Dort kämpfen, wo das Leben ist!

Rote Aktion Köln 19.02.2014 23:01 Themen: Gender
Am 8.März auf die Straße!

...weil Kapitalismus immer noch nicht gleichberechtigt.
Dort kämpfen, wo das Leben ist! Es lebe der 8. März!


Am 8. März ist der internationale Frauenkampftag, der Tag, an dem seit über hundert Jahren Frauen auf der ganzen Welt gegen ihre Ausbeutung und Unterdrückung auf die Straße gehen.
Dass die Frau heute in Deutschland durch Gleichstellungsgesetze im Grundgesetz befreit ist, ist ein Mythos – die Realität einer doppelten Unterdrückung der Frau beweist uns täglich das Gegenteil: Nicht nur, dass Frauen noch immer ungleiche Löhne erhalten, sie sind zudem weiterhin festen gesellschaftlichen Rollenbildern ausgesetzt, die sie an Heim und Herd ketten. Doch dabei bleibt es nicht. Gründe zu kämpfen gibt es genug:

- Jährlich werden in Deutschland ca. 8000 Vergewaltigungen von Frauen angezeigt; die Dunkelziffer ist unbekannt. Von den angezeigten Vergewaltigungen enden nur 13% mit einer Verurteilung des Täters.1

- Nur ca. 8% der Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, zeigen diese bei der Polizei an. 2

- Häusliche Gewalt ist in Deutschland die am häufigsten ausgeübte Form von Gewalt. Jede vierte Frau erlebt in ihrer Paarbeziehung mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt oder beides. 3

- Weltweit werden 2/3 der anstehenden Arbeiten von Frauen verrichtet (davon sind 70% unbezahlte Arbeit). Frauen erhalten aber nur 10% des weltweiten Einkommens und besitzen nur 1% des weltweiten Eigentums. 4

Das sind nur einige Ausschnitte aus dem täglichen Leben von Frauen heute. Die Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen hat weltweit viele Gesichter: wirtschaftliche oder familiäre Abhängigkeit, Gewalt gegen Frauen, Schlankheitswahn. Der weibliche Körper wird im Kapitalismus als leicht zu verkaufende Ware betrachtet. Junge Frauen sehen sich einer Erwartung gegenüber, die sie nicht erfüllen können, aber trotzdem wollen: unnatürlich schlank, schön, reine Haut, makellos, leicht bekleidet – so sehen Frauen in der Werbung und im Fernsehen heute aus.

Wir gehen am 8. März auf die Straße, um all diese Erscheinungsformen der Unterdrückung der Frau im Kapitalismus anzuprangern, um ihnen durch unseren Protest Gesicht zu verleihen – und um eine Alternative aufzuzeigen.

Es bleibt eine Illusion, zu glauben, die Frau könne in diesem bestehenden System ihre Befreiung finden. Die Mehrheit der Frauen, die Frauen des Proletariats, werden sich erst in einer Gesellschaft von ihren Fesseln befreien, die die jetzige Situation der Frau nicht in Stein meißelt. Im Gegenteil: Befreiung kann es erst geben, wenn die Klassengesellschaft mit männlicher Vormachtstellung beseitigt ist. Erst, wenn es kein Privateigentum mehr gibt, kann auch die Arbeit im Haushalt gesellschaftlich organisiert werden und lastet nicht mehr individuell auf den Schultern der Frauen. Keine Befreiung der Frau ohne Sozialismus, keinen Sozialismus ohne Befreiung der Frau!

Die Revolution wird den Frauen allerdings nicht abgenommen. Sie müssen selbst für ihre Befreiung kämpfen und auf die Straße gehen: „Die Erfahrung von allen Befreiungsbewegungen hat gezeigt dass der Erfolg einer Revolution davon abhängt wie weit Frauen daran teilnehmen.“ (Lenin)

Wir setzen uns zur Wehr und wir rufen alle fortschrittlichen und revolutionären Kräfte auf, die Frauenfrage auf ihre Tagesordnung zu setzen! Lasst uns gegen die Unterdrückung, die Frauen widerfährt kämpfen! Auf die Straße am internationalen Frauenkampftag!

Kommt zur Demo am 8. März 2014, 13 Uhr, Wiener Platz, Köln-Mülheim.

Und hier gibt's unser Mobilisierungvideo zu:  http://vimeo.com/86983536

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1 vgl. Unterschiedliche Systeme, ähnliche Resultate? Strafverfolgung von Vergewaltigung in elf europäischen Ländern. Länderbericht Deutschland. Corinna Seith, Joanna Lovett & Liz Kelly, 2009, S.4

2 vgl. Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland. Kurzfassung der Untersuchung von Schröttle und Müller, 2004, herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, S. 9-10

3 vgl. Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen, Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, S. 6

4 vgl. Studie des Wirtschafts- und Sozialrates der UNO
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Ergänzungen