[LE] Hörsaal-Sause mit Manuel Tripp

.:. 09.11.2011 21:47 Themen: Antifa Antirassismus
Dem Geithainer NPD-Stadtrat und „Freies-Netz“-Kader Manuel Tripp haben wir heute an der Universität Leipzig eine kleine Überraschungsparty bereitet. Mit Musik, Partyutensilien, lustigen Masken, Flugblättern, Megaphon und einem Redebeitrag statteten wir ihm im Hörsaal 10 einen Besuch ab. Dort besuchte der Jurastudent von 11:15-12:45 Uhr eine Vorlesung zum Thema „Polizeirecht“.
An unserem unerwarteten Erscheinen konnte der Neonazi-Kader sich leider kaum erfreuen. Anstatt mit uns zu lachen, kamen dem vor Scham ganz rot anlaufenden Kerl fast die Tränen. Immerhin hatte er auch beschissene Tage vor sich: Zuerst tauchen im Internet Fotos auf, auf denen der ach so seriöse Manuel Tripp seine Gewalttäter-Freunde von ihrem Prozess nach Hause fährt. Und nur wenige Tage später beweisen Daten, die dem antifaschistischen Newsflyer „gamma“ ausgerechnet von einem Szene-Aussteiger zugespielt wurden, dass Tripp eine führende Rolle beim Aufbau der Neonazi-Organisation „Freies Netz“ spielte. Naja, wenigstens konnten wir seinen ungefähr 70 anwesenden KommilitonInnen ein Schmunzeln entlocken.

Hier der verteilte Flyer:

Liebe Jurastudentinnen und Jurastudenten,

Wir möchten euch heute einen eurer Kommilitonen vorstellen. Der 22-jährige Manuel Tripp sitzt für die NPD im Stadtrat der sächsischen Kleinstadt Geithain, 50 km südlich von Leipzig. Er dirigiert nicht nur die dortige Naziszene, sondern ist auch einer der führenden Köpfe der Neonazi-Organisation „Freies Netz“ (1).

Oft initiiert Manuel Tripp Versammlungen. Eine von ihm angemeldete Kundgebung in der Stadt Borna sollte den Titel „Zwölf Minuten Freiheit“ tragen und ausgerechnet von 19:33 bis 19:45 Uhr dauern. Auch als Redner tritt Manuel Tripp häufig auf, zuletzt am 15. September 2011 auf einer von den „Jungen Nationaldemokraten“ organisierten Kundgebung in Wurzen (2). Daneben veranstaltet Tripp auch Konzerte und Veranstaltungen mit neonazistischen Inhalten.

Auf seiner Webseite verbreitet Tripp antisemitische und rassistische Ansichten und bekennt sich zum „nationalen Sozialismus“. Zu seinem Umfeld zählen diverse gewalttätige Neonazis. Erst Ende September chauffierte Manuel Tripp zwei seiner Freunde zu einem Prozess am Leipziger Amtsgericht, wo sie ihre Beteiligung an einem politisch motivierten Überfall im April gestanden (3). Freundschaftlichen Umgang pflegt Tripp ebenfalls mit dem Nazischläger Albert R., der vergangenes Jahr in Geithain einen 15-jährigen Punk fast zu Tode trat und schlug.

Gute Kontakte knüpfte Manuel Tripp auch zu italienischen Faschisten. Zudem interessiert er sich für die ehemalige „Wehrsportgruppe Hoffmann“, die in den 80er Jahren aufgrund ihrer Verfassungsfeindlichkeit verboten wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich wieder eine solche Gruppe bilden könnte, ist nicht gering. Nicht nur deshalb darf einem Nazi wie Manuel Tripp nicht die Möglichkeit gelassen werden, als geistiger Brandstifter zu fungieren. Sorgt dafür, dass Tripp sein menschenverachtendes Gedankengut nicht verbreiten kann!

Nazis raus aus deiner Uni!

Leipzig im November 2011

(1) http://gamma.noblogs.org/fn-leaks
(2) http://www.chronikle.org/thema/manuel-tripp
(3) http://gamma.noblogs.org/archives/619

Und: Grüße nach Greifswald!

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Ergänzungen

Leipzig-->Wurzen

Hicks 10.11.2011 - 18:35
Und am Samstag per Zug von Leipzig nach Wurzen zur antifaschistischen Kundgebung gegen die Nazidemo zum "Volkstrauertag".
Gemeinsame Anreise aus Leipzig am 12.11.; pünktlich 13:45 am Gleis 19 Hauptbahnhof.

Quelle:
 http://left-action.de/dates0.shtml

Kleine Ergänzung/Korrektur zum Flyer

u_c 17.07.2012 - 22:57
Ich hab den Freies Netz Leak auf der gamma-Webseite nochmal angeguckt: Das sieht so aus, als hätte die Kundgebung im Januar 2009 in Borna nicht Manuel Tripp angemeldet, sondern Thomas Gerlach oder seine Handlanger.

Macht aber keinen großen Unterschied, denn kurz darauf bot Tripp an, in Geithain auch eine Kundgebung mit dem selben Thema anzumelden.

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