RechtsRock-Konzert in Ebstorf

Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen 06.06.2011 16:44 Themen: Antifa
Am 4. Juni 2011 fand im niedersächsischen Ebstorf (Landkreis Uelzen) ein RechtsRock-Konzert statt. Im örtlichen Schützenhaus der Schützengilde Ebstorf traten 5 Bands vor rund 150 Konzertbesuchern auf.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Deutsch-Belgische Freundschaft", zu der auch die beiden belgischen Bands "Short Cropped" und "Les Vilains" anreisten.
Neben den beiden belgischen Bands spielten "Faustrecht" (Bayern),"Rampage" (Niedersachsen / Sachsen-Anhalt) sowie "Shaven Heads" (Nordrhein-Westfalen).
Das Konzert wurde vorher als "Geburtstagsfeier" deklariert, um das Schützenhaus anmieten zu können. Veranstalter soll jemand aus Hamburg gewesen sein.
Die Konzertbesucher kamen aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, wobei die Mehrheit aus Sachsen-Anhalt anreiste. Ein kleiner Teil der Konzertbesucher nahm vorher an den Naziveranstaltungen in Braunschweig und Peine teil.

Das Publikum entsprach dem äußeren Erscheinungsbild der Skinheads. Wie die Bands pflegen sie auch äußerlich diese Subkultur. Dennoch sind die Bands und ein Großteil des Publikums der extrem-rechten Szene zuzurechnen. Um was für ein Konzert es sich in Ebstorf handelte, war auch in der Umgebung deutlich zu hören: In den Umbaupausen wurde ausschließlich die neonazistische Band „Skrewdriver“ gespielt. Sämtliche Bands unterhalten enge Kontakte zu neonazistischen Organisationen und traten mit anderen neonazistischen RechtsRock-Gruppen auf.

Nach einer schleppenden Anreise, beendete um 20.35 Uhr die erste Band ihren Auftritt. Schon zu diesem Zeitpunkt war ein Teil des Publikums stark alkoholisiert und eine junge Frau, die sich vor dem Schützenhaus mehrfachs übergeben musste, wurde in ein Auto gebracht. Auch schien es im Schützenhaus nicht ausreichend Toiletten zu geben und mehrere junge Männer urinierten an die Hauswand oder einfach auf den Parkplatz. Die Türsteher, die anfangs dafür sorgten, dass das Publikum sich nicht auf dem Parkplatz aufhielt, nahm diese Szenen schmunzelnd zur Kenntnis.

Als die zweite Band ihren Auftritt begann, tauchte zum ersten Mal die Polizei vor Ort auf. Zwei Beamte des Fachkommissariats 4 (sog. "Staatsschutz") des Polizeiinspektion Lüneburg / Lüchow-Dannenberg / Uelzen fuhren an der Schützenhalle vorbei. Beide Beamte waren am Vormittag ebenfalls noch in Braunschweig. Um 21 Uhr fuhr ein Streifenwagen vor und die beiden Beamten nahmen Kontakt zum Veranstalter des Konzerts auf und führten eine fünfminütige Ortsbegehung durch.
Zu diesem Zeitpunkt reisten immer noch Konzertbesucher an, die telefonisch direkt nach Ebstorf gelenkt wurden.

Nachdem die Polizei den Ort des Geschehens kurzzeitig verließ, versuchten mehrere Nazis anwesende Antifaschist_innen anzugreifen, die sie in zwei Autos endeckten und die zuvor knapp vier Stunden die Veranstaltung ungestört beobachten konnten.

Die Polizei überwachte später die Veranstaltung und sah ihre Aufgabe dann eher darin, einen Antifaschisten bei seiner Abfahrt aus Ebstorf zu verfolgen.

Das Konzert konnte bis in die späten Nachtstunden fortgesetzt werden und in den frühen Morgenstunden verließen die letzten Konzertbesucher das Schützenhaus in Ebstorf. Ein großer Teil davon war schwer betrunken und konnte nur noch mühsam zu den Autos gelangen.
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Ergänzungen

Lüneburger Zeitung zum Konzert

Leserin 06.06.2011 - 16:51
Skinheads feiern "Geburtstagsfete" in Ebstorf

st Lüneburg/Ebstorf. Statt der angemeldeten Geburtstagsfeier rückten am Wochenende rund hundert Skinheads an: Im Schützenhaus Ebstorf versammelten sie sich bei Live-Musik, die Polizei ordnet das Geschehen als "rechts motiviert" ein. Allerdings habe es keine strafbaren Handlungen und damit keine Handhabe für ein Einschreiten gegeben, berichtet die Polizei. Ihr Bericht enthält einen Trost: "Die Veranstaltung erzielte keine Öffentlichkeit."

Landeszeitung, 6. Juni 2011

Organisator

Leser und interessierter 07.06.2011 - 14:49
War Sven j aus Uelzen. Sven stammt ursprünglich aus suhlendorf und hat immer noch enge Kontakte zur naziszene. Mittlerweile bewegt er sich auch im Dunstkreis der Red devils. Woher Sven allerdings die finanziellen Mittel hat ein
solches Konzert auf die Beine zu stellen bleibt allerdings ein Rätsel. Sven sollte weiterhin im Fadenkreuz von Antifaschisten bleiben.

Quatsch

antifa 07.06.2011 - 17:43
@ Leser und interessierter 07.06.2011 - 14:49: Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man schweigen bzw. hier nicht so ein Quatsch schreiben.
Veranstalter war jemand aus Hamburg. Sven J. war es nicht. Wenn du nur einen Nazi namentlich kennst, dann musst du ihn hier nicht ständig für irgendwelche Sachen verantwortlich machen. Sven J. ist nur ein ganz kleines Licht in der Szene. Und wenn er mal im Club-Haus der Red Devils war, dann spricht das noch lange nicht für einen engeren Kontakt zu den Rockern.
Oder du bist selbst Sven J. und willst dich hier wichtig machen.
Wie auch immer: Peinlich!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Danke! — Nazis sind Pisser!

@antifa — Leser

Auch die Assis von hier? — Heidjer Jung