Lidl demonstriert.

saul 07.05.2008 14:43 Themen: Soziale Kämpfe
Dienstags demonstrierten ca 40 Menschen im Lidl Outfit über die Zeil in Frankfurt und zwar für Lidl.
Es gibt Demos, über die kann man sich schon wundern. Die Demo war für das Unternehmen und gegen Verdi gerichtet. man steckt ja nicht drin und fragt sich, waren das Lidl Beschäftigte? Wurden sie mit irgendwelchen Vergünstigungen für diese Demo motiviert oder, man hat ja schon von Mietdemonstranten gehört, waren das nur bezahlte Statisten? Hier drei Fotos und zur Doku, das bei der Demo verteilte Flugblatt. Bemerkenswert, der Flyer enthielt nicht mal ein Impressum.
PS: Schiß um den Arbeitsplatz wenn Gesichter zu sehen sind? Ein neuerdings hier vorgetragenes Argument, hier sollte die Gesichtserkennung sicher keine Nachteile für die Beschäftigten darstellen. *sfg*
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saul 07.05.2008 - 16:23
 http://www.bild.de/BILD/ratgeber/partner/2008/lidl/folge__2/zufriedenheit,geo=4407742.html

„Wir arbeiten gern bei Lidl – Wir kaufen gern bei Lidl ein"
Teamgeist schafft Zufriedenheit
Niemand kennt Lidl besser als die Menschen, die fast täglich vor Ort sind: Mitarbeiter und Stammkunden. Ihnen gefällt es bei Lidl.

 http://www.bild.de/BILD/ratgeber/partner/2008/lidl/folge__2/kundgebung,geo=4421268.html

Gelebte Loyalität
Mitarbeiter gehen für
Lidl auf die Straße
Das ist gelebte Loyalität: Zahlreiche Lidl-Mitarbeiter gehen mittlerweile für ihren Arbeitgeber an die Öffentlichkeit.

In unterschiedlichen Städten führten sie bereits Kundgebungen durch. Die Aussage: „Wir arbeiten gerne für Lidl – auch ohne Betriebsrat“. Entstanden ist die Bewegung auf reine Eigeninitiative einiger Beschäftigter.

Siehe auch:
 http://www.wirarbeitengernebeilidl.de/

Unsere Botschaft

An alle Kollegen, die gerne bei Lidl arbeiten!

Seid ihr es auch satt, euch immer wieder und wieder für euren Arbeitgeber rechtfertigen zu müssen?

Werdet ihr auch ständig von Freunden, Bekannten, Familie und Kunden gefragt, ob es denn wirklich alles so schlimm ist bei Lidl, wie man es in den Medien immer hört?

Ihr verfolgt sicherlich auch die aktuellen Diskussionen in den Medien und müsst leider immer wieder feststellen, dass scheinbar alles geglaubt wird, was bekannte Moderatoren oder Politiker in den Raum stellen.

„Die armen Lidl-Mitarbeiter wurden bespitzelt, werden schon seit eh und je unterdrückt und dürfen dazu auch noch keinen Betriebsrat wählen – obwohl der sie doch sofort aus dieser misslichen Lage bringen könnte.“

Missliche Lage??? Moment mal! Wie geht es euch denn so? Wie sieht denn diese missliche Lage konkret aus?

Also wir arbeiten gerne bei Lidl!

- Wir bekommen jedes Jahr Weihnachtsgeld.
- Wir bekommen jedes Jahr Urlaubsgeld.
- Wir werden übertariflich bezahlt und vor kurzem haben wir zusätzlich noch eine 2,5%
Vorab Tariferhöhung bekommen - und nicht zu vergessen eine garantierte Lidl-Zulage
von 0,20 Euro pro Stunde.
- Wir bekommen jede Überstunde bezahlt – minutengenau.
- Vergangen Dezember haben wir alle eine Prämie als besonderes Dankeschön für
unsere Leistungen im vergangen Jahr erhalten.
- An Weihnachten werden Geschenkpakete nach Hause geliefert.
- Zum Jahresabschluss geht jede Filiale gemeinsam essen, das von Lidl gestiftet wird.
- Zum Weltfrauentag sagt Lidl seinen Mitarbeiterinnen danke in Form einer Rose.

Diese Liste könnte man so fortführen…

Wer kann das alles schon von seinem Arbeitgeber behaupten? Und das soll nun also die missliche Lage sein, aus der wir alle dringend gerettet werden müssen?

Lidl hat ca. 48000 Arbeitsplätze in Deutschland, davon ca. 1500 Azubis. Lidl lebt die offene Kommunikation mit den Mitarbeitern. Bei Fragen, Problemen oder Verbesserungsvorschlägen können wir jederzeit direkt auf unsere Vorgesetzten zugehen! Und bei schwerwiegenden Problemen gibt es außerdem noch unseren „Beauftragten für Mitarbeiter & Soziales“ als Sorgentelefon, der mit uns gemeinsam nach Lösungen sucht und uns in der Vergangenheit auch oft weiterhelfen konnte.

Langjährige Lidl-Mitarbeiter wissen: Das war nicht immer so. An vielen Negativ-
Schlagzeilen ist ein Quäntchen Wahrheit, leider gibt es überall ein paar schwarze Schafe. Aber das wichtigste ist doch: Lidl entwickelt sich. Lidl lernt aus Fehlern.

In den letzten Jahren hat Lidl einen enormen Schritt nach vorne gemacht, was den Umgang mit Mitarbeitern angeht. Durch offene Kommunikation hat sich Lidl mit uns und durch uns zu einem Arbeitgeber entwickelt, bei dem die Mitarbeiter gerne arbeiten!!! Wir arbeiten nicht für das Unternehmen Lidl – wir sind Teil des Unternehmens Lidl – mit uns steht und fällt der Unternehmenserfolg.

Das Thema Mitarbeiterüberwachung hat uns alle schockiert. Vielmehr hat uns aber noch die Art und Weise schockiert, wie unser Arbeitgeber bei der ganzen Diskussion in den Medien durch den Dreck gezogen wird.

Keiner von uns befürwortet die veröffentlichte Bespitzelung von Mitarbeitern. Aber wir können unterscheiden, was System ist und was Einzelfälle sind. Wir hoffen, dass auch betroffene Mitarbeiter wieder neues Vertrauen zu Lidl gewinnen können.

Lidl hat sich bei uns entschuldigt in schriftlicher Form - und in persönlichen Gesprächen!

W i r n e h m e n d i e s e E n t s c h u l d i g u n g a n

u n d v e r t r a u e n u n s e r e m A r b e i t g e b e r a u c h w e i t e r h i n !

Das alles ist natürlich ein gefundenes Fressen für ver.di. Immer wieder werden Stimmen laut, die meinen, wir bräuchten dringend einen Betriebsrat, der sich für unser Wohlergehen einsetzt und dass Lidl die Wahl von Betriebsräten in den Filialen systematisch verhindert!

Für wie dumm halten uns eigentlich alle – dass wir uns einschüchtern und unter Druck setzen lassen und uns nicht trauen, einen Betriebsrat zu gründen???

Wer einen Betriebsrat für notwendig erachtet, kann jederzeit einen Betriebsrat wählen. Wir brauchen und wollen aber keinen Betriebsrat, weil wir direkt mit unserem Arbeitgeber kommunizieren können und dieser nach seinen Möglichkeiten auf unsere Wünsche eingeht. Was könnte uns denn ein Betriebsrat geben, was wir nicht auch ohne ihn bekommen? Nichts!

In den Medien erscheinen einzelne unzufriedene, meist ehemalige Lidl-Mitarbeiter, die als repräsentativ für alle 48000 Mitarbeiter dargestellt werden. Wer fragt denn mal die zufriedenen Mitarbeiter nach ihrer Meinung? – Keiner, denn das wäre doch keine tolle Schlagzeile. Das soll sich jetzt endlich ändern!

Wir wollen Schlagzeilen – und zwar zur Abwechslung mal positive!

Wir wollen endlich richtig stellen:

W i r a r b e i t e n g e r n e b e i L i d l – a u c h o h n e B e t r i e b s r a t .

Wir wollen uns nicht für unseren Arbeitgeber rechtfertigen müssen, sondern stolz auf das Unternehmen sein, mit dem wir diesen Erfolg zusammen erwirtschaftet haben.

Wir wollen unseren Arbeitgeber in dieser schwierigen Zeit mit unserer Solidarität unterstützen!

Diese Gedanken hatten schon viele Kollegen, mit denen wir gesprochen haben. Aber was können wir zufriedene Lidl-Mitarbeiter denn tun, damit unsere positiven Stimmen endlich von allen gehört und anerkannt werden? Leider gehen einzelne positive Stimmen schnell in den ganzen Negativschlagzeilen unter oder werden uns direkt wieder negativ ausgelegt (… die müssen das doch sagen, die lassen sich von ihrem Arbeitgeber an der Nase herumführen, usw.).

Bewirken können wir nur gemeinsam etwas…

Stellt euch einfach mal vor…

… etliche zufriedene Lidl-Mitarbeiter ziehen gemeinsam durch die Karlsruher Innenstadt

… sie tragen ihre Lidl-Shirts und Botschaften auf selbst gestalteten Plakaten und Bannern

Darauf könnte stehen: „Wir Mitarbeiter aus der Regionalgesellschaft Bietigheim arbeiten gerne bei Lidl.“

... wir es schaffen, dass jede Filiale durch mindestens 5 Mitarbeiter vertreten wird, von denen ein

Mitarbeiter(in), ein Plakat trägt mit der Aufschrift „Wir Mitarbeiter der Filiale xy arbeiten gerne bei Lidl.“

… die Azubis laufen gemeinsam mit selbst gestalteten Plakaten mit Aufschriften wie „Wir Azubis arbeiten gerne bei Lidl.“

„In der Regionalgesellschaft Bietigheim werden 59 von insgesamt 1500 Azubis deutschlandweit ausgebildet!“

„Lidl-Azubis haben Verantwortung.“

Weitere Slogans könnten sein:

„Wir bekommen jede Überstunde bezahlt …

… minutengenau.“

„Wir lassen uns nicht unter Druck setzen“

„Wir sind freiwillig hier und zeigen Solidarität.“

Stellt euch einfach mal vor…

… wir lassen anschließend Fotos oder Filmausschnitte auf der Lidl-Homepage veröffentlichen.

… Nachbargesellschaften lassen sich davon anstecken und führen eine ähnliche Kundgebung in einer ihrer Großstädte durch.

… die Presse berichtet darüber.

… wir können uns endlich mal Ruhe verschaffen.

Diese Idee können wir nur verwirklichen, wenn sich genügend freiwillige und überzeugte Kollegen finden, die uns dabei unterstützen.

Je mehr Filialen vertreten sind, desto besser.

Nur überzeugte Mitarbeiter, die sich uns freiwillig anschließen, sind eine echte Unterstützung.

Ihr bastelt eure Plakate und Banner und bringt gute Laune mit. Wir melden die Kundgebung bei der Stadt an, planen unsere genaue Route und teilen euch Datum und Treffpunkt mit.

Sagt uns einfach möglichst schnell Bescheid, wie viele Kollegen aus eurer Filiale dabei sind!

Auf weitere Ideen oder Verbesserungsvorschläge freuen wir uns natürlich auch.

Meldet euch für die Teilnahme an der Kundgebung in der Karlsruher Innenstadt auf dem beigefügten Faxformular an. Fragen und Anregungen könnt Ihr bei Andreas Kunze loswerden.

Wollt ihr alle dem noch eins drauf setzen?

Wenn der Stein richtig ins „Rollen“ gebracht wurde chartern wir uns einen Bus und besuchen Herrn Jauch in seinem Stern-TV-Studio!

Dann meldet euch bei Herrn Wey oder bei Herrn Kunze.

Bitte informiert möglichst viele Kolleginnen und Kollegen wie möglich, wir hoffen auf euren Stolz und eure Solidarität!



Grüße aus Karlsruhe und Umgebung



Mit kollegialen Grüßen aus der Filiale 1970
Andreas Kunze

Auszug von Befürwortern dieser Kampagne:

Fr. Dietsche und 14 weitere Mitarbeiter - Filiale 1970 Karlsruhe, Neureuter Str.
Hr. Wey und weitere Mitarbeiter - Filiale 4118 Pleisweiler
Hr. Rösler, Fr. Eifler und weitere Mitarbeiter - Filiale 3268 Linkenheim-Hochstetten
Hr. Krabel und weitere Mitarbeiter – Filiale 4276 Karlsruhe, Kriegstraße
Hr. Schütz und weitere Mitarbeiter – Filiale 1066 Karlsruhe, Postgalerie
Hr. Heizmann und weitere Mitarbeiter – Filiale 1216 Karlsruhe-Grötzingen
Fr. Füchtner und weitere Mitarbeiter – Filiale 3928 Karlsruhe-Grünwinkel

... und viele weitere Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Filialen

Von Lidl gesponsert?

acab 07.05.2008 - 16:35
Ich frage mich wieso hier in den Kommentaren davon ausgegangen wird, dass diese Leute vollkommen freiwillig und ohne jegliche Bezahlung für "ihr" Unternhemen auf die Strasse gegangen sind.
Ich finde das alles ziemlich merkwürdig, klar vielleicht wollen diese beschäftigten auf der einen Seite ihren Arbeitsplatz retten, aber andererseits gibt es dafür eine Gewerkschaft die viel mehr bewegen kann, als so eine Depperles Demo. Wahrschienlicher ist für mich, dass Lidl einige seiner "treuesten" MitarbeiterInnen dadurch eine kleine Belohnung zugesteckt hat.

Dass den ArbeiterInnen egal ist, dass sie durch ihre verrichtete Lohnarbeit ausgebeutet werden, ist doch schon fast selbstverständlich.
Wenn man sich auf Gewerkschafts Demonstrationen mal anhört, was das deutsche Proletariat so von sich gibt, dann dreht sich einem der Magen um.

Schade dass diese demonstration nciht angekündigt wurde, sonst hätten bestimm eineige GenossInnen Lust gehabt mit diesen menschen zu diskutieren (falls sie nicht gekauft wurden).

Karlsruhe

Kunze 07.05.2008 - 19:50
In Karlsruhe gab es auch schon eine Demo für Ausbeutung:

 http://www.stimme.de/nachrichten/baden-wuerttemberg/art1960,1223960

Hilfe!

Geschockter 07.05.2008 - 19:55
Offenbar trotz Frankfurt kein Titanic-Fake. Jetzt muss Lidl wirklich boykottiert werden, so was macht einem ja Angst!

Image-Offensive mit Anzeigen, Fernsehn, Demos

ShutDownCapitalism 07.05.2008 - 20:21
Lidl befindet sich gerade Mitten in einer kostspieligen Image-Kampagne mit Anzeigen, Fernsehauftritten und anscheinend auch Demos, um ihr ramponiertes Image zu retten. Ob die Demo am Dienstag möglicherweise mit dem gestrigen Auftritt des Lidl-Aufsichtsratchefs Gehring in der ZDF-Talkshow Johannes B. Kerner zu tun hatte, wo er neben Günther Walraff keine gute Figur machte und u.a. auf die Demo (er sprach von mehreren Demonstrationen) hinwies (Artikel darüber bei SPO:  http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,551880,00.html )? Die Lobhudeleien in den Anzeigen jedenfalls wurden während der Sendung von Stern-Reporter Grill als Fälschung entlarvt: Die Zitate stammen von Mitgliedern der Geschäftsführung, die als "Mitarbeiter" präsentiert werden. Jedenfalls würde ich vor diesem Hintergrund nicht davon ausgehen, daß bei der Demo alles mit rechten Dingen zugeht und die Lidl-MitarbeiterInnen Ihr Hirn schon in die Bild-Zeitung eingewickelt haben - und staune, daß in den Kommentaren hier ArbeiterInnenbashing statt Skepsis vorherrscht - Obrigkeitshörig geworden, Leute?

Gegen plumpe Proletariatsglorifizierung,
gegen stumpfes ArbeiterInnenbashing -
Shut Down Capitalism!

Ähnlich ging es auch bei PIN zu

lifeX 07.05.2008 - 21:26
Als sich abzeichnete, dass für die Beschäftigten der Post AG ein Mindestlohn durchgesetzt wird, haben hochrangige Entscheidungsträger des privaten Dienstleisters PIN (gehört teilweise Springer?) die Gründung eines Marionettenbetriebsrates forciert, mit dessen Hilfe die Entscheidung von Verdi u.a. für den Mindestlohn torpediert werden sollte. In Berlin haben ArbeiterInnen von PIN ebenfalls gegen Verdi und diesen Mindestlohn demonstriert, da dieser für PIN teuer gekommen wär und diese Angst um ihre Arbeitsplätze hatten.
Hier wie dort werden die Beschäftigten dazu gebracht, um ihren Job zu bangen, anstatt geschlossen zusammen für Verbesserungen zu kämpfen. Aber ist ja nix Neues
Bitte ergänzen oder egal.

Liebe Demonstranten auf den Bildern

Ihr seid die Coolsten 08.05.2008 - 10:53
"Diese Seite [/ Aktion / Sonstwas ] enstand auf Eigeninitiative von Lidl-Mitarbeitern. "
ja richtig in der Leitung und der PR Anteilung des Unternehmens arbeiten ja auch Lidl-Mitarbeiter.

Leider finden sich dann immer ein paar dumme Hanseln, die sich dann von so was mitziehen lassen, wenn dann so schwammige Aussagen getroffen werden wie "Wir arbeiten gerne bei Lidl" oder "wir sind stolz auf unseren Arbeitgeber". Das ist ist so ähnlich wie "Ich bin stolz Deutscher zu sein.". Das man kann mal einfach mal so dahinblöken, ohne groß sein Gehirn anzustrengen.

Eigentlich neigt man dann emotional dazu sowas zu sagen wie : "wenn ihr so dumm seit, hab ich auch kein MItleid mehr mit euch. Dann braucht ihr später auch nicht heulen, wenn ihr auf der Straße sitzt oder kein Geld habt um eure Familie anständig zu versorgen. Ihr habt euch ja selber entmündigt." Aber diese paar Brote da sprechen ja auch nicht für die Arbeitschaft bei Lidl.

Eine Gegendemo zu organisieren wäre sicherlich weitaus schwieriger. Und obwol diese Typen auf den Fotos da sicher denken, sie wären die geilsten, müsste es mal jemand bei LIDL geben, der auch mal Widerstand organisiert. Oder wurden alle kritischen Geister schon entlassen?

lidlritis

variable 11.05.2008 - 16:04
Die Leute haben eben echte (existenzielle) Angst um ihren Job,
der durch die aktuellen Umsatzeinbußen gefährdet wird.


Aber: Das gerade mal 40 Leute zusammenkommen,
spricht nicht gerade für Lidl. Und das
Mitarbeiterforum der Mitarbeiterinitiative pro Lidl
quillt auch nicht gerade vor Begeisterungsaktionismus über
(eigentlich ist es momentan noch gähnend leer...). Aber saul
bleibt da sicherlich ganz eng dran und wird uns ausführlich
über den noch ausstehenden ProLidl-Proteststurm unterrichten.

PS: Was man nicht weiß, daß weiß man nicht.
Dann muß man allerdings immer Fehler im Schliessen
aus rein spekulativen Prämissen in Kauf nehmen.

Mehr als 500 Filialen wurden überwacht

http://www.tagesschau.de 21.05.2008 - 01:12
Der Discounter Lidl hat mehr als 500 Filialen in mehreren Bundesländern von Detekteien überwachen lassen. Die Aufträge hätten mehr als 30 rechtlich selbstständige Regionalgesellschaften des Discounters erteilt, erklärte Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech auf Anfrage eines Grünen-Landtagsabgeordneten. Dies habe Lidl den Datenschützern mitgeteilt. Die Überwachungsmaßnahmen hätten sich den Angaben des Discounters zufolge "nicht vorrangig gegen Mitarbeiter gerichtet".

Weiterlesen auf:
 http://www.tagesschau.de/wirtschaft/lidl14.html

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hui

we are your friends 07.05.2008 - 14:57
boah was für unterwürfige deppen

egal

egal 07.05.2008 - 15:48
und jetzt, liebe "linke" genossen, schaut euch an, wo die arbeiter_innen (in diesem lang und wohl auch sonst in vielen teilen der welt) angekommen sind. Während ihr für bomber harris johlt, scooter-techno als klassenkampfmusik verklärt und euer geld bei mob-action rauswerft, gehen arbeiter_innen FÜR ihre chefs demonstrieren. Diese leute haben keinerlei verständnis dafür, dass sie durch lohn-arbeit ausgebeutet werden. Sie haben kein verständnis dafür, dass sich die öknonomie auch ganz anders gestalten könnten, diese Leute arbeiten GERNE! 40 stunden in der woche an der kasse, um der relativen armut der menschen hier ihre entsprechenden "discount"-billig produkte zu liefern...

die linke, also die gesellschaftliche kraft, die dieses missverhältnis bekämpfen sollte, ist an diesem zustand mitschuld, weil sie nicht über ihren identitären popkultur schrott hinausgeht...

zum thema aber interessant:
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,552016,00.html

mal sehen, was passiert, wenn die davon wind kriegen, anschlag auf wallraff??
die zeit wirds zeigen.

dumm, dümmer deutscher Arbeiter., (arbeiterin

Anarcho.... 07.05.2008 - 15:50
Mensch entschuldige mir die polemische Überschrift aber da wird mir als Anarchosyndikalist ganz anders...

Ich frag mich gerade. ob das deutschlandtypisch ist, so viel Hohlheit bei Angestellten eines Konzerns... Traurig aber war, das ist die Realität....

So unmündig, so doof....

Mehr als peinlich in welcher Form sich hier mit Lidl identifiziert wird. "Wir brauchen keinen Betriebsrat, wir sind Teil des Betriebs.....

Lidl, Betrieb in Selbstverwaltung!


Die waren mit Sicherheit bestimmt noch nie auf einer Demo, aber jetzt wo böse böse über ihren Betrieb so gemein abgeleder wird, un dann noch völlig grundlos... Uns geht´s prima!...

Hilfe, dabei hat sich Lidl doch wohl selbst in den Dreck gezogen. Wobei in den Medien sogar ganzseitige Werbeanzeigen als Enstschuldigung abgedruckt wurden....

Dazu passt dann auch , dass der Skandal Lidl wohl (leider) kaum Kunden gekostet hat...

Für mich wäre das eher Realsatire, die meinen das aber leider ernst...

Schade, dass mir diese Gestalten nicht über den Weg gelaufen sind, ich hätte mich gerne mit ihnen ausgetauscht....

@egal

Anarcho 07.05.2008 - 16:02
So kann mensch sich das auch umdeuten... Dem Arbeiter / der Arbeiterin ist es meiner Meinung nach völlig egal, was "die Linke" so treibt. Dieser Skandal ging durch Medien, die sicherlich mehr Einfluss haben als wir. Für mich ist der Arbeiter / die Arbeiterin bei uns selbst schuld! Ich nehme den Menschen nicht seine Verantwortung! Glaubt mensch den neuesten Umfragen hat der Lidl Skandal zu keinen nennenswerten Änderungen des Einkaufsverhalten geführt! Das sagt doch alles, wen interessiert es da, ob wir uns Bomber Harris oder den prekären Arbeitsverhältnissen zuwenden. Außerdem gebe es für mich noch weitaus dringlichere Themen als ein Spitzelskandal bei einer deutschen Supermarktkette, obwohl ich selbst nicht mehr bei Lidl einkaufe, einfach aus Prinzip...

Trotzdemn bleibt uns nichts weiter übrig als Überzeugungsarbeit zu leisten, nur leichter wird es auch in Zukunft nicht werden...

Egal

ob 07.05.2008 - 16:49
sie das freiwillig gemacht haben, bezahlt oder unter druck gesetzt wurden, ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll bei so viel Elend.

@anarcho

tja 07.05.2008 - 18:47
sowas kann mensch nur sagen, wenn man genug knete in der tasche hat, viele sind schlicht auf die billigen produkte lidls angewiesen

... und wenn es doch nur so bei

Lidl wäre ... 07.05.2008 - 19:18
... aber leider Nein, es gibt ArbeitnehmerInnen in hochpolitisierten Wohlfahrtskonzernen, die sich vehement gegen Betriebsräte und Mitbestimmung wehren. Unfassbar? Nein - unendlichbückbar!
Anspruch nach außen ist heute nichts mehr gegen die Umkehrung des anspruchsvollen Wertesystems nach innen! Und das gilt leider zum Teil für Arbeitnehemer und Arbeitgeber :-(
Ich sach nur support your local Betriebsrat und wenn Du Dich traust, werde selber einer/eine!

@sind auf billige Produkte angewiesen".

Anarcho... 07.05.2008 - 20:04
Ich habe in meiner grenzenlosen Naivität damit gerechnet, dass der Skandal zumindest zu einer Empörung geführt hätte und sich doch einige in der Bevölkerung dazu entschlossen hätten zumindest kurzfristig auf andere Billig Discounter auszuweichen...

Das entspricht dann zwar keiner besonderen politischen Analyse, aber darum geht es bei einem kurzfristigen Boykott auch nicht...


Ist der Kampf nach sozialer Gerechtigkeit, "Klassenkampf", tatsächlich nicht möglich, weil es der breiten Masse zu schlecht geht? Sind die Menschen hier bei uns von der Verantwortung herauszunehmen, weil die Verelendung zu weit fortgeschritten ist?


Nein, die breite Masse der ArbeiterInnen in der Bundesrepublik ist nur nicht das revoltuionäre Subjekt zu welchem es einige gerne machen würden!

Trotzdem ist mir klar, dass ohne diese Menschen keine revolutionäre Veränderung möglich ist.

Das heißt aber nicht zu resignieren und dass es nicht Sinn machen kann, die Menschen von einer gerechteren Welt zu überzeugen. Wir müssen nur damit rechnen auf taube Ohren zu treffen. Niemand kann zu seinem Glück gezwungen werden!

Trotzdem dabei immer über den eigenen Tellerand hinausschauen, die Verlierer des Kapitalismus sind nicht unbedingt in der Bundesrepublik zu finden und es ist traurig wie viele sich diesem Blick verschließen.




Recherche möglich?

@Saul 08.05.2008 - 06:29
Vielleicht könntest du oder jemand anderes aus Frankfurt mal recherchieren wie die Angestellten der Filiale Wächtersbach zu dieser Demo stehen...

Neues Deutschland

saul 08.05.2008 - 16:11
18.04.2008
Absurde Aktion
Beschäftigte demonstrieren für Lidl
Eigentlich unfassbar: Anfang der Woche versammelten sich rund 500 Lidl-Mitarbeiter aus ganz Süddeutschland auf dem Karlsruher Stephanplatz (Foto: dpa), um für ihren Arbeitgeber zu demonstrieren. Sprüche wie »Wir arbeiten gern bei Lidl« oder »Wir brauchen keine Gewerkschaft« zierten die Transparente der Demonstrierenden, deren Aktion offensichtlich darauf abzielte, das angeschlagene Image des Konzerns aufzubessern. Lidl war in den letzten Wochen wegen Bespitzelung von Mitarbeitern erneut in Verruf geraten.

Organisiert hatte die Veranstaltung der Karlsruher Lidl-Filialleiter Andreas Kunze. Wegen der Medienberichte müssten sich nun die Beschäftigten ständig vor den Kunden rechtfertigen, obwohl die meisten von der Bespitzelung nicht betroffen waren, monierte er bei der Kundgebung. Die Lidl-Mitarbeiter wollten mitteilen, dass es ihnen gut gehe. »Wir sind alle freiwillig hier«, betonte er.

Ob es sich bei der Kundgebung um eine vom Konzern gekaufte Aktion handelte, mochte der badische ver.di-Sekretär Thomas Schark nicht einschätzen. Es sei dort viel gegen die Medien und ver.di geschimpft worden, sagte er dem ND. Gesagt worden sei dort auch, dass nicht Lidl Betriebsräte verhinderte, sondern die Beschäftigten selbst diese nicht wollten. »Wenn Lidl es wirklich ernst meint, dann sollen sie auf ver.di zukommen, damit Strukturen geschaffen werden können, um Betriebsräte zu gründen.« Dann könnten die Beschäftigten selbst wählen, ob sie solche Gremien wollten. IB

 http://www.neues-deutschland.de/artikel/127331.html

und selbst wenn

tante emma 08.05.2008 - 16:39
sie alle gerne da arbeiten, vielleicht auch im Anbetracht eines Mangels an Vorstellungskraft und Vergleichmoeglichkeiten und Anspruechen ans Lebens...dann aendert das noch lange nichts daran, dass das Konzept LIDL wie ALDImNormaPlus usw. dafuer sorgt, dass SICHERLICH auf dem restlichen Planeten Menschen auf miserabelste Art ausgebeutet werden.

1) lange anfahrtswege, die Waren kommen, scheinbar zufaellig aus den verschiedensten Laendern Europas, manchmal sogar aus Israel, als ob nicht dieselben Waren oft vor der Tuer genauso wachsen wuerden. eine Molkerei beliefert alle Filialen Deutschlands... Wir schlittern in eine Energie und Spritkrise, welche wiederum fuer eine Vershclimmerung der Ernaehrungskatastrofe verantwortlich ist (Stichwort: Agrosprit)

2) alles ist 3 mal in Plastik verpackt, Muellberge wachsen, Rohstoffe schrumpfen

3) Gemuese und Obst, welches aus Spanien kommt, wird unter inhuminataeren Bedingungen hergestellt, oft von unterbezahlten, rechtlosen immigranten, der Boden dort (Andalusien) ist schon nach weniger als 20 Jahren intensiver Nutzung versauert und salzig, das Wassser wird hunderte und tausende Kilometer weit weg dorthin transportiert, der Konflikt im Baskenland( gruen, regenreich), ist auch in diesem Kontext zu sehen

.... man koennte die Liste noch weiterfuehren. Es geht hier nicht um ein paar froehliche Kassierinnen, sondern um das ganze Modell, grosse Supermaerkte, Hipermaerkte, wer es ernst meint, mit dem Kampf gegen Klimaaenderungen, der geht nicht mehr dort einkaufen, egal welches Emblem an der Tuer pappt oder ob es einen Betriebsratsprecher haben oder nicht.
Oder 5 minuten am Tag aufs Klo duerfen oder 2 Stunden.