Antifaschisten zerstören NPD-Stand in Dorfen

Am Samstag den 20.11. veranstaltete die NPD im kleinen bayerischen Städtchen Dorfen einen Infostand. Die ungefähr 10 Faschisten, die zum Teil aus der näheren Umgebung, zum Teil aus München (Mitglied der Kameradschaft Süd) kamen versuchten ohne große Resonanz ihre Propagandamaterialien an die Bevölkerung zu verteilen.

Der Infostand wurde frühzeitig von Antifaschisten entdeckt, die schnell Verstärkung mobilisieren konnten. Die Nazis wurden von ca. 10 Antifaschisten völlig überrumpelt, die älteren Faschisten machten sich sofort aus dem Staub, nur 4 jüngere Nazis versuchten kurzzeitig den Stand zu schützen. Von der antifaschistischen Übermacht sichtlich überrascht kamen die NPD'ler schnell zur Erkenntnis "Bauen wir ab.". Die Antifa kam ihnen dabei gerne zur Hilfe. Der Infotisch wurde zum leichteren Zusammenlegen umgeworfen und ca. 2000 Flyer unbrauchbar gemacht.

Die von den Faschisten alarmierte Polizei übernahm die völlig übertriebenen Anschuldigungen der Nazis und leitete eine großangelegte Suchaktion ein. So sei zum Beispiel der "schwere Tisch" (Tapeziertisch) auf die dahinterstehenden Nazis geschleudert worden. "Nur durch einen schnellen Sprung zur Seite konnten sich die beiden zwischen Tisch und Wand stehenden NPD-Angehörigen in Sicherheit bringen und schwerere Verletzungen vermeiden." (Zitat Polizeibericht). Der Staatsschutz fuhr mit Faschisten durch Dorfen, am autonomen Jugendzentrum, in dem gerade ein Arbeitstag stattfand beschuldigten die Nazis 3 Personen, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein. Die zwei männlichen Jugendlichen wurden festgenommen. Den drei wirft der Staatsschutz Sachbeschädigung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch vor.

Anscheinend von der tatkräftigen Unterstützung der Polizei motiviert bauten die NPD'ler daraufhin ihren Infostand (oder besser das, was davon übrig war) wieder auf. Nun trat das Jugendzentrum auf den Plan und organisierte ein Spontandemo. Nachdem schnell Transparente vorbereitet waren zogen ca. 20 Leute zum NPD-Stand, was zwar nicht viel ist, immerhin aber eine deutlich größere Gruppe als die Nazis. Nun war die Polizei massiv vertreten und verhinderte ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen. Die Nazis hatten wohl nicht mit erneutem Widerstand gerechnet und schon nach einer halben Stunde die Schnauze voll. Sie bauten ihre Reste ab und verpissten sich aus Dorfen.

Wie schon erwähnt übernahm die Polizei die zum Teil wilden Behauptungen der Nazis ungeprüft als tatsächlichen Tathergang und stellte ihn auch so in ihrem Bericht dar. Die Lokalpresse übernahm den Bericht der Polizei und verbreitete ebenso die Darstellung der NPD'ler, ohne eigenständig zu recherchieren. Anstatt sich darüber Gedanken zu machen, dass in einem Städtchen, in dem schon ein faschistischer Brandanschlag auf eine MigrantInnen- und Obdachlosenunterkunft stattfand und die auch dieses Jahr aufgrund faschistischer Übergriffe auf ein dunkelhäutiges 9jähriges Kind im Verfassungsschutzbericht Erwähnung fand, sich die Nazis ungestört organisieren, wird nun massiv Hetze gegen das autonome Jugendzentrum betrieben und Konsequenzen gefordert. Ein geradezu typisches Vorgehen.

Die Nazis haben auf Internetseiten angekündigt, auch zukünftig wieder in Dorfen aktiv zu werden.
Wir werden sie erwarten und wir werden auf sie vorbereitet sein.
Kein Vergeben, kein Vergessen!
Antifa heißt Angriff!


- Jugendzentrum Dorfen: www.jz-dorfen.de

- Lokalpresse zu dem Vorfall:

 http://www.marktplatz-oberbayern.de/regionen/dorfen/art1580,224971.html

 http://www.wochenblatt.de/live/php3/redaktion/ausgabevolltext.php3?untermandant=62&text=1&id=4721