Naziumtriebe in Bamberg

Das professionell gestaltete Hochglanzflugblatt der NPD ist ein weiteres Argument dafür, dass die Partei mehr und mehr aktionsfähig wird, weil ihr staatlicherseits das Geld in den Arsch geblasen wird. Die aktuelle Verbotsdebatte braucht dringend weitere Impulse, um durch ein NPD Verbot zu verhindern, dass die Nazipartei aufgrund von Wahlergebnissen in 2008, weiter mit Geldern aus den staatlichen Töpfen bedient wird.

Das Naziflugblatt, das am Samstag in Bamberg verteilt werden soll, darf als NPD-Startschuss für den bayerischen Kommunalwahlkampf betrachtet werden. Grosspurig hat die NPD in Bayern angekündigt, bei den Wahlen im kommenden Jahr, flächendeckend zu den Kreistagswahlen anzutreten. Aus welchem rechten Sumpf die Nazis hierzu die Kandidaten hervorzaubern werden, ist eine spannenden Frage. Beobachter der Naziszene gehen davon aus, dass die NPD lediglich in einigen größeren Städten mit eigenen Listen antreten wird. Die Besonderheit des bayerischen Wahlrechts verlangt von einer kommunalen Bamberger Naziliste aber zunächst, dass etwa 350 Bürger der Stadt den Naziantritt zur Wahl mit ihrer Unterschrift im Rathaus amtlich unterstützen.

Worauf sich Bamberg einstellen kann, wenn sich das braune Pack in der Stadt ausbreitet, kann in dem Flugblatt, dass Beobachtern der Bamberger rechten Szene im Vorfeld der geplanten Verteilung zugespielt wurde, nachgelesen werden. Mit einer Naziinterpretation der Kriminalitätsstatistik, mit Rassismus gegen Kinder, mit der Abschottung gegen Menschen ohne deutschen Pass und einer unverschämten Hetze gegen Bamberger Bürger, die nicht in das menschenverachtende Bild der Bamberger Nazis passen, wird auf Stimmenfang gegangen. Zudem versuchen die Bamberger Nazis um Axel Michaelis in sozialen Fragen zu punkten. Dabei setzt das rechte Pack auf die Formel: „Deutsche Arbeitsplätze für Deutsche“.

NPD Kader Axel Michelis verspricht seinen rechten Kofferträgern nach der „Großaktion“ in Bamberg eine ordentliche Brotzeit in einem der berühmten Bamberger Bierkeller. Möglicherweise wird aus dem rechten Gelage in Bamberg am Samstag aber auch gar nichts. Eventuell motivieren die Bamberger Naziflugblätter ja viele Antifaschisten aus der Region zu einer eigenen Großaktion, selbstverständlich mit anschließender Party in einem Bamberger „jazz“- Keller.