Offener Brief an Lokal in Teltow-Fläming

Autonome Antifa Teltow-Fläming 12.06.2006 00:17
Offener Brief an das Lokal „Cheers“ in Mahlow (Teltow-Fläming) aufgrund der zunehmenden Präsenz von Rechtsextremisten in diesem.
In dem Mahlower Lokal „Cheers“ treten seit geraumer Zeit örtliche
Rechtsextremisten in Erscheinung, die durch ihre Anwesenheit das Lokal
für Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, zur Angstzone machen
oder aber durch Bedrohungen dieser begründeten Angst Nachdruck
verleihen. Auch kam es, wie der Brief dokumentiert, schon zu Straftaten, bei denen das Lokal den Neonazis als Rückzugsraum diente. Trauriger Höhepunkt dieser Aktivitäten war der Dezember 2003. Ein Gast wurde von anwesenden Rechten rassistisch beleidigt und danach vor dem Lokal lebensgefährlich verletzt und beraubt. Da sich die Betreiber des Lokals nicht um ihre Gäste zu kümmern scheinen, wollen wir sie mithilfe dieses offenen Briefes dazu bringen sich eindeutig zu positionieren, bestenfalls den Rechtsextremen Hausverbot zu erteilen und ihnen zeigen das die Duldung eines solchen Klientels ein eindeutiges politisches Statement ist.

Tamara Levy, Pressesprecherin der Autonomen Antifa Teltow-Fläming meint dazu: "Wir werden es nicht dulden dass Rechtsextreme, in
Blankenfelde-Mahlow oder anderswo in Teltow-Fläming, Rückzugsräume haben in denen sie ungestört Straftaten planen, ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten oder ihre "Idole" feiern können. Sollte der Betreiber sich nicht von seinem Publikum distanzieren und dem auch Taten folgen lassen, muss dieses Lokal als das bezeichnet werden was es ist: eine Nazikneipe!"


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Nachfolgend ist der Brief an das Lokal dokumentiert.
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Lokal „Cheers“, Luisencenter
Luisenstr. 4
15831 Mahlow

Sehr geehrte Damen und Herren,
wiederholt haben wir feststellen müssen, dass Personen, die der
rechtsextremen Szene zuzuordnen sind und dieses auch durch ihr
Erscheinungsbild offen zu Schau stellen, Ihr Lokal immer wieder als
Rückzugsraum für Gewalt- und Bedrohungstaten nutzen sowie dort Feiern
abhalten. Wir fordern sie mit diesem Brief auf, sich umgehend von diesem Publikum zu distanzieren und den betroffenen Personen Hausverbot zu erteilen.
Derzeit dient ihr Lokal Teilen der rechtsextremen Szene aus
Teltow-Fläming als wichtiger Treffpunkt. Am 25.12.2005 war eine Gruppe
von Jugendlichen im „Cheers“ als eine größere Gruppe Rechter das Lokal
betrat und sie unter Androhung von Gewalt aufforderte das Lokal zu
verlassen. Eine tätliche Auseinandersetzung wurde verhindert, da die
Gruppe Jugendlicher das Lokal verließ. Ihnen wurde hinterher gerufen:
„Mahlow ist und bleibt Reichshauptstadt“. Auch in ihrem Lokal, am 07.
Januar diesen Jahres, feierten dort 14 Rechte einen Geburtstag. Gäste,
die ihr Lokal zu diesem Zeitpunkt ebenfalls besuchen wollten, wurden von den anwesenden Nazis wiederum unter Androhung von Gewalt der Zutritt verwehrt. Und am 20. April 2006 feierten hier sechs Rechtsextremisten sogar den Geburtstag von Adolf Hitler.
Zuletzt waren um die 20 Neonazis am Abend des 13.05.2006 am Vorplatz des Bahnhofes Mahlow präsent, die sich dort offensichtlich betranken und nichtrechte Menschen einschüchterten. Dabei wurde von ihnen die
unmittelbare Umgebung mit Stickern der rechtsextremen NPD beklebt. Als
die Gruppe sich aufzulösen begann, ging ein Großteil von diesen in Ihr
Lokal um dort weiterzufeiern. Vier der Rechten, die mit dem Auto
unterwegs waren, beleidigten sie zwei Jugendliche die gerade einen
NPD-Sticker entfernten und drohten ihnen.
Dies sind bloß die Vorfälle der letzten Monate, jedoch ist das Problem
schon länger vorhanden. Trauriger Höhepunkt in dieser Auflistung ist der Dezember 2003. Damals wurde A. Preiss von Gästen Ihres Lokals
rassistisch beleidigt und danach vor dem Lokal lebensgefährlich verletzt und beraubt.

Die Konzentration rechtsextremer Personenzusammenhänge in Ihrem Lokal
ist für uns ein nicht hinnehmbarer Zustand. Wir fordern Sie auf, endlich aktiv gegen diese Situation vorzugehen, da wir sonst davon ausgehen müssen, dass Sie diese Klientel bewusst ansprechen wollen. Wir sind der Meinung, und vertreten das auch in aller Öffentlichkeit, dass es ein Skandal ist, dass organisierte Neonazis ihr Lokal als Rückzugsraum und Treffpunkt nutzen. Daher erwarten wir Ihrerseits eine klare Positionierung und eine entsprechende Reaktion als deutliches Zeichen.


Mit freundlichen Grüßen
Tamara Levy
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Ergänzungen

nur mal so

blaschnak 12.06.2006 - 11:14
wer sich das foto genau ansieht, erkennt unten rechts, dass das griechische restaurant "Akropolis" heißt und somit nicht identisch ist mit dem anderen etablissement...

nicht der grieche

daskavid 13.06.2006 - 00:27
es geht nicht um das griechische restaurant auf der linken seite, sondern um die bar, deren eingang in der mitte zu finden ist. nur um das klarzustellen...

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Tolle Aktion

Indy 12.06.2006 - 01:11
Na das ist ja mal richtig was tolles. Der grieschiche Betreiber, wird euren idiotischen Wünschen sicherlich nachkommen. Was seid ihr für Idioten. Er kann den Leuten doch nicht einfach Hausverbot geben, nur weil ihm die Meinung nicht passt. Es wäre schön, man könnte es, aber durch die neue EU Richtlinie wird das nicht mehr gehen. Man kann weder Schwarzen noch Schwulen und eben auch nicht Rechten den Zutritt zu Kneipen usw. verweigern. Tja, das Ergebnis von v.a. grüner Idiotie!

LOL

Der BRoiLER 12.06.2006 - 01:43
Das Stimmt ja. Leider gelten die EU und BRD Gesetzte auch für die Faschos.

Laut GG Darf keiner benachteildigt werden aufgrund seiner Herkunft, Religion oder Weltanschauung...........

Dieses Verbot hätte also is keinster weise bestand vor irgendein Gericht.


Lass uns mal folgende Situation haben,

Die Nazis Sitzen wieder drine und wissen das sie Hausverbot haben und der Wirt Ruft die COPS. DIe Nazis Verweisen auf den Entsprechenden Artikel im GG. DIe Bullen Sagen aus Gefahrenabwehr gründen raus. Ein Nazi der Zufällig arbeitslos ist udn somit keine weiteren Klage Kosten erbringen müsste, klagt gegen das Hausverbot und schafft damit einen Präzedensfall.

SO, Ende des Hausverbotes FÜr Nazis. Leider aber wahr.

Und das o.g. bsp. ist leider auch sehr realistisch.....



P.S. bin müde, keine lust auf Rechtschreibung....

euer BRoiLER

c

c 12.06.2006 - 02:17
tja, wer lesen kann ist klar im vorteil. nur weil unter dem besagtem cheers n griechischen restaurant is, heißt das noch lange nich das beide identisch sind.

c

c 12.06.2006 - 02:18
und neuerdings passen wir alle unseren forderungen den eu richtlinen an.... pffffffffff soweit kommts noch

Hausrecht

wegftb 12.06.2006 - 02:51
Jeder Wirt, jede Wirtin hat Hausrecht in ihrer Kneipe. Und wenn die Faschos dagegen klagen wollten, sollen sie doch. Das Gericht möchte ich sehen, das einen griechischen Wirt dazu verurteilt Faschos in seiner Kneipe zu dulden...

lesen

können 12.06.2006 - 10:36
is schon toll...
Es wird hier klar auf Aktionen hingewiesen, nach denen es wohl kaum ein Problem ist, ein Hausverbot zu erteilen. Bedrohung und Angriffe auf andere Gäste sollte ausreichend sein, egal ob Nazi, schwul oder schwarz...

wiso nich auf der startseite??

... 12.06.2006 - 21:08
kann das mal wer raufstellen...!