Mittenwald - Nachtrag Teil 1 Hearing (incl. Fotos):

Wir waren morgens um 8.30 am Veranstaltungsort, um die Satellitenschüssel für den Radiolifestream auszurichten. Am Abend vorher hatte die Schüssel bei allen Versuchen keinen Empfang. Der Druck war gross, da wir den Lifestream bei allen Beteiligten angekündigt hatten. Wir bekamen nur eine ganz schlechte Verbindung zum Satelliten, so dass wir uns entschieden, die Anlage wieder abzubauen. Die RferentInnen und VeranstalterInnen waren in Mittenwald untergebracht. Nach dem Frühstück suchten wir den Verantsaltungsort des Hearings auf. Die grosse leere Halle des TSV Mittenwald, die auf Vermittlung des Bürgermeisters der Ort der Erinnerung und der Ort der berechtigten Forderungen für diesen Tag sein sollte.

In den Presseberichten der Lokalpresse stand als Anfangsbeginn 9.30. Um 10.30 hat das Hearing angefangen. Karola Fings, Historikerin aus Köln moderierte den Vormittag:
- Grusswort des 2. Bürgermeisters, der sprechen musste, weil es wegen innerfamiliärer Streitigkeiten dem 1. Bürgemeister, Salminger, Sohn des Faschisten und Haupttäters Salminger, nicht möglich war zu erscheinen.
- Grusswort von Manolis Glezos - Nationalratsvorsitzender für die Entschädigungsforderungen Griechenlands gegenüber Deutschland
- Peter Gingold - Sprach ein Grusswort und zur Verdrängungskultur in Deutschland
- Stephan Stracke - Historiker - Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger und Traditionspflege der Bundeswehr
- Christoph Schminck-Gustavus - Historiker, der einen Diavortrag zu den Verbrechen der Gebirgsjäger in Griechenland, besonders Lyngiades, hielt
- Christina Dimou - 73jährige Überlebende des Massakers in Kommeno gab einen Zeitzeuginnenbericht
- Amos Pampaloni - 93jähriger Überlender des Massakers auf Kephallonia an italienischen Militärinternierten berichtete als Zeitzeuge und apellierte an die Jugend eine Politik des Friedens durchzusetzen
- Mittagspause

Silja Freudenberger, Historikern aus Bremen moderierte den 2. Teil des Hearings:
- Argyris Sfountouris - 63jähriger Überlebender des Massakers in Distomo entwickelte eine Charta des Friedens und bezog Stellung zur Entschädigungspolitik der BRD
- Aristomenis Singelakis - Nationalratsmitglied für die Entschädigungsforderungen Griechenlands gegenüber Deutschland - kritisierte die Entschädigungspolitik der BRD der letzten 50 Jahre und stellte einen Wissenschaftskongress vor, der in Athen stattfinden soll und die Entschädigungsforderungen Griechenlands, sowie der Überlebenden und Hinterbliebenen, zum Thema hat
- Martin Klingner - AK Dsitomo, der zu dem Prozess vor dem BGH informierte, in dem es auch um Entschädigungsforderungen dreier Personen gegenüber Deutschland geht, die in der BRD den deutschen Staat verklagten. Dann stellte er die Idee einen Kongress in Berlin zu machen: zum Thema der Entschädigungsforderungen - vor und rief alle auf, den Kongress aktiv mit zu gestalten.
- Ludwig Baumann - 81jähriger Wehrmachtsdeserteur, der in der Hauptsache von der Verfolgung nach dem Ende des Nationalsozialismus/Faschismus in Deutschland berichtete
- Ludwig Elm - Historiker - juristische Aufarbeitung der Wehrmachtsverbrechen
- Lars Reissmann - Resolution des Hearings (wird später auch hier veröffentlicht)

Das ganze Hearing ist als Audoistream mitgeschnitten worden. Sobald die Nachbearbeitung fertig ist, werden wir das bei freie-radios ins Netz stellen.

Teil 2, Bericht und Bilder von der Demo
Teil 3, Bericht und Bilder von der Kundgebung