Hetze gegen Antifa-Demo am Samstag in Pirna

klara 25.11.2004 22:17 Themen: Antifa
Am Samstag findet eine bundesweite Antifa-Demo in Pirna statt. Nazis mobilisieren seit Wochen und rechnen mit bis zu 500 Teilnehmern. Derweil ist eine regelrechte Diffamierungskampagne der Stadt angelaufen.
Aus aktuellem Anlass hier die Pressemitteilung der Kampagne "Schöner Leben ohne Naziläden" vom 25. November 2004, 08.00 Uhr; sowie die Presseerklärung der Anmelderin.
Pressemitteilung der Kampagne schöner Leben ohne Naziläden
25. November 2004, 08.00 Uhr

Trotz Hetze von Behörden und Neonazis: Antifa-Demo findet statt!

In Pirna findet am 27. November eine antifaschistische Demonstration gegen den neonazistischen Lifestyle in der Sächsischen Schweiz und dessen Unterstützung durch örtliche Läden statt.
Gegen diese Demonstration mobilisieren seit einigen Wochen Neonazis. Sie rufen im Internet zur Gewalt gegen antifaschistische Demonstranten auf, äußern sich deutlich antisemitisch und hetzen gegen den Staat Israel.
Anstatt sich von solchen Pamphleten deutlich zu distanzieren, verleumden Landratsamt und Stadt Pirna die Antifaschisten als Urheber von Gewalt und Krawallen. Angeblich lägen dafür erhebliche "tatsächliche Anhaltspunkte" vor, die jedoch nicht näher erläutert werden.
Peter Sonthofen, einer der Sprecher der Kampagne, äußert dazu:
"Wir fordern die zuständigen Behörden auf, ihrem gesetzlichen Auftrag zu entsprechen und der Gegendemonstration der Neonazis sowie deren antisemitischer Hetze zu begegnen. Die antifaschistische Demonstration wird wie geplant am Samstag in Pirna stattfinden. Nicht jene sind das Problem, die den Neonazismus und dessen Unterstützer thematisieren wollen, sondern diejenigen, die ihn dulden und zu verharmlosen suchen. Antisemitische Ausfälle wie der Aufruf zu einer "Intifada gegen antideutsche Dummheit" und menschenverachtendes Gedankengut wie die Äußerung über "antifaschistischen Schmutz aus zugereisten Gewalttätern" sowie zur Vernichtung Israels, mit denen Neonazis im Internet auftreten, werden wir nicht hinnehmen. Wir fordern Landratsamt und Oberbürgermeister der Stadt Pirna auf, sich öffentlich deutlich gegen diese antisemitischen Hetzer zu positionieren."
Sollte eine solche Stellungnahme unterbleiben, läge der Verdacht nahe, dass es zumindest heimliche Sympathien für die Neonazis vor Ort gibt. Ein Indiz dafür ist bereits jetzt durch den Umstand zu erkennen, dass eine Gegendemonstration der Neonazis auf der bereits angemeldeten Route der Antifaschisten genehmigt worden ist, ohne dabei das Gebot der räumlichen Trennung konkurrierender Veranstaltungen zu berücksichtigen. Damit werden faktisch die bereits angekündigten Übergriffe durch Neonazis ermöglicht und sogar provoziert.
Zum Versuch des Landrates, die Anmelder der antifaschistischen Demonstration zu erpressen, indem er sie brieflich aufforderte, die Demonstration abzusagen, erklärt Peter Sonthofen:
"Während Neonazis seit Wochen zur Gewalt gegen unsere Demonstration aufrufen, versucht die Stadt wider besseres Wissen, aus antifaschistischen Demonstranten gewalttätige Extremisten zu machen. Gleichzeitig duldet sie neonazistische Hetztiraden und ermuntert damit indirekt die Neonazis zu Gewalttaten. Eine der Säulen der Strategie der Neonazis ist der 'Kampf um die Straße'. Diese werden wir ihnen nicht freiwillig überlassen. Deshalb demonstrieren wir am Samstag in Pirna. Wir werden es nicht hinnehmen, dass nur einen Monat nach dem Gedenktag an die antijüdische Pogromnacht des Jahres 1938 offen antisemitische Pamphlete verbreitet werden können."

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Mittlerweile ist auch die PDS-Fraktion im Kreistag gespalten. Anstatt sich mit AntifaschistInnen zu solidarisieren, drohten acht von 13 pds-Kreistagsabgeordneten mit dem Austritt aus der Partei, sollte die Anmelderin Kerstin Köditz an ihrer Anmeldung festhalten. Diese hat sich bereits entschieden.
Dazu die Anmelderin, die PDS-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz:

"Der Erfolg der extremen Rechten gerade bei uns in Sachsen ist nur zu einem Teil auf die Zustimmung zu deren Ideologie oder auf Protestverhalten wegen wirtschaftlicher und sozialer Missstände zurückzuführen. Mindestens ebenso wichtig ist eine Alltagskultur, auf die sich die extreme Rechte stützen kann. Läden, die den dafür notwendigen Bedarf (Musik, T-Shirts etc.) vertreiben, sind unverzichtbarer Bestandteil der Infrastruktur der Neonazis. Gegen solche Läden, die oftmals einer breiteren Öffentlichkeit in ihrer Funktion nicht bekannt sind, richtet sich die Kampagne "Schöner leben ohne Naziläden".
Bei der letzten Demonstration dieser Kampagne in Chemnitz, die sich gegen den Laden "Backstreetnoise" und die ebenfalls dort ansässigen "PC-Records" richtete, kam es wiederholt zu Angriffsversuchen von rund 200 gewaltbereiten Neonazis auf die friedlichen Demonstrationsteilnehmer. Größere Auseinandersetzungen konnten durch deren Besonnenheit und letztlich auch den Einsatz der Polizei verhindert werden. Als Erfolg der damaligen Demonstration muss es angesehen werden, dass der Mietvertrag für diesen Laden vom Eigner nicht verlängert wird.
Gegen die Demonstration am Samstag in Pirna hat es bereits im Vorfeld eine Gegenmobilisierung aus Neonazikreisen gegeben. Die entsprechende Mobilisierung im Internet lässt sich nur als kaum verhüllter Aufruf zur Gewalt interpretieren. Wegen Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhass habe ich deshalb heute Strafantrag gegen Unbekannt gestellt.
Angesichts dieser Situation ist für mich das Verhalten der Verantwortlichen im Landkreis Sächsische Schweiz sowie in der Stadt Pirna vollkommen unverständlich. Die Kooperationsbereitschaft der Organisatoren auch hinsichtlich städtischer Wünsche, z.B. den Weihnachtsmarkt betreffend, wurde in keiner Weise gewürdigt. Stattdessen sieht sich die Initiatorengruppen einer massiven Diffamierungskampagne, fortgesetzten Rechtsbrüchen, Dienstpflichtverletzungen und Schikanen ausgesetzt. Selbst der mit unangemessenen Vorgaben gespickte Auflagenbescheid wurde erst mit erheblicher Verspätung zugestellt.
Ich betone ausdrücklich, dass in keinem offiziellen Aufruf der Initiatoren direkt oder indirekt zur Gewalt aufgerufen wird. Auch die Erfahrungen der Demonstration in Chemnitz sollten gezeigt haben, dass es ihnen an keinerlei Auseinandersetzung gelegen ist. Gewalt ist höchstens von der Gegenseite, den Unterstützern des Ladens "Eagle" und den Gesinnungsfreunden des Herrn Leichsenring zu befürchten. Diese aber werden von den örtlichen Behörden in unverständlicher Weise hofiert. Es dürfte wohl beispiellos sein, dass eine räumliche Trennung zweier inhaltlich entgegen gesetzter Demonstrationen nicht angestrebt wird. Wir halten es für sehr konfliktträchtig, wenn die Gegendemonstration der Neonazis ihr Ende direkt an unserer Wegstrecke finden soll. Ein Aufeinandertreffen beider Gruppen ist dadurch sehr wahrscheinlich. Mehrfache warnende Hinweise unsererseits wurden nicht ernst genommen. Für die daraus resultierende mögliche Eskalation tragen also wir als Veranstalter keinerlei Verantwortung.
Wir fordern die Verantwortlichen in der Sächsischen Schweiz und in Pirna auf, endlich den von uns gewünschten sachlichen Dialog zu suchen und ihren Konfrontationskurs zu beenden. Ein solches Verhalten wäre wahrhaft verantwortungsbewusst und Stadt sowie Landkreis dienlich.
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Ergänzungen

die FAZ

Autonome Antifa 26.11.2004 - 00:55
 http://tinyurl.com/5sr2o



Antifa gegen Rechtsextreme
Pirna und die Nebenwirkungen eines Wahlerfolgs
Von Reiner Burger, Pirna/Dresden

25. November 2004 Voller Sorge erwartet der Oberbürgermeister von Pirna, Markus Ulbig (CDU), den kommenden Samstag. Für diesen Tag haben sächsische Antifaschisten mit Unterstützung der PDS zu einer Demonstration in der nahe Dresden gelegenen Kreisstadt aufgerufen.

Der Staatsschutz rechnet mit Teilnehmern aus ganz Deutschland, weil die Szene seit Wochen intensiv im Internet für die Protestveranstaltung unter dem Titel „Schöner leben ohne Naziläden!” wirbt. So organisiert beispielsweise eine Gruppe aus Köln laut eigener Darstellung im Netz einen Bustransfer nach Pirna. Unterdessen hat die in der Region Sächsische Schweiz besonders aktive rechtsextreme Szene zum Gegenprotest aufgerufen.

Neues Niveau der Radikalisierung

Eine Sprecherin der Pirnaer Polizeidirektion bestätigt, daß man sich auf Ausschreitungen vorbereite und deshalb Verstärkung angefordert habe. Nun wird befürchtet, daß die seit dem Wahlerfolg der NPD vor zwei Monaten in Sachsen beobachtete Radikalisierung beider Lager in Pirna ein neues Niveau erreichen könnte.

Die Antifa-Kampagne sei eine Reaktion „auf die nicht mehr zu akzeptierenden gesellschaftlichen Zustände in Sachsen, welche mittlerweile in der Wahl der NPD in den Landtag gipfelten”, heißt es auf einer im Internetportal der PDS veröffentlichten Einladung. Mit der Kampagne solle versucht werden, die Schließung der „Neonaziläden” zu bewirken, da diese das wirtschaftliche Rückgrat der Szene darstellten. Sie seien zudem Treffpunkte für die Szene und ermöglichten es den Rechtsradikalen, auch unter nichtpolitischen Jugendlichen ihre Codes und Symbole zu etablieren. Auch werden in der Veröffentlichung unter der Zwischenüberschrift „Dem Eagele die Flügel stutzen...” - ein Laden mit dem Namen „Eagle” und zwei Versandunternehmen - in Pirna eingehend beschrieben.

„Skinheads Sächsische Schweiz” (SSS)

In der Sächsischen Schweiz war die rechtsradikale NPD sowohl bei den Kommunalwahlen im Juni als auch bei der Landtagswahl am 19. September besonders erfolgreich. In einzelnen Gemeinden erreichte sie mehr als zwanzig Prozent der Stimmen. Die beiden Landtagsabgeordneten Johannes Müller und Uwe Leichsenring stammen aus der Region. Leichsenring hielt enge Kontakte zur mittlerweile verbotenen rechtsextremen Schlägertruppe „Skinheads Sächsische Schweiz” (SSS), die auch in den Straßen der 40.000-Einwohner-Stadt Pirna ihr Unwesen trieb.

Ziel der kriminellen, straff organisierten militärisch geprägten Vereinigung mit bis zu 120 Mitgliedern war es, die Region von Ausländern, Rauschgiftsüchtigen und Linken „zu säubern”. Nach Angaben der Veranstalter der Pirnaer „Antifa-Demonstration” ist der Besitzer eines der Versandunternehmen, gegen die sich ihre Aktion richtet, führendes Mitglied der SSS gewesen.

Kritik an der Art der Zielverfolgung

Zwar unterstützt der Pirnaer Oberbürgermeister „das Grundanliegen der Veranstaltung, sich klar und deutlich gegen Läden, Versandorganisationen und ähnliches zu positionieren, die durch ihr Angebot dazu beitragen, rechtsextremistisches Gedankengut zu verbreiten und rechtsextremistische Strukturen zu unterstützen”. Ebenso klar und deutlich aber wende er sich gegen die Art und Weise, wie die Organisatoren ihr Ziel verfolgen wollten. Die Internetankündigungen ließen keinen Zweifel daran, daß auch Gewalt offenbar als legitimes Mittel angesehen werde.

Ulbig führt zum Beleg das Werbeplakat für die Demonstration an: Darauf ist eine rote Faust mit der Aufschrift „Beat” zu sehen. Darunter heißt es: „Kampagne gegen Naziläden in Sachsen - Nazistrukturen und den rechten Lifestyle angreifen”. In einer der Pressemitteilungen heißt es zudem: „Es ist an der Zeit für die radikale Linke, sich ihrer Verantwortung bewußt zu werden und den antifaschistischen Widerstand zu organisieren.”

Sorge vor einer Eskalation

Im Internet werben Antifagruppen aus verschiedenen Teilen Deutschlands mit einem Foto aus dem Jahr 2002, auf dem die Pirnaer Altstadt unter Wasser steht. Auf dem Bild heißt es: „Wir hören nicht mit der Scheiße auf, bis die Scheiße aufhört!” oder wahlweise „Den braunen Sumpf trockenlegen!” Es helfe seiner Stadt, die sich seit langem gegen Rechtsextremismus und für Zivilcourage engagiere, nichts, wenn gewaltbereite Linke aus Berlin, Köln oder anderen Teilen Deutschlands für einen Nachmittag auf eine Art und Weise durch unsere Stadt ziehen, die die Pirnaer Bürger nicht weniger verängstigt als Aktionen der Rechtsextremen.

„Und das an einem Wochenende, an dem der Weihnachtsmarkt öffnet.” Verschärft werde die Sache noch durch einen Aufruf der rechtsextremen Szene zur Gegendemonstration, sagt Ulbig. Tatsächlich heißt es in einem ebenfalls im Internet veröffentlichten Aufruf der Anti-Antifa: „Auf nach Pirna! Bei Antifa-Terror nicht wegschauen, sondern auch mal zuhauen!” Die Sorge der Behörden vor einer Eskalation der Gewalt zwischen Links- und Rechtsextremen gründet sich zudem auf Vorfälle aus der jüngsten Vergangenheit.

Reaktivierung der militanten Antifa-Szene

Kurz nach der Landtagswahl verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf den Lastwagen eines Dresdner Blumenhändlers. Der Mann ist stellvertretender Vorsitzender des „Nationalen Bündnisses Dresden”, zudem wohnt in seinem Haus im Dresdner Villenviertel Blasewitz der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende und Chef der NPD-Landtagsfraktion Holger Apfel. Schon mehrfach zuvor war das Haus des Blumenhändlers Ziel von Brandanschlägen.

Der Wahlerfolg der NPD und ihre Bereitschaft, auch sogenannten freien Kameradschaften und militanten Neonazis den Weg bis in die Parteispitze zu ebnen, hat nach Einschätzung von Staatsschützern zu einer Reaktivierung der in den vergangenen Jahren ruhiger gewordenen militanten Antifa-Szene auch in Leipzig geführt. „Die Autonomen greifen das Thema Antifaschismus-Kampf wieder stärker auf”, sagt ein Sprecher des sächsischen Verfassungsschutzes.

Anschlag neuer Qualität

Als am 3. Oktober der Hamburger Neonazi Christian Worch mit 150 Gesinnungsgenossen wie in den vergangenen Jahren mehrfach eine Demonstration in der Messestadt veranstaltete, schichteten 1000 gewaltbereite Linksautonome Barrikaden auf, steckten sie in Brand und bewarfen Polizisten mit Flaschen und Steinen.

Vermutlich Rechtsradikale verübten in der Nacht vom 6. auf den 7. November in Wurzen auf die Büros des Netzwerks für demokratische Kultur und zweier weiterer Organisationen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren und Opfer rechtsextremer Gewalt beraten, einen Anschlag neuer Qualität: An den Scheiben des Gebäudes wurden zwei Rohrbomben zur Explosion gebracht. Ohne ausführliche Planung und technisches Wissen wäre der Anschlag nicht möglich gewesen.

hagalil

Autonome Antifa 26.11.2004 - 01:32
 http://www.hagalil.com/archiv/2004/11/pirna.htm

Demonstration gegen
NS-Lifestyle findet auf alle Fälle statt:
Schöner wohnen in Pirna

Trotz Behinderungen durch Behörden und Mordaufrufen von Neonazis, soll am 27. November in Pirna eine Demonstration gegen den neonazistischen Lifestyle in der Sächsischen Schweiz und dessen Unterstützung durch örtliche Läden stattfinden.

Gegen diese Demonstration mobilisieren seit einigen Wochen Neonazis. Im Internet finden sich neben deutlich antisemitischen und den Staat Israel verächtlich machenden Publikationen Aufrufe zur Gewalt gegen die Demonstranten.

Die heutige Pressemitteilung der Kampagne "Schöner Leben ohne Naziläden" würde sich von den politisch Verantwortlichen in der Sächsischen Schweiz eine deutliche Distanzierung von solchen Pamphleten wünschen. Stattdessen würden jedoch Landratsamt und Stadt Pirna die Nazigegner als Urheber von Gewalt und Krawallen diffamieren. Angeblich lägen dafür erhebliche "tatsächliche Anhaltspunkte" vor, die jedoch nicht näher erläutert werden.
Peter Sonthofen, einer der Sprecher der Kampagne, äußert dazu: "Wir fordern die zuständigen Behörden auf, ihrem gesetzlichen Auftrag zu entsprechen und der Gegendemonstration der Neonazis sowie deren antisemitischer Hetze zu begegnen. Die antifaschistische Demonstration wird wie geplant am Samstag in Pirna stattfinden. Nicht jene sind das Problem, die den Neonazismus und dessen Unterstützer thematisieren wollen, sondern diejenigen, die ihn dulden und zu verharmlosen suchen".

Ob "eher traditionell" im Landser-Stil oder mit "White Wendy voll auf modern": Die Botschaft bleibt mörderisch und das Ziel ist stets dasselbe.

Kritisiert wird auch der Umstand, dass eine "Gegendemonstration der Neonazis auf der bereits angemeldeten Route der Antifa genehmigt wurde, ohne dabei das Gebot der räumlichen Trennung konkurrierender Veranstaltungen zu berücksichtigen. Damit werden faktisch die bereits angekündigten Übergriffe durch Neonazis ermöglicht und sogar provoziert".

Zur nachdrücklichen Aufforderung des Landrats die Anti-NS-Demonstration abzusagen, erklärt Peter Sonthofen: "Während Neonazis seit Wochen zur Gewalt gegen unsere Demonstration aufrufen, versucht die Stadt wider besseres Wissen, aus antifaschistischen Demonstranten gewalttätige Extremisten zu machen. Gleichzeitig duldet sie neonazistische Hetztiraden und ermuntert damit indirekt die Neonazis zu Gewalttaten. Eine der Säulen der Strategie der Neonazis ist der 'Kampf um die Straße'. Diese werden wir ihnen nicht freiwillig überlassen. Deshalb demonstrieren wir am Samstag in Pirna. Wir werden es nicht hinnehmen, dass nur einen Monat nach dem Gedenktag an die antijüdische Pogromnacht des Jahres 1938 offen antisemitische Pamphlete verbreitet werden können."

Die "Sächsische Zeitung / sz-online.de" meldet heute (25.11.04): "Die für Sonnabend angekündigte Demonstration linker Kreise unter dem Motto 'Schöner leben ohne Naziläden' sowie der rechte Gegenprotest in Pirna lassen sich offenbar nicht mehr verhindern. 'Ich sehe keine Möglichkeit, die Aktionen zu verbieten', sagt Landrat Michael Geisler (CDU). Versuche, die teilweise von gewaltbereiten Extremisten unterstützten Aufrufe zu stoppen, scheiterten. Telefonate mit der PDS-Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz, die die linke Demonstration mit angemeldet hat, blieben ergebnislos. Geisler hatte sie mehrmals aufgefordert, den Protest abzusagen.

Anbei noch das Bild des Artikels:

von berlin

antifa 26.11.2004 - 13:02
leute,
es gibt nur noch wenige bus-tickets von berlin aus. also beeilt euch, welche an den bekannten vorverkaufstellen zu besorgen. ansonsten gehts samstag früh um 7.00 uhr mit dem wochendticket der bahn los.

infos unter:
 http://www.pirnaurlaub.tk
 http://www.kp-berlin.de
 http://www.antifa.de

die Hetze geht weiter

Autonome Antifa 26.11.2004 - 13:16
 http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=726953


Pirna zittert vor Krawallen am ersten Adventssonnabend

PIRNA - Nichts mit Vorweihnachtsfreude. Pirna fürchtet, dass der erste Advent in der mit Liebe herausgeputzten Stadt alles andere als besinnlich wird. Denn die geplante Antifa-Demo der sächsischen Initiative „Schöner leben ohne Naziläden“ am Sonnabend soll nun von Rechtsextremen mit einer Gegendemo beantwortet werden.

„Ich begrüße und unterstütze das Grundanliegen der Veranstaltung“, positioniert sich Oberbürgermeister Markus Ulbig, der allerdings lieber „nach neuen Wegen und Strategien“ gegen rechts suchen will. Dass die Rechtsextremen nunmehr zu einer gewaltbereiten Gegendemo aufriefen, brachte für Stadt- und Kreisräte das Fass zum Überlaufen und Ulbig dazu, beide geplanten und vom Landratsamt Sächsische Schweiz genehmigten Demos entschieden abzulehnen. Für den Stadtfrieden am ersten Advent versuchte sogar Landrat Michael Geisler in Briefen an die Antragsteller, sie von ihrem Vorhaben abzubringen - ohne Erfolg. „Mit der Polizei wurde wenigstens abgesprochen, dass sich die Demonstrationszüge nicht begegnen“, sagt Landratsamtssprecherin Astrid Linke.

„Die Behörden haben bisher alles dafür getan, um die Situation eskalieren zu lassen“, sagt Volkmar Wölk, wissenschaftlicher Mitarbeiter der PDS-Abgeordneten Kerstin Köditz, die den Antifa-Demo-Antrag stellte. Andererseits, meint der Mitarbeiter sarkastisch, müsse man dem Landrat auch dankbar sein, denn sein Verhalten hätte für wesentlich mehr Aufmerksamkeit gesorgt. „Wir waren ursprünglich von 300 Teilnehmern ausgegangen“, so Wölk, „jetzt rechnen wir mit 800 bis 1000 Demonstranten auf unserer Seite. Es wird jedoch keine Beeinflussung des Weihnachtsmarktes geben.“

Doch gerade das befürchtet der OB. „Mit vielen Ideen haben sich Händler und Gewerbetreibende auf den dringend benötigten Umsatz vorbereitet“, appelliert Ulbig an ein Einsehen. „Durch solche unverantwortlichen Aktionen gewaltbereiter Randalierer fühlen sich schon heute viele Händler in ihrer Existenz bedroht.“ „Auf jeden Fall sollte man am Sonnabend die direkte Einfahrt in die Stadt meiden“, rät Astrid Linke. „Von 12 bis 16 Uhr kommt es zu Verkehrsbehinderungen.“



auf der gleichen Seite noch ein Artikel zu Wurzen.War alles bloss inszeniert?:
 http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=726954

War das Attentat bloß inszeniert?
Sprengstoffanschlag auf Nazi-Gegner in Wurzen

Nach dem Sprengstoffanschlag auf das Büro des Netzwerkes für Demokratische Kultur in Wurzen (NDK) hat die Polizei ihre Ermittlungen ausgeweitet. „Wir ermitteln jetzt in zwei Richtungen“, erklärte LKA-Sprecherin Silke Specht auf Anfrage der Morgenpost. Details wollte sie jedoch nicht nennen.

Nach inoffiziellen Informationen aus Polizeikreisen ist neben der rechten Szene nun auch das linksextreme Spektrum ins Fadenkreuz der Ermittler gerückt. Überprüft wird, ob der Anschlag vom 7. November möglicherweise inszeniert wurde, um ihn später politisch ausnutzen zu können.

Bei dem mit zwei Rohrbomben verübten Attentat war nur geringer Sachschaden entstanden. Die Täter verwendeten ein Schwarzpulvergemisch, das vermutlich aus Feuerwerkskörpern stammt. Derzeit wertet das LKA die an den Sprengsätzen gesicherten DNA-Spuren aus.

NDK-Sprecher Ingo Stange bezeichnete den Verdacht, dass das Umfeld seiner Organisation für den Anschlag verantwortlich sein könnte, gestern als „absurd“ und „nicht vorstellbar“. (bi.)

Anbei noch ein Artikel ueber "Pruegelpolizisten".:

Kollegen decken Prügel-Polizisten
Nach den Misshandlungen von Berliner Fußballfans in Chemnitz
Von Thomas Fischer

Die Wellen schlagen hoch. Vor dem Fußballspiel Chemnitzer FC gegen Union Berlin wurde ein Fan von einem Polizisten besonders schwer misshandelt. Das war vor einem Monat (Morgenpost berichtete). Bis heute ist der Täter nicht ermittelt. Dabei sind die Beweise eindeutig. Die Morgenpost zeigt das brisante Foto: Dirk W. (21, Zivildienstleistender) liegt am Boden. Seine Hände sind gefesselt. Ein Polizist tritt ihm mit dem Stiefel in den Nacken (roter Kreis unten). Der Beamte ist jedoch durch einen Kollegen verdeckt, sein Gesicht nicht zu erkennen - aber sein Arm (roter Kreis Mitte) und sein Helm (Kreis oben).

Die Ermittler kommen dem Beamten nicht auf die Spur. „Wir haben ihn noch nicht ermittelt“, so Polizeisprecher Frank Fischer. Klar ist: Es war ein Dresdner Bereitschaftspolizist. Zeugen: seine Kollegen. Ihre Gesichter sind auf dem Foto zu erkennen. Tipp für die Ermittler: Fragt sie doch mal! Sie standen während der Misshandlung tatenlos daneben ...

 http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=726950


Wo war die Empoerung nach den Nazi Uebergriffen auf die Demonstration in Chemnitz vor 2 Monaten?

Pirna zittert vor Krawallen

sz-online 26.11.2004 - 14:42
PIRNA - Nichts mit Vorweihnachtsfreude. Pirna fürchtet, dass der erste Advent in der mit Liebe herausgeputzten Stadt alles andere als besinnlich wird. Denn die geplante Antifa-Demo der sächsischen Initiative „Schöner leben ohne Naziläden“ am Sonnabend soll nun von Rechtsextremen mit einer Gegendemo beantwortet werden.

„Ich begrüße und unterstütze das Grundanliegen der Veranstaltung“, positioniert sich Oberbürgermeister Markus Ulbig, der allerdings lieber „nach neuen Wegen und Strategien“ gegen rechts suchen will. Dass die Rechtsextremen nunmehr zu einer gewaltbereiten Gegendemo aufriefen, brachte für Stadt- und Kreisräte das Fass zum Überlaufen und Ulbig dazu, beide geplanten und vom Landratsamt Sächsische Schweiz genehmigten Demos entschieden abzulehnen. Für den Stadtfrieden am ersten Advent versuchte sogar Landrat Michael Geisler in Briefen an die Antragsteller, sie von ihrem Vorhaben abzubringen - ohne Erfolg. „Mit der Polizei wurde wenigstens abgesprochen, dass sich die Demonstrationszüge nicht begegnen“, sagt Landratsamtssprecherin Astrid Linke.

„Die Behörden haben bisher alles dafür getan, um die Situation eskalieren zu lassen“, sagt Volkmar Wölk, wissenschaftlicher Mitarbeiter der PDS-Abgeordneten Kerstin Köditz, die den Antifa-Demo-Antrag stellte. Andererseits, meint der Mitarbeiter sarkastisch, müsse man dem Landrat auch dankbar sein, denn sein Verhalten hätte für wesentlich mehr Aufmerksamkeit gesorgt. „Wir waren ursprünglich von 300 Teilnehmern ausgegangen“, so Wölk, „jetzt rechnen wir mit 800 bis 1000 Demonstranten auf unserer Seite. Es wird jedoch keine Beeinflussung des Weihnachtsmarktes geben.“

Doch gerade das befürchtet der OB. „Mit vielen Ideen haben sich Händler und Gewerbetreibende auf den dringend benötigten Umsatz vorbereitet“, appelliert Ulbig an ein Einsehen. „Durch solche unverantwortlichen Aktionen gewaltbereiter Randalierer fühlen sich schon heute viele Händler in ihrer Existenz bedroht.“ „Auf jeden Fall sollte man am Sonnabend die direkte Einfahrt in die Stadt meiden“, rät Astrid Linke. „Von 12 bis 16 Uhr kommt es zu Verkehrsbehinderungen.“
Quelle: Sächsische zeitung

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