Das war die 2. Libertäre Medienmesse

egal 27.08.2012 21:32 Themen: Medien
Vom 24-26. August fand zum zweiten mal die libertäre Medienmesse im Ruhrpott statt. Vor zwei Jahren startete das Projekt LiMesse mit großem Erfolg in Oberhausen und damals lautete unser Fazit: „Wir sehen die Messe als guten Schritt für die Etablierung von libertären/anarchistischen Inhalten und als Stärkung der anarchistischen Bewegung. Wir freuen uns auf das/die nächste/n Jahr/e Limesse! “
Diesesmal fand die LiMesse im Bahnhof Langendreer in Bochum statt, welcher ein „soziokulturelles Zentrum mit breitem Programmspektrum“ ist. Der Ort an sich war gut zu erreichen und bot genau den richtigen Platz für die diesjährige LiMesse. Zwei große Räme waren gefüllt mit den Ständen von über 36 Verlagen, Zeitungsprojekten, Gruppen und anderen Medienprojekten. Außerdem gab es einen großen und einen kleinen Vortragsraum, ein Kino, sowie einen immer besetzten Tresen/Infopoint, der direkt am Eingang Getränke, Kuchen und Infos zur Messe bot.

Inhaltliches Programm
26 Vorträge, Workschops und Filme makierten über die drei Tage Limesse das inhaltliche Programm. Es wurde versucht ein breites Themenspektrum anzubieten und so reichte das Programm von „Vernetzte Gehirne – kann der Kapitalismus mit dem Internet fertig werden? “ über „Leiharbeit “ bishin zur „Vorstellung des Antifa-Camp Dortmund“. Die Vorträge, Workschops und Filme waren unterschiedlich gut besucht, was auch abhängig von der Uhrzeit und dem Interesse an der Thematik war und reichten von überfüllten Räumen bishin zu kleinen Runden.

Regionale Vernetzung
Besonders erwehnenswert ist an dieser Stelle das „Erstes Treffen der Initiative zur Gründung der Anarchistischen Föderation Rhein-Ruhr“. Zeitweise über 50 Menschen füllten den Raum und symbolisierten ein großes Interesse an einer Organisierung/Vernetzung im Rhein/Ruhr-Gebiet. Zu Beginn des Workshops wurden die bisher von der Vorbereitungsgruppe erarbeiteten Grundzüge einer anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr vorgestellt, welche überwiegend als positiv empfunden wurden. Es gab auch konstruktive Kritik an einigen Aussagen des Vortrages über die darauf direkt diskutiert wurde. Des weiteren wurde nochmal betont wie wichtig und überfällig eine Vernetzung im Rhein/Ruhr-Gebiet sei. Danach fanden sich dann alle Interessierten in drei kleineren Gruppen zusammen, welche nach Städten und Regionen sortiert waren, um über ein weiteres Vorgehen zu beraten. Die Ergebnisse der Diskussionen wurden dann nochmal in großer Runde zusammengetragen. Es bleibt abzuwarten was sich letztendlich aus dieser Initative entwickelt. Das Treffen allerdings bot eine gute erste Basis aus der sich eine starke anarchistische Bewegung im Rhein/Ruhr-Gebiet entwickeln kann.

ExtraWurst
Eine Extrawurst spielte der Seitenhiebverlag. Nachdem Wochenlang behauptet wurde das die Limesse Zensur ausüben wollte, sagte der Verlag mit der Begründung das man gerade sehr "verpeilt" sei am Donnerstag vor der Messe ab, nur um am Samstag, nachdem eine Demo gegen die Limesse angemeldet worden war, doch dort auf zu tauchen. Allerdings stellte sich der Verlag vor den Bahnhof und beglückte die Neugierigen mit sogenannten Workshops zu "kreativer Antirepression"

Fazit
Abschließend sagen wir das sich auch diese Limesse als Erfolg werten lässt. Erneut wurde es geschafft eine Veranstaltung anzubieten, welche aus dem Üblichem Szene Sumpf heraussticht.Wir wünschen uns eine Fortsetzung dieser begonnen „Tradition“… Die nächste Limesse wird 2014 stattfinden.
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Ergänzungen

Nicht ganz egal

noch eine besucherin 28.08.2012 - 03:36
Der Bericht von egal ist in wesentlichen Teilen eine wortidentische Übernahme eines Berichtes des "Anarchistischen Funken" ( http://afunke.blogsport.de/2012/08/27/bericht-2-libertaere-medienmesse-in-bochum/) und wurde marginal durch persönliche Eindrücke ergänzt. Wenn man sich schon bei anderen bedient, sollte man das wenigstens kenntlich machen. Eine spannendes Wochenende war es jedenfalls in der Tat.

Zum Abschnitt "Extrawurst"

Einige der AutorInnen 28.08.2012 - 17:29
Interessanter Artikel: "Wir" (ein identitäres Gemeinschafts-Wir gibt es im SeitenHieb-Verlag nicht) müssen auf einer anderen Messe gewesen sein. Jedenfalls wurde weder irgendeine Demo abgesagt noch gab es eine Verpeilt-Absage. Es ist selbstverständlich, dass der SeitenHieb-Verlag keinen Stand auf einer Messe macht, wo ein Autor zensiert wurde. Dass hier immer wieder behauptet wird, es gäbe keine Zensur, ist ziemlich absurd - schließlich hat die LiMesse-Orga doch selbst zugegeben und begründet, warum der Ausschluss erfolgte. Es ist eher fragwürdig, warum sich andere Verlage nicht verhalten haben. Jedenfalls hat es uns gefreut, dass nicht alle die Ausgrenzungspolitik mitgetragen und auch kritisch nachgefragt haben. Antworten gab es eher keine - es wuchs der Verdacht, dass es Szene-Macker im Hintergrund waren, die die ganze Ausgrenzungsgeschichte abgezogen haben.
Warum auch in diesem Bericht schon wieder SeitenHieb-Dissen stattfinden muss, bleibt unklar. Ähnlich wie bei dem Hetzartikel auf dem Titel der Bochumer Stadtzeitung scheint das aber eher nicht von der mehr naiv-hilflos wirkenden LiMesse-Orgarunde auszugehen, sondern eben von intransparenten Kreisen, die einfach unerwünschte Leute rausdrängeln wollen. Wir waren uns nach den zwei Tagen einig, dass es gut war, sich dem nicht gebeugt zu haben. Einen Streit mit der LiMesse hatten wir weder vorher noch am Wochenende gewollt. Auch diese Ergänzung hätte es nicht gegeben, wenn nicht - wie langweilig ist das eigentlich? - wieder ein Absatz mit Anpisse reingesetzt wurde. Der fehlt übrigens im Original (als im Funke), d.h. hier hat wieder mal eine Person eine Schlammschlacht gewollt. Hoffen wir mal, dass es zukünftig mehr Menschen gibt, die den Bewegungs-Platzhirschen signalisieren, dass diese albernen Machtspiele und Ausgrenzungen mit Anarchie ziemlich wenig zu tun haben. Und wenn sie das nicht kapieren, dass sie mit ihren autoritären Strategien vielleicht woanders besser hinpassen ...

Als "Außenstehende" war in unserer Runde vor der Tür aber eher der Eindruck, dass der Verlauf der LiMesse zum Nachdenken über den Zustand anarchistischer Kreise anregen sollte. Der Besuch war schwach. Die Verlage zeigten ihre meist langweilig-nostalgischen Bücher. Nirgendwo war Aufbruchstimmung zu sehen, geschweige denn dass Aktivitäten verabredet wurden. Die Vorträge bezogen sich überwiegend (zum Glück nicht alle) auf alte Zeiten oder Selbstdarstellungen.

Weitergehen wird es mit dem Nebenkriegsschauplatz Demonstrations"verbot". Der zugewiesene Schotterplatz war natürlich nicht vom LiMessen-Standort aus einsehbar (Buschreihe davor). Außerdem war er komplett zugeparkt. Dass alle Parkbuchten entlang des Kulturbahnhofs "Behinderten"parkplätze seien, war auch eine Erfindung der Polizei - ebenso wie dass der ursprüngliche Platz eine Feuerwehrzufahrt war. Hier ergänzten sich die Verhinderungsstrategien der LiMesse/Kulturbahnhof- und der Polizeiseite wunderbar. Denn auch die behauptete eigene Nutzung der Außenflächen neben den Eingängen gab es nie. Die war mal als Grund vorgeschoben, den SeitenHieb-Verlag und die unerwünschte Lesung "Freie Menschen in freien Vereinbarungen: Theorie der Herrschaftsfreiheit" nicht dort zu wollen.

Mensch lerne also: Wo es ein Oben und Unten gibt, gibt es auch die Lüge als Mittel der Machtlegitimation.

hey Einige der AutorInnen

worum geht es eigentlich? 28.08.2012 - 19:18
die ergänzung von "Einige der AutorInnen" ist für alle, die nicht dabei waren, unverständlich. ok, ihr fühlt euch zensiert und wollt "platzhirschen" drohen. aber weswegen wird denn euer autor (du selbst?) zensiert?

sag(t) bitte nicht, dass es schon wieder um diese dusslige "kreative antirepression" von dem selbstdarsteller bergstedt geht?

dann kann ich der limesse nur gratulieren. bergstedt hat schon genug andere treffen und zusammenhänge genervt - und er ignoriert alle und jeden, die ihm dazu was sagen.

zur messe

scheiß drauf 28.08.2012 - 19:37
Im Gegensatz zu Jörg Bergstedt und Hanna Poddig, sind mir an den drei Tagen eine Reihe ganz aktueller Diskussionen und Veranstaltungen aufgefallen.
Los ging es am Freitag u.a. mit Vorträgen zum Thema "Vernetzte Gehirne – kann der Kapitalismus mit dem Internet fertig werden?" und "Leiharbeit" - das diese beiden hochaktuellen Themen an Jörg Bergstedt vorbei gegangen sind ist klar, hat er sich doch offensichtlich geweigert mit seinem Seitenhiebverlag schon am Freitag an zu reisen und seinen Stand wir alle anderen auch im inneren der Messe auf zu bauen.
Aber Samstag ging es dann mit diesen, ebenfalls aktuellen Themen weiter:
# "Freies Internet – Geht das überhaupt?"
# "Hackspace Design Patterns"
# "Krise und soziale Kämpfe an der europäischen Peripherie" - eine Vernastaltung nach meinem Gescmack. Hochaktuell wurden hier die realen Kämpfen im europäischem Rahmen aktuell beleuchtet. Schade nur das die Technik versagt, und die Filmausschnitte nicht nicht alle gezeigt werden konten.
# "Aufstand in den Städten. Krise / Proteste / Strategien" - habe ich leider nicht besucht, aber eie Freundin war wirklich begeistert!
# "Deiswiel – Der geplante Tod einer Fabrik" - Ein sehr lehrreiches Stück Arbeitergeschichte aus der jüngsten Vergangenheit. Eine gute Analyse der vorgänge.
# "Zwischen Freiheit und Zwang – Neue Selbständige in der Kreativwirtschaft" - der vorgestellte Text war zwar nicht neu, aber ich habe mich das erste mal mit dem Thema beschäftigt, ganz aktuell, als Selbstständiger in der Krativwirtschaft

zu den Veranstaltungen am späten Nachmitag habe ich es dann nicht mehr geschafft. Ich war einfach voll mit Input und habe statdessen bei Kaffe und Veganem Kuchen noch mit einer Freundin übdre das Treffen der Initiative zur Gründung einer Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr geredet. - Also, der Tag war voller aktueller Themen und hatte darüber hinaus auch noch den "Spririt" von aufbruch. Das weder Jörg noch Hanna davon etwas mitbekommen haben ist aber auch klar, schmorten sie doch die ganze Zeit draußen vor dem Bahnhof in ihrem eigenen Saft. Wenn ich das richtig gesehen habe, dann ahben sie am Samstag mehrfach die gleichen Workshops angeboten, die sie schon seit Jahren wie sauer Bier anbieten. Wer/Was da nicht aktuelle war kann sich ja jeder selber denken.

Was verkehrt daran ist wenn sich aktuelle Projekte vorstellen und ihre Arbeit nicht nur vorstellen sondern auch zum mitmachen einladen bleibt ein Geheimnis von Jörg Bergstedt und Hanna Poddig. Ich fand das Programm jedenfalls auch in diesem Sinne sehr anspruchsvoll und fand es schade nicht bei allen Veranstaltung sein zu können.
Vorgestellt haben sich u.a. die Gai Dao (die jungen Genoss*innen haben wirklich mut gemnacht!) und das Labournet.

Und auch am Sonntag ging es mit spannenden und sehr interessanten aktuellen Vorträgen und Workshops weiter - während Jörg und Hanna noch einmal das gleich Programm wie am Samstag abzuogen. Übrigens mit den selben Leuten wie am Samstag, weshalb sie dann auch bald ihre "Vortragstätigkeit" einstellten und lieber Ball spielten.

Also, um es kurz zu machen:
die ollen nörgeelbacken Jörg und Hanna waren außer zum pissen und wenn sie mal Material brauchten (das sie immer von den Organisator*innen ohne zögern bekommen haben, so wie auch alle anderen Austeller*innen und Besucher*innen immer sehr zuvorkommend behandelt wurden) eigentlich nicht im Banhhof (außer am Samstag, wo sie völlig ungestört ihr "Zensur"-Lügenblatt auf der Limesse verteilt haben). Das sich die beiden dann hier auch noch mal über die Limesse auslassen ist echt dreißt!

Zu guter Letzt:
Auch jetzt wieder versuchen die beiden zu suggerieren es hätte eine Art zusammenarbeit zwischen "Anarchisten" und Polizei gegeben. Auf einem der Workshops darauf angesprochen und mit einem Ausdruck der eigenen Erklärung konfrontiert, brach Jörg die Diskussion durch weggehen einfach ab. Hanna bewieß das sie schwarze rethorik beherrscht und setzte diese auch gnadenlos ein. Anstatt also auf die Frage zu antworten, lenkte sie die Aufmersamkeit geschickt auf die Person des Fragenden. - Das muss man den beiden lassen: sie wissen Herrschaftstechniken gut anzuwenden um ihre Dominanz zu sichern.