Flugblattaktion gegen Nazi Sabine Rasch in MA

Antifa 02.06.2010 12:11
Am 2. Juni 2010 verteilten antifaschistische AktivistInnen ein paar hundert Flugblätter in der Nachbarschaft der Faschistin Sabine Rasch in Mannheim Käfertal. Mit dieser Aktion sollten die AnwohnerInnen über die bislang unbekannte Faschistin aufgeklärt werden. Auch an einer Käfertaler Schule wurden Flugblätter verteilt. Rasch ist Mutter von 10 Kindern und Elternbeirätin. Im folgenden ist der Inhalt des verteilten Flugblattes nachzulesen.
AnwohnerInnen-Information
Nazi in der Nachbarschaft

In der Tulpenstraße 4b in Mannheim-Käfertal wohnt die Faschistin, Antisemitin, Nazi-Mutter, Moderatorin eines Nazi-Forums und „Anti-Antifa“-Aktivistin Sabine Rasch.

Hinter ihrer bürgerlichen Fassade mit Großfamilie, ehrenamtlichem Engagement und ihrem Beruf als Grafikdesignerin ist Sabine Rasch äußert aktiv in der rechten Szene. Sie ist Moderatorin des wichtigsten deutschsprachigen Naziforums „Thiazi“ (mit ca. 25.000 rechten NutzerInnen) und schreibt dort unter dem Pseudonym „Enibas“ („Sabine“ rückwärts) Beiträge.

Am Wochenende besucht sie Nazi-Konzerte und Aufmärsche von NPD und „Freien Kameradschaften“. Gerne fotografiert sie GegendemonstrantInnen und stellt deren Fotos mit Kommentaren, wie „hier meine kleine Galerie des Abschaums“ ins Internet, so dass andere Nazis gegen diese gewalttätig vorgehen können. Sie hält Vorträge zu Themen, wie „Eliteschulen im Dritten Reich“, verherrlicht den Nationalsozialismus und leugnet den Holocaust. Alle im Flugblatt verwendeten Zitate hat Sabine Rasch in rechten Internetforen veröffentlicht.

Die Nazi-Mutter aus Käfertal
Sabine Rasch wohnt mit ihrem Mann Nils-Carsten Rasch und 10 Kindern in einem Einfamilienhaus in Mannheim-Käfertal. Über ihren Mann kam die heute 50 jährige in den 90er Jahren zur Nazi-Subkultur. Eine Platte der rechten Band „Sturm 18“ (Die Zahl „18“ steht in rechten Kreisen als Code für „Adolf Hitler“) bezeichnet sie als „Schlüsselerlebnis“.
Die Großfamilie Rasch ist auch zum politischen Projekt geworden: „Kinder in die Welt zu setzen reicht auch noch nicht. (...) sie dürfen nicht in Versuchung kommen durch Rassenvermischung ihr eigenes Volk zu eliminieren.“
Und sie scheint Erfolg zu haben: „Das Interesse an Politik ist bei meinen Kindern unterschiedlich ausgeprägt. Es schwankt zwischen mehr oder weniger rechts. Total unpolitisch ist niemand und links schon gar nicht.“ Eine ihrer Töchter wurde bereits wegen Zeigen des Hitlergrußes von der Schule verwiesen.
Das Leben in der Nazi-Familie nimmt absurde Formen an. Sabine Rasch stellt Fotos von selbstgebackenen Kuchen mit Hakenkreuz-Zuckerguss ins Internet und erzählt, wie sie mit ihren Kindern Hakenkreuz-Fähnchen bastelt. Als sie mit ihrem „Sechsjährigen bei Karstadt in der Stoffabteilung“ Fahnenstoff kaufen wollte und die Verkäuferin ihr „stolz einen Stoffballen Schwarz-Rot-Gold (Meterware)“ anbot, entsetzte sich ihr Sohn: „'Das ist aber nicht unsere Fahne.'“ Auch Familienausflüge zu Naziveranstaltungen und Camps im Stil der Hitler-Jugend stehen auf dem Programm.

Treue Anhängerin und Strategin des Nationalsozialismus
Im Internetforum, wo sich Sabine Rasch vor einer kritischen Öffentlichkeit unbeobachtet fühlt, nimmt sie kein Blatt vor den Mund.
Beispiel Antisemitismus: „ein gewisser Antisemitismus ist normal und gesund. Ich traue mir das in den meisten Fällen zu, zwar nicht auf den ersten Blick, doch wenn man ins Gespräch kommt, erkenne ich schon oft, wer Jude ist und wer nicht.“ findet Rasch und ein Foto von Michael Friedmann und Bärbel Schäfer kommentiert sie „Steck beide in nen Sack und hau mit nem Knüppel drauf, triffst immer richtig.“ Außerdem freut sie sich: „,Jude‘ ist wieder Schimpfwort, den Leuten geht langsam ein Licht auf“.
Beispiel Holocaustleugnung: „Inzwischen bin ich mir sicher, dass zwar viele Menschen in Konzentrationslagern starben (Seuchen, Unterernährung, Fluchtversuche, Sabotage etc.) jedoch nicht an Gas!“
Beispiel Rassismus und Homophobie: „Ich kenne über die Schulklassen meiner Kinder 3 Mulattenkinder. In allen Fällen haben sich die schwarzen Väter (falls man die überhaupt so nennen kann) aus dem Staub gemacht - nachdem sie gewalttätig gegen Frau und Kinder geworden sind. Bei einer homogen-rassigen Familie hätte ich Mitleid mit den Frauen, aber wenn die Dummheit bzw. Ignoranz allem Vernünftigen gegenüber so extrem ist, dann kann ich nur den Kopf schütteln und ,Selber schuld!‘ sagen.“ Und sie wird noch deutlicher: „Ich bin der Meinung, dass ein Mensch mit einem gesunden Rassebewußtsein einfach kein Verlangen nach fremdrassigen Sex hat.“ und Homosexualität hält sie für „eine Abartigkeit, eine Perversion, eine Krankheit, für die es leider noch keine Heilung gibt“.
Interessant sind die von Sabine Rasch vorgeschlagenen Strategien, wie am Besten die nationalsozialistische Ideologie in der Gesellschaft verbreitet werden kann. „es gibt so viele Möglichkeiten, der Sportverein ist nur eine. Auch im Eltermbeirat, Tierschutzverein, Bikerklub usw. (...) kann man mit normalen deutschen Menschen zusammenkommen.“ erklärt Rasch. „Ich glaube niemand würde mich mehr in den Elternbeirat unserer Schule wählen, wenn ich in der NPD wäre. (...) So gesehen ist mein Einfluss auf die Menschen wesentlich größer, wenn ich nirgends offiziell organisiert bin.“

Ein Nazi in der Mitte der Mannheimer Gesellschaft – nur wie lange noch ...
Insbesondere ihre Propagandaversuche als Elternbeirätin sollten in der Öffentlichkeit thematisiert werden. Wer über „Mulattenkinder“ schimpft und versucht, andere Eltern von Erziehungsmethoden des Nationalsozialismus zu überzeugen muss sofort seinen Ämtern enthoben werden.
Sabine Rasch ist eine Gefahr für eine Gesellschaft, die freiheitlich, demokratisch und solidarisch sein will. Ihr „Schafspelz“, ihre wohl bedachte Anonymität, ist nach diesem Flugblatt heruntergerissen. Alle Menschen, die gegen die Faschistin vorgehen wollen, haben jetzt zahlreiche Informationen an der Hand. Alle Zitate von Rasch und viele weitere Hintergrundinformationen sind auch im Internet unter  http://linksunten.indymedia.org nachzulesen.



Wir schließen mit den Forderungen an die NachbarInnen, LehrerInnen, KäfertalerInnen und Mannheimer AntifaschistInnen:

Nazis in die Öffentlichkeit! Für eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit nationalsozialistischer Ideologie und ihren Akteuren! Für eine Entlarvung faschistischer Propaganda!
Sabine Rasch raus aus allen Elternbeiräten!
Keine Zusammenarbeit mit, keine Aufträge und keine Akzeptanz für Nazis!
Für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Faschismus und Antisemitismus!
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Ergänzungen

Rasch

Kommi Kovicz 02.06.2010 - 18:41
Klar ist sie eine Faschistin, eine Nationalsozialistin, wie sie sich selbst nennt, klar ist es verurteilenswert, aber man sollte in unseren Kreisen, die wir doch genauso Kommunismus und Sozialismus, also Gemeinschaft und Toleranz auf unsere Fahnen schreiben etwas Rücksicht darauf nehmen, dass die Alte 10 Kinder hat und die können nichts für die braunen Umtriebe ihrer Mutter

Schwache Kritik

anonym 03.06.2010 - 01:35
Es verurteilt auch nieman die Kinder...

Durch diese Aktion kann im besten Falle etwas dazu beigetragen werden dass die Kinder nicht mehr lange unter dieser Nazimutter aufwachsen müssen. Von daher ist dies für mich eine gelungene Aktion und deine Kritik komplett unberechtigt und ziemlich verkürzt.

Communiqué der Autonomen Antifa Freiburg

Antifa 03.06.2010 - 16:26
Nazimutter Sabine und Übermutter Enibas

Sabine Rasch aus Mannheim – Nazi-Mutter, „Thiazi“-Moderatorin, Anti-Antifa-Fotografin

Communiqué vom 03.06.2010

 http://linksunten.indymedia.org/de/node/20954

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Außerdem — ich

keine Ausnahme — Ausgestoßener