Solidarität mit der "Liebig 14"

collector 28.01.2011 18:07 Themen: Freiräume
Seitdem am 10.1.2011 der Räumungstermin für das Hausprojekt „Liebig 14“ in Berlin Friedrichshain bekannt wurde, gab es bereits eine ganze reihe von Demonstrationen, Aufrufen, Ankündigungen, Videos, Aktionen, Besetzungen, Graffitys und sicher noch vieles, vieles mehr, was bisher noch nicht veröffentlicht wurde. Der Versuch, einen Überblick zu geben...
Kurz nachdem der Räumungstermin bekannt wurde, erschienen Aufrufe zu Aktionen und Demonstrationen und Solidaritätsbekundungen. Aufrufe gibt es für eine Demo am 29.1. unter dem Motto "Expect Resistance" um 15:00 am Kottbusser Tor sowie am 2.2. um 8:00 am U-Bahnhof Kurfürstendamm. Außerdem wird im falle einer Räumung am 2.2. um 19:00 zum Boxhagener Platz mobilisiert.
In Berlin gab es am 22.01. bereits eine Streetparade gegen die angekündigte Räumung. Kundgebungen fanden statt vor der Deutschen Botschaft in London, Edinburgh, Quito (Equador) und in Chişinău (Moldawien)
Ein "Call-for-Action" kam vom Hausprojekt "Rigaer 94" sowie unter dem Titel "Der Countdown läuft..." von der "Wir bleiben Alle" - Kampagne. Eine Solidaritätserklärung gabs auch von der "Roten Flora" aus Hamburg. Eine "Autonome Gruppe" verfasste unter "Warum wir kämpfen" einen Aufruf, sich der Räumung zu Widersetzen.

Zudem gibt es Aufrufe zu konkreten Aktionen. "Bei räumung Licht aus" heißt ein Aufruf zur Besetzung und Blockade des Heizkraftwerks Berlin-Mitte am 2.2. um 8:00. Zur selben Zeit wird zur Blockade der "Senatsverwaltung für Stadtentwicklung" und zur Besetzung des "Roten Rathaus" aufgerufen.
10 neue Hausprojekte wurden mit der Kampagne "Liebig 14 Expansion 2011" angekündigt! Der Anfang dafür wurde am 27.01. in der leerstehenden Schule in der Adalbertstraße 53 gemacht. Weiter gings am 28.1. in Neukölln - es wurde das ehemalige Krankenhaus besetzt. Am selben Tag noch wurde als drittes neues Hausprojekt das seit langem leerstehende Haus in der Cuvrystr. 9 in Kreuzberg besetzt. Besetzt wurde am 23.1. auch das Haus in der Chauseestrasse 49 in Berlin-Mitte.

Nette Mobilisierungsvideos gibts von den "Sabo-Tieren" und von "Geigerzähler". Auch schick: Das Video mit dem Titel "The Countdown 2011"

An den grauen Wänden der Städte gibt es täglich neue Graffitys. In Berlin gibt es ein Chrombombing in der Boxhagenerstr.. Auch in Leipzig wurde das Stadtbild mit Graffitys verschönert und Stencilvorlagen erstellt. Stencilvorlagen sowie Soligraffity kamen auch aus dem Vorgtland und aus Naumburg. Ebenfalls aus Naumburg kommt ein Banner. Viele Solitransparente gab es bereits in Berlin: Am Hausprojekt Liebig 34, im Prenzlauer Berg, an den Yorckbrücken, an der Oberbaumbrücke und viele, viele mehr...

Außerdem wurde das "Rote Rathaus" vor seiner Besetzung schonmal mit Farbe verschönert. Einen direkten Angriff gab es am 11.1. auf das Rathaus Friedrichshain und am 16.1. auf das Sicherheitsunternehmen WISAG. Getroffen hat es in Berlin außerdem Lofts, das Ordnungsamt, ein SPD-Büro, den Liegenschaftsfonds, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, ein Immobilienbüro, sowie ein Bullenrevier. Als Mitverantwortliche für die Räumung hat in Dortmund der Kinderschutzbund was abbekommen und in Berlin der Gerichtsvollzieher, der die Räumung (noch) vollstrecken will.

to be continued...
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Ergänzungen

Drohnen-Einsatz geplant?

... 28.01.2011 - 18:50
Es gibt Zeichen, dass für die nächsten Tage in Berlin die Bullen auch den Einsatz von Drohnen mit Kameras planen. Verwunderlich wäre das, nach dem Drohnen-Einsatz beim letzten Castor-Transport, überhaupt nicht. Passt auf Euch auf, und schaut gelegentlich mal gen Himmel!

Soli-Resolution für die Liebig14

Die Linke.SDS und Linksjugend.[´solid] Berlin 28.01.2011 - 19:24
Solidarität mit der Liebigstr. 14

Die Berliner Landesverbände des Studierendenverbandes Die Linke.SDS und der Linksjugend ['solid] solidarisieren sich mit dem von akuter Räumung bedrohten Wohn- und Kul¬tur¬pro¬jekt Lie-big14 in Fried¬richs¬hain. Gerade in einer Stadt, in der die Mieten explosionsartig steigen, arme Menschen aus der Innenstadt verdrängt werden und in der für nichtkommerzielle Kultur zusehend weniger Platz ist, ist der Erhalt von linken Freiräumen wie der Liebig 14 von großer Bedeutung. Berlin braucht Orte, in denen Menschen selbstbestimmt und günstig Leben können und in denen Platz für linke Politik und Kultur ist. Es sind nicht zuletzt solche Freiräume und die Kultur, die sich um sie herum etabliert hat, die viele Studierende hierher gezogen haben.
Systematisch werden die in den Häuserkämpfen der 80er und frühen 90er Jahre durchgesetzten Freiräume beschnitten, ein ehemals besetztes Haus nach dem nächsten wird geräumt oder ist von Räumung bedroht. So werden Orte des Widerstandes geschliffen zugunsten einer Stadt, die sich nur noch dem Profitstreben privater Investoren beugt. Wir verurteilen diese Entwicklung und solidarisieren uns mit allen räumungsbedrohten linken Projekten.
Wir fordern den Berliner Senat auf, endlich eine konsequente Politik gegen die steigenden Mieten zu betreiben, die Räumung der Liebig14 zu verhindern und weiter nach einer Lösung im Interesse der Bewohner_innen zu suchen. Es ist die Aufgabe der LINKEN, das gesellschaftliche Kräfteverhältnis nach links zu verschieben; der Kampf um den Erhalt von und die Zusammenarbeit mit linksalternativen Projekten in der Stadt sind dabei ein wichtiger Bestandteil.

Die Linke.SDS Berlin
Linksjugend.[´solid] Berlin

Zur Rolle des Kinderschutzbunds

k.A. 28.01.2011 - 21:03
Zur Rolle des Kinderschutzbunds im Konflikt um die Liebig 14 gibt's einen aufschlussreichen Radiobeitrag bei freie-radios.net (siehe Link). Er ist zwar nicht ganz neu, aber im Prinzip immer noch aktuell.

Auflagen zur Demo

... 29.01.2011 - 11:21
Mittlerweile sind auch die Auflagen zur heutigen Demo eingetroffen.

Im Vorfeld hatten die Bullen gemeint, die Strecke sei so wegen Baustellen nicht möglich und mit einem Verbot eines Teiles der Strecke gedroht. Das war so das übliche Rumgepose der Bullen, die Strecke geht ohne Veränderungen klar. Übrigens gibts auch keine nennenswerten Baustellen auf der Strasse, sondern nur auf dem Bürgersteig. Hatte da wer keinen Bock, hoch haufenweise Pflastersteine in Sicherheit zu bringen?

Ansonsten sind die Auflagen das übliche: keine Glasflaschen und Dosen, "Wagenverantwortliche" und Ordner. Transparente dürfen nicht "verstärkt" werden durch Seile oder "Latten" (Herstellung sogenannter "Transparentplatten"; das sei in der Vergangenheit passiert und aus dem Schutz dieser Platten heraus seien Bullen getreten worden), Transparente dürfen nicht verbunden werden. Als illegale Verbindung gilt schon, wenn eine Person die Enden von zwei Transparenten trägt.

Wie verschiedenen Presseberichten zu entnehmen ist, rechnen die Bullen mit 1000 TeilnehmerInnen an der Demo, und wollen selbst auch 1000 Leute (!) schicken.

Mehrere Sachbeschädigungen in der Nacht

ticker 29.01.2011 - 12:49
Mehrere Sachbeschädigungen in der Nacht
Friedrichshain-Kreuzberg / Mitte

Unbekannte verübten gestern Abend sowie in der vergangenen Nacht mehrere Sachbeschädigungen in Friedrichshain und Mitte.

# 0345

Gegen 19 Uhr trugen vier Männer ein Sofa sowie einen Sessel auf die Fahrbahn des Bersarinplatzes. Anschließend entzündeten sie die Möbelstücke und flüchteten. Verkehrsteilnehmer, denen die Weiterfahrt nicht mehr möglich war, alarmierten Polizei und Feuerwehr. Die Einsatzkräfte löschten die Flammen und beseitigten die verkohlten Überreste. Durch den Brand wurde die Fahrbahn oberflächlich beschädigt. Eine Straßensperrung war jedoch nicht notwendig.

# 0346

In der Ackerstraße wurde gegen 22 Uhr 30 ein „Audi A 6“ ein Raub der Flammen. Anwohner bemerkten den Brand und alarmierten die Feuerwehr, die den Wagen löschte. Ein daneben stehender Lieferwagen „Fiat Ducato“ wurde durch die Hitzestrahlung ebenfalls beschädigt.

# 0347

Mehrere Vermummte machten sich gegen 0 Uhr 30 an einem „Porsche“ in der Annenstraße zu schaffen. Die Mitarbeiterin eines Supermarktes beobachtete die rund zehn Personen auf dem gegenüberliegenden Parkplatz. Kurz nachdem diese geflüchtet waren, schlugen Flammen aus dem Heckfenster des Fahrzeugs. Die Besatzung einer Polizeistreife konnte den Kleinbrand mit einem Feuerlöscher bekämpfen.

www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/328905/index.html

Mehr Bullenticker

... 29.01.2011 - 13:16
Eingabe: 29.01.2011 - 10:35 Uhr
Demonstration weitgehend friedlich
Mitte

# 0341

Zwischen 600 und 700 Personen haben gestern an einer Demonstration teilgenommen, die mehrere Themen zum Motto hatte. Der Aufzug, der sich gegen 20 Uhr am Rosenthaler Platz mit rd. 200 Personen in Bewegung gesetzt hatte, verlief über weite Strecken ohne Zwischenfälle. Einige Teilnehmer aus dem zunächst nur verbal aggressiv auftretenden Aufzug warfen allerdings Flaschen und so genannte Polenböller auf die Polizeikräfte. Die Einsatzleitung entschied deshalb, vom angemeldeten Weg abzuweichen und die Demonstranten nicht vor der Rumänischen Botschaft in der Dorotheenstraße eine Zwischenkundgebung abhalten zu lassen. Der Aufzug erreichte gegen 21 Uhr 15 den Endplatz in der Straße Unter den Linden Ecke Wilhelmstraße, wo der Veranstalter die Demonstration für beendet erklärte. Die Polizei nahm insgesamt drei Personen wegen Verstoß gegen das Vermummungsverbot fest, in einem Fall zusätzlich wegen gefährlicher Körperverletzung.
Nach dem Abschluss zerstreuten sich die Teilnehmer in verschiedene Richtungen. Eine Gruppe von ca. 30 teilweise vermummten Personen warf in der Georgenstraße die Scheiben von drei Fahrzeugen der Bundespolizei ein. Es kam in diesem Zusammenhang zu zwei Festnahmen durch Beamte der Bundespolizei.


Eingabe: 29.01.2011 - 09:50 Uhr
Polizeifahrzeug mit Steinen beworfen
Mitte

# 0339

Unbekannte bewarfen in der vergangenen Nacht in Mitte ein Polizeiauto mit Steinen. Der Gruppenwagen einer Einsatzhundertschaft fuhr kurz nach 2 Uhr durch die Köpenicker Straße. Während der Fahrt prallten mehrere Pflastersteine gegen die linke Fahrzeugseite und beschädigten selbige. Die Beamten blieben unverletzt.

Fotostream auf flickr

FHAIN 29.01.2011 - 18:51

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so einfach ist das!

real Hausbesetzer 28.01.2011 - 19:21
Geld ist gleich Recht und wenn die Richter erstmal Recht gesprochen haben ist es Recht§, darauf bestehen sie. Beukler hatte das Haus gekauft, also hat er Recht, aber ist die "Geschichte der Libigstrasse 14" würglich so einfach. Er hat das Haus gekauft, also musste er ja wissen was er gekauft hat. Er wusste was er kaufte und er war genau auf die Konfrontation scharf die er selber jetzt herbeigeführt hat. Beukler ist schon ein komischer Mensch aber nicht kmischer als all die Anderen die immerwieder (seit 30 Jahren)solche Konfrontationen herbeigeführt hatten und er lässt sich die "Scheiße" noch staatlich bestätigen/bezahlen und der Staat tut's, schließlich braucht der Staat selber Geld.

Die Häuser hier gehörten zum großem Teil der jüdischen Bevölkerung, doch da galt kein Recht (im deutschen Reich) und das Unrecht des deutschen Staates im nachhinein noch zu bestehtigen ehrt die deutsche Gerichte, aber niemals die die genau diese Geschichte immer noch als das Unrecht ihres Landes blosstellen.

Das brüskiert den deutschen Staat mit seinen Festung Europa-Träumen >>Räumung hin oder her, ihr werdet Geld trotzdem nicht als Recht durchsetzen können<<.

Scheiß aus Geld:"keine Räumung der Liebigstrasse 14"

kein vergeben
kein vergessen
nie wieder Krieg
nie wieder Faschisnus
nie wieder Deutschland

Ein Glück!

Kontroverso 28.01.2011 - 20:50
Jetzt solidarisiert sich schon die Linksjugend / SDS ... Ähm wer ist gleich nochmal i BErlin in der Regierung? Moment ... ich komme gleich drauf ...

@ real Hausbesetzer 28.01.2011 - 19:21

Roland Ionas Bialke 29.01.2011 - 10:26
Geld ist gleich Recht? Was findest Du daran genau schlecht? Es gibt Menschen, die stecken mehr als 1/4 ihrer Lebenskraft in ihre Arbeit und erhalten dafür Geld. Wenn sie sich beispielsweise ein Auto oder Haus kaufen, und irgendwer nimmt ihnen das Auto oder das Haus weg, dann nimmst Du ihnen also praktisch 1/4 ihrer Lebenskraft weg. Wenn ich Dir 20 Jahre immerwieder einen Arm breche, dann wäre das sichtbar. Bei einem weggenommenen Haus oder einem weggenommenen Auto ist die körperöiche Schädigung aber nicht sichtbar. Doch sie existiert.

Was Du tust, ist Arbeitskraft zu vergleichen. Ist die Arbeit des Kloreinigungsmannes mehr wert, als die Arbeit der Bankkauffrau? Der Gitarre spielende Hippie in der Bahn (der nichts produziert, jedoch u.U. die Arbeitskraft anderer Menschen reproduziert) ist genauso bedeutent, wie die Arbeit der Geschirr produzierender Töpferin. Aber auch arbeitsunfähige Menschen (beispielsweise sehr stark behinderte Menschen), die nie in ihrem Leben etwas für die Gesellschaft produzieren und auch nie Arbeitskraft reproduzieren, sind genauso wertvoll wie andere Menschen! Der Staat bezahlt sogar für diese Menschen, z.B. für individuelle Betreuung. Wo haben diese Menschen denn Geld? Sie haben einfach kein Geld und produzieren auch nichts, aber trotzdem bekommen sie Recht. Von daher ist Dein plakativer Satz nicht haltbar!

Was Du kritisieren könntest, ist das Erbrecht. Wenn z.B. jemand 10 Häuser erbt, ohne, dass er was dafür getan hat und diese Häuser garnicht alle für den eigenen Bedarf braucht. Hier wäre z.B. eine Enteinung ab einer gewissen Höhe des Erbes richtig.

Bei Suitbert Beulker und Edwin Thöne ist doch die Frage, ob sie mehr erwirtschaften, als er für den eigenen Bedarf brauchen. Bei Edwin sieht das jedenfalls nicht so aus. Und wer bist Du, dass Du bestimmen willst, wieviel ein Mensch braucht und nicht braucht? Ich brauche für mich alleine z.B. mindestens eine Dreiraumwohnung, eine Putzhilfe und Nahrung für 20 Euro am Tag. Einen anderen Menschen reicht vielleicht eine Einraumwohnung, kriegt seine Sauberkeit alleine auf die Reihe und braucht nur für 10 Euro am Tag Nahrung.



Vorsicht Fake

Roland Ionas Bialke 29.01.2011 - 13:06
Die Ergänzung "Roland Ionas Bialke 10:26" ist nicht von mir. Dieser Versuch mich zu diskreditieren reiht sich ein in eine lange Kette von Akten operativer Zersetzung.
Texte von mir werden auch auf meiner Seite veröffentlicht.