5000 protestieren gegen SiKo in München

Antifa Berlin 05.02.2011 17:55 Themen: Militarismus SiKo München
Ungefähr 5000 Menschen zogen aus Protest gegen die „NATO-Sicherheitskonferenz“, einem Treffen hochrangiger Militärs, Politiker und Vertreter_innen der Rüstungsindustrie, durch die Münchner Innenstadt. Begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot samt USK-Schläger_innen zog der Protestumzug von Marienplatz in die Nähe des „Hotels Bayrischer Hof“ in dem das Spitzentreffen der Kriegstreiber stattfindet. Die Versammlungsbehörde verbot den Antimilitarist_innen wie in den Jahren zuvor ihren Protest direkt vor die Sicherheitskonferenz zu tragen.
Die Polizei führte umfassende Personenkontrollen durch, in dessen Verlauf mehrere Menschen verhaftet wurden. Sogar Personalausweise mussten die potentiellen Kundgebungsteilnehmer_innen der Polizei grundlos aushändigen wenn sie an der Demo teilnehmen wollten. Dies stellt von Seiten der bayrischen Behörden einen weiteren massiven Einschnitt in das Demonstrationsrecht dar. In Redebeiträgen wurde ein sofortiger Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und aus bundesdeutschen Schulen gefordert sowie zum Kampf gegen die deutsche Kriegspolitik aufgerufen. Die Demonstrantionsteilnehmer_innen solidarisierten sich mit den Revolten Tunesien, Ägypten und dem Jemen und verurteilten die Waffenlieferungen und Unterstützung der Regime durch die deutsche und us-amerikanischen Regierung. Positiv war das die Demonstration einen kämpferischen und sehr internationalistischen Ausdruck hatte: Menschen aus Äthiopien, Türkei/Nordkurdistan und Palästina beteiligten sich zahlreich an dem Protestumzug, machten auf die Situation in ihrem Heimatländern aufmerksam und riefen Parolen wie „Hoch die internationale Solidarität!“.

Weil Krieg und Krise nicht von Himmel fallen oder von besonders fiesen Menschen vom Zaun gebrochen werden, sondern logische Folge des kapitalistischen Wirtschaftens sind hat das das antifaschistische/antimilitaristische Aktionsbündnis (a3) zusammen mit antikapitalistischen und linksradikalen Gruppen aus München dazu aufgerufen einen internationalistischen und antagonistischen Block zu bilden. Unter dem Motto „No Nato! No War! No Capitalism!“ beteiligten sich mehrere hundert aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Antimilitarist_innen an dem Block der mit Parolen wie „A-Anti-Anticapitalista“ eine Lautstarke und eindeutige Absage an Kapitalismus formulierte. In Redebeiträgen wurde sich mit Axel, Olli und Florian solidarisiert, 3 Antimilitarist_innen denen vorgeworfen wurde als Mitglieder der sogenannten „militanten Gruppe“ Bundeswehrfahrzeuge in Brand gesteckt zu haben und deshalb demnächst eine längere Haftstrafe antreten müssen. Widerstand und Sabotage gegen Kriegstreiber und Militarismus darf sich nicht auf die Spielregeln der Herrschende begrenzen lassen sondern muss laut, teuer und unberechenbar sein.
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Ergänzungen

Impressionen

Hotte 05.02.2011 - 21:03
Ein kleiner grüner Panzer, schwarze Särge und Hunderte Polizisten: Langsam ziehen Tausende Demonstranten durch die Straßen der Münchner Innenstadt. Begleitet werden sie von zahlreichen Polizisten in Schutzausrüstung, die neben den Kriegsgegnern herlaufen.

Ausgestattet mit bunten Fahnen, Schildern und Spruchbändern treffen sich die Aktivisten am Mittag in der Münchner Innenstadt. Nach einer kurzen Auftaktkundgebung auf dem Marienplatz ziehen die Demonstranten von dort über den Gärtnerplatz und den Viktualienmarkt wieder zurück zum Marienplatz. Viele Passanten mit Einkaufstüten bleiben stehen, beobachten das Geschehen und machen Fotos von den Demonstranten. Am Anfang des Protestzugs schiebt ein Aktivist einen mit Pappe zu einem grünen Panzer umgebauten Einkaufswagen vor sich her. Auf kleinen schwarzen Särgen, die mehrere Kriegsgegner auf dem Kopf tragen, steht geschrieben: "Süß und ehrenvoll ists, fürs Vaterland zu sterben."

In einer Bäckerei entlang der Demonstrationsstrecke sieht man die Proteste gelassen. "Es stört uns nicht. Die sind ja friedlich", sagt eine Verkäuferin.

Kaum zu glauben,

Bremszunder 05.02.2011 - 23:36
durch welche Löcher heutzutage wieder überall das Kriegsgeheul pfeift, Zitat:
"Wir sind ökonomisch schwächer, demografisch alt und damit militärisch gebremst, moralisch verunsichert."
 http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-verschwendete-zukunft/3796190.html

1000 Demonstrantinnen

egal 06.02.2011 - 03:15
Höchstens 1.000 Demonstrantinen heute.
Der ehemalige Internationalistische Block hatte vielleicht 150 Teilnehmer_innen.
Die bekannten Gruppen aus Hamburg, Berlin, Stuttgart und Karlsruhe in typisch mackerhafter Manier.
Die autonomen Siko-Zusammenhänge so gut wie gar nicht mehr da. Offensichtlich aus gutem Grund.
Viele Zusammenhänge, vor allem regionale, sind erst gar nicht angereist.
Arab und andere haben vermeintliches Heimspiel, sind aber zu blöd sich in Muc zu bewegen.

Siko mobilisierung ist erledigt. Nach über 10 Jahren ist dies vielleicht auch mal notwendig.


Gute Demo : Weit über 5000

Antimil 06.02.2011 - 14:06
Die Demo war sehr international(istisch). Nach genauerer Zählung am Demoende von oben herab
waren es weit über 500 Leute: 6500

@egal

@ 06.02.2011 - 16:52
Scheint so, dass Du nur auf der Auftaktkundgebung gewesen bist. Zu Beginn waren dort ca. 1000 Leute, vmtl. aus der Erfahrung, dass sich diese immer sehr lange hinzieht. Dir Kundgebung ist dann aber noch "sehr groß" geworden, unserer Meinung nach waren es ca. 4000 Leute. Definitiv waren viel mehr Leute als im vergangenem Jahr da - was ein Erfolg ist! Selbst die Bullen sprechen in ihrem Abschlußbericht von 3200 TeilnehmerInnen (siehe z.B.: hier:  http://www.topnews.de/muenchen-demo-gegen-sicherheitskonferenz-blieb-stoerungsfrei-394715 oder den Polizeibericht) und Bullen versuchen natürl. immer die Zahlen zu drücken, das ist fast überall so. Der autonome Block war auch mindestens so groß, wie im vergangenem Jahr. Im Bereich Antimilitarismus bleibt die Anti-SIKO-DEmo, nach wie vor, die größte und bedeutenste bundesweit. Für das kommende Jahr muss natürlich inhaltl. im Bündnis daran gearbeitet werden die explizite Gewaltfreiheit wieder zu kippen, auch hier gibt es bereits einige Stellungsnahmen von Gruppen (siehe:  http://www.autistici.org/g8/deu/).

Alles in allem kann mensch, dneke ich, ganz zufrieden sein und es gab sicher noch einige weitere Aktionen, die in den kommenden Wochen berichtet werden :)

In diesem Sinne: Auf nach Dresden!
 http://kafemarat.blogsport.de/2011/01/18/karten-fuer-die-busanreise-nach-dresden/

Fotoergänzung...

1:1:1 07.02.2011 - 22:32
... Da bisher niemand einigermaßen athmosphärische Bilder beigesteurt, findet Ihr in den nächsten beiden Kommentaren einige zusammengesammelte... Es war eine große, bunte und stimmungsvolle Demo - ausbaufähig für das kommende Jahr!

Video

REBELLKAEMPFER 10.02.2011 - 12:49

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 14 Kommentare

Bilder unkenntlich machen verdammt nochmal

jo 05.02.2011 - 18:30
Macht bitte die Personen auf den Bildern unkenntlich wenn ihr hier was hochladet, die von den Anti D`s sind ja egal aber von der anderen Person.

WHAT THE MOTHERFUCKING HELL?!

hää 05.02.2011 - 19:04
Das ist doch nicht euer ernst? "A-A-Abschiebung" und "Araber.Afrikaner.Kurden.Scheisse"??? Was geht ab?

@what the hell

körperliche auseinandersetzung 05.02.2011 - 19:39
was da abgeht? höhepunkt einer absehbaren entwicklung was die pseudo-radikale Linke in Deutschland angeht. erst wurde der kampf gegen Imperialismus von der tagesordnung gestrichen, dann internationale solidarität nicht mehr für cool genug befunden, krasse antideutsche (wie bahamas) seien ja auch nicht in ordnung aber Palästinenser seien nunmal antisemiten und palitücher extrem regressiv wie überhaupt jegliche unzufriedenheit im konstrukt volk per se in die falsche richtung führt. adorno statt klassenkampf. und plötzlich verläuft die grenze zwischen den Intelektuellen deutschen emanzipierten Student_innen und dem barbarischen rest der Welt. von da bis zu dem vorfall in münchen heute ist es nur ein kleiner schritt.
es ist an der zeit das dieser entwicklung ein deutlicher riegel vorgeschoben wird - keine zusammenarbeit mit gruppen die auch nur ansatzweise einen solchen kurs einschlagen!
Für Klassenkampf und Revolution!

900 Demonstranten lediglich

ich 05.02.2011 - 20:07
Es waren 900, von mir aus auch knapp 1000 Leute höchstens.

Araplar, Afrikalilar ve Kürtler hakkinda

AMED 05.02.2011 - 20:50
Tüm Antifasist ( özellikle Almanlara) duyru

Yürüyüste biz de vardik ve olayi gördük ama Anti Deutsch grubun böyle bir solagan attigina tanik olmadik. Eger böyle bir solagan atilmis ise mutlak taraf oluruz ama dedigimiz gibi böle bir solagan duymadik ve duymak istemiyoruz.

Sicak selamlarimizla

Kürdistan Anarsist Grup

www.efendisizler.blogsport.de

übersichtliches Bild

ant 05.02.2011 - 21:05
Könnte jemand mal ein einigermaßen übersichtliches Bild Knipsen. Was ist los in München ? Grüße aus Berlin.

Sooso

Xavier Naidoo 06.02.2011 - 04:26
Das find ich fohl unfeir. Nua weil die ARAB jetzt eine Facebook seite hat glaubt sie jetzt antifa beriln zu haißen.

@yo

Maik 06.02.2011 - 15:21
Es ging gar nichts ab. Die Antideutschen sind frustriert das die Realität (Ägypten, Tunesien...) auf der Überholspur an ihnen vorbei zieht und das einzige was ihnen noch bleibt ist, irgendwelche Fake-Kommentare auf Indy zu posten.

was n lows

so eins 06.02.2011 - 15:41
hier überbieten sich die menschen ja wieder mal gegenseitig mit unbrauchbaren kommentaren. da reih ich mich ein und sage:
deutschland halts maul.

bild

g 06.02.2011 - 17:41
gibt es nicht ein einfaches überblicksbild, vor allem vom internationalistischen block?

Klarstellung

Hans Egon 06.02.2011 - 19:28
In der Münchener Linken Szene gibt es kein Problem mit Antideutschen. Die Personen die am Rand der Demo aufgetaucht sind sind kein Teil linker Zusammenhänge und wollen das auch gar nicht sein. Alle relevanten linken Kräfte haben sich auf die eine oder andere Weise an den Protesten gegen die SIKO beteiligt, ob Hilfe beim Convergence Center, MobiAktionen, die Kundgebung vorm Käfer. Aus inhaltlichen wie organisatorischen Gründen sind nicht alle Gruppen unter einem der beiden Aufrufe vertreten. Auch wenn das von manchen Leuten sowohl aus "Antiimp" als auch "Antid" Seite so verkauft wird, war der Konflikt doch eher eine Randerscheinung der Demonstration und eigentlich völlig egal.

Viel wichtiger war dass die Demo deutlich internationalistischer geprägt war, vor allem durch die DemonstrantInnen die wohl aus Äthopien (nicht sicher) kamen. Sicherlich waren viele Menschen aus unterschiedlicher Motivation auf der Straße, von grundsätzlicher Ablehnung des kapitalistischen Systems bis hin zu ganz konkreter Kriegserfahrung, aber gerade das hat die Stärke der Demonstration ausgemacht.

Wer sich nicht mit eigenen Inhalten an der Demonstration beteiligt hat entweder keine Inhalte, kein Problem mit Krieg oder verpasst ganz einfach eine wichtige Chance.

Kriege und Nationen

nicht international 07.02.2011 - 00:25
Eine Sicherheitskonferenz gibt es, um Sicherheit zu schaffen oder und zu verteidigen. Sicherheit für Nationalstaaten. "Internationale Sicherheit" heißt nationale Sicherheit. Und dann sollte es doch bitte keinen "internationalen" Protest geben, sondern einen antinationalen oder nennt das Ding globaler Protest, wenn ihr euch an antinational stört. Sonst erkennt ihr nämlich nur die wirren (Aus)grenzkonstrukte an! Kein Existenzrecht für Nationen, dafür ein Existenzrecht für Lebewesen, das wäre Sicherheit für alle!

Klarstellung?

Novo 07.02.2011 - 16:57
Es ist sicherlich nicht "völlig egal" wen aus dem Internationalistischen Block raus leute die eine israel fahne tragen verprügeld werden.Das finde ich politisch doch eher bedenklich.Vorallem da die ganze demo in Nationalfahnen versunken ist und ausgerechnet die Israel fahne der grösste "stressfaktor" war.

jaja...

one solution 08.02.2011 - 23:07
jaja die diskussionsfähige und ach so tolerante antiimperialistische deutsche linke! ich könnt kotzen. ÜBERALL nationalfahnen und blindes mitgelaufe von allen leuten ohne sich mal evtl gedanken übern paar dinge zu machen und auch mal selbstkritisch zu sein! mir kommt es solangsam so vor als ob nazis oder die "verhassten kapitalisten" nicht mehr so ein großer feind wären wie leute die sich in bestimmten ansichtspunkten nur zum teil von einem selber unterscheiden, aber man macht ja lieber mal auf macker und will s ich seine prügelerfahrung vorantreiben anstatt mal zu diskutieren oder auch mla kritik anzunehmen! denn selbst der kommunismus muss auf demokratie und zivilisation bestehn, ansonsten könnt ihr mich mal kräftig sonst wo! (dieser kommentar wurde nicht von einem "antid" geschrieben!)