[Bln] Update Räumung in der Bödikerstr. 9

Unterstützer_in 15.03.2010 01:43 Themen: Freiräume Repression
Teilräumung der Bödi9 für den 16.3. angekündigt. Verhandlungen bisher abgelehnt. Dienstag morgen die Räumung gemeinsam verhindern!
Am 16.3. soll das autonome Wohn- und Kulturprojekt Bödikerstraße 9 in Berlin-Friedrichshain teilweise geräumt werden.
Seit der Gebäudekomplex 2007 von der Platinum Consult s.r.o. erworben wurde, versuchen die neuen Eigentümer Lin und Robert Prenka, die BewohnerInnen durch verschiedenste Maßnahmen loszuwerden. So mußte die Planierung des Gartens, heimliche Videoüberwachung, rechtswidrige Kündigungen und ein Großeinsatz eines SEK aufgrund der angeblichen Gefährdung durch eine Handgranate erduldet werden. Nach jahrelangen Schikanen wird nun die Bedrohung des Projektes konkret. Am Dienstag, den 16.3. um 9:00 soll der Räumungstitel für eine Wohnung im Erdgeschoß vollstreckt werden.

 http://de.indymedia.org/2010/03/275502.shtml
 http://de.indymedia.org/2010/03/275008.shtml

Trotz Verhandlungsversuchen seitens der BewohnerInnen, unterstützt durch AktivistInnen und Berliner PolitikerInnen, ist kein Einlenken seitens der Eigentümer in Sicht.
Daher wird für den Tag der Räumung zum Protest aufgerufen. Solidarische AktivistInnen sind dazu eingeladen, gemeinsam mit uns die Räumung zu verhindern und unseren Unmut auf die Straße zu tragen.
Um das Haus nicht zu gefährden, sollte es bei der Bödi9 friedlich ablaufen.
Ab 7:00 Uhr (morgens!) wird es Frühstück in der Bödi9 geben. Weitere Aktionen sind in Vorbereitung.
Ansonsten sind alle herzlich eingeladen, die Nacht in der Bödi9 zu verbringen.

Am 15.3. (Montag) wird ab 22:00 Uhr ein offenes Konzeptplenum in der Bödi9 stattfinden.

Kommt zahlreich, dunkelbunt, kreativ, wütend!
Gemeinsam Gentrifizierung und kapitalistischer Verwertungslogik entgegentreten.

Wir bleiben alle!

 http://wba.blogsport.de
 http://boedi9.noblogs.org
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Ergänzungen

Wo ist die Bödikerstrasse?

Roland Ionas Bialke 15.03.2010 - 15:48
Die Bödikerstrasse 9 erreicht Ihr übrigens am Besten vom S-Bahnhof Ostkreuz. Ihr müsst dort auf der Seite des grossen Wasserturms den Bahnhof verlassen und dann kurz den Markgrafendamm runtergehen. Die Parallelstrasse ist schon die Bödikerstrasse.

Ich dachte echt, dass ich von dem Laden noch nie was gehört hatte, aber als ich im Stadtplan nachgeschaut habe, war ich doch schon mal dort gewesen. Wahrscheinlich werden die meisten Menschen nicht wissen was die Bödi 9 ist und wo dieses Haus liegt. Von daher ist es immer sinnvoll auf Flyer, Plakaten und Aufrufe eine Anfahrtsbeschreibung zu hinterlassen.

Im übrigen ist es sinnvoll morgen NICHT diesen Anfahrtsweg zu wählen, da 1. mit Vorkontrollen zu rechnen ist, und 2. es in der Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln meistens Kameraüberwachung gibt (und somit im Nachhinein die Polizei ein Bewegungsprofil von verschiedenen Menschen erstellen kann).

Und zum krativen Widerstand: Verteilt einfach Donuts in der Gegend. Die Polizisten und Polizistinnen werden so abgelenkt sein und das Haus nicht räumen können.

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Protest statt Widerstand

effz 15.03.2010 - 11:14
"trotz den Bemühungen von Berliner Politikern"... und "immer schön friedlich bleiben, um den Rest des Hauses nicht zu gefährden". Um was geht es da eigentlich? Um Mieterhöhung und Vertragsverlängerung? Um die eierlegende Wollmilchsau: wütend-kreativ-friedlich?
Widerstand sieht anders aus. Stellt mal besser ´nen halben LKW mit Sternburger auf den Gehweg und ladet zu Freibier ein. Nicht nur, dass Alkohol enthemmt, ein paar Punks würden sich sicher auch daneben benehmen, aber bestimmt nicht schlimmer als die Bullen, Hausbesitzer und Poltiker. Und genau an der Stelle wird deutlich, dass manche wohl lieber mit ihrem Lieblingspolitiker im Bio-Markt "lecker, veganen Brotaufstrich" shoppen, als sich mit den verbliebenen Restwiderständigen zu solidalisieren.
Wenn ich das Wort "kreativ" schon höre..."kreativen Widerstand" gibt es fast gar nicht, gemeint ist eher ein Widerstandssubstitut, ohne physische Gewalt. Nein es ist kein kreativer Widerstand mit Kreide auf die Straße zu malen, eine Clownsnase aufzusetzen etc... auch wenn dabei bemerkenswerte oder lustige Dinge mit ernsten Themen verknüpft werden. Seit zig Jahren die immer gleichen Protestformen als Widerstand zu bezeichenen ist schlicht Falsch und wird durch Wiederholung leider "richtiger". Kreativ wäre in dem Sinn einen Raum zu schaffen, in dem Widerstand möglich wird. Aber wer denkt schon an so etwas, auch wenn es möglich wäre und peinlich wenn der ein oder andere Obermacker(_in - ja ich gendere absichtlich nicht - trotzdem angesprochen fühlen bitte - also ich denke, dass beim Gendern die Verhaftung im dualen Geschlechtermodell zementiert anstatt aufgebrochen wird) plötzlich dringend "andere Geschäfte" zu erledigen hätte. Protest ist zu sagen was dir nicht passt. Widerstand ist dafür sorgen, dass es nicht länger geschieht.

„Und solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist Du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.“

– Johann Wolfgang von Goethe

Der Typ, Goethe, war übrigens voll auf Laudanum und beschrieb das so:

"In dir verehr ich Menschenwitz und Kunst.
Du Inbegriff der holden Schlummersäfte,
Du Auszug aller tödlich feinen Kräfte,
Erweise deinem Meister deine Gunst!
Ich sehe dich, es wird der Schmerz gelindert,
Ich fasse dich, das Streben wird gemindert,
Des Geistes Flutstrom ebbet nach und nach.
Ins hohe Meer werd` ich hinausgewiesen,
Die Spiegelflut erglänzt zu meinen Füßen,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag..."

Das ist in Wein gelöster Opium. Quelle: seine Apothekerrechnungen

Sterni wäre ja leichter zu beschaffen und für den halben Preis gibt es andere Sorten. Yuppie-Autonome würden es zwar nicht saufen - das wirkliche Billigbier - aber die würden auch keinen Widerstand leisten. Für sie hat Widerstand etwas mit Modebewußtsein zu tun, nunja... Begriffe verändern sich. Definitionsmacht. *holt sich in der Küche ein Sterni und trinkts und rülpst würdevoll*

nö nich schon wieder

arschgeige die 2.e 15.03.2010 - 13:42
Um ... nicht zu gefährden...friedlich bleiben? Deswegen wird das Haus doch geräumt! Weil nichts draus passiert ist die letzten Jahre und der Staat glaubt dass niemand da ist der sich wehrt, wenn er es abreisst, - wenn sich niemand wehrt zeigt das dass es niemanden etwas bedeutet. Wenn es niemanden etwas bedeutet sondern alle Gefühllos zuschauen wenn es abgerissen wird, heißt das, es wird nicht mehr gebraucht. Ist das so?

Ich finde wir brauchen das Gebäude! Ich brauche es! Wir brauchen es!

Darum wird darum gekämpft! Mit allen Mitteln auf allen Ebenen! protestierende Riots nein, Militanter entschlossener WIDERSTAND ja. Also schließt schn mal die Kneipe, gefeiert wird nicht mehr und schaut dass ihr Barrikaden-Material und Steine ranschafft. Nur so verstehen Polizisten unsere Sprache, wenn die Bereitschaftspolizei versagt, müssen die Politiker_innen zwangsweise selber kommen um mit uns zu reden. Vielleicht verstehen sie uns dann endlich mal.

Wenn Räumung dann Bambule!

... wäre die passende Stellungnahme eines ernsthaft bedrohten Linksautonomen Hausprojekt in der jetzigen Situation. Das Problem hatten wir schon mal in der Brunnenstrasse. Es geht nicht da rum das Haus zu besetzen um darin im falschen System "richtig" zu wohnen, sondern darum das "richtige" Haus zu nutzen um das falsche System abzustellen.

Wär nett wenn es eine überarbeitete Stellungnahme für anreisende Unterstützer_innen geben würde. So mit weniger schwarz und Klimbim und mehr Inhalten und knalligen Farben. Und so.
Blau ist doch schick. Oder Pink. Oder Rot wuahr.
Oder schwarz rot blau pink grün :D Regenbogenfarben. Oder einf..
ach was misch ich mich da überhaupt ein.

Es muss was passieren. Denn die Verhältnisse in denen wir leben sind NICHT friedlich!

Genau!

... 15.03.2010 - 15:47
Alkohol ist die ultimative Lösung für alle bedrohten Häuser! Alkohol, Steine und Barrikaden - die Mischung macht´s!

...
Lieber Gott schmeiß Hirn vom Himmel...


Für die beiden Vollpfosten vor mir:
Es gibt Menschen, die nutzen das Ding da zwischen ihren Ohren zum Denken. Und das bedeutet unter anderm auch Abwägen zwischen Nutzen und "Preis". Kriegt es doch einfach mal in eure Hohlbirnen rein: der militante Häuserkampf gehört weitestgehend der Vergangenheit an (auch wenn ihr vielleicht früher dabei immer eine Menge Fun und Action hattet (mehr wahrscheinlich auch nicht..)), auf "militärischer" Ebene ist quasi kein Blumentopf mehr zu gewinnen, und es wäre fatal, starr an diesem obsoleten Konzept festzuhalten.
Der Nutzen ist marginal oder nicht vorhanden, der "Preis" hoch - Verletzungen, Festnahmen, Verfahren etc.. Aber vielleicht lässt sich die Nacht in der Zelle ja besser ertragen, wenn man den Schädel voll "Sterni" hat..

@Genau

nachtfalter 15.03.2010 - 23:37
Ey ich wollte militanten Widerstand, war GEGEN Alkohol und habe nicht gesagt dass man mit den Steinen ziellos um sich schmeissen soll oder jeden Mercedes entglasen! Ich habe auch den passiven Widerstand komplett unterstützt. Eine Sitzblockade oder "gewaltfreie" Demo ist vollkommen ok, nur ENTSCHLOSSEN sollte sie sein. WIDERSTAND eben und kein Protest. Also bitte verallgemeiner uns alle nicht und schalte Du mal das ding zwischen Deinen Ohren ein;

wenn du diese softi "Kuscheldemos" fährst werdet ihr geräumt, ich schwööör!