Es gibt keine besseren Menschen...

f. krauße 16.08.2005 00:07
zu ideologischen Auseinandersetzungen, Einsatz welcher Mittel und mit welchen Zielen erfolgt
und keine schlechteren. Der Rest resultiert aus Erziehung, Umständen, Zeiten und Gewalten...Jeder hat das Recht ein würdevolles Dasein zu erfahren. Wer erlaubt nur den anderen, das immer wieder und ununterbrochen in Frage zu stellen? Auf der Poststelle empfinde ich keine Dankbarkeit, wenn ich denn endlich an den Tresen herangewinkt werde. Bei der BVG-Kontrolle spüre ich die Vermutung der Kontrolleure, jeden als Betrüger einzuordnen. Und mich sowieso, weil ich nicht gleich ohne Aufforderung den Sozialticketbezugsberechtigungsausweis zeige. Wer erlaubt den Angestellten im Arbeitsamt "ihre" "Kunden" und Mitbürger wie soziale Minderauswahl zu behandeln, ihnen zu befehlen, Verhalten zu diktieren, in ihren privaten und intimen Angelegenheiten herumzuschnüffeln? Wer erlaubt den machtausübenden Polizisten Menschen zu schikanieren, nur weil sie gegen faschistische Individuen protestieren? Wer erlaubt den Richtern und anderen Juristen, das Recht zu beugen und zu verdrehen? Wer erlaubt den Ärzten mir Medizin aufzuzwingen, die für alle Zeiten eine Gesundung unmöglich macht?
Es sind die Machthaber und die anderen, ihre Lakaien und es sind diejenigen, die es sich gefallen lassen.
Mir fällt auf, dass wir bereits länger schon eine Marionettengesellschaft sind, die befürchtete Zukunft hat uns bereits im Griff. Es gibt dressierte und autoritätsgläubige Menschenwesen - die Marionetten - und es gibt andere, die sich keinem Diktat unterwerfen (Kleiderordnung, Lebensordnung, Beziehungsordnung bis hin zur Sterbensordnung - jahrhundertelang gewachsen und aufgezwungen - frei kann sein, wer sich dem nicht beugt. Und ist nach bürgerlichem Verständnis ein Ketzer oder Abartiger).
Einfacher wäre alles, würden nicht so viele Bürger in der verhassten, oberflächlichen und menschenunwürdigen Lebensordnung die beste oder einzig akzeptable Ordnung dieser Welt sehen. Einfacher wäre vieles andererseits auch, wenn nicht so viele informierte Menschen Angst hätten, sich zu ihren Überzeugungen zu bekennen, oder gemachte Fehler zu akzeptieren und daraus zu lernen.
Was bleibt zu tun? Informieren, Aufklären, Erkenntnisse reifen lassen - für viele kann das nur die eigene Erfahrung sein ( wer nicht hören will, muss fühlen). Wir haben nicht mehr genügend Zeit, Erkenntnisse reifen zu lassen.
Es gibt kein Recht, kein Gesetz, keine Autorität keine historische Bestimmung oder sonst etwas, nach deren Vorsehungen die heutige Welt so sein muss, wie sie ist. Sie ist so, verkehrt, pervers und elend, weil sie von Macht und Konkurrenz und nicht von Menschlichkeit bestimmt wird. Das Schlimmste dabei ist der Anschein von Normalität.
Und doch gibt es im moralischen Sinne bessere und schlechtere Menschen. Zu den letztgenannten gehören ja wohl eindeutig die - Verbrecher - die unbewusst und ungewollt Dazugewordenen sind nicht von Geburt her bestimmt für ihre Untaten. Sie hätten in einer gerechten Gesellschaft gute Chancen. Tatsächlich schwerwiegend sind - die bewusst und gewollt verbrecherisch Tätigen: Kriegstreiber, Profitgeier, Machtgeile. Die lügen und manipulieren, organisieren Verbrechen, verleumden rechtschaffene und loyale, für Humanität sich Engagierende, und sie bringen sie um. Sie wenden diese Tricks und Techniken nicht nur auf einzelne an, sie bekämpfen die gesellschaftlichen Ordnungen, deren Inhalte einer gerechteren Welt näher stehen und kommen können. Aus diesem Grunde wurde und wird der Sozialismus bekämpft, mit Erfolg, denn das sozialistische System wurde beseitigt, an den Überresten und eventuellen Neuauflagen arbeitet man. Erfolgsgarant ist das totale Überwachungssystem (siehe Beitrag vom 24.07. Rechtsstaat und Sicherheit - NADIS, INPOL und DISPOL und DALEB - sicher gibt es aktuellere und andere Formen noch), auf das seine Inhaber in der BRD mit Recht stolz sind, ja es verleitet sie zu Übermut. Sie können nur eins nicht - und das wurmt sie sehr - in unseren Köpfen sein. Ich vermute, sie arbeiten daran. Indem sie soziale und Protestbewegungen unterwandern, mit Spitzeln durchsetzen, Zielstellungen vorgeben, Falschinformationen verbreiten, Spaltungen betreiben, Aktivitäten organisieren, Attentate z. B. werden sie ihrer Bestimmung, verbrecherisch zu wirken, voll gerecht. Attentate werden dann den anderen, ihren Feinden, dazu zähle ich mich als Verfechterin einer gerechten und menschlichen Gesellschaft in die Schuhe geschoben. Und jetzt bin ich am entscheidenden Punkt angelangt.
Ich wollte etwas tun, einen kleinen Beitrag leisten, um Wahrheit und Gerechtigkeit, im Gegensatz zu den offiziellen Verleumdungen und Geschichtsentstellungen, wieder zur Geltung kommen zu lassen. Ja, mein Buch: Sie wollte die DDR retten. Der Titel spricht für sich, die Widmung auch. Ja aber - das ist absolut unpassend in der bundesdeutschen Gesellschaft und verträgt sich gar nicht mit der offiziellen Sicht auf vergangene Ereignisse und überholt gemeinte Ordnungen. Ich verspürte in dieser "Demokratie" soviele Widerstände, Gleichgültigkeiten, Ablehnungen und Verachtung in der Buchentstehungsphase. Das konnte mich nur bestärken. Mit Hilfe von Freunden wurde das Buch gedruckt und dank der Website ist es nicht mehr ganz unbekannt. Aber wie weiter. Jetzt weigern sich natürlich "normale" Buchhandlungen, das Buch aufzunehmen in ihr Angebot. Neuerdings wollen auch Läden, die es verkaufen, keine weiteren Exemplare anbieten. Werden sie bedroht, so wie ich? Was habe ich nicht alles versucht? Offene Briefe an viele (Zeitungen); Schreiben mit großem Verteiler, Einzelschreiben an eine Zeitung (auf ausdrücklichen Wunsch/Empfehlung/Hinweis) - alles nützte nichts. Verlage und Buchläden lassen sich verleumden, Schließen ihre Türen oder öffnen sie gar nicht, wenn ich klingele. Nein, nein - das sind keine Zufälle.
Also, dieses Buch darf laut herrschendem System keine Öffentlichkeit bekommen. Sie arbeiten daran. Ich muss sagen, die gleichgültigen und von bunten Bildern und "Sensationsmeldungen" übersättigten Bürger bedeuten dabei ein gutes Medium. Was kann man noch tun? Eine Sensation muss her, etwas Aufreißerisches, wenigstens etwas, was diesem "DDR retten" - Buch Einhalt gebietet. Und vielleicht kann man gleich die Autorin für ihre unentwegten Versuche, Aufmerksamkeit zu gewinnen, abstrafen, demütigen. Letzters gelang ihnen nicht, an den anderen Dingen wird gewerkelt. Ein Buch ist erschienen. So eine Art versuchtes Gegenstück zu dem meinen. In der gleichen Druckerei gefertigt, (die auch Verlagsrechte wahrnimmt). Vor vier Wochen begonnen und vor vierzehn Tagen fertiggestellt, ich war beim sortieren und Schneiden der gebundenen Exemplare beteiligt, weil ich zeitweilig in der Druckerei arbeitete. Unter Missbrauch der Tragödie des kurdischen Volkes ist ein Pamphlet entstanden, das ein verhindertes Attentat und einiges Drumherum beschreibt. Es ist kein wissenschaftliches Werk, denn viele Quellen oder Zitatdeutungen entbehren der Seriösität. War da nur ein Geheimdienst schöpferisch tätig? Ich wurde erstens beim Titel misstrauisch "Saddams tödliche Diplomaten in Berlin", zweitens bei der spontan einsetzenden gehäuften Nachfrage, drittens beim Durchlesen, was sehr mühsam ist - fand jedoch den oder die Übeltäter: Na wer schon - die DDR und die Stasi. Nicht vordergründig, nein, aber oft genug und mit Nachhaltigkeit genannt (auch andere Schurken sind gebrandmarkt - gelungene Taktik). Die können sich nicht wehren, keine Gegendarstellungen verlangen, die sind tot und das ist gut so. Das sollen möglichst viele Otto und Erna Normalverbraucher denken. Und niemals daran zweifeln. Werden sie bei dieser Manipulation wahrscheinlich auch nicht. Und nun wisst ihr, was in unserer Gesellschaft wichtig ist. Aber ich? Selbst, wenn ich kein einziges Buchexemplar mehr loswerde, es gelang mir den Samen des Zweifels zu säen. Und er wird aufgehen. Die Menschen können ohne Wahrheit nicht leben. Sie kann lange verleumdet und unterdrückt werden, aber nicht für ewig.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

mods!!! — glatt