Lizenz zum Krieg? Bill Graham und die Todesst

Hans 19.09.2001 18:31
Präsident Bush ist in allen wichtigen Entscheidungen von seinen religiösen Beratern beeinflusst.
Seine Tendenz zum _unbegrenzten_ Vergeltungskrieg wird innerlich mit seiner Einstellung zur Todesstrafe gerechtfertigt.
Diese Einstellung ist jedoch ambivalent und mit Unsicherheit umwölkt, sie beruht auf einer bestimmten Bibelauslegung.
Lizenz zum Krieg? Bill Graham und die Todesstrafe


Präsident Bush ist in allen wichtigen Entscheidungen von seinen religiösen Beratern beeinflusst.
Seine Tendenz zum _unbegrenzten_ Vergeltungskrieg wird innerlich mit seiner Einstellung zur Todesstrafe gerechtfertigt.
Diese Einstellung ist jedoch ambivalent und mit Unsicherheit umwölkt, sie beruht auf einer bestimmten Bibelauslegung.

Wenn Amerika die Schmach und Schuld eines neuen Vietnam und der Welt die Gefahr eines Nuklearkrieges angetan wird, wenn in Zentralasien das Leid ins unermessliche vergrössert wird, so ist das auch Mr. Reverend Bill Graham mit anzulasten.

Wenn dieser Zusammenhang öffentlich erkannt wird, so würde sein kirchliches Medienimperium empfindliche Umsatzeinbussen erleiden, und er müsste seine Strategie überdenken. Jetzt ist es eher so, dass angesichts der Kriegsgefahr die Einschaltquoten merklich ansteigen.

Es ist natürlich zu hoffen, dass eine vorausgehende inhaltliche Diskussion mit den Würdenträgern aller christlichen Gemeinschaften diesem harten Weg zuvorkommt.


Ich füge im Anschluss einen Text bei, den ich bereits in religionskritischen Foren gepostet habe.
Dort sind besonders die Informationen über das Leben von Mr. Bush und seine Antrittsrede interessant, sowie die Namen von Bill und Franklin Graham und Marvin Olasky.
Die Internetadressen zur Recherche sind beigefügt.

HMP
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seit dem 11.9. ist für alle gläubigen die gelegenheit gekommen, die politische dimension des christentums zu realisieren.


die art, wie bush, rumsfield und ihre kriegsgeneräle ihren gott instrumentalisieren, und unbegrenzte vergeltung als notwendigen kreuzzug verkaufen wollen, müsste eine empörte reaktion aller reverends, bischöfe, superintendenten, popen, etc. weltweit hervorrufen.
rache ohne schuldbeweis, akzeptieren von mord an unschuldigen bzw unbeteiligten, die ganze vorgeschichte.
beten um militärischen sieg ?
und der naheliegende vorwurf, dass es um pipelines in zentralasien, fabriken mit billigen arbeitskräften, bodenschätze, und einen strategischen militärstützpunkt in geographischer nähe zu russland, indien und china geht.


mit schaudern denke ich an die angelobung, wo sich franklin, der sohn des berühmten predigers billy graham (gesundheitshalber den papi vertretend), in den vordergrund spielen konnte, und mit bush zusammen den eindruck erweckte, hier ginge es nur um das amerika der bibelchristen.
dennoch könnte im glauben des präsidenten ein hebel der _mässigung_ stecken.
der ansatz wäre eine analogie zur zusammenarbeit der orthodoxen im falle von russlands/putins drohungen bezüglich des balkankrieges der NATO. hier haben die popen aller beteiligten länder sicherlich zur beruhigung beigetragen.



die vorsichtigen worte zb des papstes, soweit ich sie gehört habe, halte ich für wenig hilfreich.

wenn die kirchen noch etwas anderes sein wollen, als beschwichtigungsbusiness und absolutionsbuffets, die den leuten nur das innere zerbrechen an ihren fehlern ersparen, weils billiger als bei analysten ist, dann wirds zeit für alle klerikalen führungspersonen, vorausgehend den weg eines jesus, gandhi etc. zu beschreiten.

egal wie seltsam das klingt, aber die _gewaltfreie_ sektion der Seattle oder Genua demos könnte ein vorbild sein.
kardinäle und nonnen mit transparenten vor den palästen der geistlichen berater bushs begehren einlass, klerikales campieren vorm weissen haus etc., nun, die utopie zeigt wenigstens die richtung, und die intensität der notwendigen interventionen.


bushs mitarbeiter sind fast alle streng religiös.
seine einstellung zur todesstrafe ist ambivalent, eher pro, aber nur durch eine spezielle bibelauslegung. teilweise ist sie auf den einfluss der prediger zurückzuführen. genau jetzt ist _das_ aber die voraussetzung zu americas new war.
der glaube der taliban führte zu einer abkehr von der westlichen käuflichkeit und machte sie für die CIA unlenkbar. könnte mit bush nicht analoges geschehen ?
jedenfalls scheinen schon jetzt die lobbys und prediger um bushs gehirn zu streiten.

nicht zuletzt ist der idealismus der islamischen bevölkerungen den westlichen wirtschaftsmächten ein ärgernis. vielleicht sollte ja der bazillus des idealismus auch in mr. bushs büro verbreitet werden ?

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einige punkte aus Bushs leben, besonders worte bei der angelobung


die angelobung war ein affront für alle nichtchristen:
 http://www.salon.com/politics/feature/2001/01/20/speech/index1.html



franklin graham hat krankheitshalber seinen vater vertreten
Billy Graham
er gilt als der elvis der prediger.
erführt seit jahrzehnten quoten-kreuzzüge in den medien, zeigt sich als schrifttreuer fundamentalist, aber auch vereinfacher.
er beriet schon truman und nixon
-> "chaplain of the White House."

Grahams Worte:
 http://www.salon.com/people/bc/2000/11/21/graham/index.html

viel business, wenig konfliktpotential..

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weiter mit Bush:

obwohl schon vorher kirchgänger, wurde bush 1986 zum wiedergeborerenen christen, bekehrt durch graham.
immerhin hörte er ab da zu trinken auf !

warum er präsident wurde:
durch die rede eines predigers über die berufung von Moses


armes eislaufkind ?


------------------- aus der antrittsrede: weitere zitate und stationen-----------------
 http://gwu.edu/~action/inauad.html
 http://www.salon.com/politics/feature/2001/01/20/bush/index.html

auf diese worte könnte die welt ihn nun mit nachdruck hinweisen. gilt das nur für amerikaner ?
in der rede findet sich bestimmt noch mehr munition...


 http://www.salon.com/politics/feature/2000/07/07/born_again/index1.html

ein schwerer konfliktpunkt mit dem judentum



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Ergänzungen

Kirchen sind nun mal Keine Revoluzzer oder

Krümel 20.09.2001 - 00:29
Anarchistenvereine, aber ein Wenig Mehr könnten sie schon dazu sagen, würden sie bestimmt auch wenn sie nicht von den Parteiapparaten so unterwandert wären.

23.01.2002 - 14:41
ll