wuerde ich den Eindruck machen unter harten Drogen zu stehen. Die Geschichte wurde der Polizei Neustadt weitergegeben. Diese glaubte die Version sofort. Auch wurde von der Polizei gar nicht auf meine Verletzung eingegangen. Sie meinten ich wuerde simulieren, denn die Nazis hatten ausgesagt ich waere weggelaufen.

Von der Frau wurde ich ins Krankenhaus Nienburg gefahren und anschliessend nach Hause. Vielen Dank dafuer. Aber es ist schon uebel, wie die Bullen einem nicht glauben, weil man alternativ aussieht und mein Register mich als linker Gewalttaeter ausweisst.

Die Frau bestaetigte mir, das sich rund um die Kaserne und unter vielen Bundis, viele Nazis gibt, auch Vorgesetzte.

Die Frau schied ueberigens aus dem Bund aus, da sie freiwillig da war in der Grundausbildung, und nachher massiven Repressionen innerhalb der Kaserne ausgeliefert war. Nur hoehren will das keiner, immerhin handelt es sich um Soldaten. Von wegen der Bund tut was gegen Rechte.

Mit der Frau habe ich noch heute Kontakt. Diese erzaehlte noch ganz andere Geschichten aus der Kaserne.

Die Folterungen, die da von Vorgesetzten durchgefuehrt wurden ist nur die Spitze des Eisbergs. Aber auch ansonsten gibt es wohl einige Faschoschweine in Nienburg (Weser).

raubüberfall

stawa 22.12.2004 - 11:29
klingt nach einem bewaffneten raubüberfall. selbst wenn es der staatsanwalt schafft hier den politischen hintergrund zu leugnen, so sollte es erst mal für eine auszeit reichen. die meisten faschisten sitzen nicht wegen politischer verbrechen im knast, sondern weil sie bei anderen kriminellen handlungen erwischt werden. faschisten sind eben nicht besonders schlau.

Nazis beim BGS

X 22.12.2004 - 12:03
Die Reaktion des BGS in der Schilderung in den Ergänzungen passt ziemlich gut zu einer Untersuchung von Bürgerrechtlern Mitter der 90ern. Derzufolge sind ein Drittel aller BGSler in Niedersachsen als techtsextren einzustufen. Wäre interessant zu wissen, ob die Nazis und die BGSler Kumpels waren. Vielleicht macht es Sinn, an der Stelle Namen der Beamten zu posten oder entsprechende Kritik an den Verhältnissen im Gästebuch der Stadt einzutragen?

Nachtrag

Faschopack vernichten 22.12.2004 - 13:50
Die Namen der Beamten des BGS sind mir nicht bekannt, ich wurde von diesen nur an die Polizei uebergeben. Es macht wenig Sinn die Namen der Polizeibeamten zu posten, da diese im Prinzip nur gemacht haben, was die BGS Typen ihnen gesagt haben.

Das ich mit solchen Angriffen rechnen muss ist klar. Tue ich auch jeden Tag. Nur scheisse ist halt, wenn man sich verteidigt und dann noch Anzeigen wegen eben diesen Aktionen bekommt.

Ohne meine Freundin (jetzt) haette mir doch niemand geglaubt. Auch waere ohne die Aussage eben dieser wohl kaum einer darauf gekommen, das die Penner angefangen haben.

Die Anzeigen gegen die Faschos, die ich aus gutem Grund nicht gestellt hatte, hatten auch keinen Sinn. Meine Fruendin stellte Anzeige wegen der Rumschubserei und den verbalen Ausfaellen. Diese wurden eingestellt. Es handelte sich ja um verdiente Soldaten usw.

Ich hab auch gar nicht rumgeheult, denn sowas kann passieren, ausserdem kann ich mich gut verteidigen, und so ganz unschuldig war ich auch nicht daran. Denn schon am Bahnhof hab ich angefangen den Penner eine reinzuhauen als er mit rechtem Arm gruesste usw. Aber ich lass mir so was nicht gefallen.

Das Problem sind dann die Repressionen der Polizei. Die Nazi-Penner haben da weniger Beruehrungsaengste mit den Bullen. Und wie oft musste ich mir von genau diesen schon anhoehren, da barucht ihr euch nicht wundern, die Rechten beschmeissen uns nicht mit Steinen, haben zwar eine etwas komsiche Meinung, aber insgesamt sind die locker. Dau kommt dann noch das viele dieser Leute schon ihre Erfahrungen haben mit "kriminellen Auslaendern" usw.

Die Nazis sind schlimm, aber die Bullen haben notfalls sogar das "Recht" auf ihrer Seite.

Explizit wurde ich von den BGS Typen damals in Neustadt darauf hingewiesen, dass meine Geschichte ja nicht stimmen koennte, ich waere ja kein Auslaender. Warum sollten also die die ich Nazis nenne mich angreifen. Aber das Linke immer auf alles mit kurzen Haaren schlagen ist ihnen klar, denn das erleben sie bei jeder Demo.

Uebrigens war dies im Februar 2004.

Vorurteile?

Karlchen 22.12.2004 - 15:48
"Feige" finde ich es aus einer Gruppe mit 5 Leuten zwischen 18 und 30 einen 19 jährigen anzugreifen. Das mit dem "bewaffneten raub" verstehe ich auch nicht. Und des weiteren war der Jugendliche noch nie auf der 1.Mai Demo, hat noch nie einen Stein geschmissen und ist in einer Gruppe, die sich mit Aufklärung, Infoständen, organisation von Demonstrationen beschäftigt, und Transparente trägt auf denen u.a. steht "Friedlich gegen Rassismus". Und da es während der Demo zu keinen Ausschreitungen gekommen ist, obwohl an einem Haus in dem ein Nazi wohnt vorbeigegangen wurde und keine Polizei vorhanden war (dafür 400 Demonstranten) zeigt das für Nienburg doch eine neue Qualität der rechten Angriffe, die sich bis jetzt mit Steine durch Fensterscheiben schmeißen und Aufkleber verkleben begnügten.

@Nazis vernichten

abc 22.12.2004 - 16:12
Wieso kommt mir Deine Geschichte komisch vor? Liegt es vielleicht an Deinen Schilderungen, dass Du es gleich mit 5 Gegner aufgenommen hast oder daran, dass Du mit einem gebrochenen Bein zwei Stunden auf der Polizeiwache verbracht hast und dann noch eigenständig das Revier verlassen konntest?

Nachtrag 2

Faschopack vernichten 22.12.2004 - 21:50
Ich habe keinesfalls die Wache selbststaendig verlassen, und was soll ich machen, wenn ich angegriffen wurde. Es waren am Bahnhof kleine Kinder, von denen koennen auch 12 kommen. Im Zug war das weniger lustig. Die Typen fluechteten dann. Ich hatte Schmerzen wie Sau. Aber die Bullen trugen mich durch die Gegend. Meine jetztige Freundin hat mich stuetzend aus der Wache begleitet. Da hatte ich auch wahnsinnige Schmerzen. Aber warum soll ich mich rechtfertigen, glaub halt was du willst. Es ist auch keinesfalls so dass ich jeden Mist belegen will oder muss. Obwohl dies wohl moeglich ist, aber wuerdest du Dokumente hochladen, selbst wenn die geschwaerzt waeren um einige Unglaeubige zu ueberzeugen. Eigentlich schreibe ich soiwas auch gar nicht, weil genau so was dann rauskommt. Glaub es, glaub es nicht. Mir echt egal. Hast du sir schon mal was gebrochen? Ausserdem riefen die Bullen in der Wache einen Arzt. Dieser konnte zwar einen Scheiss machen, da er ja nicht roentgen konnte, aber er konnte feststellen, dass es wohl mindestens verstaucht war.

Ach was ich rechtfertige mich, das wollte ich gar nicht, glaub was du willst.

Nachtrag 3

Faschopack vernichten 22.12.2004 - 21:58
Uebrigens hat es 2 Stunden gedauert bis der scheiss Amtsarzt da war, die Zeit verbrachte ich auf einer Liege in so einer Art Sanitaetszimmer.

Die Bullen haetten auch einen Krankenwagen gerufen, aber nach der ganzen Scheisse mit den BGS Assis wollte ich nichts davon wissen, zumal sich die mir damals noch unbekannte Frau sofort bereiterklaerte mich zum Krankenhaus in Neustadt zu bringen mit dem Auto, was ich jedenfalls tausendmal angenehmer fand als auch noch laenger auf Krankenwagen und anderen Scheiss zu warten.

@ulu: naja Weihnachten, damit kann ich nichts anfangen, aber trotzdem wuensche ich allen ein Schoenes Fest. Uebrigens was bringt dich zu der Annahme das 2004 so scheisse war, das 2005 besser werden muss :). Es war eigentlich super 2004.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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feige ist falsch — cd /pub

"feiger" übergriff — sprachwurst

@ulu — Faschopack vernichten

@ Uluday — üäs

(S)chill Out — Faschopack vernichten

@ üäs — Uluday

@ (S)chill Out — Uluday

Es wird in Nienburg und Umgebung bald... — Autonome Antifa Nienburg

apropos feige — feiger salonkommunist