Sternsingerin von Moto-Bulle totgeschleift

Athene 06.01.2011 21:03 Themen: Antirassismus Militarismus Repression Weltweit
Wiedereinmal schlagen die griechischen Bullen zu. Diesmal erwischt es ein siebenjähriges Roma-Mädchen im Athener Vorort von Menidi, das sich zusammen mit anderen Kindern zum traditionellen Singen die Tage vorm 6. Januar in den Strassen befand und von einem Motorrad der berüchtigten DIAS-Einheit erfasst und 150 Meter mitgeschleift wurde.
Die Nachricht vom Tod des Kindes führte zu Zusammenstössen zwischen Chemikalien einsetzenden Einheiten der Aufstandsbekämpfung und überwiegend Angehörigen der in Menidi in einem Reservat ansässigen Romabevölkerung, die sich mit Barrikaden, Steinen und Molotovs verteidigten und später einen Nahverkehrszug mit Steinen stoppten.
Der Bulle, der vorrübergehend festgesetzt wurde, ist inzwischen wieder frei und die Behörden basteln gerade an einer Story, die ihn wie alle anderen DIAS-Cops zuvor straffrei lässt. Stattdessen wurde der Lieferwagenfahrer, dem der Bulle zu nah aufgefahren war, festgesetzt.

Für den Abend und die folgenden sind Demonstrationen in mehreren griechischen Städten angekündigt.
Updates und mehr über skandalöse Zwischenfälle mit Motorradeinheiten
 http://athens.indymedia.org/

 http://www.athensnews.gr/portal/9/35890
 http://www.grreporter.info/en/roma_child_died_crash_police_motorcycle_enraged_roma_attacked_train_stones_protest/3895
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Ergänzungen

Griechische Verhältnisse

Europa 06.01.2011 - 21:29
Klingt nach einem interessanten Vortrag zum Griechenland der Krise:
 http://outofcontrol.blogsport.de/programm/workshop-1-so-14-00-16-00/

Sind wir hier bei der BILD-Zeitung?

ich 07.01.2011 - 08:28
Was ist das jetzt bitte für ein Artikel, in dem grosse Teile der Tatsachen nicht vorkommen, die in dem vom Autor selbst verlinkten englischen Artikel benannt werden?
Der Motorrad-Bulle ist hinter einem Lieferwagen hergefahren. Der Lieferwagenist nach rechts ausgewichen, weil die Mädchen an der Strasse aus dem Nichts aufgetaucht sind. Der Bulle hat auch versucht auszuweichen, hat aber die Mädchen hinter dem Van nicht gesehen und das eine Mädchen 150 Meter weit mitgeschleift. Ob er dannangehalten hat und Hilfe gerufen hat, ist eine zwischen den Bullen und der Familie des Mädchen strittige Tatsache. Es gibt aber die Aussagen eines Ladeninhabers in der Nähe, der die Bullenversion bestätigt. Anschliessend haben die Roma unmittelbar eine Hauptverkehrsstrasse blockiert und Mülleimer auf die Strasse geworfen. Später wurde auch ein Eisenbahnzug von einer Gruppe Roma mit Steinen beworfen, allerdings kein Passagier verletzt. Danach gab es noch bis in die Nacht Auseinandersetzungen zwischen Roma und den Bullen.
Vielleicht sollte der Autor mal etwas mehr Mühe auf eine angemessene Darstellung der Tatsachen verwenden, anstatt in seinem offensichtlichen Hass auf die Polizei Dinge zu verkürzen. Aber Hauptsache es lässt sich das blutrünstige Bild eines armen unschuldigen kleinen Mädchens entwerfen, das von einem Bullen getötet wird und dann auch noch von den anderen Bullen gedeckt wird. Hass auf die Polizei ist nicht automatisch etwas linkes oder authotitätskritisches . Es ist kein Zufall das irgendwelches ACAB-Merchandise auch gerne von Nazis und Hooligans getragen wird, die sich als Opfer einer staatlichen Unterdrückung wähnen, wenn sie ausnahmsweise mal von der Polizei an der Entfaltung ihrer gewaltätigen freizeitgestaltung gehindert werden.

30 kg 150 m mitgeschleift ohne was zu merken?

acab 07.01.2011 - 11:23
Dank an den/die Kritiker/in über mir. Wenn du schon geil-ist-geil-nachrichten schreiben willst dann geh zur Blöd!

Aber trotzdem scheiss ich auf die Aussage eines Ladenbesitzers, welcher auch durch Drohung oder Begünstigung diese Aussage machen würde.

Wieso fährt der noch 150 Meter mit ner Kinderleiche am Rad weiter? Wollen die meine Physikkenntnisse ins lächerliche spielen? Ein 6-jähriges Mädchen wiegt doch rund 35 kg...

Physikalische Kenntnisse???

Mopedfahrer 07.01.2011 - 11:53
...schon mal was von Bremsweg gehört?? Das griechische Bullen nicht zimperlich sind ist bekannt. Repressionen gegen Roma sind es auch.

Ein geplanter Mord eines Kindes durch nen Bullen ist weit hergeholter QUATSCH.

Motorradbullen

Anarchist 07.01.2011 - 12:34
die Vorbemerkungen sind natürlich richtig, der Artikel oben besteht nicht wirklich aus Informationen sondern mehr aus Emotionen und Bildzeitungsstil ...
Der Hass des Schreibers kommt daher, dass die Delta- und Dias-Motorradeinheiten jetzt mittlerweile seit zwei Jahren in Griechenland vor allem dadurch auffallen, dass sie Menschen misshandeln, zusammenschlagen, schikanieren, mit Vollgas in Demos reinrasen ... und auf ihrem Weg mittlerweile eine lange Blutspur hinterlassen haben. Da sie dazu da sind durch allgemeine Einschüchterung der Bevölkerung so etwas wie prophyllaktische Aufstandsbekämpfung zu betreiben sind alle ihre Verbrechen natürlich straffrei. Sie besitzen einen Freibrief - bisher für alles!
Angezogen werden von solchen Sondereinheiten weltweit - und auch in Griechenland - eine bestimmte Art von Typen - Motorradhooligans, Schläger, Macker, Nazis ... wer die Dias- und Delta-Typen schon einmal in Aktion erlebt hat, kann sich lebhaft vorstellen, wie der Bulle mit seiner Maschine durch Menidi brettert. Und natürlich spricht alles momentan für einen Unfall, aber genau dieses "Rumbrettern" und das Wissen um absolute Straffreiheit sind wahrscheinlich genau die Gründe für den tragischen Tod des Mädchens. Dass dann auch noch der LKW-Fahrer verhaftet wird - geschenkt.

Griechenland - Veranstaltung

Anarchist 07.01.2011 - 12:57
Noch ein Tip:
Am 11. Februar wird in Würzburg eine Veranstaltung zu Griechenland stattfinden, und zwar im [Grand Hotel]Abgrund, Röntgenring 4, (Eingang Innenhof), Würzburg

Titel: Krise, Widerstand, Repression. Das Hauptaugenmerk wird auf die Politik der letzten Jahre und die anarchistische Bewegung gelegt werden.

Staatsbankrot in Griechenland – Krise, Widerstand, Repression

Die Ermordung des 15-jährigen Schülers Aléxandros Grigorópoulos durch Polizeibeamte in Athen, hatte im Dezember 2008 zu einem beispiellosen sozialen Aufstand in Griechenland geführt. Heute, zwei Jahre später, hat sich die Lage auf den verschiedensten Ebenen dramatisch zugespitzt. Der Staat ist faktisch bankrott. Große Teile der Bevölkerung wehren sich mit Streiks und Demonstrationen gegen immer neue Sparbeschlüsse. Klandestine Organisationen, die 2009 verstärkt die Aufnahme des bewaffneten Kampfes propagierten, sind durch Verhaftungen in der Defensive. Der Athener Szenestadtteil Exárchia befindet sich faktisch unter Polizeibesatzung. Anschläge faschistischer/parastaatlicher Gruppen auf MigrantInnen, besetzte Häuser, anarchistische Treffpunkte haben erschreckende Dimensionen erreicht. Das Land ist politisch gespalten und taumelt sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich am Rande Abgrunds.
„Die Griechen“, so das in den bürgerlichen Medien der BRD vermittelte Bild, sind korrupt und faul, haben jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt, um danach ausgeruht mit 50 in Frührente zu gehen. In Erwartung rettender deutscher Steuergelder, besitzen sie nun die Frechheit gegen dringend gebotene Lohn- und Rentenkürzungen zu streiken.
Das ressentimentgeladene Rauschen im deutschen Blätterwald ist die Begleitmusik zur knallharten Durchsetzung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes in der Europäischen Union. In der Wirtschafts- und Finanzpolitik steht das Griechenland seit Anfang 2010 quasi unter Zwangsverwaltung. In der EU-Kommission geht die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone um. Nicht nur die griechische Schuldenkrise gefährdet die Stabilität der Gemeinschaftswährung, sondern der als Domino-Effekt befürchtete Bankrott in weiteren Mitgliedstaaten. Nach monatelangem Gezerre und der Zusage zur Durchführung „schmerzhafter Reformen“ bewilligte die EU im April 2010 ein 110 Milliarden Euro schweres Hilfspaket. Die sozialen Auseinandersetzungen, die Streiks und die staatliche Repression haben sich seitdem auf ein bisher ungekanntes Niveau gesteigert.

Veranstaltung mit Ralf Dreis

Über das Sparprogramm, Streiks und Widerstand, die anarchistische Bewegung, bewaffnete Gruppen und die politischen Entwicklungen und Perspektiven berichtet Ralf Dreis, langjähriger Griechenlandkorrespondent für diverse linke und anarchistische Zeitungen. Er arbeitet als Griechisch-Übersetzer, pendelt zwischen Deutschland und Griechenland und ist Mitglied der FAU-Frankfurt.

Veranstaltung in Würzburg am Freitag, den 11.02.2011

Allgemeinere Radiobeiträge zur Situation

fsk-hh.org 07.01.2011 - 14:54
Griechenland: Die Wirtschaftskrise als Anstoß fordistische Regulierungen zu schleifen
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=38151

Griechenland: Soziale Kämpfe und Vernetzung nach dem Aufstand
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=38221

KEIN UNFALL

Blöd bildet Banden 07.01.2011 - 17:34
Es waren noch mehr Kinder zum Singen auf der Strasse, ein weiteres Mädchen wurde (leicht) verletzt.
Die Demos in mehreren Städten richten sich vor allem dagegen, daß den Roma und anderen Passanten nicht geglaubt wird.
Ein relativ breites Bündnis hat für heute aufgerufen:

Fresh demonstration called for at the point of the assassination of 6-year old girl by DIAS motorcycle policeman
Thursday, January 6, 2011
Leftist and anti-authoritarian groups have called for a fresh demonstration on Friday, 7.1, starting from the central square of Menidi, the area where a 6-year old girl was run over and killed by a policeman of the DIAS motorcycle force.

The demonstration is called by the groups Solidarity of Agioi Anargiroi, the Anti-authoritarian movement of Athens, ARAN, DEA, the Network for Political and Social Rights, KKE-ML, KOE, Kokkino, Contra, NAR/Communist Liberation Youth, the youth of Synaspismos, OKDE, OKDE/Spartacus, Pan-attica Network, Initiative of Agioi Anargiroi – Kamatero against the austerity measures, SEK and Synaspismos.

The demonstration has been called for 5pm at the central square of Menidi, 22 Ethnikis Antistaseos Street. Buses Α10, Β10 & 714 all go to the square; they start from Vathis square in central Athens and they stop at Attikis metro station, too.


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zur falschen

bodo 07.01.2011 - 11:06
zeit am falschen ort.
sieht schlicht nach nem dummen unfall aus den es jeden tag zu 1000 fach auf den straßen der welt gibt

info und meinung

egal 07.01.2011 - 17:00
was soll ich hier von den comments halten?..... is dat hier etwa der deutsche untertanenbeißreflex?!!.....

es ist irrelevant ob geplant oder nicht, um dit abolut scheiße zu finden,
wer sowas rechtfertigt hat wohl nich mehr alle latten am zaun und sollte mal über seine moral als solches nachdenken,

desweiteren ist es dem cop schlichweg scheiß egal sonst komt man nich erst nach 150 metern zum stehn,

weiterhin heißt es insolchen fällen in der regel auch in GERMONEY ,,Einsatzbedingt´´ums Leben gekommen da bei der verfogung von sogenannten straftätterInnen die allgemeine STVO außer kraft tritt und die priorität bei der ergreifung des jeweiligen subjektes liegt und nichts anderes, also haltet eure fresse und schreib hier nicht irgend welche unqualifizierten comments die die würde der betroffenen weiter mit füßen treten,

langweilig

... 07.01.2011 - 19:26
Wen interessiert schon das Opfer? Es geht doch wieder mal blos um den Vorwand, sich mit den Bullen Straßenschlachten liefern zu können. Zu Kapitalismus- und Staatskritik ist die Linke ja größtenteils unfähig, sonst gäbe es nicht dieses primitive Feindbild Polizei.

Boah Moli Alta. Voll revolutionär und so find ich und meine (post)pubertären Genossen

Dear Bialke

truth 07.01.2011 - 20:16
is it the truth that german mummies don't feed their babies?
i've heard they give only a few weeks milk from breast and not 3 years long as it is supposed to be and is better for the children.
how can they get babies when they don't feed them?
-luv