„Nationaler Sozialismus oder Tod!“
Mario Alexander M. wurde am 19. November 1988 in Bremen geboren. M. wuchs bei seinen Eltern in Harpstedt (Landkreis Oldenburg) auf und legte 2008 am Gymnasium Wildeshausen das Abitur mit Schnitt 2,3 ab. Nachdem er ca. 6 Monate Wehrdienst geleistet hatte, wurde er durch Intervention des Militärischen Abschirmdienstes unehrenhaft aus der Bundeswehr entlassen. Seit Oktober 2010 studiert er im ersten Semester Sozialwissenschaften auf Bachelor an der Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg.
M. ist ein ideologisch gefestigter Neonazi. Nachdem es in seiner Familie zu Konflikten aufgrund seiner politischen Aktivität kam und er vor die Frage „Politik oder Familie?“ gestellt wurde, antwortete er „Nationaler Sozialismus oder Tod!“ und schlug sich wochenlang teils im Wald übernachtend durch.
M. ist in der Kundendatenbank der bei Neonazis bzw. Autonomen Nationalisten beliebten Kleidungsmarke Thor Steinar verzeichnet. Er beteiligte sich an den geschichtsrevisionistischen Naziaktivitäten in Dresden im Februar 2010 und nimmt als aktionsorientierter Aktivist regelmäßig an Demonstrationen teil, beispielsweise am 1. Mai 2010 in Berlin unter dem Motto „Unserem Volk eine Zukunft! Den bestehenden Verhältnissen den Kampf ansagen! Nationaler Sozialismus – jetzt!“. In Bad Nenndorf war er 2009 als Demosanitäter unterwegs. Zwischenzeitlich versuchte sich M. als Anti-Antifa-Fotograf.
… und Querfrontaktivist
Sein äußeres Erscheinungsbild entspricht fast prototypisch dem eines Querfrontaktivisten der Autonomen Nationalisten. So trägt er ein schwarzes Basecap, schwarze Windbreaker und hat mitunter auch bei schlechtem Wetter auf Demos eine Sonnenbrille auf der Nase. Seine Ohren sind getunnelt, und er trägt markante Unterlippenpiercings. Vegan lebend, bezeichnete er sich zumindest zeitweise als straight edge. Er mag Hardcore-Musik und als zweiter Sänger der Band Projekt 144 – benannt nach dem irakischen Militärprogramm, in dessen Rahmen im zweiten Golfkrieg Scud-Raketen auf Israel geschossen wurden – verbreitet er Texte, die zum „Kampf“ für „deine Stadt“ aufrufen und betonen, Delmenhorst gehöre in „deutsche Hand“. Während zur Säuberung der Städte von unliebsamen Personen aufgefordert wird, verlautbart M.'s Aktionsgruppe Delmenhorst: „Tierrecht ist unser Ding!“ und schreibt auf ihrer Webseite: „Tierrecht ist Politik gegen ein Wirtschaftssystem und eine Gesellschaft, die durch Ausbeutung und soziale Ungleichheit gezeichnet sind – eine Lebensweise gegen das westliche Konsumverhalten und für die Befreiung von Mensch und Tier!“
Die Aktionsgruppe Delmenhorst störte im Januar 2008 eine Veranstaltung zum Thema „Rechtsextremismus im Alltag“; M. ergriff ein Megaphon und verkündete, „den antiimperialistischen Kräften der deutschen Linken die Hand zu reichen“.
M. trat 2008 – damals noch bei den Autonomen Nationalisten Nord/West aktiv – in Verbindung mit dem antifaschistischen Rechercheportal Recherche-Nord. Er leitete interne Informationen an die Journalist_innen weiter mit dem Ziel, gemeinsam gegen die NPD und Freien Kameradschaften vorzugehen. Angestrebt war somit von M.'s Seite eine Querfront nach dem historischen Vorbild Otto Strassers.
Nachdem die Treffen bekannt geworden waren, wurden die Autonomen Nationalisten Nord/West auf dem Naziportal Altermedia geoutet und als „Nationale Antifaschisten Nord/West“ bezeichnet. Es folgte der Ausschluss aus sämtlichen niedersächsischen Neonazistrukturen.
M. – seltsamerweise vom Szeneausschluss verschont und fortan ob seiner Piercings als „Metallfresse“ diffamiert – widmete sich dem Aufbau seiner Aktionsgruppe Delmenhorst.
Totalitärer Waffennarr mit mangelnder Impulskontrolle
Bereits beim ersten Treffen der neugegründeten Aktionsgruppe Delmenhorst machte M. klar, dass er keine demokratische, sondern eine „totalitäre“ Gruppenstruktur anstrebe. In der Vergangenheit ließ er keinen Zweifel daran, die Gruppenführerschaft für sich zu beanspruchen. Bei politischen Aktionen tritt er als Wortführer auf. Sofern es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt, animiert er seine „Kameraden“, „standhaft [zu] bleiben“; an ihm scheint sich die gesamte Konfliktdauer zu orientieren. M. war an zahlreichen Übergriffen auf Linke und antifaschistische Jugendliche beteiligt.
Personen aus M.'s Umfeld charakterisieren ihn als „soziopathisch“, „labil“, „Psychopathen“ und „Neurotiker“. Er verfügt über eine mangelnde Impulskontrolle. Freunde bezeichnen ihn als Waffennarr. Es verwundert daher kaum, dass der schmächtige Nazi bei Konflikten mitunter auf den Einsatz von Waffen zurückgreift. Er verfügt über selbstgebaute Totschläger und Eisenstangen sowie Reizstoffe (Pfefferspray und -gel). Am Rande einer Gerichtsverhandlung im Juli 2009 versuchte er vor den Augen der anwesenden Polizeikräfte, Linke mit einem Karabinerhaken zu attackieren. Außerdem äußerte er in der Vergangenheit mehrfach, ein Messer mitzuführen und bekräftigte, dies ggf. auch einsetzen zu wollen. Im Internet beschrieb er detailliert den Umbau von Gaspistolen zu Waffen, die scharfe Munition verschießen können.
M. kam schon öfter mit dem Gesetz in Konflikt. Bei einem Angriff auf einen Jugendlichen machte er sich der gefährlichen Körperverletzung schuldig und wurde zu vier Tagen Jugendarrest verurteilt. Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, unerlaubten Schießens mit einer Schrotflinte, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, versuchter Nötigung bzw. Zeugenbeeinflussung sowie gemeinschaftlichen Landfriedensbruchs wurden gegen Auflagen eingestellt.
Kontakte nach Magdeburg
Schon vor seinem Umzug nach Magdeburg pflegten M. und die Aktionsgruppe Delmenhorst Kontakte zur Magdeburger Neonaziszene, namentlich zur NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten – deren Kader Matthias Gärtner übrigens im letzten Jahr auf dem Universitätsgelände von Antifaschist_innen daran gehindert wurde, einen Vortrag zur „Sprache und Symbolik des Nationalsozialismus“ zu halten. Die Delmenhorster Neonazis erhielten in der Vergangenheit von ihren Magdeburger Kamerad_innen unter anderem Unterstützung beim Entwurf und Layouten von Propagandamaterial sowie ihrer Webpräsenz.
Es ist davon auszugehen, dass bestehende Kontakte seit M. Umzug nach Magdeburg intensiviert werden.
Auch nach dem Umzug pflegt er Verbindungen zu heimischen Nazis; so wurde er erst vor Kurzem in Begleitung des Aktivisten Stefan R. gesichtet.
Konsequenzen
Mario Alexander M. ist aktiver Neonazi und Begründer der neonazistischen Aktionsgruppe Delmenhorst. In Konfliktsituationen neigt er zu impulsivem Verhalten. Er verfügt über Waffen und gab in der Vergangenheit an, nicht davor zurückzuschrecken, ein Messer gegen Menschen einzusetzen. In seinem Weltbild gefestigt, würde er laut eigenen Aussagen bis zum Tode für den Nationalsozialismus einstehen. Es ist ausgeschlossen, eine derartige Person zu einem liberaleren Weltbild zu bekehren.
Wir erachten es als Notwendigkeit, ein progressives Miteinander an unserer Hochschule zu praktizieren. Dies schließt antiemanzipatorische Ideen wie Neonazismus zwingend aus; sie müssen konsequent bekämpft werden. Wir fordern Studierendenschaft, Lehrkräfte und Verwaltung auf, geeignete Mittel zu ergreifen: M. stellt eine Gefahr für nichtrechte Studierende dar und muss aus dem Umfeld der Universität verbannt werden.
Durch die Verteilung hunderter Flyer und dutzender Aufkleber heute in der Universität möchten wir auf die Problematik aufmerksam machen und andere Menschen ermutigen, offen für eine emanzipatorische Gesellschaft einzustehen.
BAM! // Blue Antifa Magdeburg, AG Hochschulen
in Zusammenarbeit mit der Antifa Delmenhorst
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Weitere Medien
M. bei “Autonome Nationalisten Nord/West”
Die Demo endete für die Nazis (aus Soltau und Ostfriedland) auf der Polizeiwache Verden/Osterholz und, aufgrund von Augenreizungen, im Krankenhaus. Diese hatte sich mindestens ein Nazi zugezogen, als die Gruppe versucht sich einer Festnahme durch Verdener Polizisten zu entziehen.
Für den Artikel gibt es ein großes Lob! Bitter mehr davon!
Magdeburger Gefühl
Schlussendlich bleibt er aber kein Einzelfall. An der FGSE ist eher nun einer der wenigen bekannten Nazis, aber an anderen Fakultäten gibt es noch mehr von den Nasen. Generell muss man sich in der Landeshauptstadt langsam fragen, warum alternativer Lebenstil = NS-Lifestyle ist und weshalb Magdeburg zum Wahlfahrtsort rechter Führungskader wird. Während in Dresden am 13.02 wieder einer tausendfaches Antifa-Happening gefeiert wird, maschieren wieder bis zu 2000 Nazis lockerflockig durch MD einen Monat zuvor und es gibt weder Widerstand, noch bewusste Kritik an den vorherrschenden Zuständen des unintellektuellen Widerstandes, gegen antiemanzipatorische und menschenverachtenden Gedankenguts. Magdeburg brauch Hilfe, denn die hier aktiven Gruppen sind dazu nicht in der Lage.
Am Montag wird für die genannte Person wieder alles beim Alten sein.
Jemand der gegen Rechts ist, aber dennoch nicht wirklich dolle Links, wenn das jetzt okay ist?!
Umtriebig
In diesem Fall ist das Outing wichtig, weil leider viel zu wenig Leute über seine Kleidung erkennen können, wer bzw. was er ist, vor Allem weil sein Äußeres nicht die Gefahr widergibt, die von ihm offensichtlich ausgeht. Ich hätte ihm vor der Demo in Halle genauso gut unwissend in die Arme laufen können und wer weiß, wie das ausgegangen wäre.
Er hat sich selbst dazu entschieden, das zu sein, was er ist und ganz offensichtlich handelt es sich bei ihm auch nicht "nur" um einen Mitläufer. Im Gegensatz zu seinen potentiellen Opfern, hat er die Möglichkeit durch sein Styling zu verschleiern, wer er wirklich ist. Seine Feindbilder haben keine Wahl und müssen mit den Stempeln (Jude, Ausländer...) leben, die er ihnen aufdrückt.
Vorwurf
Ich möchte eine weltweite globale Revolution in der wir ihn allen anderen Ländern
aufzwi...ich meine sie in unsre Lebensweise befreien.
:] Für den Internationalismus!
Oder so.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Respekt! — Al Capone
Das haut schon hin! — Student
QR-Code — Luise
wow — anarcho
@Luise — ja
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haha — haha
na endlich — merkava
QR - Code was ist das denn? — Du bist Bahnhof
Gute Arbeit — Kevin S.
@luise — krk
QR CODE — peter
Deutscher Idealismus — xxx
a — a
@Magdeburger Gefühl — Widerstand
Sehr schön!!! — Super!
Na dann Sport frei — Autonomy