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Zossen: kein Haus der Demokratie mehr

Dana Bernstein 20.12.2010 16:29
Im Februar 2010 zündeten drei Neofaschisten das Haus der Demokratie in Zossen an. Es brannte bis auf die Grundmauern ab. Der Täter wurde freigesprochen, der Anstifter, Daniel Teich, bislang nicht vor Gericht gestellt. Ein neues Haus der Demokratie will der Landkreis zur Verfügung stellen. Stadt und Bürgermeisterin kaufen das Gebäude und geben bekannt: es wird in Zossen kein Haus der Demokratie geben.
Ein Pressegespräch findet am 21.12. um 13.00 Uhr in der Fischerstraße 23 statt.
Pressemitteilung der InitiativeZossen zeigt Gesicht

PM_HdD_2010-12-19

Haus der Demokratie in Zossen steht nicht vor dem Aus
In wenigen Wochen jährt sich unrühmliches Kapitel in der Geschichte der Stadt Zossen: Am 23. Januar 2010 wurde das Haus der Demokratie (HdD) von Rechtsextremen in Brand gesteckt und vernichtet.
Die Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht, die sich für mehr Demokratie und gegen die Ausbreitung des Rechtsextremismus in der Stadt engagiert, hat sich nach diesem furchtbaren Ereignis nicht aufgelöst. Im Gegenteil, wir erleben bis auf den heutigen Tag eine breite Unterstützung von Personen und Institutionen auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Beispielhaft seien das Aktionsbündnis Tolerantes Brandenburg, die Akademie der Künste zu Berlin, Landesministerien und auch der Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg genannt.
Gemeinsam mit dem BAZ e.V., dem Träger des HdD, suchten wir ein neues Domizil. Von Beginn an stand uns der Landkreis helfend zu Seite und bot auch finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau an.
Noch vor dem Sommer 2010 wurde ein neues Gebäude mit der Fischerstraße 26 gefunden, das mit viel Kraft und einem enormen finanziellen Aufwand saniert werden müsste. Es wurde ein neuer Trägerverein gegründet, der Verein Haus der Demokratie. Handwerker, eine Architektin aus der Region und Fachleute des Landkreises unterstützten uns bei ersten Gedanken zur Planung. Gleichzeitig begannen Verein und Bürgerinitiative gemeinsam mit Jungendlichen aus dem Land Brandenburg das Grundstück aufzuräumen und das Gebäude zu entkernen. Die bisherigen mich geringen Kosten konnten dank der Spenden, die die BI für den Aufbau eines neuen Hauses der Demokratie erhalten hatte, gedeckt werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt schienen sich Stadtverwaltung und Bürgermeisterin nicht für unser Vorhaben zu interessieren. Im einem Brief vom ...., der die BI, leider nicht den Verein als Ansprechpartner, vorab als Fax erreichte, wurden wir von Frau Schreiber informiert, dass die Stadt das Vorkaufsrecht für das Objekt in der Fischerstraße 26 ausüben wolle. Zum einen, um „die Immobilie für die Bürgerinitiative vor dem Abriss zu sichern“ und um dort ein Haus der Vereine zu schaffen. Wie wir aus der MAZ erfahren haben, stand ein Abriss nie zur Debatte. Auch will der HdD-Verein kein Haus der Vereine bauen. Und die BI Zossen zeigt Gesicht braucht keine Heimstatt, die finden wir mittlerweile überall in der Stadt und ihren Ortsteilen. Was als Idee in der Bi geboren wurde und, was die Stadt braucht, ist ein Haus der Demokratie, von Bürgern und für Bürger, die sich dort in politischen, kulturellen und sozialen Projekten unabhängig von Politik, Wirtschaft und Verwaltung engagieren wollen. Das weiß auch die Bürgermeisterin.
Die Stadt hat inzwischen das Vorkaufsrecht wahrgenommen, der Landkreis wird keinen Widerspruch einlegen. Ein verabredetes Gespräch zwischen Verein und Bürgermeisterin, am 16.12., ließ Frau Schreiber kurzfristig absagen.
Stattdessen erfahren wir auf der Internetplattform der Zossener Wählergemeinschaft Plan B von deren Sprecher Thomas Böhm am 18.12., dass es mit der Stadt und ihrer Bürgermeisterin von Plan B in Zossen kein Haus der Demokratie geben wird. Unmissverständlich schreibt der Plan-B-Sprecher, dass die Stadt und ihre Bürgermeisterin nie ein Interesse an einem solchen Haus hatte. Unser Antwort: Um Demokratie leben und praktizieren zu können, muss man sie verstehen und durchsetzen wollen, müssen Toleranz und gegenseitige Achtung an oberster Stelle stehen. Und: Der Verein Haus der Demokratie und die BI Zossen zeigt Gesicht werden sich in ihrem Bemühen um Toleranz, für Demokratie und gegen Fremdenhass von diesen politischen Machtkämpfen nicht beeindrucken lassen.  

Peter Schmitt Jörg Wanke
Vorsitzender Verein HdD BI Zossen zeigt Gesicht
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Ergänzungen

Ui ui

Kontroverso 20.12.2010 - 16:46
Es ist ein echt braunes Fleckchen Erde da. Warum ist der Brandstifter denn freigesprochen worden? Lag es an der verminderten Schuldfähigkeit? Fand der Prozess vor dem Amtsgericht Zossen oder doch schon vor dem Landgericht statt?

Aus dem Speckgürtel Zossens, also Berlins

Rio T. 20.12.2010 - 18:26
Bei dem Treiben der Zossener Bürgermeisterin, die sich ja bereits in der Vergangenheit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat, um es gelinde auszudrücken, wenn es um Faschos und das Projekt "Zossen zeigt Gesicht" ging, gibt es wohl nur eine wirkliche Alternative: die Zossener Bürger_innen sollten eine indirekte Vertrauensfrage stellen, und das Haus besetzen!

So größenwahnsinnig das klingen mag, so aussichtsreich scheint dieses Szenario nach meinem Dafürhalten: immer mehr Bürger_innen schütteln nur noch ungläubig den Kopf, wenn Frau Schreiber mal wieder mit ihren perfiden und nur mäßig subtilen Sabotagen gegen das bürgerliche Bündnis agiert, und auch überregional ist Madame S. ja bereits recht negativ aufgefallen, wie man auf YouTube in dem schönen Filmchen "Zossen und die böse Presse" nachschauen kann.
Weshalb also nicht einfach die "bösen Bürgerlichen" dort abholen, wo sie aktuell noch stehen, und gemeinsam Frau Schreiber die Zähne und den Mittelfinger zeigen?

Besetzt das Haus, Unterstützer in der Bevölkerung dürften genug vorhanden sein, und holt die Bürger_innen aus ihrer Lethargie raus! Frau S. wird sich zwei Mal überlegen, ob sie Euch abräumt, da es zum Einen wohl überregional extrem schlechte Presse bedeuten würde, bei der Vorgeschichte, und zum Anderen sie eine "Radikalisierung" in Ihrem Städtchen kaum wünschen dürfte.
Alternativ finden die Freiraumtage im kommenden Jahr eben in Zossen statt - das hätte auch den Vorteil, dass die Teilnehmer dort weniger verloren aussehen, als in Berlin.

In diesem Sinne: Squat the World!

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Annanym 20.12.2010 - 17:54
Wie die wollen euch kein Haus schenken? - Faschos!
Ich würde euch ein Haus schenken, hab aber nicht genug Patte - Scheißwelt!