Demonstration „Es ist immer ein Angriff auf uns alle!“

addn.me 19.09.2010 12:17 Themen: Antifa Blogwire Freiräume
Seit Jahresbeginn kam es in Sachsen bereits zu 14 rechtsmotivierten Brandanschlägen in Sachsen. Im August versuchten bisher Unbekannte, zwei alternative Wohnprojekte in Dresden anzuzünden. Gegen die Serie von Brandanschlägen und rechten Übergriffen in der Region, gingen gestern knapp 700 Menschen auf die Straße.
Knapp 700 Menschen demonstrierten gestern am späten Nachmittag erneut in der Dresdner Innenstadt gegen den rechten Terror der vergangenen Monate und die Gleichgültigkeit der Politik. Seit Beginn des Jahres kam es in Sachsen zu insgesamt 14 Brandanschlägen. Ziel der Angriffe waren linke Wohnprojekte, Lokale von MigrantInnen und Autos von Menschen, die sich gegen Rechts engagieren. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass bei den Anschlägen auf die bewohnten Häuser niemand verletzt oder gar getötet wurde.

Mit Transparenten, Sprechchören und zahlreichen Redebeiträgen von Betroffenen, machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Situation im Freistaat aufmerksam und riefen die Menschen am Rand der Demonstration zu mehr Zivilcourage gegen Rassismus im Alltag auf. Der Aufzug bewegte sich vom Treffpunkt am Albertplatz durch die gesamte Dresdner Altstadt bis zum Wiener Platz.

Auf halber Strecke wurde unter dem Beifall der Demonstration auf dem Dach eines Plattenbaus Feuerwerk angezündet und ein Transparent mit der Forderung nach einer "sozialen Revolution" ausgerollt. Hier kam es zu kleineren Rangeleien, als einige Menschen die Personen auf dem Dach vor dem Zugriff der Polizei schützen wollten.

Kurz nach dem Ende der Demonstration versuchten wie so oft einige der eingesetzten Beamtinnen und Beamte die Situation zu eskalieren. Der Grund für den plötzlichen Einsatz vor dem Hauptbahnhof war nach Aussage der Polizei eine "Störung der Versammlung". Schon während der Veranstaltung waren sie immer wieder mit willkürlichen Personalienfeststellungen und Platzverweisen gegen jugendliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefallen.

Leider ist es der Demonstration in der Kürze der Zeit nicht gelungen, über das eigene Spektrum hinaus, Menschen zur Teilnahme zu bewegen. Das zeigt aber auch die mangelnde Bereitschaft in weiten Teilen der Bevölkerung, sich öffentlich mit den Opfern rechter Gewalt zu solidarisieren. Insgesamt konnten die Demonstrierenden aber vor allem am Terrassenufer mit guten Redebeiträgen und informativen Flyern die zahlreichen Touristen der sächsischen Landeshauptstadt über die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit informieren.

Weitere Fotos der Demonstration: AKuBiZ e.V. Pirna
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Ergänzungen

Gute Demo

LosT 19.09.2010 - 13:27
Gute Demo!

in betracht dessen, dass es bundesweit andere Demos gab, wie in Berlin die Anti-Atom-Demo, wo 100.00 Menschen teilnahmen ...waren bei uns einige da.

Zum Glück schlägt die Antifa-provinz in vielen Dörfern erfolgreich zurück.So das die junge Union schon von "Linksextremismus auf dem
Dorf/Kleinstadt" spricht/sprechen ^^^


DER TOD IST EIN MEISTER AUS DEUTSCHLAND!

gegen jeden Nationalstolz und Naziterror

Presse

Presseheini 19.09.2010 - 14:35
Ergänzend muss man dazu sagen das die Dresdner Presse es bisher nicht nötig hatte sich zu der Demo von gestern zu äußern.

Natürlich wird versucht, den Ruf "der schönen und sauberen Stadt" Dresdens beizubehalten. schlimm genug


Meldet euch doch einfach mal bei der

SZ -  http://www.sz-online.de/interaktiv/mailanszo/
MDR -  http://www.mdr.de/kontakt/
Dresden Fernsehen -  http://www.dresden-fernsehen.de/default.aspx?ID=5303
DNN -  http://www.dnn-online.de/
oder anderen Presseorgane


und gebt kund was ihr von der Presse in Dresden und aber auch in Sachsen haltet !

am 16.10. auch in Leipzig

den Nazis in die Suppe spucken 19.09.2010 - 14:54
Viel Glück wünschen wir euch aus Leipzig und hoffen, dass auch am 16.10.2010 in Leipzig der Naziaufmarsch verhindert werden kann.

Für einen praktischen Antifaschismus!

Egal ob Halberstadt, KW oder LE! Der Herbst wird heiß!

www.AG1610.wordpress.com

Dort findet Ihr auch Mobivideos,...!

zur Anzahl der Brandanschläge

Antifa 19.09.2010 - 15:12
Es kam bis vor kurzem zu 13 Brandanschlägen, der 14. wurde in diesem Artikel am Anfang kurz erwähnt. Das Problem in Sachsen ist, dass viele Übergriffe und Brandanschläge von der Polizei besonders auf dem Land nicht als rassistisch eingestuft werden und dadurch erst später durch eigene Recherchen bei den Betroffenen bekannt werden. Aus diesem Grund sind die Zahlen die häufig zu lesen sind, immer nur als vorläufig zu betrachten. Und das ist politisch durchaus so gewollt.

PoliceWatch

watch_the_police 19.09.2010 - 15:13
hier noch mal der aggressive Bulle mit seinen Teleskopschlagstock

er prügelte wahllos auf Menschen ein

wer Videos oder anderes Bildmaterial hat, bitte bei entsprechenden Personen abgeben!

A.C.A.B.


Prügelnder Bulle

ACAB 19.09.2010 - 16:00
der prügelnde bulle heißt sascha bleilinger, zu finden zb bei facebook und studivz

 http://de-de.facebook.com/people/Sascha-Bleilinger/100001376604229

tja, bulle...pech gehabt. auch ohne namensschildchen könnt ihr nicht machen, was ihr wollt ;-)

Presse

ggg 19.09.2010 - 18:11
Also die Sächsische Zeitung hat sich heute bei jemanden aus der Demovorbereitung gemeldet. Am Sonnabend war ein guter, großer Artikel über die Brandanschläge auf die alternativen Wohnhäuser mit der Demoankündigung in der Sächsischen Zeitung und auch in der DNN wurde die Demo in einem kleinen Artikel angekündgit. Dass die meisten Zeitungen hier nicht Sonntags erscheinen, dürfte ja wohl klar sein. Erst wenn morgen nichts drin steht, kann man davon reden, dass die Presse es verschweigt. Also mal nicht sinnlos übertreiben, damit macht man sich nur lächerlich.

Demo zu ähnlichen Thema auch in Freiberg

... 19.09.2010 - 20:44
Aber hier leben? Nein danke!
Gegen die täglichen Zumutungen der Provinz!

Antifaschistische Demonstration
09.10.2010 - 14 Uhr - Freiberg - Bahnhof

Kurzaufruf:
Seit Beginn des Jahres gab es in Sachsen bereits 13 Brandanschläge auf linke Wohn- und Vereinsprojekte, sowie auf von Migrant_innen betriebene Gaststätten, davon allein drei in Freiberg und zwei in Döbeln. Bei einigen Anschlägen wurde der Tod von Personen billigend in Kauf genommen, da auch Wohnhäuser betroffen waren. So erreicht die neonazistische Gewalt im Jahr 2010 einen neuen Höhepunkt und einiges erinnert an Zustände Anfang der neunziger Jahre. Umso unverständlicher sind die öffentlichen Reaktionen. In Freiberg wollte man lieber den Ruf als „weltoffene“ und „tolerante“ Stadt verteidigen, anstatt sich die Taten, die ihnen zugrunde liegenden Ideologien und deren Entstehung wirklich bewusst zu machen und Wege zu finden, diesen effektiv etwas entgegenzusetzen.

Obwohl das alles schon nervig genug ist, werden voraussichtlich am 7. Oktober Neonazis den Termin der Bombardierung Freibergs nutzen, um mittlerweile das fünfte Jahr in Folge eine geschichtsrevisionistische und antisemitische Kundgebung zu organisieren. Der Stadt und dem „Verein gegen Extremismus“ fiel auch letztes Jahr nichts Besseres ein, als einen Banner mit der geschichtsvergessenen Aufschrift „Kein Krieg – Kein Extremismus“ zu drucken und verpasste so dem revisionistischen Spektakel das i-Tüpfelchen.

Mit unserer Demonstration wollen wir uns nicht als Politikberater_innen aufspielen, sondern einfach das sagen, was uns nicht passt; sagen, was das Leben in der sächsischen Provinz so hässlich macht. Wir wollen Menschen ermutigen, sich kritisch mit Neonazimus, Geschichtrevisionismus, Standortdenken, Lokalpatriotismus, menschenfeindlichen Ideologien, Anpassungszwang und nicht zuletzt auch mit Verhältnissen auseinanderzusetzten, die all dies immer wieder aufs Neue hervorbringen. Das heißt einen Einspruch zu formulieren, gegen ein Leben, das zu führen wir gezwungen sind; gegen ein Leben, das sich in kapitalistischen Bahnen abspielt.
Aufruf und weitere Infos folgen

Polizeiübergriff am Ende

einer friedlichen Demo 19.09.2010 - 20:57
Einige Polizisten hatten am Ende wahllos Leute geschubst u. geschlagen. Gründe dafür waren absolut lächerlich. Es ging um einen ACAB Button der einen Polizisten nicht gefallen hatte und um einen Sportpullover, den ein Polizist fälschlicherweise als Ninja Kappu erkannte. (die nicht aufgesetzte Kapuze war wohl etwas ungünstig geschnitten... hier wurde verzweifelt nach Eskalationsgründen gesucht). Da haben die Polizei entweder überreagiert oder geplant eskaliert und die Leute aus der lockeren Menge ins Auto gezogen und die Nebenleute grundlos geschlagen.

Die DemonstrantInnen blieben allerdings ruhig und haben sich nicht provozieren lassen. Der Lauti hat die Veranstaltung beendet und deeskalierend ein Plädoyer, friedlich zu bleiben an die Anwesenden gehalten. Diese sind danach auch friedlich abgereist, einige der Festgehaltenen sind sofort wieder frei gekommen. Die willkürliche Festnahme dieser kann eigentlich nur als Eskalationsstrategie begriffen werden. Da wollte wohl jemand das Aufgebot an PolizistInnen und Material rechtfertigen. - Hat nicht geklappt - Pech gehabt Polizei, alles Geld fürs Rumstehen ausgegeben.

Ansonsten war die Demo absolut friedlich, es ging zu keiner Zeit eine Aggressivität von der Demo aus, es wurde sich auf das Anliegen konzentriert.

Leider hat sich die Polizei am Ende wiedermal nicht mit Ruhm bekleckert. Müssen den immer PolitikerInnen u. Kameras mit dabei sein, damit es nicht zu Polizeiübergriffen am Ende von Veranstaltungen kommt, damit Copcultur nicht derartige Blüten treibt ?

Naja, hoffentlich haben einige dabeistehende PassantInnen ihr Bild vom "Freund und Helfer" dadurch etwas revidiert.

Zeitungsartikel

Leser 19.09.2010 - 20:57
Hunderte demonstrieren gegen Rechts
Von Denni Klein

Rund 500 Menschen haben am Sonnabend im Dresdner Stadtzentrum gegen rechte Gewalt demonstriert. Anlass des Protestzugs zwischen Neustadt und Altstadt waren Brandanschläge auf linke Wohnprojekte und den jüdischen Friedhof in Dresden. Das linke Bündnis gegen Nazigewalt hat zu der Demonstration aufgerufen. Mit dem Protestzug sollte ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Brandstiftungen gesetzt werden, teilte das Bündnis am Sonntag mit.

„Wir sind mit der Resonanz insgesamt zufrieden. Allerdings kamen die Teilnehmer vorwiegend aus der linken Szene. Wir hätten uns eine breitere Unterstützung aus der Bürgerschaft für das so wichtige Thema gewünscht“, sagte ein Bündnissprecher am Sonntag. So sei am Rande der Demonstration vielen Interessierten über die Brandanschläge berichtet worden. „Doch von den zahlreichen Zuschauern reihten sich nur wenige in den Protestzug ein.“

Motto: „Immer Angriff auf alle“

Unterstützung bekam er von der Linken Landtagsabgeordneten Julia Bonk. „Ich verurteile die Anschläge auf das Schärfste, denn auch ich will ein anderes Leben, ein Leben in dem niemand wegen seiner Hautfarbe, seiner politischen Ansichten oder seinen Gefühlen für andere Menschen, um sein Leben fürchten muss.“

Die Politikerin verwies auf zunehmende Gewalt von Neonazis. So stand der Protestzug unter dem Motto: „Es ist immer ein Angriff auf uns alle“. Die Polizei sprach von einer friedlichen Kundgebung.

Quelle: Sächsische Zeitung (20.09.10)

500 Menschen beteiligen sich an Demonstration gegen Brandstifter

Etwa 500 Menschen haben sich am Sonnabend an einer Demonstration beteiligt, die unter dem Motto „Naziterror stoppen" stand. Die Organisatoren, darunter die Landtagsabgeordnete der Linken Julia Bonk, hatten zu der Kundgebung aufgerufen, weil Ende August drei Brandanschläge in Dresden verübt worden sind. Sie gehen davon aus, dass für alle drei Taten Rechtsextreme verantwortlich sind und forderten mehr Solidarität mit den Opfern solcher Attacken.

Die Kundgebung verlief friedlich, die Teilnehmer der Demo liefen vom Albertplatz zur Synagoge, auf dem Terrassenufer zum Landtag, über den Postplatz und den „Külz-Ring" zum Rathaus und weiter auf der St. Petersburger Straße zum Hauptbahnhof. Dort endete die etwa dreistündige Demonstration am Sonnabend gegen 18 Uhr mit einer Abschlusskundgebung.

Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten (19.09.10)

Hinweis vom Antifabündnis Roter Oktober

1610 20.09.2010 - 14:06
Hinweis: Seit kurzem wird mit einem weiteren Blog gegen die Naziaufmärsche am 16.10. mobilisiert. Wir kennen die Macher_innen dieses Blogs nicht. Da sie kurzerhand etliche Inhalte unseres Blogs kopiert haben, wird der Anschein erweckt, mit uns in Verbindung zu stehen. Dies ist nicht der Fall. Wir raten euch dazu, für Informationen zum 16.10. auf vertrauenswürdige Quellen zurückzugreifen.

prügelbulle nr. zwei

... 21.09.2010 - 09:10
der große, glatzköpfige prügelbulle der bilder 40-44 (auf dem flickrstream) ist
THORSTEN KÖHN aus chemnitz.

 http://www.studivz.net/Profile/6i3YnDBYWD0N0pKRgoD_Liazq0l6vFU1e8DfwoKR4Pg

Gera: Brandanschlag verhindert

Ingo 23.09.2010 - 21:16
Staatsschützer der Saalfelder Polizei haben offenbar einen Brandanschlag auf die Landtagsabgeordnete der Linken, Katharina König, verhindert. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera bestätigte Informationen des MDR THÜRINGEN, wonach gegen zwei Männer und eine Frau aus der Neonaziszene ermittelt wird. Sie sollen zu einer militanten rechtsextremen Zelle aus dem Raum Kahla-Pößneck-Jena gehören. Im Juli sollen sie geplant haben, mit Brandbeschleunigern einen Anschlag auf einen Bus zu verüben, der von der Abgeordneten regelmäßig genutzt wird.(...)

Weiterlesen:  http://www.mdr.de/nachrichten/7681147.html

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am 16.10. auch in Leipzig — den Nazis in die Suppe spucken

frage — zur

@PoliceWatch — smackmcdoodle

zum Polizeihooligan — Muy Thai-Kämpfer

blub — bah

Studi VZ — Stalker

feedback — ana

an die Betroffenen — AkuBuz

zum Thema Betroffene — Labertasche

solidarität aus zürich — attari teenage riots

Gedicht — Gedanken