[Bitterfeld]Hungerstreikende:Non-Citizens Erk

non citizens 12.08.2013 19:22 Themen: Antirassismus
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Die Erklärung der hungerstreikenden Asylsuchenden in Bitterfeld

Von: Streikenden Asylsuchenden in Bitterfeld – Deutschland

Wir, die Asylsuchenden in den Gesellschaften Europas, positionieren uns als Non-Citizens: Non-Citizens die in Ungleichheit zu Citizens und außerhalb von Europa auf Staatsbürger_innenschaft basierenden Gesellschaftsstrukturen leben müssen. Citizens, dank ihrer Citizen-Position in der Gesellschaft, genießen alle Grundrechte, das Recht auf Arbeit, das Recht auf Bildung, das Recht sich frei zu bewegen, und das Recht den Wohnsitz frei zu wählen. Wir, die Non-Citizens, haben keinen Zugang zu diesen Grundrechten und die Behauptungen der so-genannten demokratischen Regierungen Europas die Menschenrechte zu würdigen, halten der Realität nicht stand. Diese Rechte existieren nicht für uns da wir nicht Citizens sind, Menschen die dazugehören, die in diesen lächerlichen Menschenrechtsdiskurs fallen. Um unseren Status des Überlebens in einen des Lebens umzuwandeln, um Mensch zu werden und die gleichen Rechte wie andere Menschen zu haben, müssen wir von der Position des Non-Citizens in die des Citizens übergehen.
Wir sind in dieser Situation nur noch am Leben, weil wir wissen, warum wir hier sind.
In fast mehr als 120 Staaten werden für Freiheit kämpfende Menschen verfolgt. Sie verlieren ihr Leben durch Hinrichtungen, Folter oder unmenschliche Haftbedingungen.
In afrikanische Länder lassen Polizisten auf legalem Wege politische AktivistInnen verschleppen bzw. verschwinden.Wir sind hier wegen hunderter Jahre Kolonialisierung, Ausbeutung und fatalen Wirtschaftsboykotts, die die politische und ökonomische Infrastruktur peripherer Länder zerstört haben.
wie in der Naher Osten die Protestierenden blutig niedergeschlagen werden.
Wir sind hier, weil Ihre Regierungen politische und wirtschaftliche Freundschaften mit Diktaturen schließen und somit außerhalb der Grenzen der ‚ersten Welt’ die Möglichkeit zum Formieren von zivilem Widerstand in diesen geographischen Bereichen zerstören. Im Iran herrscht seit 34 Jahren Verhaftung, Folter, Hinrichtungen, Mord, Vergewaltigung und Terror gegenüber Andersdenkende

Heute in den Straßen von Bitterfeld, im Herzen des sogenannten demokratischen Europas, sind wir in den Hungerstreik getreten, um unsere Aslyanerkennung zu bekommen,

Die Repressionsapparate dort fallen nicht einfach von Himmel. Sie bekommen Halt und Stabilität durch ihre Verbündeten. So kommen die besten Waffentechnologien zur Unterdrückung der Freiheitsbewegung aus Europa, besonders von Deutschen Waffenkonzernen.
Jetzt sind Sie verantwortlich für unser Leben, und wir wollen für alle klarstellen, was im 21. Jahrhundert wichtiger ist: Das Leben von Menschen oder ein paar Stücke Papier?

Die hungerstreikenden Asylsuchenden in Bitterfeld

___________

We are those asylum-seekers , within the societies of European countries,who position ourselves as non-citizens. Non-citizens live in inequality to citizens and live somewhere outside of Europe's citizen-based societies. Citizens, on the other hand, are those people, who because of their citizen-position and nothing else, enjoy all the basic rights, such as the right to work, the right of education, of freedom of movement, and the right to choose one's place of residence freely. We non-citizens, are deprived of these fundamental rights. 'Human right' slogans by the so-called 'democratic' governments of Europe don't hold true for us. They are non-existent for us because we are not citizens who fit into the ridiculous 'human rights' discourse, in difference to our fellow people who 'belong'. In order to transform our survival into actual living, in order to become 'human' and have the same rights as other humans, we must move away from the position of non-citizens and become citizens.
We are only alive in this situation because we are well aware of why we are here.
We are here because in more than 120 countries, people fighting for freedom are being persecuted, or loose their lifes through execution, torture or inhuman prison conditions. In many African countries, police officers are able to legally let political activists disappear. We are here because of wars, fought with weapons and very sophisticated technologies manufactured in your countrie(s), that have destroyed our safety in areas where we were born.
We are here because of hundreds of years of colonization, exploitation and fatal economic boycotts, that have destroyed political and economical infrastructure of peripheral countries.
We are here because your political and economic friendships are supporting dictatorships, far away from “first world” borders, making it impossible to find ways of forming civil resistance in those geographical areas.
Because of all of this, we don’t see how the German government is in a position to demand and question our reasons for being here or judge on the basis of its own juridical system.
We know living in welfare and safety is a right for everybody. In order to achieve the enjoyment of our basic human rights (right of staying, right of education, right of working, freedom of movement, right to choose living place and etc.), only one way exists for us and that is the acceptance of our asylum applications.
Today in the streets of Bitterfeld, in the so-called democratic Europe with its human rights slogans scratched to everybody’s psyche, we are starting a hunger strike aiming at receiving our acceptation of asylum .
Now it is you who is responsible for our life and we want to ask everybody out there, whether in the 21st century, the life of a human being is more important than some pieces of paper?

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Ergänzungen

Presse

s 13.08.2013 - 11:28
Friedersdorf
Asylbewerber bekommen Wohnungen

Quelle:
 http://www.mz-web.de/bitterfeld/friedersdorf-asylbewerber-bekommen-wohnungen,20640916,23978936.html

12.08.2013 09:55 Uhr | Aktualisiert 12.08.2013 18:26 Uhr
VON DETMAR OPPENKOWSKI

Asylbewerber im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sollen ab Anfang September
vermehrt in Wohnungen untergebracht werden. In Wolfen wurden bereits erste
Räume gemietet und eingerichtet. Damit reagiert der Landkreis auf Proteste
im Flüchtlingscamp in Friedersdorf.

FRIEDERSDORF/WOLFEN/MZ.
In der Diskussion um die Unterbringung von Asylsuchenden im Landkreis
Anhalt-Bitterfeld ist es zu einer unerwarteten Wende gekommen. Ab Anfang
September sollen die ersten Menschen nicht mehr nur in
Gemeinschaftsunterkünften, sondern verstärkt in Wohnungen untergebracht
werden. Das hat die Landkreisverwaltung in einer Stellungnahme zum
Flüchtlingscamp in Bitterfeld mitgeteilt.

Für das Projekt seien bereits drei Domizile in Wolfen angemietet und
hergerichtet worden. Hier sollen jeweils vier bis sechs Asylsuchende leben.
Zurzeit würden in den Gemeinschaftsunterkünften in Friedersdorf und Marke
noch Interessenten gesucht. „Das alles erfolgt auf freiwilliger Basis“,
sagte Pressesprecherin Marina Jank. „Wenn das funktioniert, werden wir
dieses Angebot weiter ausbauen.“ Die Sprecherin betont aber gleichzeitig,
dass sich „die Gemeinschaftsunterkünfte in einem normalen Zustand befinden.
Regelmäßig finden Hygienekontrollen statt, die bislang keinen Anlass zur
Beanstandung gaben.“ Daher werde man auch zukünftig an dieser Art der
Unterbringung festhalten. Aber aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen -
gemeint sind die steigende Zahl der Asylsuchenden und neue Leitlinien für
die Unterbringung - habe man sich zu dem Schritt entschlossen, die ersten
Asylsuchenden „in einem Testlauf“ in Wohnungen unterzubringen.

Wie der Landkreis weiter betont, beträfen die Forderungen der Flüchtlinge
überwiegend Bundes- und Landesrecht. Der Kreis sei für Unterbringung und
Leistungserbringung zuständig. Im Flüchtlingscamp sind seit Mittwoch drei
Teilnehmer in den Hungerstreik getreten. Protestiert wird unter anderem für
eine Verbesserung der Zustände in den Gemeinschaftsunterkünften,
perspektivisch eine dezentrale Unterbringung, für die Anerkennung der
Asylgründe, die Abschaffung der Residenzpflicht und für Arbeitserlaubnisse.

--
*Kontact *:
*KARAWANE* *für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen Wittenberg,
Sachsen Anhalt.*
*Flüchtlingsbewegung Sachsen Anhalt*
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Tel: +4917699321843
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