Demonstration gegen das Gänsereiten in Bo-Wat

Öko-Butter 28.02.2006 17:00 Themen: Ökologie
Am gestrigen Montag(27.02.2006), fand im Bochumer Stadtteil Wattenscheid, eine Demonstration gegen die deutsche Tradition des Gänsereitens statt. Gänsereiten ist eine tierverachtende Karnevals"sportart", bei der es darum geht einer toten Gans den Kopf abzureißen.
Die gestrige Demonstration wurde von den Tierbefreiern veranstaltet, konnte aber genauso als antifaschistische Demonstration angesehen werden. Wie schon im vorhinein bekannt, tummelten sich viele Nazis rund um die 2 Gänsereitveranstaltungen. Kein Wunder wenn mensch bedenkt, dass in Wattenscheid die NPD-Landeszentrale ist und dass es seit Jahren eine rechtsradikale Zeitung mit dem Namen "Freiheit Wattenscheid" gibt.
Am Montag demonstrierten also rund 100, die Ruhr-Nachrichten schreiben 200, TierrechtlerInnen und AntifaschistInnen gegen die beiden Karnevalsveranstaltungen. Um ca. 13:00Uhr setzte sich die Demonstration mit geringer Polizeibegleitung(es war aber trotzdem immer sichtbar das noch mehr Polizei vor Ort war) in Bewegung. Von Beginn an wurde die Demo von der Polizei abgefilmt, da die Polizisten im tragen von Schals eine Vermummung sah. Nach einer relativ kurzen Route wurde der Platz der ersten Kundgebung erreicht, es handelte sich um den Bürgersteig direkt vor dem Eingang des Höntrupper Gänsereitens.
An besagtem Eingang hatte sich auch schon eine größere Menschengruppe versammelt, diese bestand größtenteils aus Ruhrpottasis und einigen Nazis(siehe Fotos). Nach kurzer Zeit kam auch schon der Umzug der Karnevalisten an der Demonstration vorbei. Beim Versuch die Fahrbahn zu betreten, wurde ein Mensch von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Auch sonst zeigte die Polizei sich nicht gerade zimperlich und schubste einige DemonstantInnen auf den Bürgersteig zurück.
Es ging dann weiter zum Reitplatz am Südpark, dort fand das zweite und größere Gänsereiten statt. Ab jetzt wurde die Demo auch von einem Polizeispalier begleitet, dieses wirkte sich allerdings nicht negativ auf die gute Stimmung aus. Beim zweiten Gänsereiten hatte die Demonstration leider keinen so schönen Platz um zu protestieren, sie wurde durch einen engen Weg auf einen matschigen Platz hinter dem Reitplatz abgeschoben. Vor den DemonstrantInnen waren Polizeigitter aufgestellt und mit etwas Abstand dahinter standen zwei Wagen auf denen die Karnevalsprominenz das Gänsereiten verfolgen konnte. Auch hier achtete die Polizei mit Argusaugen darauf das sich niemand von diesem Platz entfernte. Schaffte es aber scheinbar nicht Karnevalisten daran zu hindern ihren Weg durch die DemonstrantInnen zu suchen. Als eine dieser Karnevalisten sich von Leuten irgendwie angegriffen fühlte nutze die Polizei dies nocheinmal um ordentlich rumzuschubsen und Menschen zu beschimpfen.
Nachdem die Demonstration dann irgendwann beendet wurde hinderte die Polizei die Leute daran sich zu entfernen, sie wollten die Leute zum Bahnhof zurück begleiten und so wohl auch verhindern das die Menschen ihren Unmut übers Gänsereiten noch auf dem Wattenscheider Straßenkarneval zu äußern. Die Begleitung zum Bahnhof ohne die Karnevalstraße zu betretten gestaltete sich als unmöglich und so konnten die DemonstantInnen nocheinmal ihren Protest gegen das Gänsereiten äußern.

Die Demonstration kann auf jedenfall als Erfolg gewertet werden. Auch wenn die Wattenscheider Bevölkerung erwartungsgemäß ablehnend reagierte, konnte durch Journalisten von RTL und dem WDR eine gewisse Medienöffentlichkeit hergestellt werden. Und auch jeder Gänsereiter dürfte gemerkt haben das seine deutschtümelnde Tradition nicht ungestört bleibt. Vielleicht gelingt es ja im nächsten Jahr auch eine größere Zal an AntifaschistInnen zu moblisieren und diese tierverachtende Veranstaltung effektiver zu stören.

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

prügelbulle...

Vegantifa 28.02.2006 - 17:48
der abgebildete Bulle fiel durch extrem aggressives verhalten auf...

Er hat bei dem Gerangel auf dem Bild kurz nach dem das Bild entstanden ist, mehrmals mit der Faust eine Demonstrantin dermaßen fest ins Gesicht geschlagen dass diese eine blutende Lippe davon trug...

Auch der Bulle der auf Bild 8 in die Kamera schaut ist mehrfach durch zuschlagendes Verhalten aufgefallen..


im Großen und Ganzen eine erfolgreiche Demonstration, da es nicht zu übersehen war dass wir den Wattenscheidern sichtlich ein Dorn im Auge waren!



Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

Anzeige erstatten!^

Auch 28.02.2006 - 18:28
wenn es sinnlos ist erstattet doch Anzeige, habt ja anscheinend Bilder die das etwas untermauern. Schade ist das wie es auf dem Foto aussieht mal wieder nur die üblichen "Verdächtigen" da waren, wenig Normalos. Es müssen unbedingt grössere Bündnisse her, zwar kritische aber das ist von Nöten, nicht unbedingt bei einer Demo gegen das Gänsereiten aber gerade bei Sachen die Sozialabbau,Streiks etc. betreffen ist die Antifa recht unsolidarisch ausser alles Kaputt zureden kommt leider nix, schade.

Find ich auch

Alte Häsin 28.02.2006 - 19:15
Früher gab es für die Bullen promt eine Reaktion, wenn sie sich sowas geleistet haben. Es hat keinen Sinn sich in Szeneorganen über Brutalität des Staates auszuheulen - wissen doch nur die meisten zu gut, dass das Realität ist. Fight back und gebt ihnen die Straße zurück, die sie verdienen!

zu Bild 5+6

Tut nix zur Sache 28.02.2006 - 22:02
LONSDALE LOVES ALL COLOURS

I love black...

AutoGnom 28.02.2006 - 22:21
das lonsdale alle farben mag,mag wohl wahr sein,diese leute waren aber definitiv rechts
ich meine die hätten auch schon vorher am sammelpunkt rumgelungertzusammen mit dem "waschbären"(bild 2,vokuhila perücke[?] und umgedrehte bomberjacke) und da blöde kommentare losgelassen

alles in allem wars ne schöne demo und ich glaub wir ham vielen bürgers karneval versaut...

ps:auf die startseite damit!!!

Gänsereiten gegen den Faschismus

Virologe 01.03.2006 - 01:33
Vorschlag: Aktive Teilnahme von Faschos an Gänsereiten weltweit durchsetzen, wahlweise Schwänereiten, besonders auf Rügen. Natürlich nur mit toten Vögeln, die nachweislich an H5N1/Asia krepiert sind. Die Faschos werden dann noch gezwungen, die rohen Tierkörper aufzuessen...

Ergebniss: Die Tierkörper sind entsorgt, und die Faschos auch..

Startseite

vegantiantideutsch 01.03.2006 - 10:19
Nachrichten und Berichte über Tierausbeutung, sowie alles, was sie (radikal) in Frage stellt, finden sich in den gängigen Massenmedien nie, bzw. es wird verschwiegen. Und der Protest/der Bericht gegen das Gänsereiten hat sogar wieder einmal gezeigt, wie oft die Ausbeutung von Tieren mit stumpfer, deutschnationalistischer Bierzeltkultur einhergeht. Ich hatte darum gehofft, diesen Beitrag auf der Startseite zu sehen.
Aber wenn es um Tiere geht, pfeift anscheinend auch das unabhängigste der unabhängigen Mediennetzwerke, das verschwiegenen/unterdrückten Nachrichten ein Forum bieten will, mal auf seinen linken Anspruch.

karneval ist ok

antifa 01.03.2006 - 10:36
wenn hunderte leute dem zerfleddern einiger weniger gänse zuschauen und daran ihre freude haben ist das aus veganer sicht besser, als wenn sie derweil gänsebraten essen.
es gibt zudem keinen grund, den bürgern karneval zu versauen! im gegenteil, besser selber mal vernünftig feiern.
danke!

Prügel-Vorfall?

Roland Ionas Bialke 01.03.2006 - 15:45
Ich muss anmerken, dass auf dem letzten Foto mindestens eine Person vermummt ist. Sollte ein Polizist deswegen die vermummte Person oder eine umstehende Person schlagen, dann dürfte das gerechtfertigt sein. Schlieslich ist von einem Straftäter ja zu erwarten, dass er noch mehr Straftaten begeht um heil wegzukommen.

Zeigt Gesicht!

Das mit dem rechten/national-sozialistischen Menschen bei dieser Veranstaltungen ist schon übel. Es zeugt von ihrer Rohheit und Herzenskälte.

Die Veranstaltung an sich ist in Ordnung. Mensch, es handelt sich um ein totes Tier. Oder habe ich etwas überlesen? Schlimmer sind doch sogenannte Gemüseschlachten, bei denen LEBENDES Gemüse und Obst misshandelt werden.
Pflanzen haben auch Gefühle, jeder Mensch kann erkennen, dass Pflanzen auch Schmerzen empfinden.



Wattenscheider Schande

Thomas 13.03.2006 - 01:08

Ich finde es generell bemerkenswert bzw. abscheulich daß sogenannte "Traditionen" (ich nenne sowas Kultivierung menschlichen Dünnschißes) immer im Zusammenhang mit Tiermißhandlungen stattfinden.
Seht mal nach Spanien oder generell der Karneval hierzulande (Katzenfell!!). Daß z.B. die Bevölkerung von Wattenscheid größtenteils hinter solch primitivem Schauspiel steht stellt ein echtes Armutszeugnis dar. Im Falle des gewaltsamen Polizei-Einsatzes hatte man wohl nichts anderes zu erwarten. Bullen sind Befehlsempfänger die nicht zum Denken ihre militanten Uniformen spazierentragen.
Traurig daß derartige Veranstaltungen mit Segen der Behörden stattfinden. Solange der Mob in der Bevölkerung wie gesagt auf derlei Belustigungen besteht wird sich nichts ändern. Dummheit wird, wenn sie ein Massensyndrom darstellt, eben notgedrungen protegiert.

Viele Grüße
Thomas