Naziaufmarsch in Hamm verhindern!

antifaschistische gruppen aus nrw 28.12.2003 19:32
Am 17. Januar wollen die Neo-Nazis der Kameradschaft Hamm unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" durch Hamm marschieren. Wieder einmal haben sie sich dabei ein Motto ausgesucht, das dem deutschen Mainstream aus der Seele sprechen dürfte. Wie auch schon bei ihrem letzten Auftritt am 14.6.2003, als es ?Gegen Massenarbeitslosigkeit und Sozialabbau? ging.
Aufruf gegen den Naziaufmarsch am 17.01.2004 in Hamm

Am 17. Januar wollen die Neo-Nazis der Kameradschaft Hamm unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" durch Hamm marschieren. Wieder einmal haben sie sich dabei ein Motto ausgesucht, das dem deutschen Mainstream aus der Seele sprechen dürfte. Wie auch schon bei ihrem letzten Auftritt am 14.6.2003, als es ?Gegen Massenarbeitslosigkeit und Sozialabbau? ging. Das Schicksal des "palästinensischen Volkes" bewegt offensichtlich viele aufrechte Deutsche jeder politischer Provenienz. Der Schachzug der Hammer Neonazis ist also ein, im wahrsten Sinne des Wortes, populärer. "Kritik" an Israel ist ?in?. Erst vor Kurzem offenbarte eine Meinungsumfrage in der EU, wen die EuropäerInnen für die größte Gefährdung des Weltfriedens halten. Ergebnis: Israel. Der sechs Millionen EinwohnerInnen zählende Staat von der Größe Hessens, wird von den europäischen Massen für gefährlicher gehalten als etwa das nach Atomwaffen gierende islamitische Regime im Iran, China oder die mit Aufrüstungsdiskussionen beschäftigte selbsternannte "Friedensmacht Old Europe". Bei der Frage, wie dies möglich ist, kommt man an einem Punkt nicht vorbei: Dem Antizionismus, dem Hass auf den Staat Israel, dessen Manifestationen ihre antisemitischen Beweggründe immer schwerer verbergen können. Mögen diese antisemitischen Beweggründe bei den Neonazis noch für viele nachvollziehbar auf der Hand liegen und deswegen geschmäht werden, ist man sich bei der Parole "Solidarität mit Palästina" global nahezu einig. Jene kann schließlich nicht nur von Deutschen Nazis, DemokratInnen und nicht unwesentlichen Teilen der radikalen Linken mitgetragen werden, sondern auch von IslamistInnen, Liberalen, und Linken weltweit. Das "schwere Los" der "Palästinenserinnen" geht einem Jeden zu Herzen, dem eine einfache Einteilung der globalen Verhältnisse in gut und böse, stark und schwach zusagt.
Eine solche Betrachtung der Zustände im Nahen Osten ist nicht denk- und erklärbar ohne die Fixiertheit des spätkapitalistischen Subjekts auf die vermeintlichen Naturgegebenheiten Staat, Nation und Kapital, und deren Ideologieformen wie z.B. Wert und Recht. Den Nazis, und nicht nur denen, sondern tendenziell Allen, erscheint das System kapitalistischer Herrschaft als ein rein personelles und von dem konkreten Willen der Funktionseliten bestimmtes. Der Kapitalismus ist aber ein abstraktes, apersonales Gesellschaftssystem, das durch die Warenförmigkeit der Arbeitskraft und die Wertförmigkeit der Waren bestimmt ist. In sofern sind ?die Kapitalisten? bloße Ausdrucksformen gesellschaftlicher Verhältnisse, in denen sich Menschen als Eigentümer unterschiedlichster Waren gegenübertreten, und können daher nur als konkrete Erscheinung eines abstrakten Systems begriffen werden. Ein Standpunkt der falschen Kritik, der ?die Kapitalisten? für ihr soziales Handeln verantwortlich machen will, verkennt nicht nur die Tatsache, dass der Kapitalismus aus Notwendigkeit unterschiedliche gesellschaftliche Klassen, und somit auch ?die Kapitalisten? hervorbringt, sondern auch, dass eine derartige Position dem Antisemitismus strukturell wesensähnlich ist, wenn nicht sogar seine eindeutigste Ausdrucksweise darstellt.
Auf Grundlage einer Alltagswahrnehmung, die die Erscheinungen des Kapitalismus als seine Wirklichkeit auffassen, indem sie sich Privateigentum und Tausch, Staat und Politik als naturgegebene Dinge vorstellen, und nicht seine Wirklichkeit im abstrakten Vermittlungsprozess, der Totalität, wird denjenigen die Ursache für das Elend der Welt zugeschrieben, die scheinbar über Reichtum und Macht verfügen, und dabei angeblich über den Regeln und Gesetzen von Ökonomie und Politik stünden. Im europäischen Kulturkreis sind dies klassischerweise die Juden. Die blutige Spur des Antisemitismus zieht sich wie ein schwarzer Faden durch politische Bewegungen, die sich Nationalismus und Sozialismus zusammen auf die Fahne geschrieben haben. In Deutschland manifestierte sich diese Form des Antisemitismus in der bürokratisch-organisierten und industriell ausgeführten Massenvernichtung des europäischen Judentums. Dabei entstand der Faschismus in Deutschland unter historisch bedingten Umständen; die Logik, die in hervorbrachte, und die Dynamik, die ihn antrieb, ist aber von diesen Umständen als unabhängig zu begreifen. Von daher bleibt der Holocaust denkbar, solange die gesellschaftlichen Verhältnisse, die ihn hervorbrachten, fortexistieren.
Dabei hat die Denkstruktur der falschen Kapitalismuskritik und des Antisemitismus aber auch neue Objekte gefunden, an denen sie ihre Aversion ausleben kann: Israel und USA gelten heute als ?die Juden? unter den Staaten. Sie seien einflussreich, mächtig, an kein herrschendes Recht gebunden. Sie seien unterdrückerisch und ausbeuterisch, zudem imperialistisch und rassistisch. Und sie seien verantwortlich für das Übel dieser Welt. So sieht der breite, unausgesprochene Konsens zwischen all denjenige aus, die sich zur deutschen Nation und zur ehrlichen Arbeit bekennen.
Die sich als zu-kurz-gekommen Fühlenden können ihren Durst nur stillen, indem sie alles, was sie an ihre eigenen verdrängten Wünsche und Hoffnungen erinnert, barbarisch vernichten. Nur der Kampf gegen Israel und USA, und das Denken, für das sie stehen, etwa Individualität, Weltbürgertum und Fortschritt, kann ihnen Genugtuung und Befriedigung verschaffen.
Der vermeintlich starke und reiche Staat Israel unterdrückt die "PalästinenserInnen" in ihrem Wunsch nach nationaler "Selbstbestimmung" aus rassistischen und kolonialistischen Gründen, ist ein Apardheitstaat und wird bei seinem schändlichen Tun von seinem vermeintlichen großen Bruder, den USA, kritiklos unterstützt, schallt es von den Stammtischen wie aus den Feuilletons in aller Welt. Auch auf die Frage, wieso dies so zu seinen scheint, wissen oder erahnen sie eine Antwort. Die "jüdischen Lobbys" in den USA und Europa seien dafür verantwortlich, dass Israel sein Tun, also letztlich seine Existenz, fortsetzen könne. Über "die Juden" wissen sich viele, wenn auch meistens hinter vorgehaltener Hand, einiges zu erzählen. Was etwa in der medialen Berichterstattung über den "Nahostkonflikt" unverblümt zum Ausdruck kommt, z.B. das "Israel Rache übt" oder "wehrlose, Steine werfende Kinder ermorde". Die antisemitischen Vorurteile der "jüdischen Kindermörder", der "jüdischen Rachsucht" etc. tauchen zu oft auf, als das man sie als Zufall abtun könnte. Der Antisemitismus, vielleicht noch als Antizionismus notdürftig getarnt, brach und bricht sich seinen Weg aus Europa in die Welt und zurück. Über die Verfasstheit der palästinensischen Gesellschaft wird sich gerne ausgeschwiegen. Man halluziniert sie zu Opfern des "israelischen Staatsterrorismus". Selbstmordanschläge z.B., deren einziges Ziel es ist, so viele Jüdinnen und Juden (bzw. deren "Freunde", also z.B. MigrantInnen, TouristInnen oder arabische Israelis) wie möglich zu ermorden, werden zu Notwehr umgelogen. Über den Einfluss, den der Islamismus auf die palästinensische Gesellschaft hatte und hat, wird ebenfalls beharrlich geschwiegen. Darüber etwa, dass der Mufti von Jerusalem, Amin El-Husseini, einer der Begründer des Islamismus und glühender Antisemit, ab 1940 in Berlin bei den Nationalsozialisten Asyl gewährt bekam, und von dort aus die Bosnisch-moslemische SS-Division aufbaute, interessiert genau so wenig wie etwa, dass eben dieser El-Husseini Großonkel von Jassier Arafat ist. Arafat, der in seiner Jugend Mitglied einer islamitischen Organisation war, wurde von seinem Großonkel als Führer der nationalistischen Fatah protegiert, deren Führer er noch heute ist. In Deutschland setzt sich das Schweigen über den Mufti wie auch über Arafats Hintergrund bzw. den der Fatah, der größten palistinesnsischen Organisation, fort. Auch für die wichtigste programmatische Schrift des palästinensisch-islamistischen Antisemitismus, der Charta der Hamas, in der die Vernichtung Israels gefordert wird, redet man nicht gerne. Zu deutlich könnte einem der Antisemitismus werden, von dem sich die Deutschen geläutert fühlen wollen.

Im Antisemitismus sind die ?Grenzen der Aufklärung? (Adorno) erreicht.

Der Antisemitismus ist Produkt der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse. Solange der Kapitalismus existiert, muss er notwendigerweise auch Verblendungszusammenhänge produzieren, die sich u.a. als Nationalismus, Rassismus oder eben Antisemitismus äußeren können. Die Überwindung des Antisemitismus ist somit nur denkbar durch die Überwindung des krisenhaften Systems kapitalistischer Herrschaft, also von Staat, Nation und Kapital. Da aber genau dies in nächster Zeit leider nicht zu erwarten ist, ist die Solidarität mit dem Staat Israel unumgänglich, solange Jüdinnen und Juden sich bedroht fühlen. Der Staat Israel ist der Schutzraum all jener vom Antisemitismus Verfolgten, er ist hoffentlich die Garantie dafür, dass eben jene den Kommunismus lebend erreichen bzw. dafür das sie schon im hier und jetzt in relativer Sicherheit leben können. Jedem Angriff auf den Staat Israel muss deswegen mit schärfster Kritik begegnet werden. Wir rufen deshalb nicht nur dazu auf, den Nazis am 17.01.04 in Hamm direkt entgegenzutreten, sondern auch allen anderen Formen von Antisemitismus und Antizionismus, gleich wo und wie sie sich äußern.

Nazis angreifen
Antisemitismus und Antizionismus bekämpfen
Solidarität mit Israel
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Ergänzungen

kein offizieller aufruf!

ali 28.12.2003 - 22:40
sagt mal, was soll der scheiß? dies ist nicht der offizielle aufruf zur hamm-demo. wollt ihr die ganze gute vorarbeit mit eurem scheiß kaputt machen? auf der demo sind übrigens KEINE nationalfahnen erlaubt!
geht nach hause und sterben! ihr NERVT!

in der tat....

antifaschistische gruppen aus nrw 29.12.2003 - 21:00
dies ist in der tat nicht DER aufruf der antifa hamm und es ist auch über die pdf-downloads auf no-nazis.de hinaus kein infomaterial in dieser form zu bestellen. es gibt verschiedene vorbereitungskreise und der von no-nazis.de ist hauptsächlich online vertreten. der andere (nicht unbedingt antideutsche) Vorbereitungskreis wird aber in jedem Fall Plakate drucken.

@antifaschistische gruppen aus nrw

oigen 30.12.2003 - 19:39
euer vorgehen ist mal wieder mehr als seltsam:

- dies ist offensichtlich nicht der aufruf der antifa hamm, die indirekt auch mit diesem attackiert wird, diese sind aber mehr als offensichtlich keine israel-hasser, antiimps/antizionisten etc (ein blick auf deren seite reicht dafür!!), warum verlinkt ihr dann nicht wenigstens die antifa hamm seite von der no-nazis.de seite aus, seht ihr euch als was besseres an? es ist sicher legitim einen eigenen aufruf zu schreiben/zu veröffentlichen, aber daraus dann auch gleich so ein zwei gruppen ding zu machen ist lächerlich

- sonst interessiert euch antinazi arbeit kaum noch einen scheißdreck (auch wenn man sich größtenteils immer noch antifa nennt), nur wenn es um israel/antisemitismus geht, seid ihr auf einmal wieder da und erwartet, dass alles nach eurem willen geschieht, eure arroganz ist wirklich unerträglich. sind andere aufmärsche der nazis eigentlich weniger antisemitisch oder müssen sie dafür extra ein bestimmtes thema wählen?

- mal sehen wieviele von euch dann am 17.1. wirklich in hamm erscheinen, leider hat sich euer mobilisierungspotential bei den letzten aktionen ja als mehr als schwach erwiesen, aber das bestätigt euch sicherlich nur in eurem avantgarde-denken und das ihr nur von vielen antisemtischen linken umgeben seid...

alternativer aufruf

jugendantifa lippstadt 05.01.2004 - 18:55
es gibt jetzt noch einen alternativen aufruf zur demo am 17.1. in hamm
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KEIN NAZIAUFMARSCH IN HAMM
antisemitismus und faschismus bekämpfen!


„Nachdem bereits am 14.6.2003 rund 200 Nazis durch Hamm marschiert sind, steht nun für den 17.1.2004 ein neuer Aufmarsch der national-sozialistischen „Kameradschaft Hamm“ an, bei dem sie unter dem Motto „Solidarität mit Palästina“ erneut ihre völkisch-reaktionären und antisemitischen Vorstellungen propagieren will. Natürlich werden wir auch diesmal wieder gegen diese faschistischen Umtriebe vorgehen, die nur allzu offensichtlich versuchen, über eine vermeintliche Kritik am Staat Israel an den immer offener geäußerten Antisemitismus in weiten Teilen der Bevölkerung anzuknüpfen.“ (www.antifa-hamm.de)

Der organisierte Neofaschismus in Hamm
Obwohl die Stadtverwaltung und örtliche Polizei immer wieder behauptet es gäbe in Hamm keine rechte Szene – und militante Neofaschisten schon gar nicht – besitzt Hamm wohl eine der aktivsten nationalsozialistischen Gruppen in NRW, die „Kameradschaft Hamm“. Bereits im Juni marschierte die Gruppe unter dem Motto „Gegen Massenarbeitslosigkeit und Sozialabbau“ auf. Damals marschierten die Neonazis mit etwa 200 „Kameraden“ durch den Vorort Bockum-Hövel. Wie etabliert die örtliche Naziszene in Hamm ist war alleine an den Rednern und der internationalen „Naziprominenz“ (u.a. Christian Worch – aktiver Neonazikader, Axel Reitz – Führer vom „Kampfbund deutscher Sozialisten, Hartmut Wostupatsch und Stefan Wijkamp von der „Nederlandse Volks Unie“), die anwesend waren zu erkennen. Ebenfalls auffällig war, dass über 20 Personen Hemden mit der Aufschrift „Kameradschaft Hamm“ trugen. Die recht kleine Gegendemonstration antifaschistischer Gruppen stieß auf harte Repressionen und endete mit 84 Platzverweisen und 5 Festnahmen bei etwa 200 Teilnehmern. Mit der Unterstützung der Dorfbevölkerung war nicht zu rechnen; während zur Zeit des sog. „Aufstand[es] der Anständigen“ (Gerhardt Schröder) noch die Strategie verfolgt wurde durch bürgerlichen Protest die Antifa - Bewegung in ihrer Rolle überflüssig erscheinen zu lassen, einigte man sich in Bockum-Hövel darauf „der braunen Horde die kalte Schulter zu zeigen“ (WAZ) und zog die Jalousien runter bis alles wieder vorbei war. Mit diesem akzeptierenden Schweigen wurde erneut versucht die Existenz der Hammer Naziszene und die von ihr ausgehende Gefahr zu ignorieren. Doch wir werden auch dieses Mal wieder versuchen uns den Nazis zahlreich und entschlossen in den Weg zu stellen!

Die Wurzeln des Faschismus bekämpfen! – Nazis angreifen!
Während wir gegen die Nazis demonstrieren müssen wir uns aber auch klar machen, dass sie nur die Spitze des Eisberges darstellen und nicht vom Himmel gefallen sind. Wir müssen uns die Frage stellen, wie es im Allgemeinen dazu kommt, dass sich bei immer mehr Deutschen eindeutig rassistische Denkstrukturen zeigen und im sogenannten „Ausländer“ oder Juden ein Gegner gesehen wird? Nazis gäbe es nicht wenn nicht die gesellschaftlichen Grundlagen für ihre Existenz bestehen würden, da der Mensch – wie Karl Marx es sagt – „ein Produkt seiner Umgebung“ ist. Die Bekämpfung von Faschismus muss also auch „all seine Wurzeln“, die weitestgehend im Kapitalismus liegen, umfassen um das Ziel „einer Welt des Friedens und der Freiheit“ (Schwur der Überlebenden aus dem KZ Buchenwald) zu erlangen. So sollte jeder Protest gegen Faschismus sich auch gleichzeitig gegen das kapitalistische System richten.

Mit jedem Aufmarsch den die Nazis störungsfrei erleben, werden sie in ihrem Weltbild bestätigt und nehmen an, sie könnten ihre rassistische und antisemitische Hetze konsequenzlos verbreiten. Ein möglichst entschlossener und offensiver Widerstand ist daher Pflicht! Zur Gegenaktion rufen unterschiedliche Gruppen auf. Es bleibt abzuwarten, ob es diesmal gelingt in Hamm eine antifaschistische Demonstration durchzuführen, die groß genug ist um den völkisch-reaktionären Aufmarsch zu verhindern, stoppen oder zu blockieren.

Ihr Motto: „Solidarität mit Palästina“
Die Hammer Nazis demonstrieren unter dem Motto „Solidarität mit Palästina“ ihre antisemitischen Wahnvorstellungen. Sie benutzen dabei den Staat Israel – der einst als Konsequenz aus dem Holocaust und des weltweit vermährten Antisemitismus gegründet wurde – um auf ihn ihre antisemitische Ideologie zu übertragen. Die Neofaschisten erhoffen sich durch dieses Demonstrationsmotto Zuspruch aus den verschiedensten politischen und unpolitischen Kreisen zu bekommen. Wie jüngst eine Studie feststellte wird immerhin Israel in Europa und besonders in Deutschland als „größte Gefahr für den Weltfrieden“ angesehen. Wobei ein Großteil derer die zu diesem Ergebnis beigetragen haben, sicherlich für diese Entscheidung einen antisemitischen Beweggrund gehabt haben, da immer mehrere Menschen sich durch die Existenz dieses Staates an die lästige Schuld erinnert fühlen, die diese Existenz zur Notwendigkeit machte. Israel wird als „das Übel“ und „die größte Bedrohung für den Weltfrieden“ bezeichnet. Wobei man sogar schon kritisch hinterfragen sollte ob es überhaupt in dieser Gesellschaft einen „Weltfrieden“ zu erlangen gibt. Nicht selten wird versucht Naziverbrechen zu relativieren in dem man überall „zweite Hitler“ oder ein „neues Ausschwitz“ wittert. Ganz besonders abartig wird es dann aber, wenn ausgerechnet dem Staat der Holocaust-Überlebenden derartiges vorgeworfen wird, da hierbei nicht nur der Holocaust aus seiner Singularität gedrängt wird, sondern auch noch die Opfer zu Tätern (und in der Regel die Täter zu Opfer) gemacht werden. Das Motto „Solidarität mit Palästina“ wurde aus der Sicht heraus, dass es zwei „Völker“ gäbe, die oppositionell zu einander ständen, gewählt: die Israelis (als Juden) und die Palästinenser (als Moslems). Letztendlich heißt für die Kameradschaft Hamm „Solidarität mit Palästina“ nichts anderes als der Kampf gegen „die Juden“. So ist es nicht verwunderlich, dass man sich eben auch gerne mal solidarisch mit Selbstmordattentätern, deren einzigste Motivation es ist, so viele Juden wie nur möglich in den Tod zu reißen, erklärt. Es gilt uns am 17.1. sowie an jedem anderen Tag auch entschlossen gegen jede Form des Antisemitismus – wie auch immer er auftreten mag – zu kämpfen und den Nazis eine handlungsfähige linksradikale Gegenbewegung entgegen zusetzen!

Nazis bekämpfen!
Kein Frieden mit Deutschland!


Naziaufmarsch verhindern!
Samstag, 17.01.04,
Hamm (Ort und Zeit werden noch bekanntgegeben

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es werden noch unterstützer für diesen aufruf gesucht. schreibt bei interesse einfach eine mail an  lijuli@web.de oder  antifa-lp@web.de .

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Viel Spaß — lächler

Sehr Korrektes Plakat... — better weather

Auch in Hamburg..... — Antifa Hamburg

@ ali — antifa

aufpassen,.. — bubu

@ ali — frager

irgendwie und so — irgendwer

@ Fluffy — wurst

dreckiges antisemitenpack — antifaschist

@ali — antifaschist

@antifaschist — xXx

Verblendungszusammenhang — Hong Xing

@ali — laber

@ No BRD — Baath Simpson