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Nachrichten US-Militärstandort Kaiserslautern

Pressebüro Marcus Blüm, Kaiserslautern 18.01.2011 20:49
Das US-Militär in Europa strukturiert langfristig weiter um - neue Militäreinheiten für den Raum Kaiserslautern - eine Militärcommunity von 40.000 Amerikanern als Nachbar rund um Kaiserslautern - nebst Erwähnung von gar erschröcklichen Moritaten, welche sich durch Mordtaten der Soldaten im Raum Kaiserslautern zugetragen.
(mb 17.01.2011) Meldungen lokaler Medien im Raum Kaiserslautern zufolge wird das US-Militär in Deutschland weiterhin umstrukturiert, sodaß neue Militärpolizeieinheiten in den Raum Kaiserslautern verlegt werden. Es handelt sich um 250 bis 500 Militärpolizisten , die aus Kasernen aus dem Bereich Heidelberg/Mannheim kommen. Die dortigen Stützpunkte sollen offiziellen Militärangaben zufolge eventuell aufgegeben werden.

Unterdessen überkreuzen sich diese Meldungen mit einer weiteren möglichen Entlassungswelle von deutschen Zivilbeschäftigen in örtlichen US-Stellen, gegen deren Stellenabbau die örtliche ver.di kämpft. Die einen sagen: Deutsche sollen nicht für die Kriegstreiber aus den USA arbeiten, die anderen sagen: die Zahl der deutschen Zivilbeschäftigten sorgt für eine gewisse Kontrolle der einheimischen Interessen wie etwa Umweltfragen bei Militärstandorten, weil nicht alles geheimgehalten und abgeschottet wird.

Rund um Kaiserslautern ist die größte Ballung von US-Militärstellen außerhalb der USA und damit auch die größte innerhalb von Deutschland. Neben der US Airbase Ramstein gibt es mehrere Depots und Heereseinrichtungen, aber auch das größte amerikanische Medizinbedarfdepot Europas in naher Entfernung sowie das europäische Zentralkrankenhaus des US-Militärs. Von Wichtigkeit ist auch eine große Computerdatenbank und Programmierabteilung „war preparation center“ im Kaiserslauterer Vorort Einsiedlerhof.

Seit mehreren Jahren verringert das US-Militär im Rhein-Neckar-Bereich um Truppen nach Amerika oder näher an die Fronten in Irak und Afganisthan zu stationieren. Anders als die Franzosen, die nach dem Mauerfall aus Kaiserslautern abzogen, und anders als in anderen Städten, wo die USA große Militärstandorte ganz aufgelöst haben, richten sich die USA in Kaiserslautern auf eine weitere starke Präsenz ein. Zum ersten mal waren im örtlichen Radio amerikanische Pressesprecher zu hören, nachdem sich die „Militärcommunity“ ansonsten wie Ost-Berlin früher hinter einem Sicherheitswall versteckt und isoliert, Internetseiten zensiert und keinerlei Nachbarschaft oder Pressearbeit zu pflegen gewillt ist außer auf oberster politischer Repräsentationsebene. Neben den reinen Heeres- und Airforce-Truppen leben auch tausende Angehörige und sonstiger ziviler Troß mit zahlreichen Läden und Einrichtungen in der Stadt „Airbase Ramstein“.

Die Militärpolizisten die jetzt aus dem Rhein-Neckar-Gebiet kommen werden zusammen mit einem neuen Militärgefängnis in Sembach, einem Ort an der Stadtgrenze und früheren Flugplatz stationiert. Über die bisherige Rolle der „neuen“ Einheiten ist nichts bekannt. In Wiesbaden-Erbenheim stationierte Militärpolizeieinheiten waren die Täter beim Foltern und Mißhandeln, Erniedrigen und Verhöhnen der Gefangenen im berüchtigten Abu Graib Gefängnis bei Bagdad. In einer Kaiserslauterer Kaserne, in der auch Militärpolizei stationiert war oder ist, geschah vor ca. 5 Jahren ein brutaler Foltermord bei einem „Aufnahmeritual“ eines Soldaten in eine Bande von Kameraden, bei der sich das Opfer sechs Minuten lang gegen die Angriffe von acht Angreifern wehren sollte, um die „Aufnahmeprüfung“ für die Clique zu bestehen. Etliche Beteiligte wurden aufgrund des Todesfalls unehrenhaft entlassen, der Hauptangeklagte wurde vor einem Washingtoner Gericht schuldig gesprochen. An die Öffentlichkeit gekommen war dieser Mord mitten in Kaiserslautern erst nach fünf Jahren durch eine Meldung im Südwestrundfunk, da die deutsche Justiz entgegen der Gewohnheit hier einmal „ausgesagt hat“.

Auch in einem anderen Fall, als ein Amerikaner einen anderen mitten in einem deutschen Ort bei Kaiserslautern in einer Kneipe erschlug erfuhr die hiesige Öffentlichkeit nur durch Zufall mit einem Monat Verspätung durch neugierige Presse davon. Nach dem Truppenstatut überträgt der deutsche Staat den Amerikanern gewisse Hoheitsrechte, darunter auch die Ermittlung bei schweren Verbrechen oder Obduktion von Toten. Allerdings gibt es keine Verträge darüber, daß die deutsche Bevölkerung von ihren einheimischen Behörden nicht informiert wird, wenn Verbrechen der Besatzungstruppen in der Stadt passieren. Übrigens ist die Zahl der Straftaten der mehreren zigtausend US-Bürger bei Kaiserslautern, die kriegerischen Militäreinsätze einmal außer acht gelassen, im Raum Kaiserslautern ansonsten statistisch eher sehr gering, wie eine Betrachtung langjähriger Kriminalstatistiken zeigt. Betrunkene niedrige Dienstgrade liefern sich an Wochenenden nicht mehr Schlägereien als Deutsche, FCK-Fans oder Rußlandeinwanderer. Unter den gebildeteren Offizieren sind Väter und nachdenkliche Soldaten ebenso anzutreffen wie fanatische Verbrecher und Massenmörder, die auf Befehl bereit sind, alles und jeden auf dem Planeten anzugreifen, und in keiner Weise reflektieren, was sie tun, oder immer erst, wenn es zu spät ist.

In der Kaiserslauterer Militärcommunity bedrückt unter anderem viele der nicht abreißende Strom schwer verletzter Soldaten aus den Frontgebieten, die hier zentral in Europa im „Landstuhl Medical Center“ versorgt werden. Dieses große Klinikum soll nach Plänen eventuell umverlegt und neugebaut werden, auf das Areal eines früheren Depots direkt am Flugplatz Ramstein. Jeder muß sich siegesgewiß geben und keiner darf mehr als zwei drei nachdenkliche Worte mit den Medien sprechen, es ist offiziell Krieg und niemand darf die Wehrkraft herabsetzen. Viele Ärzte und Soldaten, Veteranen und Angehörige gerade auch in Kaiserslautern möchten der amerikanischen Nation aber weitere Opfer, Verletzte und Tote ersparen und sehen keinen Sinn darin, seit Jahren täglich Verletzte, Wahnsinnige und verhaltensgestörte Deppressive aus Afganistan und Irak behandeln zu müssen, die George W. Bush in die Misere geschickt hat. Das Spiel der Fassade, Präsentation, des Kampfesstolzes und der Darstellung von Patriotismus sowie Disziplin und Gehorsam treibt auch insofern manchmal groteske Blüten, denn in seiner Selbstdarstellung seiner amerikanischen Wochenzeitung ist das "Team Ramstein" wie immer optimal siegssicher, gut trainiert und pflichtbewußt zufrieden, bereit die nächsten Befehle zu empfangen und die Nation zu verteidigen, gegen die bösen Taliban und El Kaida weit weg dort in den Bergen.
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