Dem Lokalcholeriker den SUV genommen. Gunnar Schupelius muss laufen.

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Gunnar Schupelius war schon lange bevor der Rassist und Blogautor “Don Alphonso” zu Axel Springer wechselte da. Er stellte seine rhetorischen “Fragen” bereits bevor das Deutsche Feuilleton diskutierte, ob es nicht auch diskutabel wäre, Seenotrettung für Geflüchtete zu unterlassen. Er ist der Franz Josef Wagner (Chefkolumnist der BILD) von Berlin. Gunnar Schupelius ist vielen ein Begriff. Die einen verdrehen die Augen und lesen seine täglichen Ergüsse in der B.Z. amüsiert, scheint er mit seinen notorischen Tiraden selbst gegen legale Graffiti-Flächen, Partys und gegen allerlei Fortschrittliches einfach aus der Zeit gefallen. Doch er ist mehr als ein Schleimbeutel, der das Reaktionäre verkörpert und dabei so schön uncharismatisch daherkommt.
Er meint das alles ernst.

G. Schupelius ist nicht nur der spießige Springerschmierfink, er macht Propaganda. Er dient als Stichwortgeber von Rassist*innen, Rechten und von Reaktionären auf allen Feldern. Er mobilisiert alljährlich zum „Marsch fürs Leben“ von Abtreibungsgegner*innen und macht immer wieder deutlich, was er von Frauen und ihren Aufgaben und Pflichten hält.
Der Junge Freiheit-Herausgeber Dieter Stein bezieht sich auf seine Kolumnen, so seien diese „Großartig“ und er spräche „Klartext“. Mit einem JF-Redakteur führte Schupelius schon 2013 ein Interview bei TV Berlin.

Irgendwo zwischen Werte-Union, Kirchengruppe und der AfD ist also sein Platz, sein „gerechter Zorn“, so ist seine Kolumne übertitelt, trifft die Feind*innen eben dieser ätzenden Melange.

Es sind jene Werte, die Schupelius verbreitet, die die Stützpfeiler rechts-theoretischer Argumentationen bilden. Als Vermittler zwischen gebildeter, rechts-konservativer Avantgarde und gemeinem Stammtischpublikum, sollen seine Propagandatexte die öffentliche Meinung weiter in Richtung christlich, patriarchaler Gesellschaftsordnung inklusive Ordnungswahn, wie sie Gauland, Weidel und Co. nicht drastischer formulieren würden, treiben.

Päpstlicher als der (aktuelle) Papst mutet seine christliche Wertevorstellung an, die annoncierte Nächstenliebe ist halt eben nur für diejenigen da, die sich dem Konzept von heteronormativen Weltvorstellungen unterwerfen.
Der Zorn des Schupelius fängt bei Werbung über Vibratoren an („erst Konnte ich das Produkt gar nicht zuordnen, dachte an Salatbesteck. Aber dann las ich die Aufschrift“) und endet noch lange nicht bei Plakaten, die über HIV aufklären sollen. Allein das Suggerieren sexueller Befreiung macht ihm Angst. Geschickt stellt er seine Doppelmoral auch bei politischen Entscheidungen zur Schau, so nennt er die Forderung nach einem bezirklichen Verbot von sexistischen Plakaten: „Zensur von Werbung mit Frauen in Kreuzberg“. Darstellungen von Frauen, die auf ihn attraktiv wirken und wohl auch wirken sollen, sind in seinen Augen legitim, da sie Menschen wie ihm Freude bereiten. Der Vibrator hingegen hat für Gunnar und andere keinen Zweck und warum sollten sie Menschen, die andere Vorstellungen von Sexualität, Geschlecht und Freiheit haben, irgend etwas gönnen. Sein patriarchales Weltbild spiegelt sich in und zwischen jeder Zeile seiner Texte wieder.

Er  schafft es, seine Kolumne mit dem rechten Mord an Lübcke zu öffnen, aber mit der Forderung eines härteren Vorgehens gegen Linke zu schließen. Und beim Thema Migration und Flucht gehen bei ihm alle Sicherungen durch. Er ist einer der Vorreiter, wenn es darum geht sich über Müll zu beschweren, das größte Problem eines jeden Deutschen, und die Schuld für dieses Elend den Geflüchteten oder Sinti und Roma zu geben.

Er stellt sich immer gern auf die Seite der Stärkeren und wird am Ende den größten Nutzen für sich selbst daraus ziehen. Im Interview mit dem Immobilienverband IVD beklagt er „Vermieter sind die Minderheit, die Mieter sind die Mehrheit“ und agitiert gegen eine weitere „Belastung“ ersterer.

Da er den Klimawandel nicht für erwiesen hält und Autofahren keine Notwendigkeit sondern Sinnbild für persönliche Freiheit darstellt, haben wir entschieden dem selbsternannten Verteidiger dieser „Rechte“ diese Freiheit ein klein wenig zu beschneiden und ihn dort zu treffen wo es ihm weh tut: Bei seinem Auto.

Wir haben heute seinen SUV abgefackelt. Der BMW-SUV parkte vor seiner Wohnung in der Wiesbadener Straße in Berlin-Wilmersdorf kurz vor der Kreuzung zum Südwest-Korso.  Schupelius wohnt dort im Erdgeschoss mit seinen Kindern.

Erwarten dürfen wir jetzt: Kolumnen über zu dreckige Bahnhöfe, Zugausfälle, natürlich weitere über Graffiti und all das, was Gunni Schlumpfelius nun auf seinen Reisen mit dem Öffentlichen Nahverkehr inmitten des gemeinen Pöbels noch so entdecken wird.

Sie werden unseren Angriff als Angriff auf die Pressefreiheit bezeichnen, es sind aber die Gunnar Schupelius‘ dieser Welt, die Frauen, Migrant*innen, Homosexuelle angreifen.
Sie werden uns Terror gegen Menschen mit „anderen Meinungen“ vorwerfen. Dabei sind es eben jene, die den Terror gegen Frauen, Geflüchtete und auch all jene, die die Hoffnung auf eine freie Welt für alle noch nicht aufgegeben haben, den Weg bereiten. Solange Menschen an den EU Außengrenzen ertrinken, solange Frauen nicht selbst über ihre Körper bestimmen dürfen, solange werden wir den Agitatoren dieses Terrors nachstellen, sie zur Rächenschaft für ihre Propaganda des sozialen Kannibalismus ziehen.

Gunni, da es sich bereits um die zweite Abmahnung handelt, möchten wir dir dringend empfehlen den Job zu wechseln. Begreiff deinen unmobilen Start ins neue Jahr als nachdrückliche Anregung zu einem Neustart abseits von Axel-Springer!

Liebe Grüße an die Feministischen Autonomen Zellen (FAZ)

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Ergänzungen

https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berliner-feuerwehr-sch...

In Wilmersdorf bemerkten Gäste einer Kneipe ein in Flammen stehendes Auto in der Wiesbadener Straße, das völlig zerstört wurde. Dabei handelt es sich um den Wagen eines "B.Z."-Journalisten. Der "B.Z"-Polizeireporter Axel Lier twitterte, dass es sich bereits um den zweiten Anschlag auf das Fahrzeug seines Kollegen handelt.

vom Auto

Bilder: 

Schupelius wurde häufiger für seine Kolumnen kritisiert, u. a. wegen mangelnder journalistischer Sorgfaltspflicht[5], Falschinformationen[6][7], Sexismus [8][9][10], Ausländerfeindlichkeit[11][12] und Homophobie.[13][14]

https://de.wikipedia.org/wiki/Gunnar_Schupelius

Auf der Seite zwei von Bild hat Julian "der Hund" Reichelt einen Kommentrar zur Verteidigung des Kolumnisten (die Kolumne erscheint auch in der Berlin-Ausgabe der Bild) ohne seinen Namen zu nennen geschrieben. Ausschnitt hängt unten an.

Schupelius selber hat der inzwischen rechtskonservativen NZZ ein Interview gegeben bei dem nicht viel rumkommt, quote:

"Man will Sie einschüchtern. Wie gehen Sie damit um?"
Dazu will ich mich nicht äussern. Das sind persönliche Dinge, mit denen man fertigwerden muss.

nzz.ch/international/kolumnist-gunnar-schupelius-spricht-ueber-linksextreme-angriffe-ld.1531870

 

Eine Anti-Abteibungsseite mit großer Reichweite (Ihr Text wurde alleine über 700 mal auf Twitter geteilt) aus den USA haben es aufgegriffen und unterstreichen seinen Bezug zum "Marsch für das Leben":

 

A German conservative writer who promotes pro-life causes was the victim of arson on New Year’s Eve. Gunnar Schupelius, a conservative blogger and columnist for the Berlin newspaper BZ, is well-known for his pro-life views. He frequently promotes the German March for Life through his writing.

lifenews.com/2020/01/06/feminists-set-pro-life-advocates-car-on-fire-as-retaliation-for-organizing-march-for-life/

 

Ein paar Journalist*innen haben sich in den Sozialen Netzwerken dazu geäussert, teilweise wurden Berichte hundertfach geteilt aber wirklich interessiert hats fast nur die rechte Bubble. Und Reporter ohne Grenzen hat sich in einem fehlerhaften Tweet verhalten und aus  der rechten Bubble abgeschrieben das Auto hätte innerhalb weniger Tage zweimal gebrannt und seine Familie sei bedroht worden: https://twitter.com/ReporterOG/status/1212673922711408640

 

Fast alle Bezugnahmen hatten gemein, dass sie Gunnar Schupelius fälschlicherweise als Journalisten tituliert haben.

Bilder: 

"Graffiti ist eine Plage, von der sich Berlin befreien muss" titelt die BZ zu Schupelius' neuem Text:

bz-berlin.de/berlin/kolumne/graffiti-ist-eine-plage-von-der-sich-berlin-befreien-muss

Da hat sich wohl bewahrheitet, dass er ohne Auto zeitweise die BVG nutzen musste.