Stolberg : Trauermarsch der Nazis-ein Fiasko

Bibi Bissig 12.04.2008 17:19
800 Nazis aus ganz Deutschland fanden den Weg nach Aachen. Ihre sogenannte Trauerdemo endet dank Polizei in einem einzigen Desaster.
Kein guter Tag für Nazis : Bereits im Vorfeld wurden viele abgefilmt und Personalien kontrolliert. Das hatten sich die Faschos selbst zuzuschreiben, wurde doch in ihren Forenlauthals nach Rache für den ermordeten Kevin geschrien. Durch diese Kontrollen kam eszu erheblichen Verzögerungen.Gegen 14 Uhr flogen die ersten Steine in Richtung Polizei.Um 15 Uhr gehen die Faschos los - und kommen keine 50 Meter weit. Wieder fliegen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper. Die Polizei fängt an zu knüpplen und setzt Tränengas oder Pfefferspray ein. Bis um 16.45 Uhr haben die Nazis noch keine 100 Meter zurück gelegt,da die Polizei sie aufgrund ihrer volksverhetzenden Parolen und den Steinewürfen mehrmals stoppen muß. Von Trauermarsch kann wirklich keine Rede sein, es handelt sich nur um Hetze und Gewalt. Um 17.15 Uhr halten die Faschos eine Kundgebung ab, ein Nazi aus Ostdeutschland verleumdet das Mordopfer und hetzt gegen dessen Eltern. Aus der Menge heraus werden immer wieder Migranten bedroht.Die Nazis haben inzwischen auch die letzte Fassade fallen lassen, es würde sich um einen "Trauermarsch" handeln oder ihnen um das Mordopfer Kevin gehen. Redebeitrag wörtlich: "Es ist egal, was in der Mordnacht genau vorgefallen ist. Es ist egal, was Kevin für ein Mensch war." Die Demo ist gerade beendet und die Nazis befinden sich auf dem Weg zum Bahnhof.Redner waren heute u.a. Dennis Giemsch, Claus Crämer und Willibert Kunkel von der NPD Stolberg.
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Ergänzungen

Erste Presseartikel und Photos

Aachener Nachrichten 12.04.2008 - 17:49
In der lokalen Presse (Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung) gibt es erste Berichte und eine größere Photosammlung.
Siehe:  http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?template=an_detail&id=488452&_wo=Nachrichten:Topnachrichten

fotoeindrücke der gegendemo

sozialistIn 12.04.2008 - 18:01
ein paar fotos der antifaschistischen gegendemo. ausführliche berichte werden folgen.

Nazi-Ticker....

Antifa 12.04.2008 - 18:57
Ich habe mir mal die Mühe gemacht den Live - Ticker der Nazis zu bearbeiten, ein einfaches Copy - Paste war mir dann doch unpassend. Vielleicht wäre es sinvoll, dass sich alle hier diese Mühe machen würden. Ist es denn sinnvoll hier FaschistInnnemeinung Eins zu Eins zu übernehem, da hätte es doch gereicht einfach den Link anzubieten!
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Kurze Zusammenfassung des Tickers.

Die Polizei führte zu Anfang umfassende Kleidungs- und Taschenkontrollen durch. Tücher, die der Vermummung dienen konnten, wurden lt. Aussage der Nazis nicht zugelassen. Bereits an den Vorkontrollen wurden 11 Personen festgenommen. Der Ticker gibt als Grund Kleidung wie z.B. Schuhe und Tücher und einen White - Power Button an. Außerdem wurden bei einigen Faschisten wohl auch Steine gefunden.

Zu Beginn sollten komplett alle Teilnehmer dieses Hetzmarsches durch die Polizei abgefilmt werden und ihre Personalien angeben. Nach Weigerung und lautstarken Protesten der Nazis wurde diese Maßnahme zunächst eingeschränkt. Jetzt sollten sich nur noch FaschistInnen die Sonnenbrille oder Kapuze getragen haben, dieser Prozedur unterziehen. Letzendlich wurde dann wohl doch auf diese Maßnahme verzichtet.

Bereits früh wurde eine größere Gruppe der Faschisten längere Zeit gekesselt, so dass die Auftakt"kundgebung" erst stark verspätet gegen 15 Uhr begann. Auf ihr sprach am Anfang der nordrhein-westfälische NPD-Stadtrat Willibald Kunkel (Stolberg).

Nachdem der Demonstrationszug, behindert durch starke Polizeikräfte nach dem Auftakt nach einer halben Stunde nicht weiter als einige Meter gekommen war, kommt es zu den ersten Ausschreitungen. Die Faschisten setzen hier lt. Ticker auch Feuerwerkskörper und Leuchtraketen ein, die Folge sind ein erneuter Kessel und Pfeffersprayeinsatz.

Unterbrochen durch lange Wartepausen läuft der Marsch schließlich weiter, es folgen dabei immer wieder Rangeleien und Auseinandersetzungen zwischen Faschisten und Polizei. Es kommt auch hier zu Festnahmen.

Um 17 Uhr spricht Dennis Giemsch (vom selbsternannten "Freien Widestand" aus Dortmund) auf der Zwischenkundgebung. Im Anschluss ein Vertreter des sogenannten "Freien Netzes" aus Sachsen. Der Name dieser Person erscheint nicht im Ticker. Es folgt Krämer aus Baden-Würtemberg. Dann hält ein weiter Vertreter der NPD-NRW, Claus Cremer eine Rede.

Nachdem die Demo den Rest ihrer Route gelaufen war, wurde die Veranstaltung gegen 18.00 Uhr beendet. Lt. Aussage des Tickers kommt es danach zu weiteren Festnahmevesuchen der Polizei.

Insgesamt sind wohl 22 Faschisten festgenommen wurden und es gabe 10 Verletzte.

Das schreibt die Polizei

Bibi 12.04.2008 - 20:23
12.04.2008 | 20:48 Uhr
POL-AC: Polizei hielt die Demonstrationslage konsequent unter Kontrolle
Stolberg (ots) - Mit einem großen Aufgebot bewältigte die Aachener Polizei heute die Aufgaben, die sich aus den angemeldeten Demonstrationsveranstaltungen ergaben. Weitestgehend störungsfrei verlief zunächst am Vormittag der von Teilnehmern des linken politischen Spektrums durchgeführte Aufzug. Am Nachmittag hingegen musste die Polizei mehrfach gegen rechtsextreme Teilnehmer einschreiten, die sich dem von Rechtsautonomen aufgerufenen Aufzug angeschlossen hatten.

Nach dem derzeitigen Stand wurden insgesamt 31 Personen aus der rechten Szene vorübergehend festgenommen. Durch Vermummungsversuche, Mitführen von gefährlichen Gegenständen und Waffen hatten sie gegen versammlungsrechtliche Auflagen verstoßen. Es wurde eine Reihe von verbotenen Gegenständen sichergestellt. Dazu gehörten Zwillen, Messer, eine Axt, Quarzhandschuhe und Pfefferspraydosen. Gegen einen Versammlungsteilnehmer wurde ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet.

Die polizeilichen Ziele des Einsatzleiters, Polizeidirektor Helmut Lennartz, die Sicherheit der Bürger und die Ausübung der Demonstrationsfreiheit zu gewährleisten, wurden erreicht. Ausdrücklich lobt die Polizei die Stolberger Bürger und Geschäftsleute, die für die Einsatzmaßnahmen volles Verständnis zeigten und mit den unvermeidbaren Behinderungen gelassen umgingen.

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11559/1170895/polizei_aachen

Antifa aus der Region

(muss ausgefüllt werden?) 12.04.2008 - 21:42
300 Gegendemonstranten für vier Tage Mobilisierung finde ich jetzt gar nicht mal soo schlecht. ie Polizei hat zudem in Stolberg selbst zwei Tage lang Flugblätter verteilt, um vor heuten zu warnen, und damit massiv zu demobilisieren - viele Geschäfte waren geschlossen, aber ein Eiscafe direkt am Kundgebungsplatz der Antifas war geöffnet, und wir waren quasi eineladen, dort auf Toilette gehen zu können.

Was ich nervte, war vor allem die Art der Demobilisierung von Antifas hier auf den Seiten nach dem Motto: Fahrt da bloss nicht hin, das ist gefährlich, die EA-Nummer ist ein Fake usw...

Fakt ist, wir hatte eine (eigentlich ja zwei) gute demos, und angesichts der vielen Bullen waren wir einfach machtlos. Wir hatten leider keine Alternative, als weg von den Nazis zu demonstrieren. Das haben wir mehr als drei Stunden lang getan - die Taktik der Poliei, die Faschos so lange festzuhalten wirkte auf uns halt nicht gerade motivierend, noch ewig da rumzustehen und zu warten. Ein Blockieren der Nazi-Route ging wegen dem Bullenaufgebot nicht.

Es waren ausserdem doch recht viele, vor allem Migrantenjugendliche aus Stolberg auf unserer Demo, ein gutes Zeichen für den 26.! Ob die faschos da wirklich nochmal mit 800 Leuten kommen, stelle ich hier mal infrage. Dann werden wir nämlich auch viel mehr sein!
In der Nachbarstadt Aachen wurde vier Tage lang massiv mobilisiert, tausende von Flugis allein an fast alle Schulensind verteit worden...

Warum waren aber denn jetzt überregional so wenige da?

Puh

Antifas aus Westfalen 12.04.2008 - 23:37
>Warum waren aber denn jetzt überregional so wenige da?

aus unserer region sind viele nicht gefahren, weil im vorfeld aus aachen überhaupt keine infos zu bekommen waren. konzepte, strategien, ideen? fehlanzeige.

über die üblichen kanäle war nix zu erfahren, auch dort sind schlicht keine infos eingegangen. eine kleine demo machen und dann dumm in der gegend rumstehen, da haben die meisten aktiven antifas einfach kein bock drauf.

diejenigen, die unterwegs waren, sind von vornherein nicht zu den demos gegangen, sondern haben sich darauf konzentriert, ein wenig kreativ zu sein. zeitweise waren die bullen ja auch ganz schön durcheinander, dass sie die faschos so lange am hbf festgehalten haben, dürfte auch damit zusammenhängen. mit insgesamt allenfalls 100 leuten (kann das schwer schätzen, weil viele kleine und mittlere gruppen unterwegs waren) war da aber auch nicht mehr zu machen, zudem wie gesagt einfach viele wichtigen infos fehlten. antifas aus der aachener region (oder zumindest sowas ähnliches) waren den ganzen tag auch nicht zu sehen.

beim nächsten mal bitte unbedingt besser machen, sonst gib' datt nix.

Demonstrative Aktionen in Bocholt

Polizeibericht 13.04.2008 - 02:54
Acht Angehörige der NPD richteten am 12.04.2008 ab 10.00 Uhr einen Info-Stand in Bocholt am Neutor ein. Die Bürgerinitiative "No Nazis. Bocholt stellt sich quer!" organisierte dazu zeitgleich eine Gegenveranstaltung, an der ca. 45 Personen teilnahmen. Gegen 11.00 Uhr kam es am Stand der NPD zu einem Zwischenfall. Drei Autonome im Alter zwischen 18 und 20 Jahren aus Bocholt und Düsseldorf warfen rohe Eier vom Hertiekaufhaus in Richtung dieses Standes. Vier Mitglieder der NPD gingen daraufhin auf das Parkdeck. Dort kam es zu einer Auseinandersetzung mit den Autonomen. Der Streit wurde durch die Polizei beendet. Die Autonomen wurden vorläufig dem Polizeigewahrsam zugeführt. Gegen alle Beteiligten wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Link zur Lokalpresse in Eschweiler

Aachener 13.04.2008 - 13:27
Hier ein Link zur Lokalpresse in Eschweiler.

Die Polizei kann zur Zeit dem Verdacht der Brandstiftung nach und kann (laut Lokalpresse) einen Zusammenhang mit der Neonazidemo in Stolberg nicht ausschließen. Mal sehen, ob sich der Verdacht erhärtet - hoffentlich nicht.

 http://www.aachener-zeitung.de/sixcms/detail.php?template=az_detail&_wo=Lokales:Eschweiler&id=489204

Berichte

Klar, Mann? 13.04.2008 - 19:17

nazis = brandstifter!!

egal 13.04.2008 - 20:27
davon muss mensch jetzt zumindest ausgehen.
das haus in eschweiler, das gestern nacht angezündet worden war, wurde unter anderem von der familie des menschen, der den 19-jährigen erstochen haben soll, bewohnt.
seit ca. 21.00 uhr findet am elisenbrunnen eine spontane kundgebung der antifa statt.

hier noch mal der link zum artikel:
 http://www.aachener-zeitung.de/sixcms/detail.php?template=az_detail&_wo=Lokales:Eschweiler&id=489204

Stellungnahme des Anmelders der Antifa-Demo

Antifaschist 13.04.2008 - 21:18
Stellungnahme des Anmelders und Versammlungsleiters der Demo des antifaschistischen Aktionsbündnisses in Stolberg vom 12.04.08

Auch zu finden unter den Kommentaren bei Klarmann:

 http://klarmann.blogsport.de

"Aus Sicht der Gegendemonstranten:

Zum gestrigen Nazi-Aufmarsch bezieht der Anmelder und Versammlungsleiter der Gegenproteste wie folgt Stellung:

800 gewaltbereite Neonazis konnten durch Stolberg marschieren und Migranten bedrohen, und das trotz massivstem Polizeieinsatz. Stolberg war am Morgen des 12. April gleich einer Geisterstadt, je nach Blickwinkel auch gleich einer Festung. Tagelange Flugblatt-Aktionen der Polizei unter der Stolberger Bevölkerung erzeugten eine Bedrohungskulisse, als wenn ein Bürgerkrieg bevorstünde. Anstatt die Stolberger Bürgerinnen und Bürger zur massiven Teilnahme an den Gegenprotesten aufzurufen, wurde das falsche Märchen von der Gewalt von Rechts und Links verbreitet. Das ist Ausdruck einer völlig falschen Einschätzung von Polizei und Lokalpolitik über das Ausmaß der tatsächlichen Gefährlichkeit der gewaltbereiten Neonazis. Gleichzeitig zeugt dieses Agieren von der Angst, dass sich breite Teile der Bevölkerung mit den Zielen und Inhalten von Linken und Antifaschisten identifizieren könnten.

Am gestrigen Samstag ist letztendlich nun mehr als deutlich geworden, dass die Neonazis von vorneherein keinen Trauermarsch organisieren wollten. Schlaghandschuhe, Teleskopschläger, Zwillen, Feuerwerkskörper und andere Waffen wurden von der Polizei sichergestellt, während der rechten Demonstration kam es zu zum Teil massiven Angriffen auf Polizisten. Der rechte Marsch in das hauptsächlich von Migranten bewohnten Mühlenviertel war als reine Provokation gedacht – mögliche Opfer unter der Bevölkerung wären wohl einkalkuliert gewesen.

Vor diesem Hintergrund hatte ein lokales Antifaschistisches Aktionsbündnis zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Zu diesem Bündnis gehörten u.a. VVN/BdA, DIE LINKE, Linksjugend [`solid], Antifa, SAV und viele andere. Neben der Tatsache, dass keine Nazi-Demonstration ohne Gegenproteste stattfinden sollte mit dem Ziel, solche Aufmärsche zu verhindern, gab es andere wichtige Gründe dafür:

- Stolberg darf nicht zu einer Wallfahrtsstätte für Neonazis werden. Genau dies wollten die Neonazis nämlich: den Tod eines Jugendlichen für sich instrumentalisieren, analog zum schwedischen Salem, wo jährlich tausende Nazis aus ganz Europa zu einer „Märtyrer-Demonstration“ aufmarschieren. Nur durch massive öffentliche Gegenproteste kann dies in Stolberg verhindert werden.
- In der Öffentlichkeit haben Familie, Freunde, Schulkameraden und Lehrer deutlich gemacht, dass das Opfer kein organisierter Neonazi war. Mindestens ein Lehrer hat sogar an der Gegendemonstration teilgenommen. Wünschenswert wäre es gewesen, die Freunde des Opfers hätten während des Gegenprotestes gesprochen. Aber wohl aus Angst vor möglichen Folgen sind sie verständlicherweise im Hintergrund geblieben.

Trotzdem ist von der Demonstration ein deutliches Signal gesetzt worden: Wir lassen Stolberg nicht zur Wallfahrtsstätte werden.

Denn trotz kürzester Mobilisierungszeit ist es gelungen, rund 450 Menschen zur Demonstration zu mobilisieren. Darunter auch viele Migranten und Jugendliche aus Stolberg selbst, die sich trotz des massiven Polizeieinsatzes nicht haben abschrecken lassen. Viele Rednerinnen und Redner fanden sich bereit, auf der Demonstration aufzutreten. Darunter Manfred Engelhardt, Verdi-Mitglied und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Studentenwerkspersonalräte NRW, Nina Baucke vom Landesvorstand der Linksjugend [`solid] (Köln) und Wolfgang Dreßen vom Landesvorstand DIE LINKE-NRW.

Dass es trotz allem nicht gelungen ist, den Naziaufmarsch zu verhindern lag hauptsächlich daran, dass das massive Polizeiaufgebot trotz aller Auflagen die Demonstration der Neonazis ermöglichte. Polizeipräsident Klaus Oelze scheute anscheinend die Möglichkeit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht. Lieber versetzt man die Bevölkerung in Ängste über einen „Belagerungszustand“. Die Gegendemonstration jedoch belegte man gleich mit einem „Sofortigen Vollzug“, was nichts anderes bedeutet, als dass jedes Rechtsmittel gegen die erteilten Auflagen vorerst wirkungslos gewesen wären.

In einem Offenen Brief hatte sich zuletzt auch das Aachener „Bündnis gegen Rechts“ an den Polizeipräsidenten gewandt und von einer „völligen Fehleinschätzung über die Bedrohung von rechts“ gesprochen. Diese Äusserung ist und bleibt, vor allem nach den Erfahrungen der letzten Wochen und Monate, völlig richtig. Aber es sind doch dann keine zwei verschiedenen Paar Schuhe, deshalb auch folgerichtigerweise zu den Gegenprotesten zu mobilisieren. Allen voran der DGB hätte mit Leichtigkeit hunderte Kolleginnen und Kollegen nach Stoberg rufen können. Die Gewerkschaften haben eine historische Verantwortung, ein Erstarken der Neonazis zu verhindern.
Die gestrigen Gegenproteste waren alles andere als ein Aufzug sogenannter „linker Chaoten“, vor denen die Polizei gewarnt hatte. Trotzdem fanden nur wenige Gewerkschafter den Weg dorthin. Dies muss sich am 26. April ändern."


Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 25 Kommentare

Nicht nur ein Desaster für die Nazis

Vorname Nachname 12.04.2008 - 18:02
Auch die Gegendemo war ein Desaster. Kaum Leute waren anwesend, vorallem so gut wie niemand außerhalb von Aachen.
Die 250-300 Leute auf der Gegendemo sind schon nach Hause gefahren, bevor die Neonazi-Demo überhaupt anfing.

au backe

bibbi blocksberg 12.04.2008 - 18:06
was für eine recherche von "bibbi-antideutsch-bissig".
pünktlich nach dem schließen des "live-tickers" der naziside "ag-ruhr-mitte" liefert sie hier "authentische" informationen für indymedia.
deutsch-deutscher-antideutsch

In Stolberg haben ...

Gwendolin 12.04.2008 - 18:48
Faschinsten nichts zu suchen, werder auf der Straße noch in Lokalen. Vielleicht sollte mal jemand dem Wirt sagen, dass es ohnen ihn kein Nazitreff gegeben hätte. In Berlin weiß das die Gastronomie schon.

Timo mir wird kalt

emaN nieD 12.04.2008 - 18:56
mehrere dinge fallen ins auge,
erstens; die geringe bürgerbeteiligung.
nachdem die nationalen ja recht eindeutig sogar gegen die mutter des opfers gehetzt haben, weil sie nicht mit ihnen gemeinsame sache machen wollte, hatte ich mehr erwartet. zu klar ist doch allen beteiligten die intrumentalisierung kevins durch die kameradenschweine, kindsmissbrauch, ick hör dir trappsen. wo waren sie also, die gerechten, aufgestandenen?
zweitens; der obige artikel übernimmt offensichtlich textpassagen aus nazitikker und damit auch ihre argumentation...wer nicht am block läuft ist dran, na klar...bei 21 festnahmen insgesamt, genauso wirds gewesen sein...
drittens; nachdem den ewiggestrigen schon kein eigener kleidungsstil, geschweige denn eine eigene aktionsform (bla.blo.) sind sie sich nun auch nicht zu blöde, infrastrukturen mangelhaft zu kopieren (EA)...
na denn, ne gute nacht, ich dreh mal die fernwärme auf:)

Erfolg?

Afa 12.04.2008 - 18:58
Wenn die Teilnehmerzahl der Gegendemo von 250 - 300 stimmt, dann war der Tag wirklich ein Reinfall. Aber auch kein Wunder. Auf kaum einer gängigen Antifa Site war etwas über die Demo zu finden. Nicht mal NRW weit. Da bin ich schwer enttäuscht. Asche auf euer Haupt. Wieso wurde nicht mobilisiert, ist das euch arroganten Städtern zu weit in der Provinz oder was?
Und wenn dann die meisten auch noch vorzeitig wieder abreisen?!? Was soll das bitte, was ist da los?
Aber an die Faschos hier: 250 - 300 Gegendemonstranten nur aus der näheren Region. Stellt euch mal vor wir hätten bundesweit mobilisiert? Also, trollt euch mal schön wieder und man sieht sich dann am 26.

Und es war doch ein überaus GUTER.TAG :-)

DaLange 12.04.2008 - 19:23
Was habt ihr erwartet? Also aus meiner Sicht ist alles so gelaufen wie es laufen sollte ... Aber mal der Reihe nach. Was glauben den unsere muster.Antifas hier was es gebracht hätte heute nach Stolberg zu fahren und "Party" zu machen? ...

Genau, Nichts aber auch gar nichts als negative Schlagzeilen. Wäre da heute aus Antifa.Sicht mehr gegangen, hätten wir am Montag die Schlagzeilen die die Nazis nun endlich mal bekommen! Wie oft haben sich die Nazis schon hinter der angeblichen "linken.Gewalt" verstecken können? Wie oft sind ihre menschen.Feindlichen Inhalte in der Presse unter gegangen? Ich komme aus Leipzig und na klar haben die Nazis hier öfters mal ordentlich was erleben dürfen ... Nur war auch dann immer die Presse ganz wild auf die bösen Linken und die brennende Innenstadt ...

Also fassen wir dich mal zusammen: Heute in Stolberg ...

- 800 neo.Nazis die Polizisten angreifen (Steine - Flaschen - Feuerwerk - etc.)
- Ausländerfeindliche bis hin zu Volksverhetzenden Reden und Sprechchören ...
- Verhönung des Opfers und seiner Familie + eigentlich alles was es sonst noch gibt ...

Also wartet mal die Schlagzeilen am Monatg ab und dann sehen wir weiter. Ich in meinem Jugendlichen Leichtsinn will doch glatt mal behaupten. Das der heutige Tag ihre "Bewegung" und den angeblichen Zulauf doch arg bremsen wird. Also aus meiner Sicht war das ein guter Tag. Und wenn man den Nasen glauben darf gibt es auch paar Verletzte und diesmal keiner von uns der sich eventuell wegen irgendwas verantworten muss ... *grins*

Was mich noch interessieren würde ist es wie es mit dem Anmelder (vermutzlich Christian Worch) wohl aussehen wird. Aus der demo wurden Straftaten der verschiedenen Art begangen auch soll er öfters nicht Personen von der demo ausgeschlossen haben. Vielleicht wird auch er noch die eine oder andere Strafanzeige an diesem Tag mal so mitgenommen haben ohne es Jetzt schon zu wissen :-) Also kommt mal alle wieder etwas runter und freut euch bissle an dem Erfolg der wirklich einer ist. Denn für angbelich keine Gegenaktivitäten ist die Bilanz dann doch wieder mehr als nur Spitze also fast schon Super ... lach

- 10+ verletzte Nazis
- 20+ Festnahmen bzw. Ingewahrsamnahmen

Also ich bereue es nicht , nicht gefahren zu sein und da bin ich auch nicht der Einzig ;-) Dennoch einen wirklich ehrlichen Dank an alle Antifas die heute auf der Strasse waren! Aber manchmal brauch es keine Antifas um Nazis schick auflaufen zu lassen, das schaffen die auch ganz alleine wie Mensch heute mal wieder gesehen hat :-)

Pixxx?

Karl 12.04.2008 - 19:42
hat jemand von euch fotos der nasen machen können?
dann setzt sie doch bitte rein

Kommentar von Ex-Öcher-Junge löschen !!!

Antinazifront 12.04.2008 - 20:17
Bitte löschen ist durch und durch braun !

Antifaschistische Politik und Mobilisierung 2

Ex-Öcher-Junge 12.04.2008 - 21:27
Also, nun ja, hätte den Text doch evtl. nochmal durchlesen sollen. Einige Sätze sind kaum oder gar nicht lesbar... Der Inhalt könnte aber durch eine gewisse Denkleistung erschlossen werden. Sorry.

@Antinazifront
Doch wieso jetzt schon wieder durch und durch braun????

Geh doch lieber mal auf die Argumente ein, als mich hier einfach nur das löschen zu beantragen.

Jetzt noch mal den Text (in redigierter Form):
So, dass war sie nun, die große Bewährungsprobe für die Aachener und Dürener Antifa und deren Sympathisantinnen. Und was ist draus geworden? Da kommen die schlimmsten Nazikader der "Freien Kräfte" nach Stolberg, und auf der Antifa-Demo finden sich 200! Menschen ein, und die Antifa bleibt, abgesehen von ein paar besoffenen Punx, unter sich!

Es wird dann wohl jetzt in Aachen Zeit, angesichts der neuen Lage, dass sich auch die Antifa in Aachen einer selbstkritischen Analye unterzieht. Die Region Aachen wird zu einer Hochburg der Nazibewegung in NRW, wenn nicht im gesamten Westen. Was macht die Antifa? Sie betreibt weiter eine extrem selbstgefällige Totalopposition zu allem was auch nur entfernt nach "bürgerlich" riecht. Sozialismus, Kommunismus - bei einigen die etwas mehr nachdenken noch schaffen auch Anarchie -; mit diesen Konzepten soll dann also eine bessere, gerechtere und nazifreie Gesellschaft geschaffen werden. Das versteht doch keine Sau, ich glaube noch nicht mal ihr selbst glaubt das alle wirklich.

Aber wenn schon Kommunismus, marxistischen Sozialismus oder sonst eine auf Hegel und Marx zurückgehende antibürgerliche Utopie, dann auch bitte richtig und vor allem ehrlich!
Erzählt den Menschen dann auch bitte nichts von Freiheit und Individuum! Denn Freiheit muss in dieser Logik doch das einzig mögliche Ergebnis des dialektischen Geschichtsprozesses sein. Als dialektische Beziehung von historischer Notwendigkeit und Freiheit, ist bei Hegel und Marx die Freiheit determiniertes Ergebnis des Geschichtsprozess.
In der realen Geschichte waren es dann aber immer noch die liberalen Gesellschaften, die es schaffen, wenigstens etwas Freiheit für das Individuum zu erkämpfen und manchmal sogar zu bewahren. Vor allem sieht die Auseinandersetzung zum Thema Freiheit in liberalen Gesellschaften anders aus. Ihr nennt das dann wahrscheinlich "bürgerlich" und müsst es daher als böse, konterrevolutionär und so weiter ablehnen, doch bekommt in der Philosophie, die nicht von einem Geschichtsdeterminismus ausgeht, die Freiheit einen eigenständigen Wert zugesprochen und wird daher nicht derart stiefmütterlich behandelt wie im Marxismus der die hegelianischen Dialektik von Notwendigkeit und Freiheit übernommen hat. Denn wenn Freiheit ein eigenständiges gesellschaftliches Gut ist, dann muss es auch immer einen aktiven Weg zur Realisierung dieses Gutes geben. Über diesen Weg, das Maß an Freiheit, etc. pp. kann dann ja durchaus gestritten und debattiert werden, aber es steht fest, dass Freiheit nur aktiv geschaffen werden kann.
Auch eine plurale und offene Gesellschaft kann niemals das Produkt kommunistischer oder (marxistisch) sozialistischer Praxis sein. Denn der Marxismus strebt, ähnlich wie es auch die (extrem schwachsinnige) Idee der Nation postuliert, zu einer totalen Harmonisierung der Gesellschaft. Der Marxismus geht dabei soweit, dass er nicht nur harmonisches Zusammenleben verschiedener Gruppen verspricht, sondern alle gesellschaftlichen (Klassen)Gegensätze in völliger Harmonieversessenheit gleich auflösen will. Die Möglichkeit eines gerechten Interessenausgleich kann in diesen Ideologien noch nicht einmal gedacht werden, denn jeder Interessenkonflikt bedeutet immer gleich totale Gefahr für das ganze (revolutionäre) Kollektiv, daher die unerbittliche Jagd, nach jedem der auch nur irgendwann zum Konterrevolutionär werden könnte. Eine plurale Gesellschaft, die ihre Institutionen so errichtet, dass sie einen möglichst gerechten, sozialen und freien Ausgleich der diversen gesellschaftlichen Interessen anstrebt, erscheint in den marxistischen Konzepten immer und ausschließlich als Klassenverrat und/oder Konterrevolution. Daher kann eine multi-was-auch-immer Gesellschaft in marxistischen Konzepten niemals realisiert werden. Denn solange es gesellschaftliche Gegensätze gibt, müssen diese - auch wegen des verheerenden historischen Determinismus - überwunden werden, und nicht zu einem Ausgleich geführt werden.

Das war jetzt mal nur eine kurze Kritik an den Kommunismus-/Sozialismuskonzepten, die leider immer noch von einer Mehrheit der Antifa-Bewegung vertreten werden.

Ich denke die Antifa, sollten unter keinen Umständen ihre kritischen Positionen zur bürgerlichen Gesellschaft, vor allem zur Idee der Nation, aufgeben, doch die daraus abgeleiteten Konzepte und konkreten Kritikpunkte sollten dringend mal überdacht werden.

Denn wenn die Antifa so weiter macht, dann werden wir bald den Nazis noch überall die Straße so überlassen wie es heute in Stolberg der Fall war.
Zu einem Konzept der Antifa muss auch immer gehören, in welchen Punkten und Politikfedern eine Zusammenarbeit mit Teilen der "bürgerlichen" Gesellschaft möglich, sinnvoll und akzeptabel erscheint.

Diese ideologische Krise der Antifa wurde auch in der Broschüre zur "Autonomen Nationalismus und der Ag-Rheinland" auffallend. Dort wurde immer wieder über die falschen und die richtigen radikalen Konzepte zur Überwindung der "bürgerlichen" Gesellschaft fabuliert. Mit keinem Wort wird auf das Konzept der "Zivilgesellschaft", einer "offenen und pluralen" Gesellschaft oder liberalen Konzepten des Antifaschismus eingegangen. Das krampfhafte Festhalten an obsoleten Ideologieversatzstücken schreckt nur noch ab.
So spricht die Antifa nur noch kleine Minoritäten in der Jugend an. In diesen Milieu fischen jetzt auch noch die Nazis mit ihrem Konzept des "Autonomen Nationalismus", das könnte auf dauer eng werden für die Antifa. Das darf aber in keinem Fall passieren! Daher ist es so eminent wichtig, dass sich die Antifa-Bewegung modernisiert und alte Konzepte überdenkt und bereit ist sich auch neuen Vorstellungen zu öffnen und dann auch mal auf anderen Wegen wandeln kann.

In diesem Sinne: Solidarische Grüße nach Aachen und hoffentlich mehr erfolg am 26.04.

(Liebe Mods, ihr könnt gerne mein ersten Beitrag nun löschen, danke!)

@ Ex-Öchner & Da.Lange

Blabla... 13.04.2008 - 00:11
ist euer Ding nicht. Endlich einmal rundum überlegte, an der gegenwärtigen Realität angelegte klare Worte, die jedem halbwegs vernünftig und ehrlich links bzw. antifaschistisch denkendem Menschen zu denken geben sollten. Leider ist (Weiter)Denken nicht nur in rechtsextremen und rechtsbürgerlichen Kreisen ein Fremdwort. Wenn nur noch mehr Leute wie ihr hier den Mut für klare Worte und etwas mehr Verständnis für die aktuelle Lage jeder Form von Antifa und sonst Linkssein, ein bischen mehr Logik und sowas wie Empathie und Anstand fänden!

@Ex-Öcher-Junge ...

Anarcho 13.04.2008 - 08:06
Ich bin Anarchist und das schon jetzt seit einigen Jahren. Ich werde auch nach dem Lesen deines Beitrags nichts an dieser Tatsache ändern. Ich bemühe mich weiterhin darum den Menschen die Vorzüge einer libertären (freiheitlich sozialistischen) Gesellschaftsform näherzubringen. Ich werde auch in Zukunft niemandem meine Meinung aufzwingen und "Konterrevolutionär" ist ein Fremdwort für mich. Antifaschismus ist mir eine Herzensangelegenheit...

Mit Sicherheit werden ich meinen Antifaschismus aber nicht werbewirksam den in weiten Teilen ge"bild"eten Mitmenschen anpassen. Kapitalismus, so meine Einsicht ist nicht reformierbar und Wahlen sind keine Lösung. Gegen antifaschistische Bündnissen zu besonderen Anlässen, wie z.B. Stolberg habe ich nichts einzuwenden. Ich werde mich aber niemanden anbiedern, damit die Antifa mehr Zulauf bekommt.

Vieles was derzeit in der Antifaszene in NRW läuft ist für mich ohnehin nicht mehr nachvollziebar. Mit Antideutschen und reinen Antiimperialisten habe ich nicht das Interesse zu diskutieren. (Obwohl ich mich sogar als Anti-Deutsch und Anti-imperialist im eigentlichen Wortsinn verstehen würde)

Als Anarchist hattest du es ohnehin nie besonders einfach in gewissen Antifakreisen...


Das häll mich aber nicht davon ab mich weiterhin an einigen Aktionen gegen Rechtsextremismus zu beteiligen, der Hass gegen Faschismus sitzt einfach zu tief!

Und wenn das geschieht verlasse ich mich nicht auf örtliche Strukturen, ich bereite mich in der eigenen Gruppe vor oder entscheide individuell vor Ort. Für mich ist auch nicht nachvollziebar, wenn jetzt hier rumgeheult wird, dass in Stolberg nichts vorgeplant gewesen ist und mensch sich nur Löcher in den Bauch gestanden hätte. Das kenn ich von anderen Nazi-Aufmärschen nicht anders. Da müsst ihr schon viel Geduld mitbringen! Manchmal lohnt es sogar bis auf die Abreise der Hassbrut zu warten, nur als kleiner Tip.

Warum immer auf die großen verlassen? Sehr erfolgreich war vor länger Zeit mal das sogenannte Kleingruppenkonzept, wir jedenfalls brauchten uns nicht jedesmal auf die OrganisatorInnen vor Ort verlassen, wir organisierten uns selbst!

@Anarcho

Ex-Öcher-Junge 13.04.2008 - 09:33
Also vorweg zwei Bemerkungen:
1. Es ist nicht mein Anliegen von irgendwem die Meinung zu ändern, jeder kann doch sein was er oder sie sein will, auch der Gedanke der Missionierung von Menschen liegt mir fern. Im Gegenteil ich mag Menschen die eine eigene Meinung haben und zu dieser in Diskussionen und auch sonst im Leben stehen. Ich gebe hier ja auch nur meine eigene Meinung zu den Krisensymptomen (zumindest nehme ich solche wahr) in der Antifa wieder.
2. Der Antifaschismus ist auch bei mir eine "Herzensangelegenheit. Wäre dem nicht so, würde ich, aus den im ersten Text dargelegten Gründen, schon lange nicht mehr auf Demos der Antifa gehen.

Nun doch aber ein paar kurze Anmerkungen zu Deinem Text:
Also gut zum Kapitalismus haben wir beide offensichtlich eine unterschiedliche Meinung, auch wenn ich selbst kein "lupenreiner" Kapitalist bin, denn ich glaube es gibt im Kapitalismus unüberbrückbare Gegensätze, Schwierigkeiten und Folgen, die ich nicht will. Diese betreffen vor allem die Stellung (oder besser die Reduktion) des Individuums im Kapitalismus auf bestimmte systematische Funktionen. Führe das hier aber mal nicht weiter aus....

Wichtig scheint mir aber Deine Klassifikation des Anarchismus zu sein. Ich denke, im Gegensatz zu Dir, dass es sich bei den Konzepten des libatären Sozialismus und anarchistischen Theorien nicht um die selben Konzepte handelt.
Bei dem libartären Sozialismus (Z. B. bei G. Landauer, Bakunin oder Pierre-Joseph Proudhon) handelt es sich um sozialistische Projekte, welche die ganz offensichtlichen "Fehlentwicklungen" des Marxismus umgehen. Diese Denkschulen stehen meist in der Tradition Rousseaus oder ähnlichen Denkern. Sie postulieren den allgemeinen Anspruch an gesellschaftlichen Besitz und streben ein Gemeinschaft mit möglichst viel Gemeinbesitz und wenig Privatbesitz an. Meist wird dies aus einer Theorie von Macht und Besitz abgeleitet. Das politische System läuft bei vielen Theoretikern dieser Richtung auf eine Radikaldemokratie, meist in Form einer Räterepublik hinaus. Alles Punkte die es Wert sind mal länger als eine Stunde in seine Überlegungen miteinzubeziehen.

Der typische Anarchismus dagegen stellt sowas wie die kleine Schwester des Liberalismus dar. Typische Vertreter dieser Denkrichtung, wie Stirner oder Tucker, stellen das Individuum aber noch eindeutiger in das Zentrum als es Liberale tun. Die Gesellschaft scheint in diesen Konzepten keine besondere Rolle zu spielen. Das freie Individuum ist Dreh- und Angelpunkt des ganzen Systems. Die Freiheit jedes einzelnen Individuums darf unter keinen Umständen, besonders durch die Gemeinschaft, eingeschränkt werden. Daraus resultiert die totale Ablehnung jeder staatlichen Organisationsform. In wie weit starke Individuen die Freiheit schwächerer Individuen legitim einschränken dürfen ist bei den einzelnen Denkansätzen divergierend. Geht aber doch bei allen ziemlich weit. Friedrich Nietzsche führt es dann in das denkbare extrem aus.
So sehe ich den Anarchismus als die radikale Form des Liberalismus an, den im Liberalismus sind Freiheitsbeschränkungen des Individuums unter bestimmten Umständen denkbar und wünschenswert. In diesem Konzept bleibt ein Staat vorhanden, wenn auch mit weniger Befugnissen als in anderen Konzepten, und sorgt für einen Ausgleich zwischen den einzelnen Individuen, im Sinne der Gerechtigkeit und Fairness.

Also denke ich als Schlussbemerkung, dass es einen sozialistischen Anarchismus nicht geben kann, denn die Stellung des Individuums ist in beiden Systemen zu unterschiedlich um logisch nachvollziehbar miteinander in Einklang gebracht werden zu können.

Noch was an die Nörgler

Bibi Bissig 13.04.2008 - 09:38
Ich habe den Artikel selbst aus den Live Ticka Meldungen im Netz zusammengeschrieben. Die Dinge, die mir unwichtig erscheinen habe ich weggelassen. Der Artikel ist somit objektiv. Die meisten Artikel auf Indymedia sind objektiv. Ausgewogene Berichterstattung gehört zur Demokratie.
Ich bin keine Antideutsche. Ich finde die Bundesrepublik toll, außer die Faschos, die sind doof. Sollte es zu einer Machtfrage in der Bundesrepublik kommen, dann werde ich mich weiterhin auf wichtige Institutionen wie z.B. die Mediengruppe WAZ und den Polizeibericht berufen. Denn auch wenn ich revolutionär, antiautoritär und radikal bin, brauche ich Leitbilder. Wenn jetzt jemand denkt, ich sei ein Spießbürger, dann sei gesagt: ich lebe seit Jahren in meinem Essener Kaff in Multikulti und habe auch einen Türken geheiratet. Faschos raus!

nazis = brandstifter??

egal 13.04.2008 - 10:27
gerade in der aachner zeitung gefunden:

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Eschweiler. Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Eschweiler Gutenbergstraße sind am Samstagabend drei Menschen verletzt worden.

Sie erlitten Rauchvergiftungen. Bei einer der Verletzten handelte es sich um eine schwangere Frau. Die Feuerwehr konnte das Feuer inzwischen löschen.

Da Verdacht auf Brandstiftung besteht und ein Zusammenhang mit der Neonazi-Demonstration vom Nachmittag in Stolberg nicht ausgeschlosen werden kann, ermittelt die Polizei.
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nur zur vorabinfo; mit dem spekulieren kann mensch vielleicht warten bis genaueres bekannt ist (zB über bewohnerInnen etc.)

Zu den Bildern

Aachener Nachrichten 13.04.2008 - 12:30
Also die Bilder sind nicht unkenntlich gemacht, da es sich einfach um eine Kopie der Bilder der Aachener Nachrichten/Zeitung handelt. Gibt da wohl eher urheberrechtliche Probleme. Das sich die freie Presse nicht an die Abmachungen der Szene hinsichtlich de "richtigen" Umgangs mit Demobildern hält versteht sich doch von allein.

Nur Nazis...

Bibi Bissig 13.04.2008 - 12:40
hier. Ich glaube, es sind mehr Faschos hier, als unsere Leute. traurig, aber wahr. Reicht schon, das gestern in Stolberg so viele Rechte waren. Wir haben ja nicht viel hingekriegt!

Der letzte Beitrag von Bibi

JolliJumper 13.04.2008 - 13:31
...ist defintiv ein Nazi-Fake. Wer sich die Seite ansieht die unter dem Link sieht, findet dort Links zu alterscheissnazi.info; Thiazi & Co. und die Artikel sind auch nur Nazischeisse.

Wer für so eine Seite "wirbt" kann eigentlich nur selbst ein Fascho sein.
@Bibi-Fake ... hälst dich wohl für ganz clever, wa?

@Aachener

JolliJumper 13.04.2008 - 14:55
Ich bin erstmal froh das die nicht von vornherein ausschließen das es ein Nazianschlag war. Warum hoffst du das es keiner war? Der Brand ist doch nun passiert und wenn sich nun herausstellt das es ein Fascho zu verantworten hat ... passt es doch gut zu deren Verhalten auf der Demo und wird hoffentlich dann in der Presse auch entsprechend erwähnt.

RaveSlave

Haben bullen noch weniger anstand?! 13.04.2008 - 15:06
sorry für die blöde frage, aber auf den bildern der Aachener sehe ich trauerflor an den bullenwannen...war das an allen? gibts dazu ein statement der bullen?

antifaschistische grüße

@autorIn

Wuppertal Alternativ 13.04.2008 - 15:54
Man sollte sich überlegen, ob wir in unseren Strukturen weiterhin so reaktionäre Personen wie "Bibi" dulden sollten. Auch das, was sie im Forum von derwesten.de von sich gibt, ist vielleicht pro-islamisch, aber mit emanzipierten linken Ideen hat das wenig zu tun.

Diese Spaltungsversuche sind das Letzte

JenniferG. 13.04.2008 - 16:51
Erst sind es die Streitereien um die Antideutschen oder um die Rote Antifa Duisburg und jetzt wird über Antifas wie in diesem Fall eben Bibi abgelästert . Geht`s noch ? Dabei sollte es vorrangig sein das wir alle ein Ziel verfolgen : Faschos bekämpfen ! Alles andere ist doch ziemlich unwichtig und schadet det Antifabewegung. Darüber sollten sich manche Leute mal Gedanken machen.

@JenniferG

Norman 13.04.2008 - 17:33
wenn du mal ein bisschen älter bist wirst auch du verstehen, dass es eben nicht nur um -gegen nazis- geht.

Ähemm

Jessenfan 13.04.2008 - 19:08
@ JenniferG
Du willst Dich selbst bekämpfen?!

@norman

juchu 13.04.2008 - 19:16
wenn du ein bisschen älter bist und mal im Geschichtsunterricht aufpasst, dann wirst du verstehen wie sinnlos und sogar konterproduktiv eine zerstrittende linke ist.

in heftiger leidenschaft, aber fair

samm 14.04.2008 - 11:14



() | 14.04.2008

das es sich um einen "trauermarsch" gehandelt haben soll -pah`! -als ob die npd und der braune mob - diese faschisten - auch nur annaehernd - soetwas wie mitgefuehl haetten!!!

-allein diese annahme- das die faschisten menschlichkeit versprühen wollten ist unglaublich!!!

-ich bin fuer freihe meinugsaeusserungen - fuer frieden - fuer menschlichkeit (ubuntu) - gegen die faschisten - gegen den missbrauch eines todesfalls - und fuer freie bildung,am samstag auf die strasse gegangen -

und das letztere wuensche ich uns allen -ganz besonders-: dem apparat, der diesen staat zu fuehren versucht, die faschisten aufmaschieren laesst und somit selber - wieder, faschistisch aggiert

-dem braunen mob-

denn haetten besonders diese, nur etwas freie und ungezwungene bildung genossen- wuerden sie nichtmals annaehernd auf solch bescheuerte ansichten kommen-

und dem buendniss (also auch mir) -gegen den naziterror in stolberg und ueberall- da wuensche ich uns ein buendniss, das so offen und dennoch unterschiedlich im individuum ist, wie die gesamte "linke", die nicht nur aus "parteien" und oder sonstwas besteht, sondern aus menschen, verschiedenster herkunft mit einem ziel!

dieses eine und vorallem erste ziel sollte meiner meinung sein!

KEINE TOLERANZ FUER NAZIS / FASCHISTEN UND MENSCHENVERACHTER

und keine provilierung einzelner strukturen oder organisationen - (seien sie im grunde noch so toll) EIN BUENDNISS GEGEN FASCHISMUS IST DOCH KEIN WAHL UND ODER KUNDENKAMPF !!!