[via indymedia] Patriarchaler Gewalt entgegentreten - Auf nach Borkum den Klaasohm verhindern

<p>Jedes Jahr findet in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember auf der Nordseeinsel Borkum der Brauch des Klaasohms statt. Dabei werden insbesondere junge Frauen von verkleideten Männern geschlagen und diese Gewalt wird als „Brauchtumspflege“ geframed. Wir sagen: Damit muss Schluss sein, deshalb auf Borkum!</p>
<p><strong>Klaasohm: Das patriarchale Ritual auf Borkum – Schluss mit der Gewalt!</strong></p>
<p>In der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember wird auf Borkum der Klaasohm gefeiert. Ein Brauch, der nicht nur ein Relikt aus dunklen, alten Zeiten ist, sondern ein krasser Angriff auf die körperliche und seelische Unversehrtheit von Frauen – und das ganz offiziell unter dem Deckmantel der "Tradition".</p>
<p>Es wird Zeit, dass wir als antifaschistische Bewegung in Zeiten des globalen Rechtsrucks diesem Dreck nicht länger tatenlos zusehen. Lasst uns dem patriarchalen System, das hinter diesem Brauch steckt, den Finger zeigen und den ganzen Quatsch lautstark ein für alle Mal beenden!</p>
<p><strong>Was ist Klaasohm?</strong></p>
<p>Klaasohm – das sind sechs Typen, die sich unter Schäfchenfell-Helmen verstecken, als „Männer der Insel“, als „Männer, die von See zurückkommen“. Dabei tragen sie Kuhhörner mit sich und schlagen Frauen damit auf den Arsch. Ja, richtig gehört – Schläge. Man könnte fast glauben, wir sind im 19. Jahrhundert, wenn man sich das ganze Spektakel anschaut. Und das alles wird dann noch als „Tradition“ verkauft, als „kulturelles Erbe“, als „Männersache“. Aber mal ehrlich: In einer Zeit, in der Frauen jeden Tag um ihren Platz in der Gesellschaft kämpfen müssen, in der fast jeden Tag ein Femizid stattfindet, in der alle 3 Minuten eine Frau Opfer häuslicher Gewalt wird, haben wir keinen Bock auf solche Drecksrituale, die nur die strukturelle Gewalt gegen sie weiter legitimieren!</p>
<p><strong>Kritik: Ein sexistisches, gewaltverherrlichendes Ritual</strong></p>
<p>Der Klaasohm-Brauch ist nichts anderes als patriarchale Gewalt. Punkt. Was passiert da? Ein paar Typen werfen sich in seltsame Kostüme, holen sich die Erlaubnis, Frauen zu schlagen, und das wird dann als „Spaß“ abgetan. Was hier gefeiert wird, ist die Vorstellung, dass Männer über Frauen bestimmen können, dass Männer ihren Körper zur Schau stellen, dass Frauen die "Beute" sind, die es zu „bezwingen“ gilt. Das Ganze ist nichts anderes als ein dreckiges, sexistisches Ritual, das die Gewalt gegen Frauen im Namen der Tradition hochhält.</p>
<p>Auch die Medien beginnen, den Klaasohm kritisch zu hinterfragen. In einer NDR-Reportage vom 26.11. wurde der Brauch als "verstörend" und "gewaltverherrlichend" bezeichnet (s.Links). Opfer dieses Rituals kommen in der Reportage zu Wort und schildern eindrücklich ihre Angst und die erlittenen Verletzungen. Dies müssen sie anonym tun, aus Angst vor Repressionen seitens der Inselgemeinschaft.</p>
<p>Selbst die Medien haben also mittlerweile begriffen, dass es an der Zeit ist, diesen Mist zu hinterfragen. Sie nennen es „verstörend“ und „gewaltverherrlichend“ – aber das ist noch zu diplomatisch. Dieses Ritual ist schlichtweg widerlich, und es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft sagen: So nicht mehr!</p>
<p><strong>Wie weit gehen wir noch, um Gewalt gegen Frauen zu entschuldigen?</strong></p>
<p>Und noch einmal: Schläge auf den Arsch. Das ist kein Spaß. Das ist keine „gute, alte Tradition“, die es zu bewahren gilt. Das ist Gewalt. Punkt. Wenn solche Rituale normalisiert werden, wenn sie unter dem Deckmantel der „Kultur“ und „Tradition“ weiter existieren dürfen, dann läuft einiges schief. Denn jede Frau, die bei diesem Spektakel dabei ist, wird in dem Moment in ein System eingebaut, das sie als Objekt sieht. Hier wird Gewalt an und Objektifizierung von Frauen nicht nur toleriert – sie wird gefeiert.</p>
<p><strong>Kommen wir nach Borkum – für den Widerstand!</strong></p>
<p>Wir sagen klar und deutlich: Dieser Schwachsinn muss aufhören! Und zwar sofort. Wir rufen alle auf, sich diesem patriarchalen Dreck entgegenzustellen. Kommt nach Borkum, lasst uns laut und deutlich dem Klaasohm-Brauch entgegentreten! Lasst uns nicht zulassen, dass diese Gewalt im Namen von „Tradition“ weiter existiert!</p>
<p>Wenn sie glauben, sie können Frauen weiterhin ohne Konsequenzen als „Zielscheiben“ für ihre Gewalt verwenden, dann haben wir ein Problem – und wir sind bereit, dieses Problem zu lösen. Der 5. Dezember wird der Tag, an dem wir zeigen: Der Klaasohm ist nichts anderes als ein Symbol für eine Gesellschaft, die Frauen immer noch als minderwertig behandelt. Und wir werden diese Gesellschaft nicht mehr akzeptieren.</p>
<p><strong>Keine Toleranz für patriarchale Gewalt!</strong></p>
<p>Es ist an der Zeit, diesem misogynen Ritual die Stirn zu bieten! Wir rufen alle antifaschistischen und feministischen Gruppen und Genoss*innen dazu auf, am 5. Dezember gemeinsam mit der Fähre nach Borkum zu reisen und dem Klaasohm-Brauch laut und entschlossen entgegenzutreten. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen gegen patriarchale Gewalt und für die Rechte und die Sicherheit von Frauen!</p>
<p>Gemeinsam gegen patriarchale Gewalt - für eine solidarische Gesellschaft!</p>
<p>kollektiv Inselsturm</p>
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<p>Weitere Details folgen in Kürze</p>
<p>Links:</p>
<p>NDR Reportage:</p>
<p><a href="https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/Das-Schweig... class='spip_url spip_out auto' rel='nofollow external'>https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/Das-Schweig...
<p>Spiegel Online (2013):<br class='autobr' />
<a href="https://www.spiegel.de/reise/deutschland/nikolaus-brauch-auf-borkum-a-93... class='spip_url spip_out auto' rel='nofollow external'>https://www.spiegel.de/reise/deutschland/nikolaus-brauch-auf-borkum-a-93...
<p>Fähre (ab Emden):</p>
<p><a href="https://www.ag-ems.de/fahrplan" class='spip_url spip_out auto' rel='nofollow external'>https://www.ag-ems.de/fahrplan</a></p>

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Freitag, November 29, 2024 - 17:34