Berlin: Senat diskutiert Räumung der Liebig14

-^-, update by s7ven 25.01.2011 23:12 Themen: Freiräume Kultur Repression Soziale Kämpfe
Heute Morgen tagte der Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Neben dem üblichen parteitaktischen Gezänk zwischen der Regierungskoalition von SPD/LINKE und der Opposition aus Grüne/CDU/FDP wurde unter dem Tagesordnungspunkt "Besondere Vorkommnisse" auch über die Liebig14 und die bevorstehende Räumung am 2. Februar gestritten. Die Grünen hatten Innensenator Körting und Polizeipräsident Glitsch im Vorfeld kritische Fragen gestellt.


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Schon zu Beginn der Sitzung gegen 10 Uhr stellte Körting seine generelle Strategie gegenüber der Opposition klar: "Wir beteiligen uns nicht an rückwärts gerichteten Debatten. Man kann das gern anders sehen als wir, deshalb steht allen in dieser Stadt der Rechtsweg gegen Entscheidungen des Senats offen. Klagen gehören ja zur Berliner Tradition." Dieses Verhalten setzte sich bis zum TOP "Besondere Vorkommnisse" fort, wo endlich Stimmung aufkam und rund eine Stunde über die Liebig14 gesprochen wurde.
Zu Beginn der Debatte stellte Körting den Sachverhalt aus seiner Sicht dar: Da gibt es neun MieterInnen, die wurden gekündigt und das Gericht hat durch zwei Instanzen entschieden, dass das rechtsgültig ist. Nun gibt es vom Gerichtsvollzieher, der die Räumung umsetzen soll, ein Amtshilfeersuchen an die Berliner Polizei ihm dabei zur Hand zu gehen. Die Polizei ist verpflichtet dem Folge zu leisten und die Innenverwaltung ist nicht bereit für die Liebig14 dieses Ersuchen rechtswidrig zurückzuweisen: „Der Rechtsstaat lässt wenig Spielräume.“ Was natürlich Unfug ist und entsprechend von den Grünen lautstark beantwortet wurde. Der Ausschussvorsitzende Trapp von der CDU musste im anschließenden Tumult zur Ruhe rufen „Wir sind doch alle zivilisierte Mitteleuropäer“. Es schloss sich eine längere Debatte zur Frage an, was das verwaltungsrechtliche Opportunitätsprinzip besage. Der Vorwurf der Grünen: Die Berliner Verwaltung müsse sehr wohl prüfen ob der anstehende Polizeieinsatz verhältnismäßig sei: Einerseits im Sinne der Eingriffe in Rechtsgüter (Eigentum, Persönlichkeitsrechte usw.), andererseits was Zeit und Ressourcen der Polizei betrifft. Körting ließ sich nur auf die Aussage ein, dass er ein Interesse an der Durchsetzung rechtsstaatlicher Entscheidungen hat, und, dass alle Beteiligten, aber vor allem der Eigentümer, schadlos aus der Sache rauskommen. An einer Eskalation hat er überhaupt kein Interesse. Vielmehr hofft er, dass die MieterInnen sich besinnen und am 2. Februar freiwillig die Schlüssel übergeben. Dann wäre auch nur ein Streifenwagen nötig.
Auch der Fragenkatalog zu den Kosten des Einsatzes (auch im Vergleich zu vergangenen Räumungen) waren damit erledigt. Denn wenn unklar ist was passiert, kann keiner sagen was es kosten wird. Ob der Eigentümer eine Sicherheitsleistung für die Räumung hinterlegt habe, ist unbekannt und Sache des Gerichtsvollziehers. Die Kosten der Räumung trägt der Eigentümer und wenn möglich die Ex-BewohnerInnen. Die polizeilichen Kosten trägt der Senat, da gibt es auch keine Kostenregelung um das umzuschlagen.

Einsatzkonzept


Zum Einsatzkonzept wollten sich Körting und Glietsch, auch im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung, nicht äußern. Keine Kaffeesatzleserei, aber egal wie sich die Liebig14 und UnterstützerInnen verhalten werden, „ist die Polizei mit dabei“. Der Innensenat hält alle Einheiten (auch SEK) und schweres Gerät für den Einsatz bereit. Tag und Stunde stehen noch nicht fest. Die Planung scheint tatsächlich noch nicht abgeschlossen. Die Schule und die Kita in der Nähe wurden nicht polizeilich geschlossen sondern eher dahingehend beraten, die Betreuungsangebote am 2. Februar nicht anzubieten. „Nicht-Störer“ sollen „nicht in Anspruch genommen werden“ - was soviel heißt, dass bisher nicht geplant ist andere Häuser in der Umgebung zu evakuieren. Alle Medienberichte dazu sind unautorisiert und Spekulation. Die Gefahrenprognose hängt auch davon ab ob z.B. aus dem Ausland und aus anderen Städten mobilisiert wird.

Alternativ-Vorschläge


Frau Seelig von der LINKEN schaltete sich nun ein und warf den Grünen unnötige Panikmache und „Theaterdonner“ vor. Die seit einem Jahr, leider unglücklich verlaufenden Verhandlungen sind doch ein Zeichen dafür, dass die ganze Stadt an Lösungen gearbeitet habe. Es dürfe kein Zustand eintreten wie in der Brunnenstraße, die mit viel Aufwand geräumt wurde, um jetzt leer zu verfaulen. „Eigentum verpflichtet. Und es wäre schön wenn wir es hin bekämen das Eigentum wieder in den Dienst des Gemeineigentums zu stellen.“ Der Beitrag der LINKEN war die Vorlage für Körting seinen eigenen Beitrag an den Verhandlungen breitzutreten. Er habe mit dem Bezirksbürgermeister Schulz mehrfach telefoniert und sich über den Sachstand erkundigt. Die den Liebig14-BewohnerInnen angebotenen Ersatzobjekte waren wohl nur Einzelmietwohnungen in verschiedenen Bezirken. Da hat er sich in der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses falsch ausgedrückt. Die Presse hat das bekanntlich mit Genugtuung aufgenommen und behauptet die BewohnerInnen ständen einer Lösung im Wege. Körting präferiert ein Ersatzobjekt vom Liegenschaftsfonds. Die Verantwortung dafür liege aber beim Bezirksamt und bei den Leuten, die am Runden Tisch zur Liebig14 saßen. Alles sei besser, als eine große Debatte über Polizeieinsätze. Erpressen lassen werde sich der Senat nicht, schließlich sei man nicht verpflichtet bei Wohnungsräumungen für Ersatz zu sorgen. Das falle dann in die Eigenverantwortung der Wohnungslosen, wovon es rund 10.000 in Berlin gibt. Eine weitere Möglichkeit wäre die Enteignung des Besitzers, aber das wolle doch niemand ernsthaft fordern. Jedenfalls wolle er in der Grundfrage nicht weiter diskutieren. Der Einsatz ist „alternativlos“.
Herr Wansner von der CDU lieferte einen originellen Beitrag. Wenn das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg so besetzerfreundlich sei, dann könnte es doch den jetzt leerstehenden Teil des Bethanien (wo im Sommer das Künstlerhaus ausgezogen ist und dessen Seitenflügel bereits die ehemaligen BewohnerInnen der Yorckstr. 59 legal bewohnen) den Liebig14-BewohnerInnen als Ersatz anbieten. So hätte man das ohnehin an Linksradikale verlorene Haus Bethanien wenigstens mit zahlenden MieterInnen gefüllt. Unlautere Deals des Liegenschaftsfonds mit Geschenken an Eigentümer und Mietergemeinschaften sind allerdings nicht im Sinne der SteuerzahlerInnen.
Auch Herr Zimmermann von der SPD sah den Verhandlungsweg noch lange nicht ausgeschöpft. Vor allem der Eigentümer müsste nochmal um Dialog gebeten werden, um für einen Interessenausgleich zu sorgen. Auch könne er der Bethanien-Idee durchaus etwas abgewinnen. Die Grünen monierten, dass sich gerade die SPD (Bezirks- wie Senatsebene) nie an den Verhandlungen am Runden Tisch beteiligt hätten und der Liebig14 generell gleichgültig gegenüber stehen würden. Bestehende Alternativen in Sachen Liebig14 konnten so nie diskutiert werden. Stattdessen wird bis heute Verantwortungspingpong gespielt. Der Senat postuliert zwar ständig Meinungen über Interkulturalität und Offenheit aber handelt nicht in diesem Sinne. Die Räumung wird als Verwaltungsakt dargestellt und nicht als das was es ist: Ein tiefer Einschnitt für BewohnerInnen und Nachbarschaft.

Parteipolitik


Geplänkel gab es noch um den von den Grünen verteilten Flyer. Erst wollte Frau Seidel-Kalmutzki von der SPD alle Flyer den Ausschussmitgliedern wieder wegnehmen, dann warf Herr Kluckert von der FDP den Grünen vor, dass sie eiskalt Klientelpolitik betreiben und, dass mit Künast als Bürgermeisterin Berlin bald mit 200 besetzten Häusern und ohne Gymnasien dastehe. Die Grünen, die sich sonst als Rechtsstaats- und Ordnungspartei profilierten, zeigten nunmehr ihr eigentliches Gesicht... und laufen der FDP wohl den Rang an dieser Front ab. In die gleiche Kerbe schlug Herr Juhnke von der CDU, der Bürgerkrieg und Schaden am Rechtsfrieden prognostizierte und aus dem Flyer vorlas. Von außerparlamentarischem Aufgemuskel und Gewaltanwendung mussten sich die Grünen dann natürlich distanzieren. Die nächste Sitzung findet laut Ausschußvorsitzendem Trapp „nach der Räumung statt.“ Blackberry an und zum nächsten Termin.

Fazit


Außer der Bethanien-Idee nix Substantielles. Berlin ist im Wahlkampfjahr. Alle behaupten sich zu bemühen und trotzdem wird die ersatzlose Räumung als alternativlos hingestellt. Das ultimative Argument ist, dass es sich um kein politisches Problem handelt sondern um einen Zivilstreit. Dass die Privatisierung des kommunalen Wohnungsbestandes in den 90igern erfolgte, um genau diese Situation der politischen Handlungsunfähigkeit herbeizuführen, kam nicht zur Sprache. Die parteiinternen Kalküle zur Erschließung und Erhaltung bestimmter WählerInnenschichten beeinflussen den jeweiligen Standpunkt zur Liebig14 – das heißt nicht dass hier Lösungen vom Himmel fallen. Innensenator Körting hört nämlich nach dieser Legislatur auf und wird versuchen seinem SPD-Nachfolger eine Baustelle weniger zu übertragen. Das einzige was hilft ist weiter, vor allem vor dem 2. Februar, stunk zu machen und sich selbst nach potentiellen „Ersatzobjekten“ umzuschauen.
Mit herzlichem Dank an -^- für den Originaltext
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Ergänzungen

Neues Mobivideo

Sabot-Cat 27.01.2011 - 01:21

interim 718 von linksunten

egal 28.01.2011 - 00:31
bitte besser bei linksunten runterladen:  http://linksunten.indymedia.org/de/node/31238

Titel

xy 28.01.2011 - 11:18
Bilder der Naziaktion letzte Nacht Waldemarstrasse in Krzbg 36

Fotos: Demo gegen die Räumung Liebig14

xbeliebiger 29.01.2011 - 16:53
Start am Kotti

Noch mehr Fotos aus Berlin

soli demo 29.01.2011 - 19:42
für die liebigstrasse 14 in berlin friedrichshain

 http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157625931804092/

weitere bilder

--- 29.01.2011 - 22:34
weitere bilder der Liebig14 demo vom 29.01. unter:
 http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157625933204704/

Berliner Morgenpost berichtet:

Ideomata 30.01.2011 - 11:59
Massive Krawalle bei Protest-Demo gegen Räumung

Nach zunächst friedlichem Beginn ist es am Sonnabendabend während einer Demonstration gegen die bevorstehende Räumung des Hauses Liebigstraße 14 zeitweilig zu massiven Gewaltausbrüchen durch vermummte Angehörige der autonomen Szene gekommen.



Dabei gab es nach Angaben eines Polizeisprechers einer Vielzahl von Verletzten; neben Polizeibeamten sei auch ein Journalist betroffen, sagte der Sprecher. Genaue Zahlen konnte er zunächst nicht nennen. Nach Informationen der Berliner Morgenpost liegt die Zahl der verletzten Einsatzkräfte in jedem Fall im zweistelligen Bereich, auch einige unbeteiligte Passanten sollen betroffen sein.

Die Demonstranten waren am Sonnabendnachmittag kurz vor 16 Uhr am Kottbusser Tor gestartet und dann durch Kreuzberg und Friedrichshain gezogen. Die Polizei sprach von 1000 Teilnehmern, der Veranstalter von 3000. Bis auf einige im Zug gezündete Feuerwerkskörper blieb es zunächst ruhig. Bei einer Zwischenkundgebung an der Warschauer Straße flogen dann allerdings bereits mehrfach Steine und Flaschen in Richtung der Polizei. Danach wurde die Stimmung unter den Demonstranten nach Angaben von Beobachtern zunehmend aggressiver.

Als der Zug die Kreuzung Rigaer Straße Ecke Liebigstraße erreicht hatte und sich in unmittelbarer Nähe des von der Räumung bedrohten Hauses befand, eskalierte die Situation urplötzlich. Der Aufzug stoppte abrupt, und aus einer Gruppe vermummter Demonstranten wurden Pflastersteine, Flaschen und Feuerwerkskörper geworfen. Die Wurfgeschosse flogen in Richtung Polizisten und Passanten. Gleichzeitig gingen an einigen Häusern Scheiben zu Bruch. Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele zeigte sich entsetzt über die Gewalteskalation: "Das kann nicht wahr sein."

Nachdem die Polizei sich bis zu diesem Zeitpunkt demonstrativ zurückgehalten hatte, rückten die Einsatzkräfte nunmehr konsequent vor, es gab zahlreiche Festnahmen, auch hier nannte die Polizei am Abend zunächst keinen genauen Zahlen. Nach einiger Zeit gelang es den Einsatzkräften, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Aufgrund der gewalttätigen Übergriffe erklärte der Veranstalter die Demonstration, die ursprünglich bis zum Boxhagener Platz ziehen sollte, vorzeitig für beendet. Kurz darauf löste sich an der Rigaer Straße die Demonstration auf.

"Das sind Verrückte und Kriminelle, denen geht es weder um Proteste gegen die Räumung, noch um ein anderes politisches Anliegen. Alles was die unbedingt wollen, ist Krawall", sagte ein Anwohner der Liebigstraße, der die Ausschreitungen verfolgt hatte. Ein anderer Augenzeuge berichtete, die Polizei habe sich zurückgezogen. Das hätten gewaltbereite Demo-Teilnehmer sofort ausgenutzt; sie seien sofort nachgerückt und gezielt auf die Beamten losgegangen. Ein Polizeisprecher sagte am Abend, die Einsatzkräfte hätten sich an der Rigaer Straße aus taktischen Gründen zurückgezogen, um Demonstranten keine Angriffsfläche zu bieten und die Gewalt ins Leere laufen zu lassen.

SOLI song!

zum mitsingen 30.01.2011 - 13:15
 http://www.youtube.com/watch?v=0QF4XEohzQk

+ lyrics und chords ;)

SEID LAUT!!!

Berlinweiter Streik am 1.2. und 2.2.

Liebig14 Verteidigen! 31.01.2011 - 13:38
Am 2.2.2011 wollen Polizist_innen im Namen des “Systems” versuchen, das ehemals besetzte Haus in der Liebigstraße 14 zu räumen. Es gab eine Zeit, in der in solchen Situationen Solidarität unter anderem auch dadurch gezeigt wurde, dass indirekt betroffene Räume ihren Betrieb einstellten. Diese Tradition wollen wir aufgreifen und wieder aufleben lassen. Durch einen Generalstreik am 1.2. und 2.2. können wir zeigen, dass wir Räumungsandrohungen als Angriff auf uns alle verstehen, dies aber nicht einfach so hinnehmen werden. Wir verstehen den Streik also nicht nur als passive Verweigerung, sondern als einen Baustein im Kampf gegen die Räumung und vielleicht auch als Auftakt: Wir können zeigen, dass sich auch unsere Läden aktiv gegen Verdrängungsprozesse wehren werden und dass unsere Besucher_innen Teil einer Bewegung sind, die die den Kapitalismus und seine Auswirkungen scheiße findet. Wir wollen uns nicht zu Dienstleistungsbetrieben für die erlebnisorientierten Tourist_innen und Hipster des ach so bunten Berlins degradieren lassen. Wir wollen nicht mehr in einem Spiel mitmachen, in dem wir als Pionier_innen der Gentrification gelten. Schließlich können wir durch den Streik auf einfache Art zeigen, dass wir uns mit den Unterstützer_innen der Liebigstraße solidarisieren und dass auch viele von uns an diesem Tag auf der Straße sein werden.

Viele linke Läden wurden in den selben Kämpfen ermöglicht, die die Besetzung der Liebig 14 ermöglichten. Wir sehen uns also als Teil linker Strukturen, die ein nonkonformes, subkulturelles Berlin, fernab des Mainstreams sein wollen. Wir glauben, dass es möglich ist, Freiräume zu schaffen und dass es richtig ist, für eine bessere Welt zu kämpfen.

Der 2. Februar ist kein Tag für Latte, Becks und Shopping; er ist ein Tag, an dem es gilt, uns gegen die Angriffe auf die Liebigstraße und uns alle zu verteidigen. Ändert Eure Termine oder macht den Streik zum Termin, hängt Erklärungen an Eure verschlossenen Ladentüren…

Schließt Eure Läden – schließt Euch uns an!

Das Subversiv und einige Bewohner_innen der Brunnenstraße 6/7

(A)

(A) 01.02.2011 - 02:35

Privatisierung: Leerstand und Schimmel

Destroy Capitalism 01.02.2011 - 09:23
Interessanter, nicht unbedingt sehr guter Artikel zum Horror von tausenden leerstehender Wohnungen:


"Der NRW-Wohnungsmarkt nach der Privatisierungswelle
Zur Miete bei "Heuschrecken"

Von Marion Kretz-Mangold

Schimmel an der Wand, Schrottimmobilien mitten in der Stadt: Fast zehn Jahre nach der großen Privatisierungwelle auf dem NRW-Wohnungsmarkt häufen sich die Klagen von Kommunen und Mietern. Eine Enquetekommission des Landtags sucht von Dienstag (01.02.2011) an nach Auswegen.
Johanna Raudisch und Bruno Wortmann im Keller; Rechte: WDR/Kretz-MangoldBild vergrößern

Johanna Raudisch regt sich auf

Johanna Raudisch steht in ihrem leeren Keller und regt sich auf. "Hier passiert nichts!", schimpft sie und dreht sich um sich selbst. Gut acht Monate ist es her, dass ein Rohr in einer Souterrainwohnung im Haus geplatz ist und sich das eklige Wasser in ihren Keller nebenan ergoss. Winterjacken und Weihnachtsschmuck waren hin, schlimm genug. Aber dass die Gartenmöbel immer noch auf dem Balkon und die Kartoffeln im Schlafzimmer gelagert werden müssen, ärgert die 66-Jährige. Die Gagfah, der die Siedlung "Im Rehsiepen" und zwei weitere in Wuppertal gehören, hat den Keller inzwischen zwar desinfizieren lassen. Benutzbar ist er aber immer noch nicht. "Sie haben gesagt, vielleicht im November", seufzt Raudisch. Jetzt will sie Klage einreichen.
Wenn Wohnraum zur Ware wird

Nein, wegziehen will sie hier nicht, nicht nach 30 Jahren. "Die Nachbarn sind nett, es gibt viel Grün", sagt sie, "und die Wohnung ist warm und trocken." Trotzdem: "Früher war alles piccobello hier", und damit meint sie nicht nur den Keller. "Früher": Da gab es einen Hausmeister, der im Notfall helfen konnte und der für Ordnung drinnen und draußen sorgte. "Früher", das war, ehe ein amerikanischer Investor bei der Gagfah die Mehrheit übernahm. Das war zu Beginn des Jahrtausends, als die große Privatisierungswelle durch das Land schwappte. Ausländische Investoren hatten den deutschen Immobilienmarkt entdeckt und kauften auch in NRW Wohnungen aus öffentlicher, kommunaler und privater Hand zu Tausenden auf, auch wenn die oft in schlechtem Zustand waren und die Mieterschaft schwierig war. (...)"

 http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/wirtschaftsbranche/immobilien/enquetekommission/index_3.jhtml?rubrikenstyle=wirtschaft

Anti-Konflikt Teams der Polizei im Einsatz:

... 01.02.2011 - 20:07

Neue Videos

Nichtarbeit+a3signals 01.02.2011 - 20:27
Fahrraddemo durch den Kiez:
Die Aktion Mediaspree entern! machte heute, 1.2.2011 gegen 15 Uhr eine Fahrraddemo kreuz und quer durch den Süd- und Nordkiez in Friedrichshain um auf die drohende Räumung aufmerksam zu machen.
Mehrere Kundgebungen zwischendrin. lautstark, da Musikanlage ausgefallen. Weiträumig abgesperrt. Zivten als Fernsehteam(?). Aufpassen, keine Statements oder Aussagen!!!
Video von der Aktion:  http://www.youtube.com/watch?v=MqbZdWKbR6g

Liebig 14 Pressekonferenz der Bewohner vom 1.2.2011 08:00 Uhr:  http://www.youtube.com/watch?v=EOlYCxd0YEs

Soliaktionen auch in Tübingen

buenaventura 01.02.2011 - 21:51
Auch im beschaulichen Tübingen gab und gibt es Soliaktionen mit der Liebig 14

 http://www.jpberlin.de/tueinfo/cms/node/19450

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Off-Topic — -.-

Kopenhagen vs. Berlin — weder noch von dort

Ist eh gelaufen — ...

kommentar zu " ist eh gelaufen" — went on to organize!

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Rot-roter Senat? — Hackbützelchen

.. — Kristallkugel