Straßenumzug, Bln-XBerg gegen Privatisierung

conny und christoph 12.02.2006 17:27 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Über 200 Leute nahmen am Samstag (11.Februar) an einem Straßenumzug gegen die Vertreibung und Kriminalisierung von linken Strukturen und die häßliche Stadtumstrukturierung, die überall in Deutschland um sich greift, teil.
Über 200 Menschen nahmen gestern abend an einem Straßenumzug in Berlin-Kreuzberg teil. Zusammen mit der Demomusikcombo "Banda degli Ottoni" aus Italien zeigten sie einmal mehr Stadt und Staatsgewalt, dass sich die lange gewachsenen, linken, selbstorganisierten Strukturen nicht so einfach wegprivatisieren lassen -weder in Berlin, noch anderswo.
So wurden z.B. die Aktionstage der Ex-Steffi in Karlsruhe auch hier in Berlin unterstützt.

"Banda degli Ottoni" war zu Besuch in Berlin, weil sie am Film "Bye Bye Berlusconi", der gestern auf der Berlinale gezeigt wurde, mitgewirkt haben. Doch sie wollten nicht nur dem Berlinale-Publikum ihre Kritik an der Regierung Berlusconis vorstellen, sondern auch ihre Solidarität mit bedrohten Projekten zeigen, die gegen Räumung, Privatisierung und Verdrängung aktiven Widerstand leisten.

Die Stimmung der Teilnehmenden war super, die Polizei hat sich zurückgehalten klang mit Konzert und VoKü im NewYorck59 aus.

Der Abend war schön, aber ....
- Die Ex-Steffi in Karlsruhe hat Alarmstufe Rot!
- Der Schwarzen Kanal in Berlin klagt gegen die angekündigte Räumung!
- Die NewYorck59 (Berlin) ist weiterhin bevorzugtes Angriffsziel der Bezirksbürgermeisterin Cornelia Reinauer (linkspartei.PDS)!
- Die Brunnen183 (Berlin) und der Umsonstladen Berlin-Mitte wurden an einen Privatinverstor verkauft, nachdem die Bank das Selbstkaufangebot des Projektes ignorierte!
- Der A6-Laden (Berlin) ist bedroht!
- Der Drugstore (Berlin) wurde baupolizeilich gesperrt!
- Die Rigaer94 (Berlin) hat wieder Stress mit Beulker!
- Der Waldekiez (Berlin) ist immernoch privatisierungsbedroht!
...diese traurige Liste ist eigentlich noch viel viel länger...


Auszug aus dem Flugi:
>>> Nicht nur Berlin erfährt eine ständige "Aufwertung"- auch "Umstrukturierung" genannt, die wir alle in unserem Alltag zu spüren bekommen: An sozialen und kulturellen Einrichtungen wird gespart, Spiel- und Lebensräume für Menschen mit weniger Geld und verwertungsunwillige Leute verschwinden. Wohnraum, Lebensunterhalt, Spiel und Spaß werden teurer. Wer nicht zahlen kann, muss gehen, bleibt zu Hause oder wird zwangsumgezogen. Privatisierung, Kommerzialisierung und Überwachung von öffentlichen Räumen nehmen weiter zu. Nichtkommerzielle, erkämpfte und liebgewonnene Strukturen gehen oder werden illegalisiert. Wagenburgen, besetzte Häuser, selbstorganisierte Räume werden schikaniert und sollen verschwinden.
Die Investitionen müssen sich lohnen. Dabei geht es natürlich nicht darum, ob die Investitionen für möglichst viele nützlich sind, sondern wieviel Gewinn sie der Stadt bringen. Erstaunliche Geldbeträge werden ständig in schickere Straßen, Geldpaläste und ganze Viertel gesteckt -auf der Strecke bleiben die, die lieber anders leben wollen...
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