Naziaufmarsch im Fichtelgebirge

der alte mann 15.08.2003 20:50
Da lese ich ständig von den idioten-nazi-deppen in allen möglichen städten. von dieser sache erfahre ich aber erst etwas aus dem spiegel-online. finde ich äußerst erstaunlich. hat das wirklich keiner etwas gewußt davon. oder wird so was einfach tot geschwiegen, weil es sich nicht in einer großen stadt abspielt?
NEONAZIS Brauner Aufmarsch im Fichtelgebirge von Marcus Stölb

Hunderte Neonazis werden am Samstag im oberfränkischen Wunsiedel erwartet. Anlass für den unerwünschten Besucheransturm ist der 16. Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, dessen Grab sich hier befindet. Landrat und Bürgermeister sind wütend - und machtlos.

Berlin - Für Neonazis ist die Kleinstadt im Fichtelgebirge ein beliebtes Ausflugsziel. Schließlich liegt hier Rudolf Heß begraben, und der ist bekanntermaßen eine Symbolfigur der rechten Szene. Der Hitler-Stellvertreter starb 1987 in einem Gefängnis der Alliierten in Berlin-Spandau. Seit seiner Beisetzung in einem Familiengrab in Wunsiedel hat der Ort regelmäßig mit dem "braunen Spuk" zu kämpfen, so Bürgermeister Karl-Willi Beck (CSU). Wobei es elf Jahre lang verhältnismäßig ruhig geblieben war; zwischen 1991 und 2002 waren sämtliche Aufmärsche am Todestag von Heß verboten.

Erst im letzten Jahr - zum 15. Todestag - hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof das Verbot wieder aufgehoben. Und es kam, wie es kommen musste: Wunsiedel wurde erneut zum Treffpunkt von Neonazis und gewaltbereiten Autonomen. 2500 Heß-Verehrer standen 500 Gegendemonstranten gegenüber. Zwar blieb es relativ ruhig, doch wurden Dutzende Rechte und Linke verhaftet, zahlreiche Waffen sowie Embleme beschlagnahmt.

Wunsiedel dürfe nicht zur Pilgerstätte für Rechte werden, forderten Bürgermeister und Landrat auch jetzt wieder. Doch ohne Erfolg. Am Donnerstag erst kassierte das Bundesverfassungsgericht ein Versammlungsverbot des Landratsamts. Allein die Angst vor Ausschreitungen rechtfertige nicht die Einschränkung des verfassungsrechtlich garantierten Rechts auf Versammlungsfreiheit, begründeten die Karlsruher Richter ihre Entscheidung. Schließlich könnten Übergriffe auch verhindert oder begrenzt werden.

Am Freitag nun berieten die Behörden vor Ort über strenge Auflagen, mit denen sie die befürchteten Ausschreitungen verhindern wollen. Demnach soll die Marschroute des braunen Mobs verkürzt und dabei Wohngebiete völlig gemieden werden.

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Findet da nun ne gegendemo statt oder interessiert dies niemanden. werde sicherlich vor ort sein. mal sehen, ob ich als einsamer streiter mit nem wasserwerfer konfrontiert werde?
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