Freiburger Asche-Mittwoch: Adbustings gegen Rüstungskonzern LITEF

Emailadresse: 
SPAMSCHUTZasche-mittwoch@riseup.netBITTEENTFERNEN
Regionen: 
"Mit Freiburger Systemen zerbomben wir den Jemen. Danke LITEF!" sagt der saudische König

Der Kater nach der Fasnet dürfte für die Mitarbeitenden im Freiburger Rüstungskonzern LITEF dieses Jahr heftiger ausfallen. Am frühen Mittwochmorgen wurden sie rund um das Werkstor in der Wiesentalstraße mit den Folgen ihrer Arbeit konfrontiert. Der 26. Februar ist traditioneller Aktionstag gegen Rüstungsexporte. Auf Adbustings umliegender Bushaltestellen griffen Mitglieder der Zunft "Asche Mittwoch" LITEFs Rüstungsproduktion an. Von den meisten Freiburger*innen unbemerkt, produziert die Tochterfirma der multinationalen Waffenschmiede Northrop-Grumman hier Navigationssysteme für Panzer und Kampfjets.

Freiburger Asche-Mittwoch: Adbustings gegen Rüstungskonzern LITEF
 
Der Kater nach der Fasnet dürfte für die Mitarbeitenden im Freiburger Rüstungskonzern LITEF dieses Jahr heftiger ausfallen. Am frühen Mittwochmorgen wurden sie rund um das Werkstor in der Wiesentalstraße mit den Folgen ihrer Arbeit konfrontiert. Der 26. Februar ist traditioneller Aktionstag gegen Rüstungsexporte. Auf Adbustings umliegender Bushaltestellen griffen Mitglieder der Zunft "Asche Mittwoch" LITEFs Rüstungsproduktion an. Von den meisten Freiburger*innen unbemerkt, produziert die Tochterfirma der multinationalen Waffenschmiede Northrop-Grumman hier Navigationssysteme für Panzer und Kampfjets.
 
Auf einem Adbusting wird dem saudischen König fröhlich angedichtet: "Mit Freiburger Systemen zerbomben wir den Jemen. Danke LITEF!"
So navigieren etwa die Leopard 2 Kampfpanzer und die Kampfjets Tornado und Taifun mit Systemen von LITEF. Die Sprecherin der Zunft, Aschenputtel, fasst das nüchtern so zusammen: "Ohne das Freiburger Know-How wären sie nicht mehr als ein Haufen dummes Blech." Die Jets werden aktuell etwa vom saudischen Militär beim Bombardement des Jemens eingesetzt. Beim türkischen Einmarsch in Kurdistan prägten hingegen Bilder der Panzer-Karavanen aus deutscher Produktion die internationalen Medienberichte. "Ohne LITEF hätten die türkischen Schergen Afrin womöglich gar nicht gefunden!", bringt Aschenputtel LITEFs Verantwortung dazu auf den Punkt.
 
Ein zweites Poster ziert der Schriftzug: "Schaffe, Schaffe - Schutt und Asche!"
Rüstungsfirmen wie LITEF präsentieren sich gern als mittelständische Industriebetriebe, die lokale Arbeitsplätze sichern würden. Dabei wird von allen Beteiligten völlig verständlicherweise die Konsequenz des eigenen Handelns ausgeblendet. "Wer hat schon Lust auf Krieg?", fragt Aschenputtel. Umso wichtiger sei es, solche Unternehmen aus der Deckung zu zerren. "Denn ohne Zweifel sind sie Teil eines internationalen Systems, welches von militärischen Konflikten profitiert", so Aschenputtel. "Damit müssen die Mitarbeitenden, aber auch die Nachbarschaft solcher Unternehmen viel häufiger konfrontiert werden, gerade in der selbstzufriedenen Green-City Freiburg. Uns kotzt diese Selbstgerechtigkeit an."
 
"LITEF navigiert" heißt es auf einem dritten Adbusting. Darüber sind in Anlehnung an ein Verkehrsschild die Auswirkungen von immer weiteren Waffenlieferungen in Kriegsgebiete ausgeschildert: Krieg, Zerstörung und Vertreibung. Denn obwohl Rüstungsexporte in der Gesellschaft einen denkbar schlechten Ruf genießen, sie selbst aus volkswirtschaftlichlicher Sicht nahezu null Gewicht haben und viele Firmen darüber hinaus einfach ihre Spezialtechnik für zivile Zwecke produzieren könnten: Aktuell ist keine internationale politische Ächtung von Waffenproduktion in Sicht. 
 
Fraglich bleibt, wie hoch der Druck eigentlich noch steigen muss, damit Aktionstage, wie der heutige 26.02. nicht mehr notwendig sind. Mit dem Datum spielen die Akteur*innen der Kampagne "Aktion Auschrei! Stoppt den Waffenhandel" auf Artikel 26 Absatz 2 des Grundgesetzes an. Sie fordern, dass Waffenexporte aus Deutschland verboten werden sollen. Aschenputtel kommentiert diese Kampagne: "Wir finden den Appell an Politiker*innen in Berlin zwar gut, aber nicht ausreichend. Unsere Aktion soll konkrete, lokale Akteur*innen wie LITEF bloßstellen. Wir wollen, dass sie sich nicht mehr trauen, ihre Mordstechnik zu produzieren. Die Herstellung von Waffen und Kriegsgerät darf kein normaler und akzeptierter Beruf sein. " 
 
Hintergrundinformationen:

Wie LITEF am Krieg verdient
https://www.rib-ev.at/2019/09/02/aktiv-gegen-ruestungsexporte-und-eu-auf...

Aktionstag gegen Waffenexporte
https://www.aufschrei-waffenhandel.de/termine-aktionen/aktionstag-262/

Unternehmensauftritt der Freiburger Waffenschmiede (Trigger Warnung: verzerrte Selbstdarstellung!)
https://northropgrumman.litef.com/

Die Zunft "Asche-Mittwoch" solidarisiert sich mit den von Repression betroffenen Adbusting-Kollektiven und wünscht den Behörden viel Spaß bei der verzweifelten Suche nach Rädelsführer*innen
https://de.indymedia.org/node/67871

 
 _____________________

We're working on a english language version and will post that below in den comments section.

 
 
 

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Pressebericht in der Badischen Zeitung, dem lokalen Monopolblatt.

https://www.badische-zeitung.de/freiburg/anonyme-gruppe-kritisiert-ruest...