Aktion gegen Kriegsforschung am Frauenhofer Institut Karlsruhe - Heraus zum 1. Mai

Regionen: 
Event: 

 

Am vergangenen Wochenende gab es in Karlsruhe eine Aktion gegen das Frauenhofer Institut, welches massive Kriegsforschung betreibt. Über 20 Personen zogen gemeinsam vor das Eingangstor, verschlossenen dieses mit einer Kette und hängten Informationszettel auf. Auf dem Boden vor dem Institut steht jetzt „Krieg beginnt hier“ und ettliche kleine Zettel die ebenfalls die Kriegsforschung benennt und entlarvt sowie eine Megaphone durchsage untermalten die Aktion.

 

 

 

Zum Hintergrund:

 

Am Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) wird Kriegsforschung betrieben! Und das in 8 Standorten, mit 854 Mitarbeiter:innen – finanziert vom Staat und Konzernen mit knapp 70 Mrd. Euro jährlich.

 

Es wird geforscht an Zielerfassungssystemen, Warnsensoren, Nachtsichtgeräten, Tarntechnologien,lasergestützter Drohnenbekämpfung, intelligenter Videoüberwachung und satellitenbasierter Raketenfrühwarnung mit dem vorrangigen Ziel der „rasche[n] Umsetzung aktueller Forschungsergebnisse für die Befähigung der Streitkräfte“.  Besonders sticht allerdings die Forschung an der nächsten Generation von Kampfpanzern (Main Ground Combat System – MGCS) und Kampfjets (Future Combat Air System – FCAS) heraus. Bei beiden Forschungsprojekten ist das Ziel die Entwicklung der nächsten Generation von Waffensystemverbänden, die in Echtzeit miteinander vernetzt und teilautonom sind. Gemein haben beide Großprojekte auch, dass sie mit gigantischen Summen zu Buche schlagen: MGCS mit 100 Mrd.Euro und FCAS mit satten 500 Mrd. Euro. Das Fraunhofer IOSB ist dabei als größtes Mitgliedsinstitut in den Fraunhofer-Leistungsbereich Verteidigung, Vorsorge und Sicherheit (VVS) eingebunden, das einen gemeinsamen Jahreshaushalt von über 400 Mio. Euro besitzt und sich dem Verteidigungsministerium verpflichtet sieht. Leiter sowohl des Fraunhofer IOSB als auch des Fraunhofer VVS ist Prof. Jürgen Beyerer, der gleichzeitig auch einen Lehrstuhl am KIT für Interaktive Echtzeitsysteme (IES) an der Fakultät für Informatik inne hat. Dabei ist er nicht der einzige Professor des KIT, der bei der Kriegsforschung aktiv mitwirkt: gleich zwei weitere Professor:innen sind Mitglieder des Kuratoriums und einige weitere sind zumindest beratend tätig. Sogar die Studierenden am KIT werden, z.T. auch unwissentlich, in die Kriegsforschung mit eingebunden. Im Rahmen eines Pflicht-Praktikums (Praxis der Softwareentwicklung, PSE) bietet das Fraunhofer IOSB jedes Semester eine Vielzahl an Projekten an, bei denen die militärische Nutzung oft zumindest eine Möglichkeit ist.Das Stichwort ist hier Dual-Use, was die mögliche militärische Nutzung von eigentlich ziviler Forschung beschreibt. Allerdings legt das Verhalten des Fraunhofer IOSB sowie einiger Professoren des KIT nahe, dass gezielt zivile Forschungsförderung militärisch nutzbar gemacht werden soll. So betreiben Lehrstühle des KIT Grundlagenforschung, die laut u.a. Beyerer eine optimale Grundlage für die weiterführende Kriegsforschung darstellen.Auch die Rekrutierung von „ erstklassige[n] Nachwuchswissenschaftler[n] für das Fraunhofer IOSB“ ist demnach eine gängige Praxis.Diese Art von Forschung trägt massiv dazu bei, die Kriegsherde in der Welt weiter anzufeuern. Kriege sollen noch „effizienter“ gemacht werden und mit immer weiterer Überwachungstechnik soll jeder Widerstand gegen die bestehende Ordnung im Keim erstickt werden.

Wir stellen uns entschieden gegen die Kriege der Herrschenden! Denn wir wollen weder für ihre Kriege forschen noch in ihren Kriegen sterben!

 

Internationale Solidarität mit den Ausgebeuteten und Unterdrückten weltweit heißt für uns daher die Kriegstreiber in Deutschland zu entlarven und anzugreifen.

 

 

Wir rufen alle dazu auf am 1. Mai revolutionär auf die Straße zu gehen. Gegen Ausbeutung, Krieg und Imperialismus.

 

In Karlsruhe beginnt die revolutionäre 1. Mai Demonstration um 14.30 Uhr auf dem Kronenplatz.

 

 

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen