Nazis blamieren sich in Schwandorf und Amberg

Antifaschistisches Kollektiv Schwandorf 03.10.2010 10:17
Am Samstag, den 25.09., fand in Amberg eine Antifa-Demo mit dem Thema "Enough Is Enough - Der Politik des Verdrängens und Ignorierens entgegentreten" statt (nähere Infos siehe unten). Da sich die Faschisten in Deutschland neuerdings so stark fühlen, dass sie schon Gegenaktionen gegen linke Demos anmelden, ist schlichtweg dämlich. Beispiel dafür war die "Demo" in Schwandorf am 25.September, die vom Freien Netz Süd nur 3 Tage zuvor angemeldet wurde. Obwohl sämtliche bayerische Neonazis schon Wochen zuvor davon Bescheid wussten, fanden nicht einmal 30 Nazis den Weg nach Schwandorf.
Nachdem sie sich am Schwandorfer Bahnhof sammelten, machte sich der Mini-Mob auf zum Kolping-Platz, wo sie eine "Kundgebung" abhalten wollten. Dabei war nicht nur die üblichen dummen Parolen der Faschos zu hören, sondern auch tolle Musik, unter Anderem von Wir Sind Helden, einer Band die sich an der Kein-Bock-Auf-Nazis-Kampagne beteiligt hat.

Dass sich Nazis auch mittels linker und antifaschistischer Musik (Ton Steine Scherben, Anti-Flag) in der Gesellschaft etablieren wollen ist längst bekannt, also führte die seltsame Musikauswahl unter den in Schwandorf quasi spontan zusammengekommen 50 Antifaschisten (darunter bürgerliche und radikale AktivistInnen) nicht zu weiterer Empörung über die Nazimethoden sondern viel mehr zu einem kollektivierten Sich-lustig-machen über das Häuflein Elend am Kolping-Platz.

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger schlossen sich der Gegenaktion an. Die braune Versammlung war gerade einmal einen Steinwurf von der linken Gegenkundgebung entfernt. Gestört wurden die Faschos nicht nur von unseren Rufen und Pfiffen, sondern auch von bürgerlichen Antifaschisten, die sich dazu entschlossen haben diesen Nazimist nicht länger anzuhören und deshalb einfach mal ins Auto gestiegen sind um kräftig auf die Hupe zu drücken.

Über die "Linksextremisten" und "Spielplatz-Antifas" (Zitate auf der Naziseite Schwandorfs) sichtlich verärgert, beendete der Veranstalter schon nach kurzer Zeit seine Kundgebung. Schließlich war es sinnlos sich weiterhin lächerlich zu machen; mit den Transpis die sich unter Anderem gegen Schäuble noch als Innenminister (!) richten zogen sie schließlich Richtung Bahnhof.

Zu dem Zeitpunkt war es längst bekannt, dass sich die alten und neuen Faschisten auf nach Amberg machen wollten um dort die antifaschistische Demonstration zu stören. Dass daraus nichts werden konnte war schon beim Betrachten des Häufleins klar. Dennoch blockierten AntifaschistInnen entschlossen den Schwandorfer Bahnhof um zu verhindern dass es in Amberg zu faschistischen Übergriffen an diesem Tag kommt.

An diesem kalten und regnerischen Samstag hielt die Blockade konsequent stand, für die Nazis die aus ganz Bayern kamen war das Erreichen des Zuges nach Amberg unmöglich. Mit dem Auto verließen einige der Rassisten Schwandorf, der Rest tat das was sie vermutlich am Besten können: durch bitterböse Blicke provozieren oder einschüchtern. Da diese Masche schon lange nicht mehr zieht wurde der Tag in Schwandorf umso amüsanter.


Nachdem sich auch die letzten Nazis vom Acker gemacht haben, fuhren einige AktivistInnen von Antifa und Linksjugend ['solid] nach Amberg um sich an der Antifa-Demo zu beteiligen. Am Paulanerplatz angekommen stieß man auf weitere 400 GenossInnen, mit denen man anschließend lautstark durch die Stadt demonstrierte.

Bei den Zwischenkundgebungen informierten Antifaschisten von der SJD, der ver.di und der ASR über aktuelle Themen, beispielsweise die durch Thilo Sarrazin erneut angefochtene Debatte über Integration. Dabei sprach der Vertreter der Falken über offen rassistische, faschistische, gelogene oder einfach dämliche Stellen im Buch "Deutschland schafft sich ab".

Nach einem kurzen Gedenken an derjenigen Stelle, an der Klaus-Peter Beer im Jahre 1995 von zwei bekennenden Neonazis aufgrund seiner Homosexualität getötet wurde (diese Tat hat einen offensichtlich homophoben Hintergrund: Klaus-Peter Beer passte nicht in das kranke Weltbild seiner Mörder. Jedoch wird diese Tat von Der Stadt Amberg bis heute verdrängt und ignoriert), überreichten die Veranstalter der Stadt Amberg eine Gedenktafel. Zu einem kurzen Zwischenfall kam es, als ca. 10-15 Faschos bei der Nazikneipe "500" meinten, unsere Demo zu stören/anzugreifen oder zu verhindern. Dass dieser Versuch nur kläglich scheitern konnte wurde oben bereits angesprochen. Dass die FaschistInnen unter enormem Polizeischutz standen bestätigt die These, dass Staat und Rechtsextremisten fest zusammenarbeiten gegen engagierte Antifaschisten und gegen die Verhinderung einer Wiederauferstehung des Dritten Reiches. Nach dem Vorfall konnte die Demonstration fortgesetzt und beendet werden.

Fazit: Sowohl in Amberg als auch in Schwandorf ein total lächerlicher Auftritt der Neofaschistinnen und Neofaschisten.

Beide Städte waren an diesem Tag in antifaschistischer Hand, und das werden sie auch bleiben!
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Ergänzungen

Provinz

muss ausgefüllt werden 03.10.2010 - 13:38
mensch könnte meinen die antifa in der provinz ist wie die provinz!!!

1. habt ihr den bericht schon einmal gepostet

2. widerlegt ihr euch teilweise in dem aufmacher des textes schon selbst!!!! bitte einmal selbst kritisch reflektieren bevor ihr berichte veröffentlicht

2. verdi???? aufm transpi an der front des kämpferischen blocks?????????

3. unter allen bildern steht "antifa-schwandorf", klar an diesem tag waren wir alle schwandorf, aber übertreiben müsst ihr auch nicht um hier im netz sinnlos zu posen. wenn euch nichts einfällt, dann lasst die beschriftungen halt einfach weg. (kommt sowieso etwas blöde rüber wenn auf einem mit "antifa-schwandorf" deklarierten bild transpis der alf und der nürnberger genossinnen zu sehen sind.)


ansonsten war´s ein gutes & wichtiges ding.

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