[HL / OH] NPD-Infotisch in Bad Schwartau

Ano Nym 28.02.2011 01:43 Themen: Antifa Medien
Am 26.02.2011 hielt der NPD Kreisverband Lübeck-Ostholstein einen Infotisch in Bad Schwartau (Kreis Ostholstein) ab. Anmelder war der Kreisvorsitzende und Organisationsleiter der NPD Lübeck-Ostholstein, Marcus Tietz.
Gegen 10.30 Uhr trafen sich NPD Mitglieder aus Lübeck, Ostholstein und Kiel in der Innenstadt von Bad Schwartau, um zusammen mit Mitgliedern aus Kameradschaften, wie z.B. Rendsburg, einen NPD Infotisch abzuhalten. Insgesamt zähle Mensch 12 Neonazis.

Das Thema des Infotisches war die Bombardierung Lübecks 1942 durch die Alliierten Streitkräfte. Ziel der Veranstaltung war vermutlich, für den kommenden „Trauermarsch“ in Lübeck am 26.03.2011 zu mobilisieren. Das Nebenthema der Veranstaltung war der geplante Bau der Fehmarnbelt-Querung, gegen die die NPD Lübeck-Ostholstein schon seit 2009 wettert.

Dadurch, dass die Neonazis vermutlich privat zu dem NPD-Infotisch in Bad Schwartau mobilisierten, blieben antifaschistische Gegenaktionen komplett aus. Die Neonazis konnten ungehindert ihre Flyer zum „Trauermarsch“ in Lübeck und weiteres Infomaterial an vorbeigehende PassantenInnen verteilen. Es war erschreckend, wie viele Menschen die Neonazis mit ihren Themen erreichen konnten. Roland Fischer von der NPD Kiel führte neben Hermann Gutsche (ebenfalls von der NPD Kiel) zahlreiche Gespräche und ließ sich gut gelaunt auf Diskussionsrunden mit vorbeigehenden PassantenInnen ein.

Gegen 13.00 Uhr meldete die NPD ihren Infotisch offiziell ab und fing an abzubauen. Der zweite geplante Infotisch in Ratekau (Kreis Ostholstein) wurde von den Neonazis nicht wahrgenommen. Hermann Gutsche gab offen kund: Zitat „Dass zwei erfolgreichen Stunden für die NPD genug seien und außerdem hätte Herr Tietz kalte Füße und wolle nach Hause.“

Abschließend ist zu sagen, dass dies aus Sicht der Neonazis ein erfolgreicher Tag gewesen ist. So konnte die NPD, abgesehen von einigen abfälligen Bemerkungen seitens vorbeigehender PassantenInnen, viele Menschen erreichen. Die antifaschistische Szene in Lübeck und Umgebung hat es nicht geschafft, kurzfristig Gegenproteste zu organisieren, und gab somit den Neonazis für diesen Tag einen Freiraum, um ihre rassistische und menschenverachtende Propaganda in die Öffentlichkeit zu tragen.
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Ergänzungen

jetzt erst recht!

what? 28.02.2011 - 04:47
 http://Bündnis Wir können sie stoppen Lübeck

KEIN Neonazi-Aufmarsch in Lübeck und anderswo!

KEIN Fussbreit den Faschisten!

"Wir gegen Rechts"-Aktionsmonat

Jugendinitiative "Wir gegen Rechts" 28.02.2011 - 07:35
Der Aktionsmonat beginnt

01.03., 16.00h, öffentliches Plakatieren, Treffpunkt Kohlmarkt neben Subway

03.03., 18.30h, Info-Abend, Diele, Mengstraße 41-43
Thema: Die Reihen fest geschlossen - Neonazi-Demonstrationen und ihre Bedeutung für die Szene

10.03., 18.30h, Info-Abend, Diele, Mengstraße 41-43
Thema: Der Nazis neue Kleider - mit Kapuzenpullis, "Schwarzem Block" und Popmusik für den "Nationalen Sozialismus"

12.03., 10.00h, "Wir gegen Rechts"-Jugendkongress, DGB-Haus, Holstentorplatz 1

19.03., "Wir gegen Rechts"-Aktionstag
16.00h Demonstration, Treffpunkt Marktplatz Lübeck
19.00h Kundgebung mit Musik, Marktplatz Friedenstraße/Brolingstraße

26.03., Nazidemo in Lübeck verhindern!
10.00h, Kundgebung vor dem Lübecker Bahnhof
Blockaden solange, bis die Nazidemo abgesagt wird!


12.03. und 19.03. könnten Aktionen der Nazis in Lübeck sein

kommt also zahlreich zu unseren Veranstaltungen, da erfahrt ihr Neuigkeiten und vom Kongress und Infotisch aus können wir leichter agieren

Mitglieder NPD Lübeck??

yes 28.02.2011 - 12:27
Es ist schon sehr verwunderlich das nicht die NPD Mitglieder aus Lübeck bei dem Infotisch in Bad Schwartau anwesend waren.

Bei Jörn Lemke liegt es vermutlich an seiner Rheuma Erkrankung mit der er zu kämpfen hat und aufgrund dessen sich Aktionistisch zurück nehmen muss. Aber vielleicht liegt es auch an den erfolglosen Konzept der Neonazis zum Trauermarsch 2010, dass NPD Mitglieder von ihren Aufgaben entbunden werden und sich NPD-Kader von außerhalb einschalten. Mensch darf nicht vergessen das der Neonaziaufmarsch ein wichtiges Ereignis für die Neonaziszene in Norddeutschland ist.

Jörg Gronemann wird nach seiner Alkohol-Eskapade am 21.08.2010 in Neumünster und seinem anschließenden Outing in seiner Nachbarschaft nicht in der Lage sein der NPD hilfreich beiseite zu stehen. Gronemann war in Neumünster als Versammlungsleiter mit 0,5 Promille alkoholisiert zu Veranstaltung erschienen. Als Folge dessen sage die Polizei die Neonazidemonstration ab.

Antifa-Demo in Tostedt

Töster 28.02.2011 - 14:10
Am 19.03. findet im niedersächsischen Tostedt ein Antifa-Demo statt.

NPD nimmt Stellung zum Indy-Artikel

lalala 28.02.2011 - 15:31
Die NPD nimmt in ihrem Bericht auf xxxx-xx.info, Stellung zum Indymedia-Artikel.

[…] So konnte problemlos der Infotisch durchgeführt werden. Es wurden Flugblätter im Bezug auf der bevorstehenden Trauermarsch am 26. März verteilt, aber auch Informationsmaterial der NPD konnte an die Menschen gebracht werden. Es gab zahlreiche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bad Schwartau, was auch der Antifa nicht entgangen war, denn sie mußten in ihrem „Hetzartikel“ eingestehen, daß diese Aktion ein Erfolg für die „Nazis“ gewesen sei. […]

Quelle: xxxx-xx.info/1118.html


Es ist absolut beschämend das keine von uns da war! Sowas darf nicht wieder vorkommen. Eine Rüge gegen unsere Szene.

Dezentrale Aktionen und Antirepdemo

Anarchist_In 28.02.2011 - 15:41
Zum sechsten Mal in Folge wollen am 26.03.2011 Neonazis in Lübeck aufmarschieren. Unter dem Vorwand an die Bombardierung Lübecks im zweiten Weltkrieg zu erinnern, wollen sie wieder auf geschichtsrevisionistische Art aus Täter_Innen Opfer machen und ihren braunen Dreck in die Stadt tragen. Der Neonaziaufmarsch konnte zwar letztes Jahr durch zahlreiche Blockaden blockiert werden, jedoch reicht es uns nicht, nur die Neonazis beim Marschieren zu blockieren.
Wir wollen zeigen, dass wir uns nicht vorschreiben lassen, wie unser Widerstand gegen die Neonazis auszusehen hat, dass wir demonstrieren wann und wo wir wollen.

Wir werden es auch dieses Jahr nicht widerstandslos hinnehmen, dass die Neonazis marschieren wollen, und rufen neben den „Wir können sie stoppen“-Bündnisaktionen zu vielfältigen dezentralen, kreativen und effektiven Aktionen und Protesten auf.

In den vergangenen Jahren hat sich, nicht nur in Lübeck, gezeigt, dass der Widerstand gegen Faschist_Innen immer auch ein Konflikt und Kampf gegen staatliche Repressionsorgane ist. Schon mehr als einmal mussten Antifaschist_Innen sich im Polizeikessel wieder finden und mit ansehen, wie die Faschist_Innen unter dem Schutz eines Großaufgebots der Polizei, welches der Staat zu ihrem Schutz bestellt, marschieren konnten.
Zu dem ist der deutsche Staat sichtlich daran interessiert, die legalen Wege des Protestes immer weiter einzuschränken, mit den neuen Versammlungsgesetzen einiger Bundesländer werden Proteste immer weiter kriminalisiert und verboten.

Genau aus diesem Grund rufen wir außerdem noch zu einer nicht angemeldeten Antirepressionsdemo in der Lübecker Innenstadt auf. Wir rufen dazu auf, sich selbstbewusst und entschlossen der Staatsmacht entgegen zu stellen. Und das nicht nur, um ein deutliches Zeichen gegen Faschismus zu setzen, sondern auch ein deutliches Zeichen gegen jegliche Form von Repression!

Dem deutschen Staat und seiner Exekutive den Kampf ansagen!

Den Neonaziaufmarsch zum Desaster machen!

Infoseite zum 26. März 2011 in Lübeck

Basta! Linke Jugend 28.02.2011 - 16:39
Infoseite zum 26. März: http://bastalinkejugend.de/index.php?option=com_content&view=article&id=83:test&catid=29:naziaufmarsch-luebeck&directory=29

Kein Naziaufmarsch in Lübeck: Let's block it again!

26. März 2010: Mehrere hundert Nazis wollen in Lübeck einen Aufmarsch veranstalten. Angeführt von einem Mann mit zwölf einschlägigen Vorstrafen, dem seine Kameraden liebevoll den Beinamen eines SS-Obergruppenführers gegeben haben, soll es durch die Hansestadt gehen. Doch die Nazis floppen: Keine 400 Meter kommen Thomas Wulff und seine Kameraden. Dann heißt es wieder umkehren. Die Aufmarschstrecke der Nazis wird von tausenden Menschen friedlich blockiert.

Im März 2011, wenn Nazis erneut in Lübeck marschieren wollen, gilt: Auf ein Neues. Let's block it again.

Der Lübecker Trauermarsch

Norddeutsche Nazis aus dem Spektrum der „Freien Kräfte“ und der NPD veranstalten seit 2006 alljährlich in Lübeck ihren „Trauermarsch“. In der Bombardierung Lübecks während des Zweiten Weltkriegs sehen sie eine geeignete Gelegenheit ihr braunes Geschichtsbild zu verbreiten. Es wird ein deutsches Opferbild konstruiert und es werden die alliierten Befreier zu Kriegsverbrechern umgedeutet. Nicht ohne Protest: Gegen den Naziaufmarsch mobilisiert - ebenfalls seit 2006 - ein breites Bündnis von antifaschistischen Gruppen, Kirchen und Parteien unter dem Titel „Wir können sie stoppen“. Dessen Aktionen konnten die Nazis aus der Innenstadt vertreiben, so dass sie sich mit dem Stadtteil hinter dem Bahnhof begnügen mussten. Begleitet wird die Veranstaltung von einem gewaltigen Aufgebot der Polizei.

Opfer.. bla, bla

Glücklicherweise ist die Situation in Lübeck anders als in Dresden. Eine entwickelte Gedenkkultur bürgerlich-konservativer Kreise gibt es kaum, so dass die Propaganda der Nazis vom „Bombenterror“ ins Leere läuft.

Dennoch gilt es an diesem Punkt wachsam zu bleiben: Nicht nur den rechten Höhlenbewohnern muss entgegengewirkt werden, sondern auch Versuchen aus dem bürgerlichen Lager, deutsche Opfergeschichten zu erzählen und damit Ursache und Wirkung, Täter und Opfer des deutschen Faschismus gleichzusetzen und zu verkehren. Lübeck war keine unschuldige Marzipanstadt! Zwischen Backsteingotik und Trave tobte die deutsche Volksgemeinschaft. Juden, die nicht geflüchtet waren, wurden in das Konzentrationslager Jungfernhof deportiert. Einzig drei Personen überlebten dies.

Still ♥-ing to block Nazis

Die Veranstaltung in Lübeck 2010 war für die Nazis kein Vergnügen. Mit einer Anmeldung für das nächste Jahr wurde erstmals lange gezögert. Es liegt jetzt an uns dem Treiben endgültig ein Ende zu setzen. Ein paar Raffinessen der vergangenen Blockaden können dabei helfen. Es wird wieder Blockadepunkte geben, die wir offen bewerben und mit einem Aktionskonsens verbinden. Mit einer ordentlichen Portion zivilen Ungehorsams werden wir die Nazis auch 2011 stoppen.

Setzen wir dem braunen Treiben in Lübeck ein Ende!

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