Nbg: Internationaler Frauenkampftag

Radikale Linke Nürnberg 08.03.2010 22:43 Themen: Gender Soziale Kämpfe
Am Montag dem 8. März demonstrierten knapp 170 Menschen gegen Sexismus und Patriarchat in der Nürnberger Innenstadt.
Am Montag dem 8. März demonstrierten knapp 170 Menschen gegen Sexismus und Patriarchat in der Nürnberger Innenstadt.

Schon ab 10 Uhr fand am heutigen internationalen Frauenkampftag in Zirndorf, ZAST, (Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber) in Frauenfrühstück im Rahmen des 8.März statt.
Ab 15 Uhr folgten verschieden Aktionen und Infostände. Die Innenstadt war an verschiedenen Orten mit Stellwänden dekoriert, die über weiterbestehende Benachteiligung , Unterdrückung und geschlechtsspezifischen Schönheitsidealen aufmerksam machen sollten. Die feministische Gruppe „Kamelia“ stellte unter dem Motto „Serap hat es satt immer für heterosexuell gehalten zu werden.... und Kim weiß nicht ob sie in Formularen „Mann „ oder „Frau“ ankreuzen soll.“ Geschlechterrollen in Form von Pappfiguren vor. Im Vordergrund stand die Kritik an den „normalen“ Geschlechts und Beziehungsformen, die aus der patriarchalen Geschichte resultieren. Im Laufe des Nachmittags tauchte an verschiedenen Stellen immer wieder ein „Femmesmob“, initiiert von der AG Frauen des Sozialforums Nürnberg - ein „Frau ärgere dich!“ Spiel - auf. Ärgern kann sich Frau zum Beispiel über ungleiche Bezahlungen und die durch die Krise begründeten Kürzungen an Frauenprojekten. Am Weißen Turm wurden rund um einen Infostand der „Radikalen Linken Nürnberg“, und eine Ausstellung Flugblätter verteilt. Das Thema der Kundgebung war „Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen“Thematisiert wurde die ökonomische Benachteiligung von Frauen, besonders in der Krise.

Zum diesjährigen 8.März gründete sich schon im Vorfeld ein Bündnis, an dem sich verschiedenste Gruppen beteiligten. Das Ziel des Bündnisses war es, einen gemeinsamen Ausdruck zu schaffen, um die Wichtigkeit des 8. März, als Frauenkampftag, wieder hervorzuheben. So konnte jede Gruppe in den einzelnen Aktionen auf ihre Art und Weise und an mehreren Orten ihre inhaltliche Arbeit präsentieren.

Ab 18 Uhr fand im Rahmen des Auftakts die Verleihung des „Goldenen
Penis“ der „Feministischen Gruppe“ statt. Kriterium waren besonders sexistische Werbungen, welche Frauen zu Objekten degradiert und ihnen abspricht selbständig denkende Personen zu sein. Zur Wahl standen u.a. ein Werbeplakat von Pro7 für „Germanys next Topmodel“, Karstadt („Nur die Größe zählt“) und Starfm auf denen jeweils halbnackte Frauen posierten, die leer ausgingen. Den silbernen Penis gewann die Discothek Loop mit ihrem Plakat für die Party unter dem Motto„Rock that Pussy“ bei der eine besonders unterwürfige Frau zusehen war.. Den goldenen Penis für die assozialste Werbung gewann der Club Bizarre, der schon seit
Monaten die Stadt mit seinen sexistischen Plakaten überschwemmt.

Nach der Preisverleihung zog die Demonstration mit ca. 170 Menschen durch die Innenstadt in Richtung Lorenzkirche, wo sich die traditionelle Montagsdemo anschloss. Nach einem Redebeitrag von Agif, sowie der Karawane Nürnberg, die den internationalen Charakter des Frauenkampftags hervorhoben, ging es zum Hauptmarkt. Vor dem Rathaus, Ort der Abschlusskundgebung gab es einem Redebeitrag der Radikalen Linken Nürnberg, in dem die aktuellen Kürzungen der Stadt Nürnberg angeprangert wurden. Diese Kürzungen betreffen vor allem Frauen und Mädchenprojekte, sowie Kindertageseinrichtungen in denen meist Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen arbeiten. Stattdessen investiert die Stadt in Prestigeobjekte wie die U3 oder das Delfinarium. Dadurch wird wieder einmal klar, dass es den Kommunen um den Erhalt der Wirtschaft geht, nicht aber um die Bedürfnisse der Menschen. Es geht um die Aufrechterhaltung des Systems, das die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden lässt.
Für die TeilnehmerInnen ist klar, dass der Kampf der Frauen noch lange nicht zu Ende ist.

Behauptungen, die Gleichstellung wäre vollbracht, erweisen sich in Anbetracht der Tatsachen als ein rechtliches und mediales Konstrukt. Immer noch werden Frauen in typisch weibliche Rollenschemata gedrückt, die nichts mit einem emanzipierten Menschenbild zu tun haben. Durchschnittlich leisten Frauen 31 Stunden pro Woche unbezahlte Hausarbeit. Immer noch sind Frauen diejenigen, die am leichtesten auszubeuten sind, da sie durch ihre gesellschaftlichen „Verpflichtungen“ systematisch unterdrückt werden.

Doch gemeinsam sind wir stark! Für mehr organisierte Kämpfe von Frauen!

Immer noch arbeiten Frauen in von Prekarisierung durchdrungenen Arbeitsbereichen, in denen sie besonders stark ausgebeutet werden. Diese Ausbeutung können wir nicht überwinden, solange die Produktionsprozesse willkürlich und profitorientiert ablaufen.
Frauenkampf ist der Kampf für eine solidarische und emanzipierte Gesellschaft.
Für eine antikapitalistische und antipatriarchale Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung!

Unser Ziel dem Thema Antisexismus wieder eine Relevanz zu geben wurde im Ansatz erreicht. Gespannt sind wir auf das nächste Jahr, in dem wir uns ein noch stärkeres Auftreten wünschen, sowohl in der Masse als auch in der Vielfalt.
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Ergänzungen

vid 6.3. nbg demo gg sozialabau&kaptalismus

momoMLPD 09.03.2010 - 02:43

Nürnberger Nachrichten

Leser 09.03.2010 - 11:03

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@Islam — Anarchist

asfasndoi — nisdnfgpmfp

an die fragenden — egal

@asfasndoi — manu