8-Jähriger: "Tausend Schläge sind genug"

roots-of-violence 04.12.2008 10:41
Täglich werden Kinder tausendfach geschlagen, vernachlässigt und misshandelt.
Sind ihren eigenen Eltern ausgeliefert und lebenslang verdonnert die Traumatisierer trotz der erlittenen Schmerzen zu ehren.
Die Gesellschaften schwingen in dieser Dynamik, ihre Kriege sind Auswüchse des in der Kindheit raus gepressten Mitgefühls. Später z.B. als Politiker und Unternehmerinnen kämpfen die EX-Kinder in ihrem Karrierewahn immer noch um die Gunst ihrer Mamas und Papas (und häufig mit ihren transgenerational weitergegebenen psychischen Problemen) .
Wollen des Eltern liebstes Kind sein und möglichst genau so viel wie sie oder noch mehr über andere bestimmen.
Aber ein Fall aus den USA zeigt dass Kinder sich auch wehren können, auch wenn es sich hier wohl um eine Ausnahme handelt.
Die meisten Eltern wollen ihre Kinder zu ihren Nachfolgern, wollen ihren eigenen Kindheitsfrust, Ex-erlittenen-Elternterror- an ihnen loswerden, abstreifen, nie wieder sehen.
Schlagen auf sie, missbrauchen sie, machen sie lächerlich.
Unwahrscheinlicherweise werden sie dafür erstmal geliebt von ihren Kindern,- oder die meisten Kinder tun so als ob sie ihre Eltern lieben würden um nicht bestraft oder anderswie gemein behandelt zu werden.

Nun einem 8-Jährigen in den USA ging der Eltern-Terror zu weit. Er kündigte an: "Beim tausendsten Mal geschlagen zu werden, ist Schluss, mein Limit."

Am 4. November soll er seinen Vater und dessen Bekannten unter bisher ungeklärten Umständen
erschossen haben.
Dem Staatsanwalt zeigt er seine Aufzeichnungen über die tausend Schläge die er von seinen Eltern erhalten hatte.
Seine Großmutter sagte: "Sie waren zu hart zu dem Jungen".

Da haben die Eltern wohl nicht mitgerechnet. Ihre verteilten Schläge selbst nicht gezählt, die Schmerzen ihres Jungen nicht sehen und fühlen wollen.
Jeder Soldat, Polizist und Kriegminister wird das was der Junge erlebt hat gut nachvollziehen können, denn auch sie sind bereit zu töten weil sie die Bereitschaft dazu gelernt haben, weil sie nicht gesagt haben "bei tausend Schlägen ist Schluss-".


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 http://www.azcentral.com/12news/news/articles/2008/11/26/20081126stjohns-boy1126-ON-CP.html

weitere Quellen finden sich in den Geschichte der LeserInnen.
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hä?

p.p. 04.12.2008 - 14:32
...was ist das denn? die erste freude darüber dass es hier endlich mal einen artikel über gewalt an kindern gibt, wird leider schnell getrübt.
die zusammenhänge sind nicht ganz falsch , aber verwirrend formuliert.
leider ist es tatsächlich so, wenn du kinder fragst ob sie von ihren mißhandelden eltern weg wollen werden sie "nein" sagen. vielleicht eher aus abhängigkeit als aus liebe.

herrschaft durchbrechen !(auch gegenüber kindern)
viele linke, punks usw. schreien ja gradezu nach herrschaft wenn es um kinder geht, anstatt die wahren ursachen für schwieriges verhalten zu sehen!

abhängigkeit

und so 04.12.2008 - 17:48
Die Erziehung zur Abhängigkeit ist Programm in auf Gewalt basierenden Beziehungen, ob zwischen Erwachsenen und Kindern oder zwischen Erwachsenen. Wer würde denn auch in so einer Situation verbleiben wenn er wüsste, es geht auch anders? Vielleicht kommt die Forderung nach Unselbstständigkeit sogar vor der Gewalt, denn was sonst ist Gewalt als Zerstörung von Selbstständigkeit/Selbstvertrauen. Und das spiegelt sich natürlich auf der gesellschafltichen Ebene, nicht nur bei Soldaten, sondern auch in der Zerstörung unabhängiger Kulturen, wilder Natur (die Menschen schließlich kosten- und bedingungslos ernähren könnte), die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Daher muss Herrschaft *gerade* gegenüber Kindern durchbrochen werden, denn einem Menschen, der von Kindheit an das Kuschen gewöhnt ist, fällt es viel leichter, Herrschaft auch später zu akzeptieren bzw. er bemerkt diese nicht mal mehr da er nie etwas anderes kennen gelernt hat - womit wir wieder bei der Abhängigkeit wären. Abhängigkeit von der Abhängigkeit sozusagen.

Bei Teilen des Artikels musste ich an Wilhelm Reichs These von dem "rebellischen und gleichzeitig gehorsamen Menschen" denken - kommt glaub ich in "Die Massenpsychologie des Faschismus" vor. Ich kann das nochmal nachgucken. Sozusagen jemand, der gegen die autoritären Vorgesetzten/Eltern rebelliert, aber nur, um diese Unterdrückung dann noch vollständiger zu verkörpern.