FU Berlin: Prüfungsordnung vorerst verhindert

Wladek Flakin 15.11.2012 15:54 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Während in verschiedenen südeuropäischen Ländern Generalstreiks tobten, versammelten sich 800 Studierende in einem Hörsaal der Freien Universität Berlin. Eine Sitzung des Akademischen Senats, die am gestrigen Mittwoch eine neue Rahmenstudieren- und Prüfungsordnung (RSPO) beschließen sollte, musste aufgrund des Protestes von Hunderten Studierenden vorzeitig abgebrochen werden.
Die RSPO hatte schon im Juni große Proteste ausgelöst (Proteste an der FU Berlin) .

Mit der Besetzung des Sitzungssaales machten die Studierenden ihrem Unmut über die Prüfungsordnung Luft, die etliche repressive Maßnahmen wie Anwesenheitspflicht, Begrenzung der Prüfungswiederholungen und Zwangsberatungen für Studierende, die die Regelstudienzeit überschreiten, enthält. Diese Klauseln stammen noch aus dem Berliner Hochschulgesetz, das vom SPD-Linke-Senat beschlossen wurde. Doch "die FU bemüht immer die restriktivste Auslegung dieses Gesetzes", kommentierte Lasse Thiele, Aktivist der Bildungsproteste.

Da die Unileitung trotz vieler Widersprüche der Studierenden an den wesentlichen Punkten festhält, sollte der Beschluss "mit allen Mitteln" verhindert werden, wie es auf der Vollversammlung hieß. Da lediglich 4 der 25 Mitglieder des Senats die Studierendenschaft vertreten, blieb eine Sprengung der Sitzung als einzige Handlungsmöglichkeit übrig, um die Interessen der Studierenden zu verteidigen.

Die Vollversammlung beschloss auch eine Resolution zur Solidarität mit den Generalstreiks, die gleichzeitig in verschiedenen europäischen Ländern stattfanden. Diese beinhaltete die Forderung nach "Einheit zwischen ArbeiterInnen und Studierenden über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg".

von Wladek Flakin, Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO), www.klassegegenklasse.org

eine kürzere Version dieses Artikels erschien in der jungen Welt vom 15. November: Berliner Studenten verhindern repressive Prüfungsordnung - vorerst

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Kein Crossposting

Wladek Flakin 15.11.2012 - 16:02
Liebe Mods, das ist kein Crossposting sondern eine längere Version eines Textes, der in der jungen Welt erschien.