Geschichtsrevisionismus in Gießen

AFA Gießen 29.10.2010 13:05 Themen: Antifa
Geschichtsrevisionistische Veranstaltung in Kleinlinden (Gießen) gestört.

Am 28.10.10 fand im Bürgerhaus in Kleinlinden - nahe bei Gießen - eine Veranstaltung mit dem Geschichtsrevisionisten Hartmut Saenger statt.
Eine Gruppe von Gießener AntifaschistInnen begleitete den Vortrag kritisch und störte selbigen massiv. Dabei kam es zu teilweise tumultartigen Szenen.
Eingeladen wurde Hartmut Saenger vom Bund der Vertriebenen (BdV), der Jungen Union Gießen und der Schüler Union Gießen.
Saenger ist Landesvorsitzender Hessen und Sprecher der Pommerschen Landsmannschaft, Mitglied des Präsidiums des BdV und CDU-Mitglied.
Er vertrat 2009 in der von der Landsmannschaft Ostpreußen herausgegebenen Zeitung Preußische Allgemeine Zeitung die Ansicht, „Alle Großmächte“ hätten „eine erstaunliche Bereitschaft zum Krieg“ gezeigt.„Besonders kriegerisch führte sich Polen auf.“ „Erst England“ habe „den Krieg um Danzig zu einem weltweit ausgetragenen Konflikt gemacht.“
Mit diesen geschichtsrevisionistischen Aussagen löste Saenger ein unglaubliches Medienecho aus - blieb aber bei seinen Postionen - und wurde von Erika Steinbach (Vorsitzende des BdV)
in Schutz genommen.

Eine Gruppe von ca. 25 AntifaschistInnen wollte eine Veranstaltung mit einem Geschichtsrevisionisten wie Hartmut Saenger nicht kommentarlos hinnehmen und besuchte selbige.

Neben ca. 50 bis 60 BesucherInnen (Alter: 50 aufwärts) und zwei Pressevertretern fanden sich also auch einige AntifaschistInnen im Bürgerhaus in Kleinlinden ein - Mitlgieder der Gießener Schülerunion oder Jungen Union suchte Mensch übrigens vergebens.

Mit frenetischem Jubel und lautem klatschen wurde jeder Satz von Saenger quittiert und so sein Vortrag fast unmöglich gemacht.Dies brachte die betagten BdV nahen BesucherInnen bereits zur Weißglut und so mancher ließ sich zu Pöbeleien hinreißen.

Nach einiger Zeit wurde das Podium unter der Parole "Oma, Opa, Hans und Peter, keine Opfer sondern Täter" gestürmt, mit dem Ziel ein Transparent auszurollen und ein Flugblatt zu verlesen. Bis zum verlesen des Flugblattes kam es jedoch nicht, da den AntifaschistInnen mit erstaunlicher Gewalt begegnet wurde. Ein Verlesen des Flugblattes wäre nur unter massiver körperlicher Gewaltanwendung möglich gewesen, da die alten Männer mit Stühlen und Biergläsern auf die AntifaschistInnen losgingen. Völlig hysterisch und aggressiv wurde vesucht sich das Transparent anzueignen und Menschen zu verprügeln.

Unter diesen Umständen verließ die Gruppe geschlossen und zügig den Saal um eine endgültige Eskalation zu vermeiden.Der Versuch der anrückenden Polizei die Personalien der StörerInnen festzustellen, verlief ins Leere und alle kammen wohlbehalten nachhause.

Trotz dieser tumultartigen Szenen - oder gerade deswegen - kann die Aktion als Erfolg gewertet werden, da der Vortrag massiv gestört wurde. Die unerwartete massive Gewalt welche von den Mitgliedern des BdV ausging, zeigt nur aktuell wie historisch: "Deutsche TäterInnen sind keine Opfer."

Links zum Thema:
 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_39506569

 http://de.wikipedia.org/wiki/Hartmut_Saenger
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Polizei

Presse 29.10.2010 - 21:27
Gießen (ots) - Saalveranstaltung gestört

Gießen: Bei einer Saalveranstaltung am Donnerstagabend, 28.10.2010, im Klein-Lindener Bürgerhaus störte eine Gruppe die Versammlung und es kam zu Handgreiflichkeiten. Die Polizei ermittelt. Ursprünglich hatte die öffentliche Versammlung, zu der insbesondere auch Parteimitglieder eingeladen waren, um 19.30 Uhr beginnen sollen, sich aber um etwa 20 Minuten verzögert. Einer in dieser Zeit den Saal betretenden Gruppe von 20 bis 25 jungen Personen wurden noch zusätzlich Tische und Stühle aufgestellt. Doch als der Gastreferent dann auftrat, störten Personen aus der Gruppe mit Trillerpfeifen und Zwischenrufen den Vortrag. Auf Bitten der Veranstalter, dies zu unterlassen und sich später in einer Diskussion zu äußern, wurden die Störungen sogar noch verstärkt und ein Transparent an der Bühne ausgerollt. Nach einem kurzen Handgemenge wurden die störenden Personen aus dem Saal verwiesen. Diese kippten beim Weggehen noch mehrere Stühle und einen Tisch um. Die Personen verschwanden draußen, noch bevor die Polizei eintraf. Verletzt wurde laut bisheriger Erkenntnisse niemand. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/43559/1708222/polizeipraesidium_mittelhessen_giessen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

gute aktion! — antifa