[M] Schee war´s scho! – Bericht zur Anti-SIKO-

Antimil Media 02.02.2014 22:38 Themen: Militarismus SiKo München
Am Samstag, den 1. Februar, zog eine schwungvolle Demo von etwa 4000 Leuten durch die Innenstadt von München. Laut, kraftvoll und kreativ ließen wir es uns nicht nehmen, auch zum 50. Jahrestag der Sicherheitskonferenz in München deutlich zu machen, dass nicht alle Menschen unbeteiligt zusehen, wie die KriegstreiberInnen und KapitalismusfanatikerInnen im Bayerischen Hof auf Steuerzahlerkosten dinieren, smalltalken, sich gegenseitig in den Arsch kriechen und darüber beraten, wie sie ihre Machtverhältnisse in den nächsten Jahren am Besten sichern können.
Unter dem Motto: „50 mal SIKO – 50 mal zu viel!“ – ‚Mit der NATO gibt es keinen Frieden!‘ rief auch dieses Jahr wieder das Münchner Bündnis gegen die Sicherheitskonferenz zu Protesten auf. Mit 4000 TeilnehmerInnen brachten die unterschiedlichen aufrufenden Gruppen dieses Jahr mehr Leute auf die Straße als 2013. Neben der altbekannten Demonstration gab es dieses Jahr den Test einer neuen Protestform: Zwischen Marienplatz und Stachus gab es eine „Picketline“, bei der unterschiedliche Menschen mit beschrifteten Pappkartons durch die Innenstadt liefen.

Der Internationalistische Block, organisiert vom TAKSIM-Bündnis, schaffte es, kämpferische Stimmung mit bunten und kreativen Ausdruck zu verbinden. Unter dem Motto „Überall ist Widerstand – Nato zerschlagen – den Aufstand beginnen!“ versuchte das Bündnis Systemkritik, Solidarität mit weltweiten Widerstandsbewegungen, im Besonderen mit Rojava und den Aufruf zum selbst aktiv werden, zu verbinden. Viele bunte Schilder, rote Fahnen, Halstücher und Luftballons machten den Block zu einem richtigen Hingucker. Etwa 700 Leute schlossen sich dem Block an, um einen klaren antikapitalistischen Ausdruck auf die Demo zu bringen. Neben Parolen wie „Klasse gegen Klasse, Krieg dem Krieg, Kampf dem Kapital bis der Frieden siegt!“, einer grandiose Moderation und vielen motivierten Leuten, trug das erfolgreiche, teilweise durchgesetzte Tragen von Seitentransparenten zur guten Stimmung bei, begleitet von der Parole „Wir demonstrieren, wie wir wollen! – Gegen Überwachung und Kontrollen!“. (Zur Info für Nichtmünchner: Das ist ein Erfolg, denn traditionell sind Seitentransparente zu den Anti-SIKO-Protesten verboten und das Verbot wurde bis zu diesem Jahr auch rigoros durchgesetzt.). Gegen Ende wurde das Meer von bunten Schildern und pink-weißen Luftballons noch von bengalischem Feuer erhellt. Mit 700 Leuten war auch der internationalistische Block dieses Jahr größer als 2013. Ein besonderes Dankeschön an die Anreisenden aus Heilbronn, Stuttgart, Nürnberg, Ingolstadt, Rosenheim, Frankfurt und von sonstwo – ihr zeigt, dass die SIKO auch überregional immer noch die Ablehnung erfährt, die sie verdient hat! Ein weiteres großes Dankeschön an dieser Stelle an die solidarischen AntifaschistInnen aus dem Kafe Marat, die mit ihrem Support zum Schutz des Blocks beigetragen haben!

Auch dieses Jahr konnte die Polizei die Demonstration nicht einfach in Ruhe lassen. Auf der Auftaktkundgebung wurden - eindeutig rechtswidrig - DemonstrantInnen zwecks Personenkontrollen aus der Kundgebung gezogen. Ein Bus aus Stuttgart wurde bereits bei der Anfahrt gestoppt und ca. 2 Stunden lang kontrolliert. Sechs GenossInnen wurde im Zuge der Kontrolle dann auch noch Widerstand vorgeworfen. Nachdem der Bus endlich am Hauptbahnhof angekommen war, ließen sie es sich dennoch nicht nehmen eine kämpferische Spontandemo zur eigentlichen Demonstration zu machen.

Die ganze Zeit über wurden massiv ZivilpolizistInnen gegen die Demo eingesetzt. Als einer davon aus dem Block entfernt wurde, kam es zu einem Übergriff seitens der Polizei. Insgesamt war die Repression während der Demonstration allerdings überschaubar. Falls ihr Vorladungen von der Polizei bekommt, geht nicht hin und meldet euch bei der Roten Hilfe München.

Insgesamt eine schöne kämpferische Demo, an der wieder mehr Menschen teilgenommen haben als in den Jahren zuvor. Nach wie vor sind die Proteste gegen die SiKo die wichtigsten antimilitaristischen Proteste in der BRD. Auf dass 2015 noch besser wird!
Jetzt heißt es durchatmen und nächsten Samstag (8.2.) dann auf zur Rojava-Soli-Demo nach Stuttgart um 14:00 in der Lautenschlagerstraße direkt am Hauptbahnhof!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen