Offenburg: Neonazis im Kommen

Wie ich heute von dem Inhaber eines kleinen Plattenladen erfuhr, wurde sein Laden in der Weingartenstrasse von einem jugendlichen Neonazi und seinem Vater (ein pensionierter Polizeibeamter) angegriffen. Die Angreifer wohnen im Haus über dem Geschäft und haben den Ladenbetreiber schon häufiger angepöbelt (??du schwule Sau?, ?Schmarotzer?).

Vor einigen Tagen dann sind die Täter mit Schlagstöcken in den Laden gekommen. Anlass war eine LP eines schwarzen Musikers (Louis Armstrong ?) im Schaufenster. Sie schlugen auf den Verkäufer und einen 65jährigen Kunden ein.
Die LP steht nun nicht mehr im Schaufenster. Es wurde zwar Anzeige erstattet, doch der Ladenbesitzer fühlt sich von Polizei uns Staatsanwaltschaft nicht ernstgenommen.

Ende November hatten Unbekannte in einem Vorort von Offenburg über das ?Herzlich Willkommen in??- Schild am Ortseingang ein Bettlaken mit draufgesprühtem ?Ausländer raus?, ?verziert? mit einem Hakenkreuz, aufgehangen. Ein Anwohner bemerkte die veränderte Botschaft, fotografierte und entfernte das Transparent. (siehe Offenburger Tageblatt vom 18.11.03)

Beim Offenburger Weinfest kam es zu einer Schlägerei, nachdem Nazi-Skins Jugendliche mit dem Hitlergruß und Parolen provoziert hatten.

Auch bei anderen Wein- und Gemeindefesten in der Umgebung, kommt es regelmäßig zu Schlägereien mit rechten Skins und Anhang.

Skinheads mit ?Blood & Honour-T-Hemden? und ?Landser-Kapuzen-Überzieher? (Pullover) trifft mensch heute häufiger an, als noch vor 2 ? 3 Jahren.

Als Treffpunkt hat sich in den letzten Monaten die Kneipe ?Biermichel? in der Offenburger Innenstadt herauskristallisiert.

Trotz dieser Zunahme sind Reaktionen bzw. Kenntnisnahme in der Öffentlichkeit nicht zu bemerken.

Es wird Zeit, dass sich der Widerstand formiert.