Der Fall "Simon Brenner"
Am Sonntag, den 12.12.2010 konnte in Heidelberg ein verdeckter Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg enttarnt werden. Sein Ziel war, über offene, linke Strukturen Kontakte zur organisierten Antifa-Szene zu knüpfen und gezielt Informationen über Einzelpersonen und Gruppenzusammenhänge zu sammeln und direkt an das LKA und den ortsansässigen Staatsschutz weiterzuleiten.
Nach drei Tagen der Rekonstruktion und Recherche kann folgendes vorläufiges Fazit gezogen werden:
Legende
Der LKA-Spitzel besaß einen Personalausweis auf den Namen „Simon Brenner“ (Nr.: 6920333978D-8604138-1511088), mit dem Geburtsdatum 13.04.1986 und dem Wohnort Leimen.
Angeblich hatte er vorher in Bad Säckingen im Landkreis Waldshut (BaWü) gelebt, was zu dem Kennzeichen seines silbernen Nissan Kombi (WT) passt.
Er verwendete ein Handy mit der Nummer 0151/20727114 und die email-Adressen simonbrenner@ymail.com und californication@riseup.net, letztere ist jedoch schon gesperrt. Unter „californication“ verfasste er auch Artikel auf Indymedia.
Zum Sommersemester 2010 immatrikulierte er sich mit offenbar ebenso falschen Unterlagen für die Fächer Germanistik und Ethnologie und wechselte zum Wintersemester 2010/11 zu Ethnologie und Soziologie (Matrikelnummer: 2858472).
Studentenausweis Sommersemester 2010
Studentenausweis Wintersemester 2010/11
Chronologie
November 2009: Erstes Auftreten auf Studi-Infotag, erster Kontakt zum SDS Heidelberg
April 2010: Immatrikulation in HD, engagiert sich im SDS
24.04.2010: Teilnahme an der Aktion „Umzingelung des AKW Biblis“
01.05.2010: Teilnahme an den Blockaden gegen den Naziaufmarsch in Berlin
15.05. - 23.05.2010: Teilnahme am Campus Camp in HD, Kontaktaufnahme zur Kritischen Initiative (KI)
09.06.2010: Teilnahme an der Bildungsstreikdemo in HD
26.07.2010: Teilnahme an einer Anti-Atomkraft Kundgebung
15.08. - 21.08.2010: Teilnahme an einem Aktionsklettertraining auf der Schwäbischen Alb
18.09.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Protesten und Blockaden gegen den Naziaufmarsch in Sinsheim-Hoffenheim
27.09. - 03.10.2010: Teilnahme am NoBorder-Camp in Brüssel, Teilnahme an Demonstrationen und Aktionen
23.10.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Demos in Rastatt und Rheinmünster-Söllingen gegen das Nazizentrum „Rössle“
06.11.2010: Teilnahme und Mitorganisation der Proteste gegen den Castor-Transport und der „Südblockade“
14.11.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Protesten gegen das Heldengedenken der Stadt Heidelberg auf dem „Ehrenfriedhof“
27.11.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Protesten gegen den Naziaufmarsch in Sinsheim-Hoffenheim
11.12.2010: Organisation sowie Teilnahme an der Critical Mass Action in Heidelberg
Bildungsstreikdemo am 09.06. Anti-Atomkraft Kundgebung am 26.07. Proteste gegen "Heldengedenken" am 14.11.
Einsatzende
Enttarnt wurde der verdeckte Ermittler von einer Urlaubsbekanntschaft, die er vor Einsatzbeginn in Frankreich kennenlernte und der gegenüber er angab, „Simon“ zu heißen und Polizist in Überlingen zu sein. Besagte Bekannte traf ihn zufällig am Samstag, den 11.12. in Heidelberg wieder, als sie eine Freundin aus dem Szeneumfeld besuchte. Obwohl der Spitzel sie unter Druck setzte, Stillschweigen zu bewahren, outete sie ihn gegenüber ihrer Freundin als Polizisten.
Am nächsten Tag, dem 12.12., mit diesem Vorwurf konfrontiert, gestand er, als verdeckter Ermittler des LKA nach Heidelberg geschickt worden zu sein.
Er gab an, zuerst in Überlingen als Polizeibeamter Dienst getan zu haben und dann durch den Wunsch nach Karriere vor der Entscheidung zwischen BFE und LKA gestanden und das LKA gewählt zu haben. Dort sei er in der Abteilung I540 („Verdeckte Ermittlungen Staatsschutz“) eingesetzt worden, habe eine spezielle Ausbildung für verdeckte Ermittlungen und eine Einführung in die polizeilichen Einschätzungen der Heidelberger linken Szene erhalten.
Ziel seines Einsatzes war nach seiner Aussage „Informationssammlung und Gefahrenprävention“, jedoch ohne konkreten Anlass oder Tatverdacht. Zielbereich der offensichtlich von langer Hang geplanten Ermittlung sei die „Antifa-Szene“ gewesen. Mittelfristig, so behauptete er, wollte er versuchen, Kontakt zur Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD) zu knüpfen und sie schließlich zu infiltrieren.
Er gab weiterhin an, 14-tägig Bericht an seine Vorgesetzten in Stuttgart erstattet und darüber hinaus mit dem Heidelberger Staatsschutz regelmäßig und telefonisch Nachbereitungsbesprechungen und Auswertungen von politischen Aktionen durchgeführt zu haben.
Außerdem bezichtigte er sich selbst, für eine Hausdurchsuchung bei einem Genossen und den massiven Polizeieinsatz auf dem Heidelberger „Ehrenfriedhof“ bei den Protesten gegen das Heldengedenken verantwortlich zu sein.
Während der gesamten Einsatzdauer von fast neun Monaten sammelte er nach eigenen Angaben alle Informationen über politische Aktivist_innen und deren privates Umfeld, legte „Personalakten“ an und gab diese auch an seine Vorgesetzten weiter.
Fazit
Das Ziel dieses Einsatzes war offensichtlich von Anfang an die Unterwanderung und umfassende Durchleuchtung der Heidelberger Linken und insbesondere der organisierten Antifa-Szene. Durch die Auswahl der Gruppen und Aktionen bei denen er sich engagierte, versuchte er eine für sein politisches Umfeld nachvollziehbare, theoretische wie auch praktische Radikalisierung vorzutäuschen. Hierzu nutzte der Spitzel niedrigschwellige, offene Strukturen und Gruppen, um sich eine glaubhafte Reputation innerhalb der „Szene“ zu verschaffen und somit langfristig an heikle und sensible Informationen zu gelangen.
Auch wenn dieser Fall auf erschreckende Weise zeigt, wie sehr Teile der Exekutive das im Grundgesetz verankerte Trennungsgebot von Polizei und Geheimdienst schlicht ignorieren und mit welcher Rücksichtslosigkeit, auch und insbesondere gegenüber der psychischen Verfasstheit der unmittelbar Betroffenen, der staatliche Repressionsapparat arbeitet, plädieren wir auf keinen Fall für einen Generalverdacht gegenüber offenen Strukturen und „Szeneneulingen“! Offene Strukturen und Gruppen sind wichtige und notwendig niedrigschwellige Bezugspunkte für politisch interessierte Menschen. Trotzdem ist es jetzt notwendiger denn je, innerhalb der organisierten Linken eine Diskussion über die möglichen Risiken offener Strukturen und so ein Sicherheitskonzept jenseits der blinden Paranoia zu erarbeiten bzw. bereits vorhandene Sicherheitsstandards zurück ins Gedächtnis und in die politische Praxis zu rufen!
Keinerlei Zusammenarbeit mit staatlichen Repressionsorganen!
Allein machen sie dich ein - für Solidarität und Zusammenhalt!
Get organized! Support your local antifa!
ACHTUNG: Diese Rekonstruktion erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit! Falls ihr noch andere Informationen zu der Person "Simon Brenner" habt, Fotos, Aktionen wo er dabei war, Details über sein Leben (auch vor dem Spitzeleinsatz), wendet euch an die Rote Hilfe oder die Antifaschistische Initiative Heidelberg oder eine andere Organisation, deren Stellungnahmen und Presseerklärungen wir hier auch noch dokumentieren:
Legende
Der LKA-Spitzel besaß einen Personalausweis auf den Namen „Simon Brenner“ (Nr.: 6920333978D-8604138-1511088), mit dem Geburtsdatum 13.04.1986 und dem Wohnort Leimen.
Angeblich hatte er vorher in Bad Säckingen im Landkreis Waldshut (BaWü) gelebt, was zu dem Kennzeichen seines silbernen Nissan Kombi (WT) passt.
Er verwendete ein Handy mit der Nummer 0151/20727114 und die email-Adressen simonbrenner@ymail.com und californication@riseup.net, letztere ist jedoch schon gesperrt. Unter „californication“ verfasste er auch Artikel auf Indymedia.
Zum Sommersemester 2010 immatrikulierte er sich mit offenbar ebenso falschen Unterlagen für die Fächer Germanistik und Ethnologie und wechselte zum Wintersemester 2010/11 zu Ethnologie und Soziologie (Matrikelnummer: 2858472).
Studentenausweis Sommersemester 2010
Studentenausweis Wintersemester 2010/11
Chronologie
November 2009: Erstes Auftreten auf Studi-Infotag, erster Kontakt zum SDS Heidelberg
April 2010: Immatrikulation in HD, engagiert sich im SDS
24.04.2010: Teilnahme an der Aktion „Umzingelung des AKW Biblis“
01.05.2010: Teilnahme an den Blockaden gegen den Naziaufmarsch in Berlin
15.05. - 23.05.2010: Teilnahme am Campus Camp in HD, Kontaktaufnahme zur Kritischen Initiative (KI)
09.06.2010: Teilnahme an der Bildungsstreikdemo in HD
26.07.2010: Teilnahme an einer Anti-Atomkraft Kundgebung
15.08. - 21.08.2010: Teilnahme an einem Aktionsklettertraining auf der Schwäbischen Alb
18.09.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Protesten und Blockaden gegen den Naziaufmarsch in Sinsheim-Hoffenheim
27.09. - 03.10.2010: Teilnahme am NoBorder-Camp in Brüssel, Teilnahme an Demonstrationen und Aktionen
23.10.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Demos in Rastatt und Rheinmünster-Söllingen gegen das Nazizentrum „Rössle“
06.11.2010: Teilnahme und Mitorganisation der Proteste gegen den Castor-Transport und der „Südblockade“
14.11.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Protesten gegen das Heldengedenken der Stadt Heidelberg auf dem „Ehrenfriedhof“
27.11.2010: Teilnahme an den antifaschistischen Protesten gegen den Naziaufmarsch in Sinsheim-Hoffenheim
11.12.2010: Organisation sowie Teilnahme an der Critical Mass Action in Heidelberg
Bildungsstreikdemo am 09.06. Anti-Atomkraft Kundgebung am 26.07. Proteste gegen "Heldengedenken" am 14.11.
Einsatzende
Enttarnt wurde der verdeckte Ermittler von einer Urlaubsbekanntschaft, die er vor Einsatzbeginn in Frankreich kennenlernte und der gegenüber er angab, „Simon“ zu heißen und Polizist in Überlingen zu sein. Besagte Bekannte traf ihn zufällig am Samstag, den 11.12. in Heidelberg wieder, als sie eine Freundin aus dem Szeneumfeld besuchte. Obwohl der Spitzel sie unter Druck setzte, Stillschweigen zu bewahren, outete sie ihn gegenüber ihrer Freundin als Polizisten.
Am nächsten Tag, dem 12.12., mit diesem Vorwurf konfrontiert, gestand er, als verdeckter Ermittler des LKA nach Heidelberg geschickt worden zu sein.
Er gab an, zuerst in Überlingen als Polizeibeamter Dienst getan zu haben und dann durch den Wunsch nach Karriere vor der Entscheidung zwischen BFE und LKA gestanden und das LKA gewählt zu haben. Dort sei er in der Abteilung I540 („Verdeckte Ermittlungen Staatsschutz“) eingesetzt worden, habe eine spezielle Ausbildung für verdeckte Ermittlungen und eine Einführung in die polizeilichen Einschätzungen der Heidelberger linken Szene erhalten.
Ziel seines Einsatzes war nach seiner Aussage „Informationssammlung und Gefahrenprävention“, jedoch ohne konkreten Anlass oder Tatverdacht. Zielbereich der offensichtlich von langer Hang geplanten Ermittlung sei die „Antifa-Szene“ gewesen. Mittelfristig, so behauptete er, wollte er versuchen, Kontakt zur Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD) zu knüpfen und sie schließlich zu infiltrieren.
Er gab weiterhin an, 14-tägig Bericht an seine Vorgesetzten in Stuttgart erstattet und darüber hinaus mit dem Heidelberger Staatsschutz regelmäßig und telefonisch Nachbereitungsbesprechungen und Auswertungen von politischen Aktionen durchgeführt zu haben.
Außerdem bezichtigte er sich selbst, für eine Hausdurchsuchung bei einem Genossen und den massiven Polizeieinsatz auf dem Heidelberger „Ehrenfriedhof“ bei den Protesten gegen das Heldengedenken verantwortlich zu sein.
Während der gesamten Einsatzdauer von fast neun Monaten sammelte er nach eigenen Angaben alle Informationen über politische Aktivist_innen und deren privates Umfeld, legte „Personalakten“ an und gab diese auch an seine Vorgesetzten weiter.
Fazit
Das Ziel dieses Einsatzes war offensichtlich von Anfang an die Unterwanderung und umfassende Durchleuchtung der Heidelberger Linken und insbesondere der organisierten Antifa-Szene. Durch die Auswahl der Gruppen und Aktionen bei denen er sich engagierte, versuchte er eine für sein politisches Umfeld nachvollziehbare, theoretische wie auch praktische Radikalisierung vorzutäuschen. Hierzu nutzte der Spitzel niedrigschwellige, offene Strukturen und Gruppen, um sich eine glaubhafte Reputation innerhalb der „Szene“ zu verschaffen und somit langfristig an heikle und sensible Informationen zu gelangen.
Auch wenn dieser Fall auf erschreckende Weise zeigt, wie sehr Teile der Exekutive das im Grundgesetz verankerte Trennungsgebot von Polizei und Geheimdienst schlicht ignorieren und mit welcher Rücksichtslosigkeit, auch und insbesondere gegenüber der psychischen Verfasstheit der unmittelbar Betroffenen, der staatliche Repressionsapparat arbeitet, plädieren wir auf keinen Fall für einen Generalverdacht gegenüber offenen Strukturen und „Szeneneulingen“! Offene Strukturen und Gruppen sind wichtige und notwendig niedrigschwellige Bezugspunkte für politisch interessierte Menschen. Trotzdem ist es jetzt notwendiger denn je, innerhalb der organisierten Linken eine Diskussion über die möglichen Risiken offener Strukturen und so ein Sicherheitskonzept jenseits der blinden Paranoia zu erarbeiten bzw. bereits vorhandene Sicherheitsstandards zurück ins Gedächtnis und in die politische Praxis zu rufen!
Keinerlei Zusammenarbeit mit staatlichen Repressionsorganen!
Allein machen sie dich ein - für Solidarität und Zusammenhalt!
Get organized! Support your local antifa!
ACHTUNG: Diese Rekonstruktion erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit! Falls ihr noch andere Informationen zu der Person "Simon Brenner" habt, Fotos, Aktionen wo er dabei war, Details über sein Leben (auch vor dem Spitzeleinsatz), wendet euch an die Rote Hilfe oder die Antifaschistische Initiative Heidelberg oder eine andere Organisation, deren Stellungnahmen und Presseerklärungen wir hier auch noch dokumentieren:
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
@ ich 16.12.2010 - 05:35
Und operativ kann er auch noch arbeiten. Das Gesicht von KOK Fabian ist z.B. schon seit Jahren in Berlin bekannt und trotzdem läuft er noch ab und zu in einer linken Demonstration mit oder schaut bei Aktionen zu. Oder KHK Junghähnel vom LKA 533 in Berlin - Nach Deiner Theorie könnte er ja nicht beim LKA eingesetzt werden. Aber er arbeitet beim LKA 533 (Staatsschutzabteilung für Brand- und Sprengstoffdelikte) eher am Schreibtisch und schreibt in Foren als Aktivist operativ mit.
Deinen Äusserungen zufolge hast Du kaum Ahnung. 2004 trat Tarek Mousli (Revolutionäre Zellen) z.B. als Kronzeuge gegen andere RZ-Mitglieder auf und lebt auch noch heute in Berlin. Das liegt daran, dass emanzipatorische Menschen andere Menschen nicht einfach so schlagen oder sie umbringen, auch wenn diese ihnen Leid zugefügt haben.
Lesehinweise zum Thema
* Markus Mohr/Klaus Viehmann: Spitzel. Eine kleine Sozialgeschichte (2004)
Polizeistrategie
Und solche Spitzel, sind ja durch ihre Schulungen mit Sicherheit auch auf Outings vorbereitet. Warum wird Ihnen also gelehrt und geboten, zu quatschen. Gibt er falsche Informationen weiter? Oder soll die Repression durch diese Informationsweitergabe noch einmal doppelt wirken, weil sich durch die Interessanten Themen (was wollte er, hat er erreicht etc.), mehr Leute dafür interessieren und sich die Sache somit weiter rum spricht? Sollen bewusst die Psychischen Folgen der Betroffenen verstärkt werden, indem noch mal aufgezeigt wird: Guck mal was wir jetzt Alles über dich wissen? Soll Angst, Misstrauen und Konspiratives verhalten erzeugt werden, und die Szene somit an Offenheit verlieren und bewusst von der Gesellschaft isoliert werden?
Oder war das quatschen wirklich nicht gelehrt und "Simon" ist zu guter letzt doch noch schwach vor seinen "Freund_innen" geworden? Nach so langem eiskalten und professionellem Vorgehen?
Oder werden Spitzel gar nicht auf Outings vorbereitet? Kann ich mir beides irgendwie nicht vor Stellen.
Ich finde dies durchaus sehr Interessante Fragen, denn die Interessen die hinter einem solchen Verhalten (quatschen) stehen, sind meiner Meinung nach elementar bei der Frage, wie wird mit solch einem Outing und den erhaltenen Informationen umgegangen und was lernen wir daraus.
Zwar bin ich mir nicht Sicher ob dies der Richtige Ort es um dies Anzudiskutieren, aber mich würden trotzdem einmal andere Meinungen zu diesem Thema interessieren.
@Polizeistrategie
Nach PM der Roten Hilfe ist der Einsatz auch vom Polizeigesetzt BW nicht gedeckt, was es sehr wahrscheinlich macht, dass dies nicht so ganz offiziell war.
Audio: Rote Hilfe Interview
Interview mit Mareike von der Roten hilfe ortsgruppe in Heidelberg zu den Umständen der Enttarnung des LKA-Spitzels in der linke Szene in Heidelberg...
Link: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=37999
nerven behalten
(zu beziehen über www.zvab.de)
Eschen, K. u. a.
Wie man gegen Polizei und Justiz die Nerven behält.
Berlin Rotbuch 1976
94 S.TB, rotbuch Nr. 107
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Anmerkung
Recht habt Ihr! Das Gleiche gilt auch für geschlossene bzw. "schwerer zugänglichen Strukturen". Wenn Wir Uns anschauen, was es da für einen personellen Austausch gegeben hat, dann kann doch auch da nicht von Sicherheitsstandarts gesprochen werden. In eine solche schwer zugängliche Gruppe kommen Neue auch mit Sympathie, kontinuierlicher Arbeit und oft genug auch mit entsprechenden Ressourcen. (Geld, Auto, PC-Kenntnisse bzw. Bildung, Sex, usw.)
In Berlin gibt es in sogenannten schwer zugänglichen Gruppen beispielsweise Menschen, die sind erst zwei Jahre hier, erzählen zusätzlich etwas von Gentrifikation und die Verteuerung von Mieten durch Zu- und Umzug. Wenn solche Menschen einfach vieles Nachplappern und immer schön mitarbeiten, dann kommen sie einfach sehr schnell in solche "geschlossenen Gruppen". Vielleicht sollten sich viele auch mal Gedanken über führungsstrukturen in der Linken und Machtrotation Gedanken machen. Doch da steht einfach das eigene Konskumverhalten und das fehlende Know-How im Weg.
Von daher ist der Aufruf sich mit Informationen an etablierte Strukturen zu wenden, etwas Trügerisches. Es gibt zwar etablierte Gruppennamen, aber etabliert im Sinn von "da ist etwas Besseres, etwas Kontinuierliches und Sicheres" ist falsch.
Ich habe den Austausch von Strukturen und das Fluktuieren von Personenzusammenhängen schon mal in vorigen Artikeln angedeutet. Z.B. nahm ich als Beispiel ein "Squat" deren Bewohner und Bewohnerinnen sich innerhalb acht Jahren komplett ausgetauscht hatten. Und in manchen "geschlossenen Gruppen" sind das nicht acht Jahre, sondern um vielleicht ein oder zwei Führungspersonen tauschen sich die Personen innerhalb von zwei bis drei Jahren komplett aus.
Vegrleicht doch mal mit Euren Projekten und Euren Gruppen!!
Reversal Engineering (RE) ist jetzt fast zu spät. Das was der VE gemacht hat, also Personenzusammenhänge und Ereignisse zu dokumentieren, für jede Person eine eigene "Akte" anzulegen wäre für RE sehr gut. RE wird auch schwierig sein, zumal sich VE´s Quellen biedienen, die Wir nicht kennen und somit ein ganz anderes Bild haben. Auch gibt es Dinge, die Wir garnicht realisieren: Beispielsweise kann über die Mails in Mailinglisten auf Grösse, Zustand und Organisierungsgrad von Gruppen geschlossen werden - Also ohne, dass irgendwer darüber in den Mails schreiben würde.
Aber auch ohne Listeneinträge und Gruppeninfiltration kann ich (beispielsweise mit einer Spider oder Textanalyseprogramm) relativ einfach auf interne Zusammenhänge schliessen. Sogar die politische Ausrichtung, auch wenn ein Text von etwas ganz anderes handelt, kann herausgefunden werden. Solche Methoden exestierten schon in der Kaiserzeit und waren sehr erfolgreich.
Bialke deinen Scheiß kann keiner ertragen!
Verpiss dich und dein Verpeiltes Geseiere endlich aus indymedia, tu dich mit Simon Brenner zusammen, ihr seid im Endeffeckt aus dem Gleichen Holz!
Simon die "Ratte" u. Roland der Klugscheißer
& Roland - halt deine Besserwisser-Fresse!
zu Bialke
Solidarische Kritik...
.
@ "antifa+hool+mädels=party"
GEHT´S NOCH?
Das Bialke-Bashing nimmt langsam echt ekelerregende Züge an... weit, weit unter der Gürtellinie... nur weil dieser Mensch (Bialke) als einer der ganz wenigen hier die Eier in der Hose hat, unter seinem Real-Life-Namen zu schreiben, scheint er für einige hier zum verbalen Abschuss freigegeben zu sein. Wie erbärmlich ist das denn? Erschreckend auch, welcher Umgang mit (vermeintlichen) Außenseitern da zu Tage tritt...
Aber wer bist denn eigentlich bitte DU? Ja, DU, der hier glaubt, anonyme Kommentare über das Sexualleben von Mitmenschen ablassen zu können, und sich dabei feige hinter seiner Anonymität versteckt? Was bist DU denn für ein armes Würstchen?! -- Auch wenn Du es nicht vermutest: Das was Du da schreibst, sagt viel weniger über diesen Bialke aus, als über DICH!
Ehrlich gesagt klingt das nicht glaubwürdig
Frage zur Sache
Inwiefern war der Spitzel sozial in die Szene und die Gruppen integriert, mit denen er sich bewegt hat? Hat er sich oft privat mit Leuten getroffen? Gibt es Leute, denen er sein zu Hause gezeigt hat, oder hat er vielleicht sogar in einer WG gewohnt?
kommentarlos
VERRAT: Der Spitzel offenbart das Schweigen
Das hier zum militanten Vorgehen gegen den Spitzel, der die Szene vor allem ihrer zum Himmel schreienden Dummheit überführt hat, aufgerufen wird, macht das besonders hässlich (die Pimmelrausgeste "ihr seit militant, warum passiert dem dann nichts?" ist schn gar nicht mehr verwundernswert...). Da soll der (Mund)tod gemacht werden, der die Mundtoten im Angesicht ihres Hirnschweigens blamiert hat.
Ein wenig Paranoia, zwei drei Wörter mit Anti davor, dann noch genug Freizeit opfern, um sein soziales Umfeld auf irgendwelchen überflüssigen Aktionen zu sichern: willkommen bei den Autonomen.
Infos?!?
Bei dem ganzen Streit interessiert mich/uns eher - konnte der Schnüffler etwas belastendes feststellen oder war es (wie bei der AA Göttingen) nur eine "Geldverschwendung"?
seeehr interessant ...
@ diak
----------------------
Zum Thema: Was ich an dem aufgeflogenen LKA-Spitzel nicht so ganz verstehe, ist, dass er so umfangreiche Angaben gemacht haben soll, was er alles gemacht hat und wen er verraten und bespitzelt hat etc. ... Ich stell mir jetzt einfach mal vor, ich bin ein Polizeispitzel, der gerade eben enttarnt und zur Rede gestellt wurde. Peinlich, peinlich! Warum sollte ich da ohne Not mehr zugeben, als man mir unmittelbar nachweisen kann? Er hätte doch eigentlich lediglich zugeben müssen, dass er Polizist ist. Theoretisch ja sogar denkbar, dass jemand z.B. bei der Mordkommission arbeitet, aber privat links eingestellt und in einer sozialen Bewegung engagiert ist. Es gibt ja z.B. auch die "kritischen Polizisten". Oder er hätte es massiv runterspielen können, nach dem Motto: ich hab nur ab und zu ein paar Flugblätter ans LKA geschickt. Stattdessen hat er aber offenbar ohne weiteres ein vollumfängliches Geständnis abgelegt, mit allen möglichen üblen Details seiner Schnüffelarbeit. - Gibt es dafür eine plausible Erklärung?
Spalte und Herrsche
Lasst euch nicht spalten!!! Und verfallt nicht in Paranoia!
öffendlichkeitsarbeit
Wie sieht es bei Euch in Heidelberg aus .. es wurd ja beim letzten Beitrag wegen der Öffendlichkeitsarbeit nachgefragt ... wie berichtet die Regionale Presse über die Autonome Szene ... welche Bürgerliche Unterstützung habt Ihr dort in Heidelberg..
Das der Staat bei uns in BW anscheinent Korrupt ist .. bzw. mindestens sehr Eigenmächtig Handelt hat ja das ganze Land bei den S21-Protesten mitbekommen .. !!
Welches Ziel verfolgen die CDU'ler des Geheimsdienstes Eigendlich .. entmutigungsstrategien, kriminalisierung .. warum werden immer wieder jegliche bestrebungen im Keim erstickt .. nur damit in der Welt alles schön Sauber Aussieht .. oder um jegliche Freiheitsdenkende so zu provuzieren das schlußentlich mehr Menschen CDU und den Rechts und Polizeistaat Wählen !?
Das unsere Regierung in Stuttgart nicht dazu taugt unsere Zukunft zu gestallten ist ja mit dem supabubaprojet modernem Bahnhof klargeworden .. und das die sich alle Instrumentalisieren lassen durch die Wirtschaft auch.
Ich denke die CDU und Ihre Bediensteten verfolgen wohl ein Instinktiven Konsens .. respecktiert Uns .. wir haben gerade die Zügel in der Hand .. ihr seid nur das was wir in Euch sehen .. Abschaum und unfolgsames Volk ... unsere Ausgegrenzheit soll vielleicht in deren Augen dazu führen .. das uns keiner mehr folgt auf unseren diversen Wegen.
Eine Öffendliche Diskussion wäre da genau das Kontra das diese miesen Schläger und Gewissenslosen Drahtzieher verdiehnen.
Das Outen führt hier dazu das es nicht zu einem Doppelagenten zur Ausspionage des LKA geführt hat...das nur zu dem von Euch ins Netz Gestellte Bild von Ihm nach seiner Aussage.
klasse mit anzusehen
Na komm,
Simon Brenner spielt auch in Oceans Twelve mi
Ich verstehe die Aufregung nicht.
Weihnachtsgrüße an Simon!
Frohe Weihnachtsgrüße an Simon Brenner!
Gut davon gekommen
Lob an die Heidelberger!