Rote Flora verkauft

Bjarne 21.03.2001 17:00 Themen: Weltweit
Die seit 11 Jahren besetzte ROTE FLORA in Hamburg ist von der Stadt an einen Kaufmann verkauft worden.
Presseerklärung vom 20.03.2001
Keine Befriedung durch Verkauf!




Eine Befriedung der Roten Flora wird es mit dem Verkauf nicht geben!

Der Verkauf der Roten Flora an einen privaten Investor folgt dem Weg der angestrebten maximalen Entpolitisierung des Projekts. Wir sehen in der Privatisierung des politisch-kulturellen Projekts Rote Flora einen unmittelbaren Angriff auf die Autonomie des Projekts. Es ist für uns nicht hinnehmbar, daß die Flora aus dem bisherigen Status des Besetzt-seins direkt ins neoliberale Zeitalter der Privatisierung katapultiert wird.

Wir werden die bestehenden Strukturen und Grundsätze der Roten Flora gegenüber einem privaten Investor genauso wenig zur Diskussion stellen, wie gegenüber der Stadt. Es wird kein taktierendes Stillhalten gegenüber irgendwelchen vermeintlichen "RetterInnen" geben. Das Kalkül der Stadt, mit einem Verkauf der Roten Flora die Ära eines freundlichen Kulturtreffs mit ehemals wilder Vergangenheit einzuläuten, wird ihnen bei nächster Gelegenheit auf die Füße fallen. Die Stadt wird uns mit diesem Verkauf als Störfaktor nicht loswerden. Eine Verlagerung der Konflikte um Vertreibung, Ausgrenzung, Rassismus, Umstrukturierung, die sich immer wieder an der Flora zuspitzen, wird des nicht geben.
Die Flora ist und bleibt unser!

Rote Flora
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Ergänzungen

was heißt verkauft?

molly 31.03.2001 - 20:39
soll die flora als legales kulturzentrum weitergefuehrt werden (auch scheiße: keine selbstverwaltung) oder direkt geraeumt werden?

Die Rote Flora gehört uns!!

Frank Eßers 11.04.2001 - 22:30
Es ist zum Schreien..
kaum war die üble Hetze der Springer-Presse gegen die Rote flora vorbei (die die nazis in HH ermuntert hat, gegen die Rote flora zu demonstrieren), kaum bin ich von hamburg nach berlin gezogen, schon die nächste Schreckensmeldung.

Die Rote Flora gehört uns. Sollen wir uns etwa von einem Investor "legal" vorschreiben lassen, welchen kleinbürgerlichen, angepassten, weichgespülten Müll das Publikum zukünftig in der Flora serviert bekommen soll?

Die Flora "legal" weiterzuführen, unter der Fuchtel eines Kulturbonzen, ist ja wohl kaum eine Lösung.

Wir müssen um die Flora kämpfen und alle, alle mobilisieren, die irgendwie an der Flora hängen und wollen, dass sie so bleibt...

Alle Linken in Hamburg müssten eigentlich zusammenkommen und überlegen, wie die Flora gerettet werden kann.

Die Rote flora ist Teil des weltweiten Widerstandes. Das dürfen wir uns nicht kaputtmachen lassen.

Solidarische gruesse nach hamburg,

Frank Eßers