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8.März: Zusammen Kämpfen gegen Patriarchat!

Olga Benario 08.03.2011 00:05
Mit vielfältigen Aktionen wird in Berlin und Umgebung in den nächsten Tagen rund um den 8.März das 100ste Jubiläum des internationalen Frauentages begangen. Den auch nach über 100 Jahren bleibt der Kampf gegen geschlechtsspezifische Unterdrückung und Diskrimierung weiterhin aktuell. Ob in der Türkei/Nordkurdistan oder in den europäischen Metropolen. Überall auf der Welt leben Frauen in patriarchalen Herrschaftsverhältnissen, sind konfrontiert mit Ausbeutung und Unterdrückung. Nach wie vor werden Frauen durch unbezahlte Reproduktionsarbeiten ausgebeutet, bleiben in familiären Strukturen gefangen und sind betroffen von häuslicher und sexualisierter Gewalt. Auf dem Arbeitsmarkt werden Frauen in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gezwungen und müssen sich vermehrt mit mehreren Jobs gleichzeitig rumschlagen, um ihre Existenz zu sichern. Deshalb gilt auch heute die Frage der Geschlechterverhältnisse nicht losgelöst von der grundsätzlichen kapitalistischen Beschaffenheit der Gesellschaft zu denken und für die Perspektive einer revolutionären Überwindung dieser Verhältnisse einzutreten. Dazu wollen verschiedene linke und kommunistische Gruppen in den nächsten Tagen mit Demonstrationen, Veranstaltungen und Aktionen rund um den 8.März beitragen. Um einen Zugang zum theoretischen und geschichtlichen Background der Emanzipationskämpfe rund um den 8.März zu ermöglichen, hat das Berliner Bündnis "8.März" eine gemeinsame Broschüre erstellt, die kostenfrei in Berliner Buchläden und linken Treffpunkt ausliegt und im Internet als Download zu haben ist. ( http://8maerz.blogsport.de/images/8maerz.pdf)
Am 8.März wird dazu aufgerufen sich an einer Demonstration gegen die Lebensituation von Flüchtlingsfrauen um 16:30 Uhr am S-BHF Babelsberg in Potsdam zu beteiligen. In Berlin gibt es zur gemeinsamen Anreise um 15.30 Uhr am Brunnen auf dem Alexanderplatz eine Treffpunkt. Danach gibt es um 19 Uhr in die junge Welt – Ladengalerie eine Veranstaltung „100 Jahre Frauenkampftag: Gemeinsam gegen Patriarchat, Ausbeutung und Unterdrückung“. Dort diskutieren Sinem von der SDAJ, eine Aktivistin der kurdischen Frauenbewegung, die autonome Queerfeministin Anja gemeinsam mit der junge Welt-Journalistin Claudia Wangerin darüber wo die Frauenbewegung 100 Jahre nachdem der Internationale Frauentag ins Leben gerufen wurde steht, welche Kämpfe geführt wurden und werden und wie eine revolutionäre und klassenkämpferische Perspektive aussehen könnte.

Am Freitag, den 11.März gibt es um 16 Uhr am U-BHF Rathaus Neukölln eine linksradikale Frauentagsdemonstration unter dem Motto „Zusammen Kämpfen gegen Patriarchat, Ausbeutung und Unterdrückung!“ um 16 Uhr am U-BHF Rathaus Neukölln auf. Mit der Demo will ein Bündnis verschiedener linksradikaler, antifaschistischer und kommunistischer Gruppen anlässlich des Frauentag ihre Wut über die bestehenden patrichale und kapitalistischen Verhältnisse auf die Strasse tragen. Neben der von Männern ausgeübten körperlichen Gewalt soll vor allem auch die selektive Gewalt des kapitalistischen Arbeitsmarktes thematisiert werden, in dem Frauen grundsätzlich billiger zu haben und deshalb noch stärker als Männer von Armut bedroht sind. Der Aufruf, der von verschiedenen linken Gruppen aus Berlin unterstützt wird, thematisiert deshalb auch stark prekäre Formen der Lohnarbeit von der vor allem Frauen betroffen sind.

Da geschlechtsspezifische Unterdrückung überall in der Gesellschaft zu finden ist und auch die linken Strukturen nicht frei davon sind, wird es auf der Demo einen selbstbestimmten und kämpferischen Frauen*Lesben*Trans-Block geben. Es wird gebeten dies zu respektieren. Um allen solidarischen Menschen eine Teilnahme an der Demonstration zu ermöglichen wird es im hinteren Teil, hinter dem Lautsprecherwagen einen gemischtgeschlechtlichen Block geben.
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Ergänzungen

Ergänzung

Berliner 08.03.2011 - 00:54
In Berlin gibt es eine Demonstration anläßlich des 100. Frauentages

16:30 Uhr Demonstration ab Rosa-Luxemburg Platz

17:30 Uhr Alexanderplatz/Weltzeituhr: Fest und Kundgebung

Demo in Potsdam

Bündnis 08. März 08.03.2011 - 10:02
Heute ist anlässlich des 100 jährigen Frauen(kampf-)tags auch eine Demo in Potsdam unter dem Motto, "Keine Lager für Flüchtlingsfrauen. Sammelunterkünfte abschaffen!".
Start 16:30 Uhr am Rathaus Babelsberg (nähe S-Bahnhof Babelsberg)

Kommt alle!!!

Hamburg 3.8. 16.30 Uhr S-Sternschanze

Demonstration 08.03.2011 - 11:13
zum 1ooten internationalen Frauenkampftag

 http://de.indymedia.org/2011/03/301669.shtml
 http://sol-hh.de/

Kritik

Wehe, die Indymods zensieren wieder 08.03.2011 - 14:56
Kommt jetzt nach dem überwunden geglaubten "Revolutionären Antifaschismus" der 90er der Revolutionäre Antisexismus von berliner Testosteronpaketen, innerlinken Schlägern und die Frauenfrage seit 100 Jahren ignorierenden MLern?!

Feministinnen und Antisexist_innen jedenfalls sollten einen großen Bogen um die Demonstration am Freitag machen, in jenem Kontext dokumentiere ich hier einen offenen Brief, der an das Demobündnis "Zusammen Kämpfen gegen Patriarchat, Ausbeutung und Unterdrückung" geschickt wurde.








"
Wir halten es für keine gute Idee, dass ihr als gemischte Gruppe [zu mehr als 80% aus Männern bestehende Gruppe, die_der Indy-Kommentator_in] den 8. März vereinnehmen wollt.

Folgende argumente die dagegen sprechen, dass männlich Sozialisierte für die Rechte von Frauen auf die Strasse gehen sollten:

Schon damals:
Auf der II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz, die 1910 in
Kopenhagen stattfindet, bringen Clara Zetkin und andere Delegierte einen
entsprechenden Antrag ein:
"Im Einvernehmen mit den klassenbewußten politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats in ihrem Lande veranstalten sozialistische Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag, der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient. Die Forderung muß in ihrem Zusammenhang mit der ganzen Frauenfrage der sozialistischen Auffassung gemäß beleuchtet werden. Der Frauentag muß einen internationalen Charakter tragen und ist sorgfältig vorzubereiten."

Der Erfolg des ersten Frauentages 1911 übertrifft alle Erwartungen. Von der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften unterstützt, finden im ganzen Reich "Volksversammlungen" statt. Allein in Berlin sind rund 45.000 Frauen, vor allem Sozialistinnen dabei. Aber nicht nur in Deutschland, auch in Österreich, Dänemark, der
Schweiz und in den USA wird dieser Tag begangen. Auf allen Veranstaltungen wird eine
Resolution verabschiedet:
"Die Forderung nach dem Frauenwahlrecht ist die notwendige Folge der durch die kapitalistische Produktionsweise bedingten wirtschaftlichen und sozialen Umwälzung, die die Stellung der Frau von Grunde aus umgewandelt hat. Zehn Millionen Frauen, die im gesellschaftlichen Produktionsprozess tätig sind, die Millionen Frauen, die als Mütter Gesundheit und Leben aufs Spiel setzen, die als Hausfrauen die schwersten Pflichten übernehmen, erheben mit allem Nachdruck Anspruch auf soziale und politische Gleichberechtigung."

1912 schließen sich auch Frauen in Frankreich, den Niederlanden und Schweden, 1913 im zaristischen Russland den Manifestationen an. Amerikanische Textilarbeiterinnen streiken
1912 gegen Hungerlöhne und Kinderarbeit. Das Lied "Brot und Rosen" wird damals zum
Motto ihrer Bewegung.

Hieraus folgt, dass traditionell der Tag den Frauen gehört.

Provokation nicht nur für die Herrschenden:
Jener erste Internationale Frauentag am 19. März 1911 ist aber auch eine Provokation und
zwar nicht nur für die Herrschenden. In Deutschland gibt es Verhaftungen, aber auch Zwistigkeiten mit der sozialdemokratischen Führung, die zunächst starken Widerstand gegen einen jährlichen Kampftag entwickelte. Die Emanzipationsbestrebungen der Frauen, so argwöhnen die Genossen, könne zum Separatismus führen, zur Aufsplitterung der Interessen
der Arbeiterklasse. Befürchtungen, die übrigens auch von Frauen geteilt werden. Bald aber stellen die politischen Führer fest, dass diese "Frauenagitation" durchaus zum Nutzen der
ganzen Partei ist. "Heraus mit dem Frauenwahlrecht" lautet das Motto, mit dem die Sozialistinnen 1911 breit für den internationalen Frauentag werben. Der Aufruf darf öffentlich nirgends angeschlagen oder verteilt werden. Denn der Berliner Polizeipräsident hält ihn für eine "Beleidigung der Obrigkeit".

Da hat sich ja noch nicht viel getan in 100 Jahren.
"

Wo Männer gewinnen, wenn sie verlieren

ant 08.03.2011 - 16:28
Michèle Binswanger am Dienstag den 8. März 2011
Wo Männer gewinnen, wenn sie verlieren

 http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/15610/wo-manner-gewinnen-wenn-sie-verlieren/

bischen Schräg aber auch lustig.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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zusammen kämpfen! — Jolanthe